Hallo zusammen,
es gibt noch einen Fisch, den ich euch gerne vorstellen möchte, weil ich nicht mit dem schlechten Ruf einverstanden bin, der ihm als Rabauke in der Aquarienwelt anheftet.
Es handelt sich hier um die Riffbarsche Chrysiptera springeri, kleine muntere Gesellen, die ich in meinem Becken in einer Gruppe mit fünf Tieren halte. Ich hätte lieber sechs gehabt, aber es waren die letzten fünf, die ich bekommen konnte, also mussten sie in ungerader Zahl mit.
Von der Größe her waren diese Zwerge anfangs recht unterschiedlich, von 2cm bis zu etwa 3, 3,5cm. Der Körper der kleinen Barsche ist gedrungen, der Kopf gibt ihnen ein wenig das Aussehen der Gremlins, wenn ihr wisst, was ich meine. Die Farbe der Fische ist dunkelblau, über den gesamten Körper ausser den Flossen zieht sich eine marmorierte Maserung, die bei allen Fischen unterschiedlich beschaffen ist.
Die Größe der erwachsenen Fische liegt bei ca. 5 cm, also auch etwas für kleinere Becken.
Kein Problem bereitete die Eingewöhnung an die neuen Wasserverhältnisse, obwohl ich da auch immer sehr sorgfältig ans Werk gehe und alle Fische mindestens eine gute Stunde mit der Tröpfchenmethode an das neue Umfeld gewöhne.
Nach dem Einsetzen schwammen die fünf in einer immer zusammen bleibenden Gruppe durch das Becken, von Schüchternheit keine Spur.
Friede und Eintracht herrschte unter ihnen, auch andere kleinere Fische wie Grundeln oder Anemonenfische wurden nicht belästigt oder gar attackiert.
Ich hatte eher den Eindruck einer hübschen kleinen, aber doch recht schüchternen Gruppe von ihnen. Ebenfalls waren sie von Beginn an völlig unkompliziert bei der Futteraufnahme, ich würde sie unter der Rubrik "Allesfresser" einordnen, also Trocken- und Frostfutter jeder Art, ihrer Größe entsprechend.
Mit der Zeit und dem Einsetzen der Geschlechtsreife änderte sich das friedliche Verhalten der kleinen Kerlchen doch erheblich. Reviere wurden in Besitz genommen und abgesteckt, diese vor den ehemaligen Kumpels auch verteidigt und oft behauptet. Es gibt bei allen Tieren der Gruppe unterschiedliche Arten des Unterschlupfes, eines lebt in den Höhlen der Steine, ein anderes wieder hat sich in einer Pavona cactus eingenistet, den farblichen Kontrast finde ich persönlich schöner, und wieder ein anderer verkriecht sich über der Lieblingshöhle eines Organgerücken-Zwergkaisers. (Der sich wiederum darüber ärgert, dass er nicht an ihn herankommt, weil er einfach zu dick für diese kleine Höhle ist.)
Alle haben mittlerweile gemeinsam, dass auf Revierübertretungen von Artgenossen umgehend mit eifrigem Aufeinander-zu-schwimmen und Imponiergehabe reagiert wird. Dabei kommt es allerdings nicht zu Verletzungen, sondern immer nur zu Drohgebärden, die nach ein paar Minuten schon wieder vergessen sind. Man schwimmt halt ein paar mal im Kreis um den Rivalen herum, zeigt ihm was für ein toller Kerl man ist - und das war dann auch schon alles.
Das paar- oder schwarmweise Schwimmen durch das Becken ist seltener geworden, obwohl es auch noch vorkommt. Bei der Futteraufnahme gibt es keinerlei Streitereien untereinander.
Witzig ist, dass die Springer-Demoisellen Änderungen in ihrem Revier möglichst ungeschehen machen wollen. Ich habe einen Korallenableger mit Substratstein in die Nähe der Höhle eines der Riffbarsche gestellt, weil ich ihn einfach an einer anderen Stelle platzieren wollte.
Jedesmal, wenn der Stein stand, kam der Frechdachs aus seiner Höhle geschossen und stupste ihn mit dem Maul vom Stein, so dass ich die Koralle mindestens dreimal vom Boden aufheben musste. Es passte ihm einfach nicht, dass dieser Stein dort vor seiner Nase stehen sollte. Aber ich habe mich durchgesetzt, und Korallenkleber benutzt. Pech für ihn...
Bei Arbeiten im Becken bin ich jedesmal wehrloses Opfer dieser Rabauken, sie kommen auf meinen Arm zugeschossen und stubsen mich. Es ist kein beissen, man merkt es kaum. Aber als ein deutliches "Hau ab!" ist es auf jeden Fall zu erkennen.
In vielen Büchern oder auch in einigen Beiträgen im Net werden diese Fische jedenfalls, wie ich meine zu Unrecht, wegen ihrer Aggressivität als nicht akzeptabler Besatz in einem gut besetzten Becken beschrieben.
Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen, ganz im Gegenteil:
Meine Chrysiptera springeri sind ein lustiger Trupp, der immer unterwegs ist, und den ich auf keinen Fall mehr missen möchte. Sei es als blauer Farbklecks, oder aber als wertvolle Bereicherung meiner Fischgesellschaft.
Mein Fazit:
Ich habe in Kauf genommen, kleine Rabauken ins Becken zu setzen, habe aber festgestellt, dass sie liebenswürdige Rabauken sind - deren Aktivitäten in dieser Hinsicht auf artgleiche Fische reduziert sind. Andere Fische fühlen sich nicht belästigt, bzw. werden es auch nicht. Gewarnt wird in der Literatur vor Aggressionen bei Einzelhaltung - aber wer würde das diesen Kerlchen schon antun wollen!
Also? Top, würde ich sofort wieder als "Rabaukenrudel" in ein Becken einsetzen!
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es gibt noch einen Fisch, den ich euch gerne vorstellen möchte, weil ich nicht mit dem schlechten Ruf einverstanden bin, der ihm als Rabauke in der Aquarienwelt anheftet.
Es handelt sich hier um die Riffbarsche Chrysiptera springeri, kleine muntere Gesellen, die ich in meinem Becken in einer Gruppe mit fünf Tieren halte. Ich hätte lieber sechs gehabt, aber es waren die letzten fünf, die ich bekommen konnte, also mussten sie in ungerader Zahl mit.
Von der Größe her waren diese Zwerge anfangs recht unterschiedlich, von 2cm bis zu etwa 3, 3,5cm. Der Körper der kleinen Barsche ist gedrungen, der Kopf gibt ihnen ein wenig das Aussehen der Gremlins, wenn ihr wisst, was ich meine. Die Farbe der Fische ist dunkelblau, über den gesamten Körper ausser den Flossen zieht sich eine marmorierte Maserung, die bei allen Fischen unterschiedlich beschaffen ist.
Die Größe der erwachsenen Fische liegt bei ca. 5 cm, also auch etwas für kleinere Becken.
Kein Problem bereitete die Eingewöhnung an die neuen Wasserverhältnisse, obwohl ich da auch immer sehr sorgfältig ans Werk gehe und alle Fische mindestens eine gute Stunde mit der Tröpfchenmethode an das neue Umfeld gewöhne.
Nach dem Einsetzen schwammen die fünf in einer immer zusammen bleibenden Gruppe durch das Becken, von Schüchternheit keine Spur.
Friede und Eintracht herrschte unter ihnen, auch andere kleinere Fische wie Grundeln oder Anemonenfische wurden nicht belästigt oder gar attackiert.
Ich hatte eher den Eindruck einer hübschen kleinen, aber doch recht schüchternen Gruppe von ihnen. Ebenfalls waren sie von Beginn an völlig unkompliziert bei der Futteraufnahme, ich würde sie unter der Rubrik "Allesfresser" einordnen, also Trocken- und Frostfutter jeder Art, ihrer Größe entsprechend.
Mit der Zeit und dem Einsetzen der Geschlechtsreife änderte sich das friedliche Verhalten der kleinen Kerlchen doch erheblich. Reviere wurden in Besitz genommen und abgesteckt, diese vor den ehemaligen Kumpels auch verteidigt und oft behauptet. Es gibt bei allen Tieren der Gruppe unterschiedliche Arten des Unterschlupfes, eines lebt in den Höhlen der Steine, ein anderes wieder hat sich in einer Pavona cactus eingenistet, den farblichen Kontrast finde ich persönlich schöner, und wieder ein anderer verkriecht sich über der Lieblingshöhle eines Organgerücken-Zwergkaisers. (Der sich wiederum darüber ärgert, dass er nicht an ihn herankommt, weil er einfach zu dick für diese kleine Höhle ist.)
Alle haben mittlerweile gemeinsam, dass auf Revierübertretungen von Artgenossen umgehend mit eifrigem Aufeinander-zu-schwimmen und Imponiergehabe reagiert wird. Dabei kommt es allerdings nicht zu Verletzungen, sondern immer nur zu Drohgebärden, die nach ein paar Minuten schon wieder vergessen sind. Man schwimmt halt ein paar mal im Kreis um den Rivalen herum, zeigt ihm was für ein toller Kerl man ist - und das war dann auch schon alles.
Das paar- oder schwarmweise Schwimmen durch das Becken ist seltener geworden, obwohl es auch noch vorkommt. Bei der Futteraufnahme gibt es keinerlei Streitereien untereinander.
Witzig ist, dass die Springer-Demoisellen Änderungen in ihrem Revier möglichst ungeschehen machen wollen. Ich habe einen Korallenableger mit Substratstein in die Nähe der Höhle eines der Riffbarsche gestellt, weil ich ihn einfach an einer anderen Stelle platzieren wollte.
Jedesmal, wenn der Stein stand, kam der Frechdachs aus seiner Höhle geschossen und stupste ihn mit dem Maul vom Stein, so dass ich die Koralle mindestens dreimal vom Boden aufheben musste. Es passte ihm einfach nicht, dass dieser Stein dort vor seiner Nase stehen sollte. Aber ich habe mich durchgesetzt, und Korallenkleber benutzt. Pech für ihn...
Bei Arbeiten im Becken bin ich jedesmal wehrloses Opfer dieser Rabauken, sie kommen auf meinen Arm zugeschossen und stubsen mich. Es ist kein beissen, man merkt es kaum. Aber als ein deutliches "Hau ab!" ist es auf jeden Fall zu erkennen.
In vielen Büchern oder auch in einigen Beiträgen im Net werden diese Fische jedenfalls, wie ich meine zu Unrecht, wegen ihrer Aggressivität als nicht akzeptabler Besatz in einem gut besetzten Becken beschrieben.
Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen, ganz im Gegenteil:
Meine Chrysiptera springeri sind ein lustiger Trupp, der immer unterwegs ist, und den ich auf keinen Fall mehr missen möchte. Sei es als blauer Farbklecks, oder aber als wertvolle Bereicherung meiner Fischgesellschaft.
Mein Fazit:
Ich habe in Kauf genommen, kleine Rabauken ins Becken zu setzen, habe aber festgestellt, dass sie liebenswürdige Rabauken sind - deren Aktivitäten in dieser Hinsicht auf artgleiche Fische reduziert sind. Andere Fische fühlen sich nicht belästigt, bzw. werden es auch nicht. Gewarnt wird in der Literatur vor Aggressionen bei Einzelhaltung - aber wer würde das diesen Kerlchen schon antun wollen!
Also? Top, würde ich sofort wieder als "Rabaukenrudel" in ein Becken einsetzen!
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Gruß - Ingo