Mythos Nachzuchten in Brackwasser


    • frank71
    • 1985 Aufrufe 5 Antworten

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    • Mythos Nachzuchten in Brackwasser

      Hallo zusammen,

      also erstmal hoffe ich, dass mein Beitrag hier im richtigen Forum gelandet ist.

      Ich habe mal zum Thema Nachzuchten in Brackwasser ein Frage. Persönlich kenne ich aus diversen Erzählungen nur folgenden Mythos: wenn man Tiere in einem "herkömmlichen" Aquarium beheimatet und diese laichen lässt, geht der Laich kaputt, weil man nicht in der Lage sein soll, genau DEN Salzwassergehalt zu treffen, den der Laich zum überleben braucht.

      Nehmen wir mal meine Freunde die Geweihschnecken [Clithon sp.] oder Fächergarnelen [egal ob Atya gabonensis oder Atyopsis moluccensis]. Angeblich kann ich persönlich diese Tiere nicht nachziehen, auch wenn ich mich an die grobe Definition von Brackwasser lt. Wikipedia [de.wikipedia.org/wiki/Brackwasser] halte:
      Unter Brackwasser versteht man Fluss- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1 % (1 ‰ bis 10 ‰). Im angelsächsischen Raum wird ein Salzgehalt (Salinität) zwischen 0,05 % und 1,8 %, teilweise auch 3 % angesetzt


      Ist dies tatsächlich so oder kann hier jemand davon berichten, mal einen Brackwassererfolg erzielt zu haben?

      Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und vG
    • Hallo Veronika
      vielen Dank für den Link. Schaue ich mir gleich mal an.

      Warum das nicht klappen sollte? Weil man mir immer erzählt hat, dass wäre sooooo brisant und da müsste man von Süßwasser über "Brackwasser" zum richtigen Meerwasser gehen etc pp

      Ok, man kann nun meinen es ist ein Argument, die Tiere auf jeden Fall im Handel zu erwerben... aber auch so von anderen Aquarianern hab ich nicht umbedingt Erfolgsmeldungen vernommen...

      viele Grüße die 20km nach Kölle
    • Moin,

      leider kann man das eine nicht mit dem anderen vergleichen. Amanos wachsen bei 15g/l sehr gut auf. Da ist eigentlich eher das Problem, ein Süsswasserbecken einfach aufzusalzen und anschliessend mit futter zu belasten. Das führt bei Salzwasser häufig zu Ammoniak, was dann die Larven schlagartig himmelt.

      Bei Neritiden liegt der Fall völlig anders. Sie benötigen nicht nur Meerwasser (32g/l), sondern auch Zoo- oder Phytoplankton. Man nimmt an, daß die Veliger (Larven der Neritidae) spezialisiert sind und/oder das Futter so klein sein muß, daß Otto-Normal-Aquarianer keine Chance hat.

      Genau genommen weiß man über das Aufwachsen der Neritidae so gut wie gar nicht, nur, wie die Veliger aussehen... und das wars. Am Brackwasser hängt das Problem jedenfalls nicht.

      Welche Auswirkungen die Futterspezialisierung von Larven hat, kann man auch bei der Fischaufzucht gut beobachten. Meine Rh. leavelli z.B. benötigen gar kein Brackwasser, sind aber, bis ich zufällig über Süßwasserbrachionus gestolpert bin, auch immer am 10. Tag abgestorben, weil sie nicht gefressen haben.

      Die Angaben, die man im Netz über Neritidae und deren (Nicht)Zuchtmöglichkeiten findet, sind also sehr, sehr laienhaft.