Biochoeres chrysus - Kanarien-Lippfisch


    • Schweik57
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    • Biochoeres chrysus - Kanarien-Lippfisch

      Hallo zusammen,

      am Wochenende habe ich mich von dreien meiner Doktorfische getrennt. Sie wurden einfach zu groß und fühlten sich sichtlich nicht mehr wohl in meinem für sie zu kleinen Becken. Es sind zwar knapp 600 Liter, aber für solch schwimmfreudige und groß werdende Arten einfach zu wenig.

      Somit habe ich mich meiner Leidenschaft für Lippfische erneut widmen können und zwei kleine Exemplare des Kanarien-Lippfisches erworben.



      Viel kann ich noch nicht zu diesen Fischen sagen, ausser dass sie in ihrer jetzigen Größe, mit ca. 5 cm, recht putzige kleine Kerlchen sind. Ihrer unaufhaltsamen Bewegung entsprechend, lassen sie sich schwer fotografieren, deshalb sind die Bilder etwas unscharf geworden.

      Sobald ich mehr Wissenswertes zu dieser Fischart sagen kann, gibt es ein Update hier...



      Gruß - Ingo
    • Hallöchen

      das sind ja traumhaft schöne Fische. Da hätte ich auch Interesse dran :grinz: wenn ich mal wieder genug Platz habe. Ich freu mich schon auf deinen Bericht der sicher wieder toll wird. An dir ist ein Buchautor verloren gegangen :grinz:

      Gruß Micha
    • Hey

      Habe auch 2 Dieser schönen Fische einer ist mir mal auf mein sofa gesprungen vieleicht wollte er nur mit mir kuscheln aber es war nicht sein element also musste er wieder insWasser zurück. Nein im ernst diese Fische springen sehr gerne ich habe insgesamt schon 4 verloren nur durch heraus springen.

      Das immer richtung abends Nachts. Ansonsten ein sehr schöner nützlicher Fisch der alles Frisst und sehr schön anzuschauen ist.


      Mfg robert
    • Hallo Rob,

      gut zu wissen, dass sie springen, danke für den Hinweis. Einer der beiden Winzlinge saß auch schon im Ablaufschacht und wollte mir wohl zeigen, dass er es auch kann.
      Ich habe eine Abdeckung, die ich jetzt mal wieder anbringen werde. Ist natürlich zusätzlicher Aufwand, weil mit Abdeckung auch der Ventilator zur Kühlung laufen muss, aber was tut man nicht alles.

      Nachts jedenfalls springen sie nicht, denn die zwei sind die ersten, die abends verschwunden sind. Mit einem Hechtsprung ab in den Sand zum schlafen. Und falls sie nachts mal raus müssen, habe ich auch eine Nachtbeleuchtung, die ihnen zumindest die Orientierung ermöglicht. So sollte es dann wohl funktionieren...
      Gruß - Ingo
    • Hallo zusammen,

      trauriges Update: Beide Fische haben es nicht geschafft und sind verendet.
      Ich habe sie nicht ordentlich ans Fressen bekommen, wobei ich alle möglichen Futtervarianten ausprobiert habe.
      Vorgestern war dann der zweite Fisch von jetzt auf gleich nicht mehr da.

      Es kann aber auch sein, dass sie Opfer einer Krabbe geworden sind, die ich mir mit dem Lebendgestein eingehandelt habe. Leider kann ich die Art nicht identifizieren, aber es ist ein ganz schöner Brocken und ich versuche schon seit einiger Zeit, diese Krabbe einzufangen und ihr ein neues Heim im 30er Nano zu bieten.
      Das Herausfangen ist aber schier unmöglich.

      Zurück zu den Fischen: Ich werde einen neuen Versuch wagen, allerdings nicht mehr mit so kleinen Jungtieren, sondern mit größeren Exemplaren, die dann hoffentlich etwas widerstandsfähiger sind.

      Wenn das so weit ist, gibt es ein neues Update.
      Gruß - Ingo
    • Hallo Rob,

      es gibt bestimmt auch noch andere hervorragende Fischfuttersorten, die ich nicht ausprobiert habe.
      Ich bin allerdings in der glücklichen Lage, bisher immer das richtige Futter gereicht zu haben und hatte niemals Schwierigkeiten mit Fischen, die es nicht annahmen.
      Selbst Lebendfutter haben die beiden nicht angerührt, deshalb gehe ich davon aus, dass auch diese von dir erwähnte Futtervariante keine Beachtung gefunden hätte.
      Gruß - Ingo
    • Hallo Ingo,

      das ist ja schade mit den Fischen. Mir ist mal ein Leierfisch verhungert. Es ist nie schön wenn man sieht das man ein Tier nicht ans Futter bekommt. Für mich war das ein Grund erst einmal die Finger von Futterspezialisten zu lassen. Der Kanarien Lippfisch gilt ja glaube ich weniger als schwierig zu ernährender Fisch, oder? Vielleicht wirklich die Krabbe?

      Da würde ich nichts unversucht lassen das Ding da raus zu bekommen. Es ist echt schade wenn die nach und nach den Basatz auffrisst.

      Gruß Andreas
    • Hallo Thomas,

      da hast du natürlich völlig recht. Ich werde die Lippfische nur in einer Größe kaufen, in der sie durch die Krabbe keinesfalls gefährdet sind. Sind sie zu klein, werde ich keine kaufen und abwarten.

      Eine genaue Bestimmung der Krabbe war mir bisher leider nicht möglich, da ich die Art nicht gefunden habe. Der Toraxdurchmesser liegt bei etwa 3 bis 4 cm, farblich ähnelt sie einer Kugelkrabbe, aber sicher bin ich da nicht, da diese nicht gefährlich für Fische sein sollen. Ich habe schon einiges an Zeit vor dem Rechner verbracht, um die Art genauer zu identifizieren, aber entweder sieht sie einfach nur ihrer Art nicht entsprechend aus, oder ich bin einfach zu blind gewesen.

      Ausserdem glaube ich, dass es auch lange dauern kann, bis ich sie gefangen habe. Das neue LS ist seit Monaten im Becken und erst vor einigen Tagen habe ich die Krabbe das erste mal gesehen. Ich werde heute noch ein paar Weizengläser einbringen, die Idee fand ich recht gut und als Krabbenfalle durchaus geeignet. Dann wird sie umziehen ins 30er Nano, wo sich schon eine andere befindet.
      Gruß - Ingo
    • Hallo zusammen,

      endlich und nach nun ausreichender Zeit der Eingewöhnung meiner beiden Kanarien-Lippfische, eine etwas ausführlichere Beschreibung der Tiere:

      Lateinisch und korrekt wird die Art dieser Lippfische mit Biochoeres chrysus angegeben, die aus dem indischen Ozean, Mikronesien, den Weihnachts- und auch Salomoninseln stammen, aber auch im Westpazifik vorkommen.
      Meine beiden sind sehr, sehr schwimmfreudig und den ganzen langen Tag von A nach B unterwegs, um dann wieder bei C oder auch anderswo wieder aufzukreuzen. Das hat mich dann auch mit dazu veranlasst, mein Becken so umzugestalten, dass mehr Platz für Schwimmraum entsteht, um diesem Bedürfnis der Fische auch gerecht zu werden.

      Während der Eingewöhnungsphase habe ich nicht viel von ihnen sehen können, weil sie erst vormittags aus dem Sand gekrochen kamen, in den sie sich zum Schlafen eingegraben hatten. Abends waren sie die ersten, die wieder verschwunden waren, obwohl der Schalter für die Hauptbeleuchtung in der Zeitschaltuhr noch längst nicht geklickt hatte. Sie hatten halt ihren Rhythmus, der sich erst nach und nach auf die Verhältnisse ihrer neuen Umgebung einstellte.
      Mittlerweile sind sie Frühaufsteher und mit die letzten, die aus dem Sichtfeld des Betrachters verschwinden.

      Fresstechnisch sind die Kanarienlippfische wahre Allesfresser die nichts verschmähen, was ins Becken gelangt und irgendwie nach Futter aussieht - und das komischerweise vom ersten Tag an. Somit denke ich mal, dass die beiden kleineren Exemplare, die ich vorher hatte, nicht ganz fit waren und es aus diesem Grunde auch nicht geschafft haben, zu überleben.

      Tagsüber sind sie entweder mit Langstreckenschwimmen, oder aber mit dem Absuchen der Steinaufbauten und der Korallen beschäftigt. Dabei finden sie so manchen Borstenwurm, dem sie auch unter den Sand folgen und ihn wieder hervorziehen und dann, wenn er nicht zu groß ist, Stück für Stück verspeisen. Von Anstalten, aus dem Becken herauszuspringen, habe ich bisher nichts bemerken können.

      Es sind tolle Fische, einfach in der Haltung und absolut friedfertig allen anderen Bewohnern gegenüber. Stänkereien der Zwergkaiser oder der kleinen Riffbarsche ertragen sie gelassen nach dem Motto: „der klügere gibt nach“ und picken dann an einer anderen Stelle gelassen weiter an den Steinen herum.
      Das leuchtende Gelb, die wunderschöne Zeichnung am Kopf und ihre elegante Körperform lassen meine beiden Biochoeres auf der Liste meiner Lieblingsfische einen ziemlich oben liegenden Platz einnehmen.

      Dementsprechend auch mein Fazit zu ihnen:
      Ich kann den Biochoeres chrysus jedem empfehlen, der über ein ausreichend großes Becken verfügt. Es ist eine Augenweide, diese Fische zu beobachten; durch ihre freundliche und genügsame Art stellen sie eine absolute Bereicherung für ein Becken dar, in dem sie ihrer schwimmfreudigen Art entsprechend genug Platz finden.
      Bei mir wird es immer ein Pärchen dieser Gattung geben.
      Gruß - Ingo