Hallo Aquaristikfreunde!
Angeregt von Ingo möchte ich Euch meine zwei Neuen L 239 vorstellen.
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
Unterfamilie: Hypostominae
Tribus: Ancistrini
Gattung: Baryancistrus
Art: L 239, Baryancistrus beggini, auch Blue Fin Panaque, Panaque azul (diese Bezeichnungen verdankt die Art ihrer schönen, stahlblauen Farbe mit einem hellbläulichen Schimmer an den Flossenrändern - Fotos siehe unten!)
Vorkommen: Venezuela, Rio Orinoco, Amazonas
Größe: bis 12 cm
Sozialverhalten: ruhige, friedliche, angeblich (!) sehr scheue Art, was ich in den wenigen Tagen, die die Zwei bei mir erst verbringen, nicht bestätigen kann. Schon nach ein paar Stunden haben sie begonnen, das ganze Aquarium zu durchstreifen auf der Suche nach Fressbarem, sie haben auch gleich ihre ersten Welschips und Zucchinischeiben vertilgt. Frech wie Oskar und mit der Unverfrorenheit der Jugend (es sind zwei Jungtiere, ca. 4 bis 4.5 cm lang) haben sie den bisher unangefochtenen Chef im Aquarium, meinen L 200 überrumpelt und waren die Ersten bei der Futterzuteilung. Natürlich hat er sie ein paar Mal verjagt, aber sie waren sofort wieder da. Auch wenn ich mich vor das Aquarium hinsetze, fliehen sie nicht sondern klappen nur die Rückenflosse ein, bleiben sitzen und harren weiterer Dinge.
Fütterung: sie sind Allesfresser, fressen Pflanzliches (meine bekommen Zucchini- oder Gurkenscheiben und Welschips), natürlich haben sie auch Moorkienholz in großer Menge und Algen zur Verfügung, z.T. auch Flockenfutter und rote Mückenlarven, wenn die Beifische (Platys) es bis zum Boden kommen lassen. Wie die meisten Harnischwelse brauchen sie Holz für ihre Verdauung und raspeln daher gern an den Wurzeln.
Besatz: Einzel- oder Paarhaltung bzw. kleine Gruppen
Beckenanforderungen: Größe ab 80 cm Länge, viel Wurzelholz (Moorkienholz ist zu empfehlen. Man erhält es im Zoohandel, es ist zwar teurer als selbstgesammeltes Holz, fault aber im Wasser nicht und ist für die Welse auch weich genug. Nach dem Kauf empfiehlt es sich, das Holz 1 – 2 Wochen in einem wassergefülltem Eimer einzubringen, am besten mit ein paar Steinen beschwert. Dadurch schwimmt es im Aquarium dann nicht mehr auf und verliert auch an Tanninen, wodurch das Wasser des Aquariums nicht mehr bräunlich verfärbt wird – die Verfärbung schadet zwar nicht, stört aber manchen Aquarianer) und Welshöhlen als Unterschlupf- und Versteckmöglichkeit.
Die ph – Werte sollten im leicht sauren Bereich liegen, die Temperatur zwischen 25 – 29° Celsius. Wie alle L – Welse brauchen sie sauerstoffreiches Wasser, ich habe deswegen immer eine Membranpumpe mit zwei Sprudelsteinen laufen und wechsle einmal wöchentlich im Durchschnitt 2/3 des Wassers. CO2 – Düngung sollte in einem Welsbecken unterbleiben.
Bepflanzung: in den schnellfließendenHeimatgewässern der Tierekommen Pflanzen kaum bzw. gar nicht vor (abgesehen von angeschwemmtem Holz); sie benötigen daher keine Pflanzen; wer aber dennoch nicht darauf verzichten will, findet in der Literatur reichlich Vorschläge. Ich selbst habe in der Zwischenzeit in meinem Welsbecken nur mehr einige Mooskugeln und etwas Javamoos, alles andere haben mir meine Rabauken täglich ausgebuddelt.
Geschlechtsunterschiede: geschlechtsreife Männchen haben im Gegensatz zu den Weibchen deutliche Interopercular-Odontoden. Die Unterscheidung anhand der Genitalpapillen bleibt dem Fachmann überlassen, mir ist sie noch nicht möglich.
Laichverhalten: sie sind Versteckbrüter (die Gelege finden sich in Höhlen, Nischen oder Spalten), die Brutpflege übernimmt das Männchen.
Es sind allerdings bisher nur wenige Nachzuchten gelungen.
Zusammenfassend sind die Beiden eine wunderschöne und interessante Bereicherung in meinem Welsbecken
Quellenverzeichnis:
A.Werner, W.Lechner, J.Schmidt: Mini-Atlas L-Welse, 209 - 211
Kai: Apistogramma cacatuoides – Kakadu-Zwergbuntbarsch, Aquariumstammtisch, 30.6.2007
H.Killmann: L 134, Aquariumstammtisch, 18.7.2011
J.W.Armbruster, Copeia 2009/1, 50-56: A new black Baryancistrus with blue sheen
from the upper Orinoco
L-Welse.com.Datenbank – L 239
R.Rühl, H.A.Baensch, Aquarienatlas, Band 1, 486-487
R.Stawikowski: Harnischwelse aus dem Rio Tapajós (L130 - L134), Datz, 12/1988
W.Lechner, L239, Datz 6/2009
Wikipedia.org/wiki/Harnischwelse
Angeregt von Ingo möchte ich Euch meine zwei Neuen L 239 vorstellen.
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
Unterfamilie: Hypostominae
Tribus: Ancistrini
Gattung: Baryancistrus
Art: L 239, Baryancistrus beggini, auch Blue Fin Panaque, Panaque azul (diese Bezeichnungen verdankt die Art ihrer schönen, stahlblauen Farbe mit einem hellbläulichen Schimmer an den Flossenrändern - Fotos siehe unten!)
Vorkommen: Venezuela, Rio Orinoco, Amazonas
Größe: bis 12 cm
Sozialverhalten: ruhige, friedliche, angeblich (!) sehr scheue Art, was ich in den wenigen Tagen, die die Zwei bei mir erst verbringen, nicht bestätigen kann. Schon nach ein paar Stunden haben sie begonnen, das ganze Aquarium zu durchstreifen auf der Suche nach Fressbarem, sie haben auch gleich ihre ersten Welschips und Zucchinischeiben vertilgt. Frech wie Oskar und mit der Unverfrorenheit der Jugend (es sind zwei Jungtiere, ca. 4 bis 4.5 cm lang) haben sie den bisher unangefochtenen Chef im Aquarium, meinen L 200 überrumpelt und waren die Ersten bei der Futterzuteilung. Natürlich hat er sie ein paar Mal verjagt, aber sie waren sofort wieder da. Auch wenn ich mich vor das Aquarium hinsetze, fliehen sie nicht sondern klappen nur die Rückenflosse ein, bleiben sitzen und harren weiterer Dinge.
Fütterung: sie sind Allesfresser, fressen Pflanzliches (meine bekommen Zucchini- oder Gurkenscheiben und Welschips), natürlich haben sie auch Moorkienholz in großer Menge und Algen zur Verfügung, z.T. auch Flockenfutter und rote Mückenlarven, wenn die Beifische (Platys) es bis zum Boden kommen lassen. Wie die meisten Harnischwelse brauchen sie Holz für ihre Verdauung und raspeln daher gern an den Wurzeln.
Besatz: Einzel- oder Paarhaltung bzw. kleine Gruppen
Beckenanforderungen: Größe ab 80 cm Länge, viel Wurzelholz (Moorkienholz ist zu empfehlen. Man erhält es im Zoohandel, es ist zwar teurer als selbstgesammeltes Holz, fault aber im Wasser nicht und ist für die Welse auch weich genug. Nach dem Kauf empfiehlt es sich, das Holz 1 – 2 Wochen in einem wassergefülltem Eimer einzubringen, am besten mit ein paar Steinen beschwert. Dadurch schwimmt es im Aquarium dann nicht mehr auf und verliert auch an Tanninen, wodurch das Wasser des Aquariums nicht mehr bräunlich verfärbt wird – die Verfärbung schadet zwar nicht, stört aber manchen Aquarianer) und Welshöhlen als Unterschlupf- und Versteckmöglichkeit.
Die ph – Werte sollten im leicht sauren Bereich liegen, die Temperatur zwischen 25 – 29° Celsius. Wie alle L – Welse brauchen sie sauerstoffreiches Wasser, ich habe deswegen immer eine Membranpumpe mit zwei Sprudelsteinen laufen und wechsle einmal wöchentlich im Durchschnitt 2/3 des Wassers. CO2 – Düngung sollte in einem Welsbecken unterbleiben.
Bepflanzung: in den schnellfließendenHeimatgewässern der Tierekommen Pflanzen kaum bzw. gar nicht vor (abgesehen von angeschwemmtem Holz); sie benötigen daher keine Pflanzen; wer aber dennoch nicht darauf verzichten will, findet in der Literatur reichlich Vorschläge. Ich selbst habe in der Zwischenzeit in meinem Welsbecken nur mehr einige Mooskugeln und etwas Javamoos, alles andere haben mir meine Rabauken täglich ausgebuddelt.
Geschlechtsunterschiede: geschlechtsreife Männchen haben im Gegensatz zu den Weibchen deutliche Interopercular-Odontoden. Die Unterscheidung anhand der Genitalpapillen bleibt dem Fachmann überlassen, mir ist sie noch nicht möglich.
Laichverhalten: sie sind Versteckbrüter (die Gelege finden sich in Höhlen, Nischen oder Spalten), die Brutpflege übernimmt das Männchen.
Es sind allerdings bisher nur wenige Nachzuchten gelungen.
Zusammenfassend sind die Beiden eine wunderschöne und interessante Bereicherung in meinem Welsbecken
Quellenverzeichnis:
A.Werner, W.Lechner, J.Schmidt: Mini-Atlas L-Welse, 209 - 211
Kai: Apistogramma cacatuoides – Kakadu-Zwergbuntbarsch, Aquariumstammtisch, 30.6.2007
H.Killmann: L 134, Aquariumstammtisch, 18.7.2011
J.W.Armbruster, Copeia 2009/1, 50-56: A new black Baryancistrus with blue sheen
from the upper Orinoco
L-Welse.com.Datenbank – L 239
R.Rühl, H.A.Baensch, Aquarienatlas, Band 1, 486-487
R.Stawikowski: Harnischwelse aus dem Rio Tapajós (L130 - L134), Datz, 12/1988
W.Lechner, L239, Datz 6/2009
Wikipedia.org/wiki/Harnischwelse