Liebe Aquaristikfreunde!
Nach L 134 und L 239 möchte ich Euch als Abschluss dieser kleinen Reihe noch meinen L 200 vorstellen.
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
Unterfamilie: Hypostominae
Tribus: Ancistrini
Gattung: Hemiancistrus
Art: L 200, Hemiancistrus subviridis, gelber Phantomwels, Lemon Spotted Green Pleco
Erstbeschreibung: Wernecke, Sabaj, Lujan, Armbruster 2005.
Ganz ähnlich sieht L 200 Hifin (Baryancistrus demantoides) aus, er unterscheidet sich von L 200 durch eine kleine Hautmembran zwischen der Rückenflosse und dem Ansatz der Fettflosse. Beide Arten kommen gemeinsam vor.
Fotos: siehe unten. Auf Bild 2 kann man gut die Iris erkennen. L-Welse bzw. Harnischwelse können ihre Iris verstellen und die Größe den Lichtverhältnissen anpassen.
Im gegenständlichen Fall ist sie mittelweit mit der typischen Einbuchtung am Oberrand.
Bei ganz schwachem Licht wird sie nahezu rund, bei starkem Lichteinfall sieht sie aus wie ein verkehrtes griechisches Omega. Man spricht deswegen auch von einer Omega-Iris.
Vorkommen: Venezuela, Amazonas, oberer Rio Orinoco
Größe: 15 – 20 cm, im Aquarium etwas kleiner
Sozialverhalten: He is the king – zumindest in meinem Aquarium. Mit seinen knapp 10 cm ist er auch der Größte in meinem Becken, und er weiß das. Wenn ich mich vor das Aquarium setze, kommt er sofort aus seinem Versteck heraus, setzt sich zwischen die große Wurzel und das Schneckengehäuse und wartet dort auf seine Welschips. Freche Burschen, die versuchen, vor ihm zu fressen, werden vertrieben. Erst wenn Majestät satt sind, dürfen Andere auch „ran“. Vor etwa zwei Monaten hatte ich ihm eine Artgenossin dazugesetzt, aber die wurde von ihm abgelehnt und gejagt, sodass ich die Beiden vorübergehend trennen musste. Ich möchte aber neuerlich eine Zusammenführung versuchen (prinzipiell trachte ich danach, 2 – 4 Exemplare jeder Art zu halten, was nicht immer ganz einfach ist, weil manche eben sehr schwer im Handel zu finden sind).
Besatz: Einzel- oder (besser) Paarhaltung bzw. kleine Gruppen
Fütterung: sie sind Allesfresser, meiner bekommt Zucchini- oder Gurkenscheiben und Welschips, natürlich hat er auch Moorkienholz in großer Menge und Algen zur Verfügung.
Beckenanforderungen: ab 100 cm Länge, viel Wurzelholz (Moorkienholz ist zu empfehlen) und Steine mit Versteckmöglichkeiten, Welshöhlen.
Die ph-Werte sollten zwischen 5.5 – 7.5 betragen, die Temperatur 26 – 29° C.
Sauerstoff- und strömungsreiches Wasser ist notwendig, ich habe deswegen immer eine Membranpumpe mit zwei Sprudelsteinen laufen und einen zweiten Innenfilter installiert und so ausgerichtet, dass im Becken eine ständige kreisförmige Durchströmung stattfindet. CO2 – Düngung sollte in einem Welsbecken keine Verwendung finden.
Bepflanzung: in den schnellfließenden Heimatgewässern der Tiere kommen Pflanzen kaum bzw. gar nicht vor (abgesehen von angeschwemmten Holz); sie benötigen daher keine Pflanzen; wer aber dennoch nicht darauf verzichten will, findet in der Literatur reichlich Vorschläge. Ich selbst habe in der Zwischenzeit in meinem Welsbecken nur mehr etwas Javamoos.
Geschlechtsunterschiede: das Männchen ist in der Regel etwas größer als das gleichaltrige Weibchen; M. hat einen eckigeren, kantigeren Kopf, W. einen eher runden Kopf und einen gedrungeneren Körper.
Zur Unterscheidung empfiehlt Ingo Seidel, alle vorhandenen Tiere herauszufangen und in eine flache Wanne zu setzen. Von oben kann man dann Kopf- und Körperform gut vergleichen und mit etwas Übung und Intuition die Geschlechter auseinanderhalten. Die Unterscheidung an Hand der Genitalpapillen bleibt Experten vorbehalten, zu denen ich mich nicht zähle.
Laichverhalten: sie sind ebenfalls Versteckbrüter (die Gelege finden sich in Höhlen, Nischen oder Spalten), die Brutpflege übernimmt auch bei dieser Art das Männchen.
Vereinzelte Nachzuchten sind bereits gelungen.
Zusammenfassend ist L 200 ein wunderschöner, selbstbewusster Wels, bei mir eben der „King“!
Quellenverzeichnis:
A.Werner, W.Lechner, J.Schmidt: Mini-Atlas L-Welse
Kai: Apistogramma cacatuoides – Kakadu-Zwergbuntbarsch, Aquariumstammtisch, 30.6.2007
H.Killmann: L 134, L239, Aquariumstammtisch, 18.7.2011, 22.8.2011
Ingo Seidel: Back to Nature, Handbuch für L-Welse
LR.Rühl, H.A.Baensch, Aquarienatlas, Band 1, 486-487
Stefan Schüle, L 200, www.welse.net
Wikipedia.org/wiki/Harnischwelse
www.welsfans/de: Hemiancistrus subviridis (L 200)
Nach L 134 und L 239 möchte ich Euch als Abschluss dieser kleinen Reihe noch meinen L 200 vorstellen.
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
Unterfamilie: Hypostominae
Tribus: Ancistrini
Gattung: Hemiancistrus
Art: L 200, Hemiancistrus subviridis, gelber Phantomwels, Lemon Spotted Green Pleco
Erstbeschreibung: Wernecke, Sabaj, Lujan, Armbruster 2005.
Ganz ähnlich sieht L 200 Hifin (Baryancistrus demantoides) aus, er unterscheidet sich von L 200 durch eine kleine Hautmembran zwischen der Rückenflosse und dem Ansatz der Fettflosse. Beide Arten kommen gemeinsam vor.
Fotos: siehe unten. Auf Bild 2 kann man gut die Iris erkennen. L-Welse bzw. Harnischwelse können ihre Iris verstellen und die Größe den Lichtverhältnissen anpassen.
Im gegenständlichen Fall ist sie mittelweit mit der typischen Einbuchtung am Oberrand.
Bei ganz schwachem Licht wird sie nahezu rund, bei starkem Lichteinfall sieht sie aus wie ein verkehrtes griechisches Omega. Man spricht deswegen auch von einer Omega-Iris.
Vorkommen: Venezuela, Amazonas, oberer Rio Orinoco
Größe: 15 – 20 cm, im Aquarium etwas kleiner
Sozialverhalten: He is the king – zumindest in meinem Aquarium. Mit seinen knapp 10 cm ist er auch der Größte in meinem Becken, und er weiß das. Wenn ich mich vor das Aquarium setze, kommt er sofort aus seinem Versteck heraus, setzt sich zwischen die große Wurzel und das Schneckengehäuse und wartet dort auf seine Welschips. Freche Burschen, die versuchen, vor ihm zu fressen, werden vertrieben. Erst wenn Majestät satt sind, dürfen Andere auch „ran“. Vor etwa zwei Monaten hatte ich ihm eine Artgenossin dazugesetzt, aber die wurde von ihm abgelehnt und gejagt, sodass ich die Beiden vorübergehend trennen musste. Ich möchte aber neuerlich eine Zusammenführung versuchen (prinzipiell trachte ich danach, 2 – 4 Exemplare jeder Art zu halten, was nicht immer ganz einfach ist, weil manche eben sehr schwer im Handel zu finden sind).
Besatz: Einzel- oder (besser) Paarhaltung bzw. kleine Gruppen
Fütterung: sie sind Allesfresser, meiner bekommt Zucchini- oder Gurkenscheiben und Welschips, natürlich hat er auch Moorkienholz in großer Menge und Algen zur Verfügung.
Beckenanforderungen: ab 100 cm Länge, viel Wurzelholz (Moorkienholz ist zu empfehlen) und Steine mit Versteckmöglichkeiten, Welshöhlen.
Die ph-Werte sollten zwischen 5.5 – 7.5 betragen, die Temperatur 26 – 29° C.
Sauerstoff- und strömungsreiches Wasser ist notwendig, ich habe deswegen immer eine Membranpumpe mit zwei Sprudelsteinen laufen und einen zweiten Innenfilter installiert und so ausgerichtet, dass im Becken eine ständige kreisförmige Durchströmung stattfindet. CO2 – Düngung sollte in einem Welsbecken keine Verwendung finden.
Bepflanzung: in den schnellfließenden Heimatgewässern der Tiere kommen Pflanzen kaum bzw. gar nicht vor (abgesehen von angeschwemmten Holz); sie benötigen daher keine Pflanzen; wer aber dennoch nicht darauf verzichten will, findet in der Literatur reichlich Vorschläge. Ich selbst habe in der Zwischenzeit in meinem Welsbecken nur mehr etwas Javamoos.
Geschlechtsunterschiede: das Männchen ist in der Regel etwas größer als das gleichaltrige Weibchen; M. hat einen eckigeren, kantigeren Kopf, W. einen eher runden Kopf und einen gedrungeneren Körper.
Zur Unterscheidung empfiehlt Ingo Seidel, alle vorhandenen Tiere herauszufangen und in eine flache Wanne zu setzen. Von oben kann man dann Kopf- und Körperform gut vergleichen und mit etwas Übung und Intuition die Geschlechter auseinanderhalten. Die Unterscheidung an Hand der Genitalpapillen bleibt Experten vorbehalten, zu denen ich mich nicht zähle.
Laichverhalten: sie sind ebenfalls Versteckbrüter (die Gelege finden sich in Höhlen, Nischen oder Spalten), die Brutpflege übernimmt auch bei dieser Art das Männchen.
Vereinzelte Nachzuchten sind bereits gelungen.
Zusammenfassend ist L 200 ein wunderschöner, selbstbewusster Wels, bei mir eben der „King“!
Quellenverzeichnis:
A.Werner, W.Lechner, J.Schmidt: Mini-Atlas L-Welse
Kai: Apistogramma cacatuoides – Kakadu-Zwergbuntbarsch, Aquariumstammtisch, 30.6.2007
H.Killmann: L 134, L239, Aquariumstammtisch, 18.7.2011, 22.8.2011
Ingo Seidel: Back to Nature, Handbuch für L-Welse
LR.Rühl, H.A.Baensch, Aquarienatlas, Band 1, 486-487
Stefan Schüle, L 200, www.welse.net
Wikipedia.org/wiki/Harnischwelse
www.welsfans/de: Hemiancistrus subviridis (L 200)