Nitritwert im AQ


    • Rupert
    • 8440 Aufrufe 24 Antworten

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    • Hallo,

      Nitrit wird kompetetiv mit Chlorid-Ionen über die Chloridzellen im Kiemenepithel aufgenommen; ionereicheres Wasser ist i.d.R. auch reicher an Chlorid.

      Die Bioverfügbarkeit von Nitrit nimmt also mit steigender Chloridkonzentration ab, die Toxizität von Nitrit sinkt je höher der Chlordgehaöt im Wasser ist.

      Nitrit kann außerdem sowohl dissoziiert, als H+ und NO2-, als auch undissoziiert, als salpetrige Säure HNO2 vorliegen.

      HNO2 kann als relativ kleines, neutrales Molekül direkt durch Zellmembranen diffundieren. Der Anteil an HNO2 steigt mit sinkendem pH-Wert.

      Nitrit wird also um so gifitger, je saurer der pH-Wert des Wassers ist.

      Da weiches Wasser meist auch chloridarm und oft sauer ist, wirkt Nitrit in weichem/sauren Wasser bereits in geringeren Konzentrationen giftig auf Fische als in hartem/alkalischem Wasser.
    • Hallo Dennis,

      wäre die Aufnahme als salpetrige Säure ein wesentlicher Weg in den Fisch, so liesse sich die Aufnahme nicht durch Chlorid kompetetiv hemmen. Was ja bekanntlich der Fall ist. Zum anderen läßt der pKS Wert diesen Weg als wenig relevant erscheinen ? Oder hast du darüber andere Erkenntnisse ?
      Siehe dazu auch S. K. Hetz in BSSW Aktuell 4/2003

      Peter
    • Hallo,

      Rupert schrieb:


      Mein Fazit aus den Versuch:

      Auch wenn Fische einen recht hohen Nitritwert aushalten können, sollte man diese jedoch auch weiterhin vermeiden.


      so ist es.

      Was sagt man nun einem Anfänger, der über solch einen Thread stolpert und sagt ich besetze gleich, denn es geht ja.


      Das mindeste ist, dass man ihm die Wahrheit sagt.

      Das sofortige Besetzen von Aquarien ist kein Problem, wenn man das nötige Fingerspitzengefühl hat, welches üblicherweise mit der Zeit und Erfahrung kommt. Damit hat man den sofortigen Besatz aber nicht empfohlen.
      Selbst der übliche "Wohnzimmeraquarianer", der 1-3 Aquarien einrichtet und die dann lange ohne Neuaufsatz betreibt, wird das notwendige Fingerspitzengefühl so nicht erlangen. Dazu muss man schon intensiver davor sein, also viele Aquarien haben bei denen immer mal eines zukommt, stillgelegt oder radikal geändert wird. Also die Leute, die züchten machen und tun. Aquaristik als Haupthobby, mit Zimmer/Keller und so.. das volle Programm.

      .. und mal ganz ehrlich ... wer hat denn mit Neulingen zu tun? - Wenn schon, dann sind das doch die Zoohändler. Wenn die Leute in Foren oder einem Verein aufschlagen haben sie bereits ihr Aquarium und ihrer ersten Fehler gemacht.

      Bei Neuaquarianern kommen ein paar Dinge zusammen.
      - Das Aquarium ist kahl und biologisch unbelebt (an sich kein Problem)
      - Es sind viele Fische darin (auch nicht zwingend ein Problem)
      - Es wird zu viel gefüttert und das ist der Punkt.

      2x am Tag ne dicke Prise Flocken und dann wird es grenzwertig. Jetzt noch den Sprudelstein haben und der pH geht nach oben und dann wird es spannend für alle Beteiligten.

      Wenn man in den ersten 10 Tagen gar nicht füttern würde kippt deswegen kein Fisch um. Aber die Biologie könnte sich entwickeln. Eventuell noch ein paar vorsichtige Wasserwechsel und dann läuft das auch.


      Abgetrennte Diskussion - "Einfahren"
      Regionalgruppe Nord der DKG: www.killi.org/RG-Nord/
      22.10.2016: Dr. Frank Strozyk, Aachen: "anspruchsvolle Labyrinthfische vermehren" - Vom Großmaul-Kampffisch bis zum Zwergschokoladengurami

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