Wir haben vor, forenübergreifend etwas für die Erhaltung der Viks zu tun. Axel, der Moderator für den Bereich "Viktoriasee"
in unserm Forum hat uns dazu die folgenden Informationen für Interessierte aufbereitet.
Hallo,
wie ihr vielleicht schon gelesen habt, haben Manfred und Olli aus dem Cichlidenwelt Forum die Idee geboren, dass wir forenübergreifend etwas für die Erhaltung der Viktoriasee-Cichliden in unseren Aquarien tun sollten.
Vielleicht hat der eine oder andere von euch vor Kurzem den Film "Darwins Alptraum" gesehen und hat von daher schon einen Eindruck, was im Viktoriasee vor sich geht. Falls nicht, zunächst nur im Telegrammstil: Im Viktoriasee lebten bis zu1000 Buntbarscharten. Seit aber in den 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts der Nilbarsch in dem See ausgesetzt wurde, hat der unter den einheimischen Cichliden fürchterlich gewätet und einen großen Teil der Arten vernichtet.
Als Wissenschaftler auf diese Tragödie aufmerksam wurden, hatte man einige Dutzend Arten zu Forschungszwecken nach Europa gebracht. Von den damals importierten Arten gibt es im See inzwischen mehrere Arten gar nicht mehr und die andren nur noch in Restpopulationen. Die Nachkommen dieser Arten schwimmen heute in den Aquarien der Liebhaber. Weitere größere Importe wurden bisher nicht registriert. Das heißt, dass alle hier lebenden Viktorias relativ selten sind.
Im letzten Jahr mussten leider einige Viktoria-Fans aus beruflichen oder privaten Gründen ihre Zuchten auflösen. Einige Arten wurden an andere Liebhaber weitergegeben, einige verschwanden ganz. Inzwischen ist die Zahl derer, die Viktorias pflegen, arlamierend gering geworden. Und wenn man von 60 - 80 Arten ausgeht, die es früher hiergab, kann man sich ausrechnen, dass viele der Arten in der nächsten Zeit aus unseren Aquarien verschwinden.
Was wir hier wollen:
Wir würden es begrüßen, wenn sich die Halter von Viktorias über PN bei mir melden würden, damit wir einen ungefähren überblick darüber bekommen, welche Arten noch gepflegt werden und für welche wir dringend Pfleger suchen müssen.
Außerdem möchten wir alle Interessierten sofern sie Platz haben ( Becken ab ca. 160 Ltr.) aufrufen, sich an der Erhaltungspflege dieser Tiere zu beteiligen. Selbstverständlich stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite.
In den nächsten Tagen und Wochen werde ich unter dem Titel "2007, Jahr der Viktoriasee-Cichliden" einiges Wissenswerte über den See, die Arten, die Pflege usw. schreiben.
Solltet ihr Fragen haben, macht bitte einen extra Thread auf, damit dieser hier ein reiner Informationsthread bleibt.
über eure Aktivitäten würden wir uns freuen
Gruß Axel
Kapitel 1: Der Viktoriasee
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Der Viktoriasee ist mit seinen 68 000 km? Ausdehnung ( etwa so groß wie Bayern ), einer der größten Seen der Erde. Im Gegensatz zum Malawisee oder dem Tanganjikasee, die ungefähr südlich von ihm liegen ist der See nur bis 82 m tief. In seiner Entwicklungsgeschichte hat er mehrfach seine Form verändert und vor 12000 Jahren war er sogar völlig ausgetrocknet.
Bis heute oder besser gesagt bis zum Ende des letzten Jahrhunderts konnte man über 900 Cichlidenarten im See nachzuweisen.Das bedeutet, dass die Entwicklungsgeschichte von Lebewesen, die man im Allgemeinen mit Hunderttausenden bis Millionen von Jahren veranschlagt , unter bestimmten Umständen viel schneller vonstatten gehen kann.
Von daher ist der Viktoriasee für Naturwissenschaftler äußerst interessant. Und einige Universitäten haben sich dieser Thematik angenommen und forschen seit den 80er Jahren am See und in ihren Instituten. Dazu gehört auch die Universität in Leiden / NL. Ihr verdanken wir es hauptsächlich, dass wir Aquarianer an Cichliden aus dem See gekommen sind. Denn einen Teil der Tiere, die zu Forschungszwecken in die Universität gelangten, wurden, wenn siie nicht mehr benätigt wurden, Aquarianern zugänglich gemacht in der Hoffnung, dass sie als Aquarienpopulationen erhalten bleiben. Mir wurden sogar Tiere übergeben mit der Maßgabe, dass ich sie wieder abgeben müsste, fall die Universität sie noch einmal benätigte. Man legte von Seiten der Universität Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Aquarianern.
Kommerzielle Einfuhren aus dem See sind mir nicht bekannt.
Zu der Zeit, in der sich die Wissenschaftler für das Leben im See interessierten, war das Artensterben schon im vollen Gange. Man hatte sich als Forschungsfeld den Mwanza-Golf ausgesucht, einen südlichen Ausläufer des Sees. Weitere Forschungen fanden im Speke-Golf im südöstlichen Teil des Sees statt. In diesen beiden Gewässerteilen wurden noch eine größere Anzahl verschiedener Cichlidenarten angetroffen, die es in vielen anderen Regionen des Sees schon nicht mehr gab.
Die Forschungen in Leiden gehen ihrem Ende entgegen, an anderen Universitäten, zB. in Japan oder USA wird weiter geforscht.
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Gruß Axel
in unserm Forum hat uns dazu die folgenden Informationen für Interessierte aufbereitet.
Hallo,
wie ihr vielleicht schon gelesen habt, haben Manfred und Olli aus dem Cichlidenwelt Forum die Idee geboren, dass wir forenübergreifend etwas für die Erhaltung der Viktoriasee-Cichliden in unseren Aquarien tun sollten.
Vielleicht hat der eine oder andere von euch vor Kurzem den Film "Darwins Alptraum" gesehen und hat von daher schon einen Eindruck, was im Viktoriasee vor sich geht. Falls nicht, zunächst nur im Telegrammstil: Im Viktoriasee lebten bis zu1000 Buntbarscharten. Seit aber in den 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts der Nilbarsch in dem See ausgesetzt wurde, hat der unter den einheimischen Cichliden fürchterlich gewätet und einen großen Teil der Arten vernichtet.
Als Wissenschaftler auf diese Tragödie aufmerksam wurden, hatte man einige Dutzend Arten zu Forschungszwecken nach Europa gebracht. Von den damals importierten Arten gibt es im See inzwischen mehrere Arten gar nicht mehr und die andren nur noch in Restpopulationen. Die Nachkommen dieser Arten schwimmen heute in den Aquarien der Liebhaber. Weitere größere Importe wurden bisher nicht registriert. Das heißt, dass alle hier lebenden Viktorias relativ selten sind.
Im letzten Jahr mussten leider einige Viktoria-Fans aus beruflichen oder privaten Gründen ihre Zuchten auflösen. Einige Arten wurden an andere Liebhaber weitergegeben, einige verschwanden ganz. Inzwischen ist die Zahl derer, die Viktorias pflegen, arlamierend gering geworden. Und wenn man von 60 - 80 Arten ausgeht, die es früher hiergab, kann man sich ausrechnen, dass viele der Arten in der nächsten Zeit aus unseren Aquarien verschwinden.
Was wir hier wollen:
Wir würden es begrüßen, wenn sich die Halter von Viktorias über PN bei mir melden würden, damit wir einen ungefähren überblick darüber bekommen, welche Arten noch gepflegt werden und für welche wir dringend Pfleger suchen müssen.
Außerdem möchten wir alle Interessierten sofern sie Platz haben ( Becken ab ca. 160 Ltr.) aufrufen, sich an der Erhaltungspflege dieser Tiere zu beteiligen. Selbstverständlich stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite.
In den nächsten Tagen und Wochen werde ich unter dem Titel "2007, Jahr der Viktoriasee-Cichliden" einiges Wissenswerte über den See, die Arten, die Pflege usw. schreiben.
Solltet ihr Fragen haben, macht bitte einen extra Thread auf, damit dieser hier ein reiner Informationsthread bleibt.
über eure Aktivitäten würden wir uns freuen
Gruß Axel
Kapitel 1: Der Viktoriasee
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Der Viktoriasee ist mit seinen 68 000 km? Ausdehnung ( etwa so groß wie Bayern ), einer der größten Seen der Erde. Im Gegensatz zum Malawisee oder dem Tanganjikasee, die ungefähr südlich von ihm liegen ist der See nur bis 82 m tief. In seiner Entwicklungsgeschichte hat er mehrfach seine Form verändert und vor 12000 Jahren war er sogar völlig ausgetrocknet.
Bis heute oder besser gesagt bis zum Ende des letzten Jahrhunderts konnte man über 900 Cichlidenarten im See nachzuweisen.Das bedeutet, dass die Entwicklungsgeschichte von Lebewesen, die man im Allgemeinen mit Hunderttausenden bis Millionen von Jahren veranschlagt , unter bestimmten Umständen viel schneller vonstatten gehen kann.
Von daher ist der Viktoriasee für Naturwissenschaftler äußerst interessant. Und einige Universitäten haben sich dieser Thematik angenommen und forschen seit den 80er Jahren am See und in ihren Instituten. Dazu gehört auch die Universität in Leiden / NL. Ihr verdanken wir es hauptsächlich, dass wir Aquarianer an Cichliden aus dem See gekommen sind. Denn einen Teil der Tiere, die zu Forschungszwecken in die Universität gelangten, wurden, wenn siie nicht mehr benätigt wurden, Aquarianern zugänglich gemacht in der Hoffnung, dass sie als Aquarienpopulationen erhalten bleiben. Mir wurden sogar Tiere übergeben mit der Maßgabe, dass ich sie wieder abgeben müsste, fall die Universität sie noch einmal benätigte. Man legte von Seiten der Universität Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Aquarianern.
Kommerzielle Einfuhren aus dem See sind mir nicht bekannt.
Zu der Zeit, in der sich die Wissenschaftler für das Leben im See interessierten, war das Artensterben schon im vollen Gange. Man hatte sich als Forschungsfeld den Mwanza-Golf ausgesucht, einen südlichen Ausläufer des Sees. Weitere Forschungen fanden im Speke-Golf im südöstlichen Teil des Sees statt. In diesen beiden Gewässerteilen wurden noch eine größere Anzahl verschiedener Cichlidenarten angetroffen, die es in vielen anderen Regionen des Sees schon nicht mehr gab.
Die Forschungen in Leiden gehen ihrem Ende entgegen, an anderen Universitäten, zB. in Japan oder USA wird weiter geforscht.
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Gruß Axel