Ein paar "Doofi-Fragen" zum Nano Meerwasseraquarium


    • Bulli84
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    • Ein paar "Doofi-Fragen" zum Nano Meerwasseraquarium

      Hallo!

      Wie in meinem Vorstellungsthread schon geschrieben, interessiere ich mich seit einiger Zeit für Meerwasseraquaristik, ohne aber wirklich Ahnung davon zu haben. deswegen gleich mal vorweg: Keine Angst, von der Anschaffung eines MW-Beckens bin ich noch seeeehr weit entfernt. Ich lese alles, was ich dazu finden kann, aber je mehr ich lese, umso mehr Panik krieg' ich davor, was man alles wissen, beachten, bedenken, kaufen, basteln, testen etc. muss!

      Jetzt hab' ich mal ein paar ganz praktische Fragen. Das steht sicherlich auch schon irgendwo im Forum beschrieben, aber ehrlich gesagt, weiß ich noch nichtmal, nach was ich da suchen sollte. Also ich denke jetzt nur an Nano-Becken, was Größeres könnt' ich mir sowieso gar nicht leisten.

      1. Was würdet ihr einem Anfänger raten: ein bereits eingefahrenes Becken z. B. von privat zu kaufen, das man quasi so wie es ist ins Auto packt und daheim nur noch hinstellt und den Stecker einsteckt? oder lieber von Anfang an die ganzen Phasen des Einfahrens selber durchmachen, das Aqua selber besetzen etc.? Ich denke, ersteres ist sicher am bequemsten, aber wenn dann doch mal Probleme auftauchen, hab' ich halt immer noch keine Ahnung... Aber wenn man alles selber neu aufbaut, ist das doch bei Anfängern sicher mit erheblichen Verlusten verbunden...?

      2. Wie kann man eigentlich mit so einem Aquarium umziehen? Wird das wirklich einfach ausgesteckt und komplett (mit Wasser und Bewohnern) ins Auto verladen und am neuen Standort einfach wieder aufgestellt? Das ist ja dann eine ganze Weile ohne Strom. Oder müssen die Tiere dazu raus? (Wie gesagt, ich rede von Nano-Becken; dass man ein 500-l-Aquarium nicht einfach inkl. Wasser ins Auto hebt und dann vielleicht in den dritten Stock trägt, ist schon klar :grinz: .)

      3. saublöde Frage, aber ich hab' das noch nirgends gefunden: Wenn man in ein MW-Becken neue Tiere einsetzt, geht man da genauso vor, wie beim Süßwasser? also erst mit Beutel rein, dann nach und nach Wasser dazu usw.? Oder gibt es da Unterschiede?

      4. Ein Kollege (Tierpfleger) hat mir mal gesagt, er würde mir kein Nano empfehlen, weil die keinen Abschäumer dabei haben. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, braucht man den aber doch bei geringem Besatz auch nicht!? Aber dann gibt es auch wieder welche, die schon einen dabei haben. also was jetzt :confused: ?

      5. Braucht man eigentlich unbedingt Osmosewasser? Bei dem MW-Aqua, das bei uns in der Berufsschule steht (ca. 200 l), füllen wir immer nur mit normalem Leitungswasser auf. Es hat doch nicht jeder, der ein kleines Nano hat, gleich eine Osmoseanlage daheim!? oder??

      6. Die Nano-Becken, die ich bisher gesehen hab', haben alle nur eine aufklemmbare Lampe und sind sonst oben offen. Wie macht man das als Katzenbesitzer? Ich will nicht, dass die sich da dauernd irgendwelche Garnelen rausangelt! Gibt es die Dinger auch mit kompletter Abdeckung? Oder wird es dann zu warm?

      7. apropos Temperatur: Gibt es da automatische Temperaturregler oder muss man die Heizung immer manuell nachstellen, so dass es mit der Umgebungstemperatur zusammenpasst? Ich habe auch schon von gruseligen Geschichten gelesen, wo ein defekter Heizstab das ganze Aquarium gegrillt hat :schiel: ...

      Na gut, ich denke, das reicht erstmal. Ich hätte noch ungefähr 1000 weitere so dumme Fragen auf Lager :pfeifen: ...
    • Hallo Claudia,

      Du hast Dir ja was vorgenommen:

      Als "Fahranfänger" gleich in einen "Formel-1-Boliden" steigen zu wollen und dann noch erster werden.

      Mal im Ernst. Ich würde, wenn ich noch keine Erfahrungen mit der Aquaristik gesammelt habe, nicht gleich mit der schwersten Disziplin beginnen.

      MW Aquaristik unterscheidet sich in sehr vielen Dingen und sehr stark von der Süßwasser-Aquaristik.

      Sie ist zwar deutlich Bunter, aber sie hat auch viele Tücken :

      - Sie ist deutlich teurer, als die normale Aquaristik ( besondere Technik, Beleuchtung, Gesteine, Tiere usw.)

      - Sie verzeiht einem gemachte Fehler nicht so einfach, wie die normalen Aquaristik. Das Wasser muss speziell angesetzt sein, anders in der Süßwasser-Aquaristik, wo Du Wasser entnimmst und einfach den Hahn aufdrehen kannst, um wieder aufzufüllen.

      - Sie ist für den Einstieg nicht zu empfehlen, da die Zusammenhänge deutlich komplexer, als in der Süßwasser-Aquaristik, sind.

      Bis ein Meerwasser-Aquarium richtig aufgebaut und eingefahren ist, vergehen oftmals mehrere Monate. Davor sieht so manches Becken aus, als wäre es eine "Bauschutt-Abladestelle" unter Wasser ( Ich spreche hier keinen MW Freund persönlich an).

      Ich würde mir eine solche Entscheidung mehr als nur 1 Nacht durch den Kopf gehen lassen.


      Nun aber direkt zu Deinen Fragen:

      Es macht natürlich mehr Spass, ein Aquarium von Anfang an aufzubauen. Wenn das nicht möglich ist und Du Dir ein gebrauchtes Becken holst, dann gehe wie folgt vor:

      - Vor dem Kauf auf Defekte am Becken ( Absplitterungen, Kratzer usw.) achten

      - Wasser zum Größten Teil aus dem Becken entfernen

      - Pflanzen in einen Beutel sammeln, damit sie nicht austrocknen

      - Fische fangen und im Eimer oder einer Kühlbox mit Deckel ( Wasser drin ist selbstverständlich) transportieren

      - Restwasser entfernen und je nach Größe auch den Bodengrund

      - Dann zügig den Transport durchführen

      - Alles wieder aufstellen, Kies rein, Wasser zu 1/3 einfüllen, die Pflanzen setzen, Becken auffüllen und Technik ( Filter und Heizung) in Betreb nehmen, Fische einsetzen.

      Heizstäbe haben ein Drehrad, mit dem man die Temperatur einstellen kann. Moderne HS haben sogar schon eine direkte Temperaturanzeige.

      Noch weitere Fragen, dann her damit
      Gruß Jens - Olaf


      24-7-365 -- das ist nicht meine Telefonnummer.
      Das ist die Einsatzbereitschaft der
      Freiwilligen Feuerwehr.
      Ich bin dabei! Und DU ?
    • Hallo Claudia,

      wenn du noch ein bisschen Input zum Thema Nano-Meerwasser lesen möchtest, guck mal hier:
      Vorstellung: 40 l Salztöpfchen
      In dem Thread werden schon einige Fragen von dir beantwortet.

      Wenn du das Becken komplett neu einrichtest und wie Wuschel vorgehst, erlebst du die spannendste Phase im Meerwasser überhaupt. Du wirst dich über jeden Wurm, jedes Krabbeltier etc. dermaßen freuen und es ist unglaublich, welches und Überraschungen das "Lebendgestein" mit sich bringen kann. Nach und nach kannst du dann beispielsweise (Weich-)Korallen einsetzen.

      Das Lebendgestein übernimmt die Aufgabe eines Abschäumers weitgehend. In einem Nano-Becken hast du ja kaum Besatz. Wenn du eine gewisse Menge an Riffgestein im Becken hast, brauchst du keinen Abschäumer mehr. Allerdings nehme ich stark an, dass ein kleiner Abschäumer auch keinen Schaden anrichtet...
      Die Tiere, die du einsetzen willst, gewöhnst du natürlich analog den Süßwasserfischen langsam an die Temperatur und auch an den Salzgehalt im Becken :zwinker:

      Mir haben übrigens niemals meine Kater etwas aus dem (Süßwasser-) AQ gefangen - noch einen Fisch, der schon auf dem Boden vor dem AQ lag, angerührt. Die Kater haben lediglich aus den Aquarien getrunken.

      Ich hoffe, dass ich von Ingo keine Schelte bekomme, weil ich hier Quark geschrieben habe. Ansonsten bitte ich um Korrektur, Meister :wink:
      Liebe Grüße
      Marlis
      ____________________________
      Es gibt nichts, was eine Mutter glücklicher macht, als zu wissen, dass ihr Kind gesund ist und es ihm gut geht
    • Hallo Claudia,

      ich habe ja schon in deinem Vorstellungs-Thread geschrieben, dass ein Nanobecken mit Meerwasser recht schwierig im Handling ist.
      Daher würde ich dir wirklich wie auch Sven schon schrieb, erst einmal die Lektüre für MW-Einsteiger empfehlen. Selbstverständlich bekommst du hier Starthilfe und Unterstützung, wenn du dir ein Nano mit karibischem Flair einrichten möchtest, aber ganz ehrlich: Als Einsteiger halte ich das nicht für die beste Variante, wie schnell kann da etwas aus der Reihe tanzen und du hast Geld, Mühe und Energie investiert.
      Durchschnittlich geben 3/4 aller, auch erfahrener MW-Experten, den Betrieb ihres MW-Nanos nach spätestens einem Jahr wieder auf. Mir ging es genauso, daher kann ich dir nur von einem Nano abraten - zumindest mit deinem jetzigen Wissensstand.

      Wenn du allerdings an deiner Idee festhältst, kannst du auch schon recht preiswert den Start planen.
      Was du brauchst, ist ein vernünftiges Becken - am besten nicht mit runden Kanten, denn die lassen sich nur schwer von den Algen befreien - und das ist eine täglich zu verrichtende Arbeit beim MW.
      Dann ein paar Brocken Lebendgestein, Bodengrund und eine vernünftige Beleuchtung - für Weichkorallen, Anemonen und andere niedere Tiere reicht eine LED-Lampe. Da geht Live-Sand oder auch feinerer, gereinigter reinweißer Sand. Ein Abschäumer ist nur notwendig, wenn du Fische in das Becken integrieren möchtest. Es gibt schon sehr kleine und preiswerte Abschäumerformen, die mit einer Membranpumpe betrieben werden können und für die Größe eines Nanobeckens vollkommen ausreichend sind, wenn nur sparsam und mit kleinen Fischen besetzt wird. Ausser einigen sehr kleinen Grundeln ist da aber die Auswahl der Fische sehr eingeschränkt. Schöner wären Garnelen, Einsiedlerkrebse, Schnecken für die Größe dieses Beckens.

      Garnelen sind übrigens ein wenig empfindlich bei auftretenden Dichteschwankungen, d.h. Schwankungen des Salzgehaltes im Wasser. Für Korallen und Anemonen ist es wichtig, das verbrauchte Calcium und Magnesium in ausreichender Menge nachzuführen und die Werte auf einem stabilen Level zu halten, um optimale Voraussetzung ständig zu gewährleisten.

      Du kannst für den Anfang mit einer recht preiswerten Version beginnen, aber die Erfahrung zeigt, dass fast alle MW-Aquarianer mehr wollen und nach einiger Zeit entweder aufrüsten, oder ihr Hobby mangels Erfolg wieder aufgeben.

      Mein wirklich gut gemeinter Ratschlag lautet insgesamt: Buch kaufen, lesen, nachfragen, planen....
      Gruß - Ingo
    • Hallo!

      danke erstmal für die ausführlichen Antworten!

      Ich werde ganz sicher nichts überstürzen. Es geht mir nicht darum, einfach nur ein Meerwasser-Becken zu haben, sondern ich will das auch können! Wie schon gesagt, learning by doing wäre sicher gut, aber ich kauf' mir nicht einfach so ein Teil und "probiere dann mal rum". sind schließlich Lebewesen da drin (und nicht grad billige, abgesehen davon)

      Die Frage mit dem Umzug war übrigens nicht ohne Grund gestellt: Ich werde voraussichtlich Ende Februar umziehen. Dann ist meine Ausbildung zu Ende und ich fang' bei einer neuen Arbeitsstelle an. Dieses Jahr geht sowieso gar nichts mehr, da muss ich noch andere Sachen lernen, hab' im Dezember Prüfung. Und wahrscheinlich wird es dann auch vor dem Umzug nichts mehr.

      Schweik57 schrieb:


      ich habe ja schon in deinem Vorstellungs-Thread geschrieben, dass ein Nanobecken mit Meerwasser recht schwierig im Handling ist.

      Das hab' ich auch schon gelesen, wie beim Süßwasser. Aber heißt das dann, dass ein Nano nur den erfahrenern MW-Aquarianern vorbehalten ist? Oder andersrum gefragt, sollte dann ein Einsteiger gleich mit einem 200-l-Becken oder so anfangen? Dann könnte ja unsereins nie was mit MW machen, so eins kann ich mir nämlich nicht leisten :cry: . Das sind ja doch 3000 € aufwärts...

      Schweik57 schrieb:


      Durchschnittlich geben 3/4 aller, auch erfahrener MW-Experten, den Betrieb ihres MW-Nanos nach spätestens einem Jahr wieder auf. Mir ging es genauso, [...]

      und warum? weil es nicht stabil wurde oder weil man was Größeres wollte?

      Schweik57 schrieb:


      Mein wirklich gut gemeinter Ratschlag lautet insgesamt: Buch kaufen, lesen, nachfragen, planen....

      bin ich ja grad dabei :zwinker: ... Also beim Planen bin ich noch lange nicht, erst beim Lesen und Fragen. Das muss doch zu lernen sein, so doof bin ich ja jetzt auch wieder nicht :grinz: . Diese Bücher von Daniel Knob (?) würd' ich mir auch gern kaufen. Oder steht da auch nichts anderes drin, als man so im Internet findet?

      ... Was ich ansonsten im Moment noch viel mache, ist träumen... Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!
    • Hallo Claudia,

      Dann könnte ja unsereins nie was mit MW machen, so eins kann ich mir nämlich nicht leisten . Das sind ja doch 3000 € aufwärts...


      Nein, das sind sicherlich keine 3000 € aufwärts. Selbstverständlich gibt es die Luxuskategorien in Form der Designerbecken, aber wer braucht das schon wirklich! Ein gutes Becken bekommst du auch gebraucht und für kleines Geld, das muss nichts neues sein.
      Und so ein Becken kannst du mit z.B. gut 120 Litern ganz anders bestücken und zum Laufen bringen, als das in einem 30er oder 60er Becken möglich ist.
      Technik wie Abschäumer und Beleuchtung sind sicherlich nicht gerade billig im Vergleich zur Ausstattung eines Süßwasserbeckens, aber auch für ein kleineres Becken hast du diese Ausgaben.

      Die Schwierigkeit beim Nano liegt einfach darin, dass immer wieder und viel schneller die Werte schwanken und ausreichend Erfahrung notwendig ist, dem schnell und sicher entgegenwirken zu können. Damit ist ein Einsteiger meist aber noch völlig überfordert. Die Folge daraus ist dann, dass der Inhalt des Beckens den Bach runtergeht, wie man so schön sagt - die Tiere oft kümmern oder gar verenden - und somit der Start in dieses wunderbare Hobby einem Desaster gleicht, von dem man bereits die Nase voll hat und das man um Gotteswillen nicht auch noch mit einem größeren Becken erleben will.

      Bei einem größeren Becken ziehen jedoch diese Schwankungen nicht so unmittelbare Folgen nach sich, die Prozesse sind langsamer und können damit einfacher unterbrochen werden, um das Gleichgewicht im Becken wieder herzustellen. Ein größeres und gut eingefahrenes Becken ist in seiner Reaktion auf Fehler gutmütiger und lässt sich so schnell nicht wirklich aus dem Gleichgewicht bringen. Korallen, Lebendgestein und Fische harmonieren miteinander und sorgen bei regelmässiger Kontrolle der Werte und stetiger Sichtkontrolle dafür, dass alles in der Waage bleibt und funktioniert.

      und warum? weil es nicht stabil wurde oder weil man was Größeres wollte?


      Bei mir war es so, dass ich bereits ein Becken mit rund 600 Litern hatte, als ich mir das Nano anlegte. Ich habe es wieder aufgegeben, weil die ständige Kontrolle und die Schwankungen einfach nur zu nervig waren und mir den Spaß an der Sache verleidet haben. Zu allem Überfluss platzte mir dann noch der Heizstab (und im großen Becken brauche ich nicht mal eine Heizung), so dass sich im Laufe einiger Stunden der gesamte Inhalt in einen einzigen, ekligen Matsch verwandelte.
      Was natürlich auch bei einem 120er vorkommen kann, aber ich erzähle ja einfach nur, warum ich die Segel gestrichen habe. Und du kannst mir glauben, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits ausreichend Kenntnisse von den Dingen hatte, die für den Betrieb eines solchen Beckens notwendig sind!

      Noch etwas zum Inhalt und dem Gegenwert, den man mit der Zeit investiert:
      Bei einem kleinen Nanonbecken bist du auf kleinbleibende Tiere wie Krusten- und Scheibenanemonen, vielleicht auch auf einige kleinbleibende und flach wachsende Korallenarten eingeschränkt. Es ist aber ein Trugschluss, dass kleinere Tiere billiger sind, als größere - das ist bei weitem nicht so. Ich habe vor kurzer Zeit eine Scheibenanemone in orangefarbener Pracht gekauft, die mit einer Größe von knapp 2 cm (!) sage und schreibe 25 € gekostet hat. Dafür bekommst du für ein größeres Becken mit mehr Stellplatz darin auch eine größere Weichkoralle, die bereits eine Größe und Höhe von gut 10 bis 15 cm erreicht hat und in ihrer Pracht diesem kleinen Zwerg in nichts nachsteht. Die Möglichkeiten und Stellflächen sind in einem größeren Becken einfach umfangreicher und du kannst mit ganz anderen Proportionen arbeiten.
      Was die Anschaffung von Fischen betrifft: Für mich gehören Fische in ein Aquarium. Da will ich eine größere Auswahl der Möglichkeiten haben, mir diese Fische auszusuchen und den Besatz zusammenzusstellen.
      Sicherlich gibt es Einschränkungen bei 120 Litern Beckeninhalt, aber weniger als bei 30 oder 60 Litern. Selbst bei meinem Becken mit rund 600 Litern kann ich nicht jeden beliebigen Fisch einsetzen, weil ich mich nach den Voraussetzungen richten muss, die bestimmte Fischarten für ihre Existenz benötigen. Da ist bei so gut wie jeder haushaltsüblichen Aquariengröße eine Grenze gesetzt, die man einfach nicht überschreiten kann. Natürlich gilt hier: Je größer das Becken, um so umfangreicher auch die Möglichkeiten.
      Falls du beabsichtigst, Anemonenfische und eine Symbioseanemone in ein Nanobecken zu stopfen: Vergiss es bitte gleich wieder, denn selbst bei 120 Litern ist das nicht sinnvoll und artgerecht. Alleine eine solche Symbioseanemone, ohne die die Fische nicht gehalten werden, wird bereits gut und gerne 50 cm groß im Umfang.

      Dabei muss das doch alles nicht in einem Monat fertig sein. Ein Meerwasseraquarium muss mit der Zeit wachsen, da ist es auch schön, wenn man einmal im Monat - oder auch in zwei Monaten - wieder ein neues Schmuckstück in Form einer schönen Koralle dazubekommt. Alle Tiere wachsen mit der Zeit, vermehren sich teilweise von selbst - und nach einem guten Jahr hast du eine faszinierende Unterwasserwelt in bunten Farben und kannst deinen Fernseher verschrotten. Bei einem Nano hast du zwei oder drei Brocken Lebendgestein und ein paar Farbkleckser. Sicherlich auch schön, aber die Faszination größer werdender Korallen wird darin leider nicht zu entdecken sein - weil es einfach zu eng ist.

      Vielleicht habe ich dir meine Beweggründe jetzt etwas deutlicher dargestellt, aus denen ich für den Start zu einem größeren Becken rate. Die Entscheidung, was es nun wird, und was machbar für dich ist, liegt natürlich nur bei dir selbst.
      Dabei wünsche ich dir ein glückliches Händchen und viel Erfolg!
      Gruß - Ingo
    • hallo claudia,

      mir ging es so ähnlich wie ingo mit dem nano....

      ich habe auch den einen oder anderen liter im wohnzimmer, aber die "pfütze" hat mir mehr arbeit und stress gemacht, als das große...

      bin auch der meinung, 120-150liter ist ne gute größe für den einstieg...

      die kosten sind nicht zu vernachlässigen, aber auch noch im bereich das man das sich als normal sterblicher leisten kann,
      wenn du das becken "klassisch" aufbaust, verteilen sich die kosten auf ca 8-12 monate....

      es gibt eine faustformel, die wenn man technik und einige andere dinge gebraucht kauft, kann man damit grob rechnen.

      man sagt ca 10€ pro liter, bei allem neu wird es leicht 15-20€ pro liter.

      gruß

      sven
    • Hallo!

      Ok, bei 10 € / l und 120 l sind aber es aber auch noch 1200 € allein für die Anschaffung. *schluck* Und dann kommen ja noch die laufenden Kosten dazu, die bei einem großen Becken doch bestimmt um einiges höher sind, als bei einem Nano!? Ich bin wirklich nicht geizig und für meine Tiere (zu denen ja dann auch die Aquariumbewohner zählen) ist mir nichts zu teuer, aber ich hab' halt auch schon sehr viele Tiere daheim und muss bedenken, dass es da auch immer mal zu größeren Ausgaben (z. B. Tierarztkosten) kommen kann.

      Es ist wirklich nur der Kostenfaktor, weswegen ich ein Nano bevorzugen würde. Ansonsten hätte ich auch sehr viel lieber ein "großes".

      Aber bei den Großen ist doch bestimmt auch die Technik sehr viel komplizierter! Ok, wenn man alles gebraucht kauft, ist es ja normalerweise schon richtig zusammengestellt, und man kann es sich vom Verkäufer auch noch erklären lassen. Aber trotzdem, wenn da mal irgendwas ist... *fürcht*

      Schweik57 schrieb:


      Was die Anschaffung von Fischen betrifft: Für mich gehören Fische in ein Aquarium. Da will ich eine größere Auswahl der Möglichkeiten haben, mir diese Fische auszusuchen und den Besatz zusammenzusstellen. [...] Falls du beabsichtigst, Anemonenfische und eine Symbioseanemone in ein Nanobecken zu stopfen: Vergiss es bitte gleich wieder, denn selbst bei 120 Litern ist das nicht sinnvoll und artgerecht.

      nein nein, um Gottes Willen! Mir ist es bei allen meinen Tieren sehr wichtig, dass sie artgerecht gehalten werden, und dazu gehört v. a. auch ausreichend Platz. Ich würde wahrscheinlich in ein Nano-Becken gar keine Fische reintun. Wenn ich Fische sehen will, schau' ich in meine SW-Aquarien. Das MW gefällt mir ja besonders wegen den Wirbellosen so gut. Natürlich, mit Fischen drin ist es noch schöner, aber das Wohl der Tiere geht vor.

      edit: jetzt mal nur so als Beispiel: ---Link nicht mehr verfügbar---
      Würdet ihr empfehlen, z. B. sowas zu kaufen? 550 € wären ja gerade noch erschwinglich, aber da müsste man bestimmt noch ziemlich viel reininvestieren. Nein, ich will jetzt nicht genau dieses Aquarium aus dieser Anzeige kaufen, es soll nur ein Beispiel sein. Sowas findet man ja immer wieder in so Kleinanzeigen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bulli84 ()

    • Hallo Claudia,

      na klar würde ich sowas kaufen, wenn meine finanziellen Möglichkeiten es nicht anders zulassen würden. Das Becken ist nur vom Inhalt her völlig vernachlässigt, der würde komplett rausfliegen und für die gesamte Innenreinigung würde ich nicht länger als eine Stunde benötigen.
      Vorausgesetzt, dass Becken ist nicht undicht, hast du mit dem Unterschrank sogar eine gute Grundlage für den Start.

      Na klar, Kratzer im Glas, abgeplatzte Ecken und vielleicht auch noch ein ramponierter Unterschrank mit vergammelten Scharnieren und morschen Einlegebrettern - das sind Dinge, die mich abhalten würden, das Becken zu kaufen.
      Aber nur, weil der Inhalt vernachlässigt ist, muss die Substanz des Aquariums selbst nicht schlecht sein.

      Mit gründlicher, vorheriger Besichtigung - ja, würde ich kaufen.

      Nachtrag: Was für eine Schande, diesen Menschen sollte man mit dem Kopf in sein Becken stecken und ihn erst wieder herausholen, wenn er einsieht, was er da angerichtet hat.
      Gruß - Ingo
    • Ok, dann kann ich ja diese Möglichkeit noch für mich offen halten, dass ich mir irgendwann mal (wohl erst nach dem Umzug) ein größeres Komplett-Aquarium von Privat kaufe. Ich hab' vorhin bei meiner "Nur-mal-so-interesshalber"-Suche auch noch einige gefunden, die nicht so verwahrlost und z. T. sogar noch billiger waren. Ich denke, sowas wird man echt immer wieder finden.

      Aber das ändert alles nichts dran, dass so ein großes Aqua halt viel teurer im Unterhalt sein wird :cry: ...
    • Hallo Claudia,

      MW Aquaristik muss nicht teuer sein.

      Ich bin auch gerade dabei eins einzurichten.
      Im I-Net gibt es wie schon beschrieben gute gebrauchte Abschäumer,
      Strömungspumpen usw.
      Ich Persönlich würde mir nie ein gebrauchtes Becken kaufen,
      das Risiko ist mir viel zu groß.

      Mein Projekt läuft nun schon fast 11 Monate.
      Ich denke das nach Weihnachten die ersten Lebewesen bei mir einziehen.
      Ich lasse es langsam angehen.
      In der Ruhe liegt die Kraft, nichts überstürzen, denn das kostet Geld,
      Gruß Jue