Homöopathisch Fische behandeln


    • Uwitsch
    • 10442 Aufrufe 31 Antworten

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    • Hallo zusammen,

      hier geht es wohl weniger um Chemie, als um den Einsatz der alternativen Heilmethoden für kranke Fische.
      Ich finde den Gedanken gar nicht schlecht, obwohl ich fürchte, dass viele Fischebesitzer die Kosten für die Behandlung durch die Anzahl der dafür erhältlichen neuen Fische dividieren.
      Wo setzt man da an und stellt die Kostenfrage endlich mal so, dass die Antwort lautet: Ja, das lohnt sich!?

      Früher habe ich Zwergfadenfische in meinem Aquarium gepflegt. Nach einiger Zeit bekamen sie die Lochkrankheit, an deren Folge wohl so mancher AQbesitzer seine Tiere genauso verloren hat, wie ich auch.
      Gestern ist ein Fisch in meinem MW-AQ verendet, wahrscheinlich durch die Folgen des Giftfangs mit Blausäure.
      Ja, die Chemie kann mit den heutigen Mitteln Krankheiten wie Ichthio behandeln, da ist es ein wahrer Segen, nicht den ganzen Bestand zu verlieren. Es ist aber auch so, dass die Chemie für allerlei nicht so schöne Zwecke zum Einsatz kommt.
      Wenn sich die Kosten für eine Behandlung mit alternativen Heilmethoden mit denen der Schul-Chemie (sorry) decken, bin ich einer der ersten, der sehr gerne diese alternativen Methoden auch zur Anwendung bringt.

      Es ist aber doch so, dass auch Heilpraktiker für sich selbst kostendeckend arbeiten müssen und dieser finanzielle Aufwand für die Behandlung eines kranken Fisches sich schlicht und ergreifend für mich nicht lohnt. Der Grundgedanke ist toll, aber für mich so in dieser Form nicht umsetzbar.
      Alleine das fangen und separieren eines Fisches ist durch die Strukturierung meines Beckens mit Steinen und endlosen Versteckmöglichkeiten gar nicht möglich. Also fallen neben den Kosten für die Behandlung auch noch die für die Anfahrt des Heilpraktikers an.

      Mit meinen Hunden habe ich oft und gerne die Hilfe der Alternativheilung in Anspruch genommen. Aber der Unterschied zwischen den Möglichkeiten, mit dem Hund mal eben loszufahren, und einem Fisch der sich nicht fangen lässt, ist für mich einfach zu groß, um diesen Weg der Behandlung einzuschlagen.

      Und jetzt mal ehrlich, Leute, Hand aufs Herz: Wer von euch geht mit einem Guppy zum Tierarzt oder zum Heilpraktiker???
      Gruß - Ingo
    • guten morgen

      meine frau ist apothekerin und Homöopatin....

      sie sagt das eindeutig, klar könnte man fische damit behandeln und würde auch helfen, das einzige problem wäre wie schon erwähnt...die dosierung!


      lieber die phytotherapie anwenden


      einen schönen tag euch

      fischis warten, morgen wird die UV lampe angebaut
    • Manno, ich kanns langsam nicht mehr hören, nur keine Chemie....
      Was meint ihr denn, was das alles wohl ist, Alternativmedizin, Schüsslersalze, all diese homöopathischen Dinge?
      Es ist reine Chemie, nur bissel verpackt...



      Oki...hab ich mich doch laienhaft ausgedrückt...tut mir ja so leid...klar...auch Wasser ist Chemie bzw. ne chemische Verbindung und Luft und...und auch Pflanzen können, falsch dosiert, killen oder zuzmindest Schaden anrichten...
      Ich kenn es auch aus der Menschen- und Tiermedizin, daß es da vehemente Gegner von Naturheilkunde und/oder Homöopatie gibt...und...ja, ich würde auch mit nem Guppy zum TA gehen, wenn er in erreichbarer Nähe wäre und..ganz wichtig..von Fischen mehr weiß, als in Butter gebraten, schmecken die gut...
      Leider haben die meisten schon bei Hund und Katze nicht so viel drauf, geschweige denn bei Reptilien oder Fischen...
      Von daher kann man dem Flossenträger gleich den Stress des Rausfangens und durch die Gegend fahrens ersparen...leider.
      Würde mich freuen, wenn hier ein vernünftiger Austausch über alternative Heil- und auch Vorbeugemethoden in der Aquaristik und...vielleicht auch bei der Haltung von Reptilien stattfinden könnte....schätze, als man anfing eckige Fischheime zu propagieren, haben all die, die ihre Flossis in den schönen, runden Glasschüsseln hielten, auch gelacht und gesagt, daß das modischer Firlefanz ist....zum Glück hat man nicht auf sie gehört.



      Sage
    • Hallo zusammen,

      ich finde es sehr schade das hier einige so agressiv auf Dinge reagieren mit denen sie sich vermutlich noch nicht mal wirklich auseinander gesetzt haben. Mein Gedanke dahinter war einfach nur das es vielleicht schön wäre auch Fischen eine alternative Behandlung zukommen zu lassen. Die Leute die es für ihre Fische nicht möchten oder es für Sinnlos halten brauchen es ja nicht zu nutzen. Da ich hier aber eigentlich der Meinung war das die hier anwesenden Aquarianer Fische aus Leidenschaft halten, wollte ich eigentlich nur einen positiven Beitrag dazu leisten eventuell doch dem ein oder anderen Fisch noch helfen zu können ohne ihn "einfach beim sterben zu zuschauen".
      Als ich mich für den Beruf Tierheilpraktiker entschieden habe, habe ich mich dazu entschieden ALLEN Tieren so gut wie mir nur möglich zu helfen und da gehören ja nun mal auch die Fische zu.
      Natürlich kann man davon nicht reich werden, das war aber auch nicht die Absicht dahinter hier dieses Thema aufzugreifen, sondern lediglich der Wunsch mehr für die schuppigen Gesellen zu tun was die Gesundheit angeht.
      Wenn ich nicht selber THP wäre und ich mich für das "Hobby" Fische entscheiden würde, wäre ich für einen guten Rat der meine Tiere heilen könnte dankbar.
      Die Erfahrung im Bezug auf alternative Fischheilung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, ist aber mit Sicherheit ausbaufähig. Die Erfahrungen die ich allerdings bis dahin gemacht habe waren sehr positiv.

      Liebe Grüße
      Melanie
    • Grätenelfe schrieb:

      ... agressiv auf Dinge reagieren...
      Ich hoff mal nicht, dass du mich da auch meinst,
      im Gegenteil, ich hab Hochachtung vor jedem, der in der Lage ist,
      mit seinen Mitteln anderen Heilung zu bringen...

      Mein Ziel gestern war ausschliesslich, mal der ewigen Chemieverdammung
      etwas entgegenzusetzen...
      bleibt mir alle schön gesund, common
    • Hallo nochmal,

      wenn wir die Chemie verdammen können wir Therapeuten doch auch nicht wirklich heilen, denn auch hier, in den alternativen Heilverfahren sind ja in irgeneinder Form chemische Reaktionen oder Verbindungen vorhanden oder sehe ich das falsch ??? Es ist doch wohl einfach nur wichtig ein Lebewesen zu behandeln damit es gesund wird oder es zu behandeln damit es gesund bleibt, das "wie" ist Nebensache.
      Da es aber für Fische nicht allzuviele Heilmöglichkeiten gibt dachte ich mir, fangen wir doch einfach an welche zu finden.
    • Hallo,

      ich muss ja erstmal beichten, dass ich von Homöopathie (bis auf die ganz allgemeinen Grundlagen) nicht wirklich viel Ahnung hab.

      Ich würde nicht behaupten, dass Aquarianer alternative Behandlungsmethoden ablehnen würden.
      Aber ich sehe es ähnlich wie Andreas. Das Problem liegt zum einen in der richtigen Diagnose, um dann eben gezielt behandeln zu können.
      Es gibt sicher eine Reihe von Aquarianern, die für ihren Fisch dann auch einige Kilometer zu einem entsprechenden Tierarzt auf sich nehmen.
      Die Mehrheit verhält sich da aber wohl anders...

      Da ich mit Fischkrankheiten und deren Behandlung bisher kaum Erfahrung hab (toi, toi, toi), setze ich, sobald ein Fisch mal auffällig wird, zunächst aber auch auf "alternative" Dinge wie große Wasserwechsel, Salz, Erlenzapfen, Birkenblätter und Co. was bisher auch immer ausgereicht hat.
      Als ich vor kurzem den Verdacht auf Columnaris bei einigen meiner Fische hatte, hab ich gelesen, dass man dies u.a. mit Kaliumpermanganat behandeln könne... dies aber nur im Notfall empfohlen wird, da die einzusetzende Menge um eine Wirkung zu erzielen nahe an der für die Fische letalen Dosis liegt. Hier wären natürlich Alternativen wünschenswert.

      Mal eine (vielleicht dumme) Frage: gäbe es denn etwas Homöopathisches was man grundsätzlich bei bakteriellen oder pilzlichen Infektionen einsetzen könnte? Also ähnlich wie es viele bereits mit Erlenzapfen, Seemandelbaumblatt und Co machen?

      VIele Grüße, Kati
    • Hallo zusammen

      Offen gesagt, mir wird hier über weite Strecken zu allgemein diskutiert. Meine Bitte: Ich hätte es gerne ein bisschen konkreter!

      Na, zuerst ein klares Eingeständnis: Ich neige als gelernter Wissenschaftstheoretiker in Medizinfragen eher zu einer naturwissenschaftlich geprägten Weltsicht. Medizinische Therapien, die ihre Wirksamkeit in objektiven klinischen Studien nicht nachweisen können bzw. wollen, setze ich bei mir nicht ein. Punkt. Deshalb ist Homöopathie - ähnlich wie andere paramedizinische Disziplinen, die die Überprüfung ihrer Wirksamkeit im Rahmen von clinical research generell verweigern - für mich einfach Metaphysik. Ähnlich wie Schamanismus, Voodoo oder Gesundbeten. Aber das ist meine persönliche Sicht der Welt, ich übertrage das nicht auf andere. Sprich: Wers mag, solls gerne machen. (Eine Grundlagendiskussion will ich da wirklich nicht führen.)

      In mir tauchen methodologisch nur einige Fragen auf: Mit welchem Anspruch geht man therapeutisch im Rahmen einer humanmedizinisch entwickelten Methode dabei an Fische heran? Wenn ich sagen würde: ein Fisch ist kein Mensch, würde wohl jeder spontan zustimmen. Sie sind physiologisch und als ektotherme Wasserbewohner sehr unterschiedlich zu uns humanoiden endothermen Landbewohnern. Mit welchem Therapieansatz will man da seriös herangehen?

      Gegen welche Fischkrankheit - Columnaris, Ichthyophthirius, Fischtuberkolose, Bauchwassersucht etc. - möchte man denn mit welcher homöopathischen Substanz bzw. Verdünnung ankämpfen? Das sind letztlich die veterinärmedizinisch entscheidenden Fragen. Diese konkreten Details müsste man versuchen zu beantworten, wenn man Homöopathie bei Fischen einsetzen möchte. Nur von "Homöopathie im großen Allgemeinen" zu reden, macht keinen kranken Fisch gesund.

      Wollen wir es einfach mal konkret machen? Die wohl häufigste Krankheit in Aquarien ist angeblich Ichthyophthirius, die Weißpünktchenkrankheit. Eine Infektion, hervorgerufen durch den Parasiten Ichthyophthirius multifiliis. Diese Krankheit bietet sich für die Diskussion an, denn hier bestünde ja der größte Handlungsbedarf in der Hobby-Aquaristik. Klassische Behandlungsmethoden sind Salztherapie, Temperaturtherapie oder eben Medikamentenzugabe ins Aquarienwasser. Alle diese Therapien haben ihre spezifischen Nachteile, es könnte also aquaristisch interessant sein, hier weitere Alternativen zur Verfügung zu haben.

      Zur konkreten Frage (ich gehe jetzt der Einfachheit halber einfach mal naiv davon aus, dass es diese Ichthyophthirius-Krankheit im homöopathischen Weltbild auch gibt):

      • Wie würde man mit homöopathischen Mitteln konkret versuchen, einen so befallenen Fisch zu therapieren?
      • Was wären die Kriterien der Substanzauswahl bzw. Verdünnung?
      • Wie würde man versuchen, diese Substanz zu verabreichen?



      Um bitte nicht mißverstanden zu werden: Ich will da jetzt keine blöde "Prüfungsaufgabe" formulieren, ich hänge jetzt auch nicht an genau der Fragestellung dieser speziellen Krankheit.

      Ich würde mir nur wünschen, exemplarisch an einem konkreten aquaristischen Krankheitsfall - sei es eine bakterielle Infektion, sei es ein Darmflagellant - das therapeutische Prozedere etwas näher gezeigt zu bekommen. (So wie der Phänomenologe Husserl rief: "Zu den Sachen selbst"!)

      Beste Grüße,
      Stefan

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Prestutnik12 ()

    • Zur konkreten Frage (ich gehe jetzt der Einfachheit halber einfach mal naiv davon aus, dass es diese Ichthyophthirius-Krankheit im homöopathischen Weltbild auch gibt):

      • Wie würde man mit homöopathischen Mitteln konkret versuchen, einen so befallenen Fisch zu therapieren?
      • Was wären die Kriterien der Substanzauswahl bzw. Verdünnung?
      • Wie würde man versuchen, diese Substanz zu verabreichen?



      Hi Stefan, hi ihr alle,

      1. man könnte einen separierten kranken Fisch in einem eingef. Quarantaine-AQ für die gesamte Dauer der Behandlung plegen, also kein ständiges rein u. raus fangen!
      (auch könnte man im AQ selber behandeln..mit dem kompletten Besatz und allem drum und dran, aber die W.-menge ist dann sicher doch zu groß i. P. Dosierung? hm.)

      2. die Supstanzauswahl wäre i. Fall der Ichthyo eine wässrige ( keine alkoholische! ) Lösung eines homöopathischen Mittels, was die körpereigene Abwehr stärkt
      und die Bildung einer vermehrten Schleimhautbildung unterstützt. z. B. Echinacea u. Abrotanum .
      Diese Mittel müßten im akuten Zustand am 1., 2. u. 3. Tag der Behandlung in einer niedrigen Potenz ( da der Stoffwechsel der Fische flott stattfindet)
      z.B. D 2-4 morgens, mittags und abends verabreicht werden.
      Ein großzügiger WW tägl. wäre sinnvoll, um die Parasiten auszuschwemmen, die von den Mitteln ja nicht sterben,-
      sondern sich an einer intakten Schleimhaut des Fisches nicht mehr halten können.
      Ab einer sichtbaren Verbesserung des Befalls - medis rausschleichen..aber das sprengt nun den Rahmen ...bla bla bla
      3. die zur Behandlung nötige wässrige Lösung kann man ins AQ träufeln, - pro liter 1 Tropfen?

      Hier ist jetzt die Fachfrau Melanie gefragt...vielleicht wäre eine LM Potenz auch für eine einmalige Behandlung ausreichend, möglich?.....da gäbe es noch einiges zu forschen!
      Eine paralel laufende Testreihe wäre nötig......booch das wäre echt Arbeit!!!!!!!!

      Ein nicht einfaches Thema...denn für die Be/Her-stellung einer wässrigen Lösung muß man bezahlen. Der nicht mehr benötigte Rest kann nicht lange aufgehoben werden.
      Oder man könnte zur Herstellung der wässrigen Lösung einige Globulis des entsprechenden Mittels verwenden...?
      O O ich glaub das wird zu kompliziert für den Otto normal Verbraucher...denn die homöopathischen Mittel, die man mit Wasser verdünnen will müssen ja auch gekauft werden.
      Das rechnet sich wirklich nicht, - fürchte ich.
    • ^^ Hi,

      Wie wäre es denn mit ner Basis auf Salzsole für die Stockbottle? Dann könnte die Verdünnung mit Wasser gemacht werden...wäre auch ne Frage an die Expertin.
      Oder eine andere Trägersubstanz als Zucker für das Mittel bei Globuli.
      Möglichkeiten gibt es da sicher einige...und bei den herkömmlichen Medis muß ja auch extrem aufgepasst werden, damit man nicht die Fische killt, anstatt sie zu heilen...



      Gruß

      Sage
    • Hallo!
      Früher hab ich von Homöopathie weder einen Plan gehabt, noch hab ich mich da irgentwie darum gekümmert. Heute ist das nicht wirklich anders weil mir die vielen Mittel, Kräuter und Globulis über den Kopf wachsen würden.
      Was ich aber sagen kann: Seit ich die Kleine Elfe an meiner Seite habe, hat sich der Blickwinkel auf die Homöopathie enorm verändert. Es ist unglaublich was mit ein paar Globulis und Akkupunkturnadeln alles geht. Vorrausgesetzt ist das man genau weiß was man da eigentlich macht und in welcher Potenz die Mittel verabreicht werden.
      Na ja, jedenfalls hat sie einen Katzenhai geheilt und durch mein Hobby ihren Blickwinkel auf Fische verändert. Um auf diesem Gebiet weiter zu kommen haben wir uns jetzt erst einmal Literatur Über Fischkrankheiten besorgt ung ein Quarantänebecken ist in Planung. In meinen Aquarien hab ich zwar keine kranken Fische aber die bekommen wir schon irgentwo her. Meiner Meinung nach ist nichts verwerfliches daran, zu versuchen einem Tier zu helfen, es ist jedenfalls besser als " ihm beim sterben zu zusehen" oder es im WC zu entsorgen. .
      Noch besser finde ich Fischen gutes Wasser, gutes Futter und ein entspanntes Umfeld zu bieten so das es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt. :zwinker:
      Minimalismus bedeutet nicht, nichts zu haben, sondern keinen Ballast zu haben.

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