HiHi zusammen
Jeder Aquarianer braucht ein Becken, das Probleme macht! Ärgerlich ist es nur dann, wenn der Troublemaker halt das einzige Becken ist... Meins – 1 von 5 - ist das hier! 60 Liter Nano-Cube, Heizung, Co2 und HMF.
Die Story: Ich hatte nie Glück mit Bienengarnelen. Zwei Versuche scheiterten. Die Liebe war zu einseitig! Dennoch ein letzter Versuch.
Nun habe ich ein Becken mit "aktivem" Akadama-Bodengrund angelegt, der - so hoffe ich - die Wasserwerte in Richtung Bienenfreundlichkeit verändert. Allerdings ist Akadama wohl gewöhnungsbedürftig: ich kann sagen, ich habe noch nie ein Becken erlebt, das eine so lange Einlaufzeit braucht. Seit April läuft es, aber immer noch nicht wirklich stabil. (Da mag allerdings auch die Hitzewelle des Sommers eine Rolle gespielt haben, mit sehr vielen Wasserwechseln und dauernder Kühlung mit Eis...) Der Bodengrund greift wirklich aktiv in die Wasserchemie ein, allerdings mit ziemlich oszillierenden Ph-Werten. KH zumeist um die 6, GH kann ich nicht messen. Besonders rätselhaft ist mir das Springen des Leitwertes: von 230 auf 450 und wieder zurück. Kann ich nicht deuten. Seit ich mit Regenwasser verschneide, hat es sich etwas beruhigt. (Obwohl ich gerade das nicht wollte, denn für die Regulierung war ja der Akadama-Grund gedacht. Anyway.) Aktuell keine Düngung. Ich habe den Akadama zur Vorbereitung fast zwei Wochen lang in einer satten Nährstofflösung schwimmen lassen. Das sollte erstmal reichen.
Zumindest reichte es für eine wahrlich extreme Algenexplosion von braunen Kieselalgen und Fadenalgen. In dieser derben Form und Heftigkeit habe ich das bisher noch nicht erlebt! Die Kieselalgen sind mittlerweile weitgehend verschwunden, aber die Fadenalgen? Sowie ich die Lichtintensität - als freundliche Geste gegenüber den Bodenbedeckern - erhöhe, darf ich sie nach drei Tagen wieder begrüßen. In der Frage spiele ich noch…
Denn nicht nur der Bodengrund, auch die Beleuchtung ist ein Experiment: Angeregt durch eine Diskussion mit Mitforumit Mathias, habe ich eine Leuchte "quer" montiert: 8 Watt-Röhre, auf halber Höhe außen am Becken. Gedacht zur zusätzlichen Bestrahlung der Pogostemon helferi, um ihr einen halbwegs niedrigen, kompakten Wuchs zu ermöglichen. Das klappt sehr gut, hat aber den Nachteil, dass die Fadenalgen im Christmas-Moos von den sechs Stunden Zusatzlicht mindestens genauso profitieren... Deshalb gerade: Pause bei Quer-Licht. Auch von den 22 Watt oben laufen aktuell nur elf...
Da ich zu den bedauernswerten Aquarianer gehöre, bei denen alle Becken nach spätestens einem Jahr so ziemlich alle gleich aussehen, habe ich diesmal mit völlig neuen Pflanzen gespielt. Drin sind - oder waren es zumindest mal:
Vesicularia dubyana "Christmas"
Hygrophila difformis
Pogostemon helferi
Staurogyne repens
Marsilea hirsuta
Vor dem HMF ein bisschen Rotala rotundifolia , daneben Hydrocotyle vulgaris (? Irgendeine Wassernabel-Form),
Pogostemon erectus.
Und eine zusätzliche Algenkugel als Sauerstoff-Produzent.
Meine Erfahrungen:
Die Hygrophila difformis wurde sehr bald ekelhaft matschig, flog dann flugs raus. Als Einfahrhilfe ein Schuss in den Ofen.
Die Marsilea im Vordergrund wächst wie der Teufel, wurzelt aber nicht gut. Treibt lange "Pflanzenketten" auf. (In dem eher groben Bodengrund keine wirklich gute Wahl. Sand oder feiner Kies wären da besser.) Die werde ich umpflanzen.
Die P. helferi kommen richtig gut.
Die Staurogyne repens ist so làlà. Sie geht nicht ein, treibt ganz langsam, aber irgendwas mag sie auch nicht… Zäh, aber unglücklich.
Die Rotala sieht nicht berauschend aus: treibt hoch, wird aber unten schnell kahl.
Nachdem der danebenstehende Wassernabel partout nicht wurzeln wollte, probiere ich es jetzt mal ergänzend mit ein paar Stängeln P. erectus.
Das Christmas-Moos auf der Wurzel explodiert, ist allerdings bei starkem Licht auch ein verdammter Fadenalgen-Magnet.
Den Pogostemon und der Staurogyne zuliebe habe ich die Bio-Gas-Anlage sehr aggressiv eingestellt. Sie furzt heftiger als ein andalusischer Steinesel - ich muss die Mischung aber alle vier bis fünf Tage erneuern.
Drinnen tummeln sich Crystal Red, K4 – K6. Ich finde diese roten "Ringelsöckchen" einfach am schönsten. Zehn kamen rein, geschafft haben es sieben. Vermehrung: Fehlanzeige. Balzschwimmen ja, aber noch kein Nachwuchs. Übrigens: nahezu keine Fütterung. Nur wöchentlich einmal Frostfutter als Protein-Lieferant. Soll Häutungsproblemen vorbeugen.
Ursprünglich waren noch 8 Reiskärpflinge Oryzias woworae (vorsichtshalber nur Männchen) mit im Becken. Aber ich hatte schnell den Eindruck, dass denen das helle Becken so nicht gefällt. Standen fast nur verängstigt in einem Eck, gingen nicht richtig ans Futter. Einer starb, der Rest zog um in 200 Liter. (Absolut richtige Entscheidung!) Jetzt ist es also ein reines Red-Bee-Arten-Becken. Na, sieben Krabbler auf 60 Liter, die haben Platz zum Ringel-Tanzen!
Später wird noch eine schwarze Rückwand dazu kommen, der optischen Tiefe wegen. Das muss aber noch länger warten, denn noch ist die Idee mit der außenliegenden Quer-Röhre nicht ad acta gelegt.
Ansonsten werde ich in dem Becken innen jetzt gar nichts mehr machen, die Pratzen und die Ellbogen draußen lassen. Es jetzt einfach "vergessen". Denn mein festes Credo ist: Aquarien, die man in Ruhe lässt, gedeihen am Besten. Dann machen sich auch die letzten Kieselalgen und die Fadenalgen hoffentlich vom Acker.
Grüße
von
Texter Stefan
und
Fotografin Barbara (Falballa)
Jeder Aquarianer braucht ein Becken, das Probleme macht! Ärgerlich ist es nur dann, wenn der Troublemaker halt das einzige Becken ist... Meins – 1 von 5 - ist das hier! 60 Liter Nano-Cube, Heizung, Co2 und HMF.
Die Story: Ich hatte nie Glück mit Bienengarnelen. Zwei Versuche scheiterten. Die Liebe war zu einseitig! Dennoch ein letzter Versuch.
Nun habe ich ein Becken mit "aktivem" Akadama-Bodengrund angelegt, der - so hoffe ich - die Wasserwerte in Richtung Bienenfreundlichkeit verändert. Allerdings ist Akadama wohl gewöhnungsbedürftig: ich kann sagen, ich habe noch nie ein Becken erlebt, das eine so lange Einlaufzeit braucht. Seit April läuft es, aber immer noch nicht wirklich stabil. (Da mag allerdings auch die Hitzewelle des Sommers eine Rolle gespielt haben, mit sehr vielen Wasserwechseln und dauernder Kühlung mit Eis...) Der Bodengrund greift wirklich aktiv in die Wasserchemie ein, allerdings mit ziemlich oszillierenden Ph-Werten. KH zumeist um die 6, GH kann ich nicht messen. Besonders rätselhaft ist mir das Springen des Leitwertes: von 230 auf 450 und wieder zurück. Kann ich nicht deuten. Seit ich mit Regenwasser verschneide, hat es sich etwas beruhigt. (Obwohl ich gerade das nicht wollte, denn für die Regulierung war ja der Akadama-Grund gedacht. Anyway.) Aktuell keine Düngung. Ich habe den Akadama zur Vorbereitung fast zwei Wochen lang in einer satten Nährstofflösung schwimmen lassen. Das sollte erstmal reichen.
Zumindest reichte es für eine wahrlich extreme Algenexplosion von braunen Kieselalgen und Fadenalgen. In dieser derben Form und Heftigkeit habe ich das bisher noch nicht erlebt! Die Kieselalgen sind mittlerweile weitgehend verschwunden, aber die Fadenalgen? Sowie ich die Lichtintensität - als freundliche Geste gegenüber den Bodenbedeckern - erhöhe, darf ich sie nach drei Tagen wieder begrüßen. In der Frage spiele ich noch…
Denn nicht nur der Bodengrund, auch die Beleuchtung ist ein Experiment: Angeregt durch eine Diskussion mit Mitforumit Mathias, habe ich eine Leuchte "quer" montiert: 8 Watt-Röhre, auf halber Höhe außen am Becken. Gedacht zur zusätzlichen Bestrahlung der Pogostemon helferi, um ihr einen halbwegs niedrigen, kompakten Wuchs zu ermöglichen. Das klappt sehr gut, hat aber den Nachteil, dass die Fadenalgen im Christmas-Moos von den sechs Stunden Zusatzlicht mindestens genauso profitieren... Deshalb gerade: Pause bei Quer-Licht. Auch von den 22 Watt oben laufen aktuell nur elf...
Da ich zu den bedauernswerten Aquarianer gehöre, bei denen alle Becken nach spätestens einem Jahr so ziemlich alle gleich aussehen, habe ich diesmal mit völlig neuen Pflanzen gespielt. Drin sind - oder waren es zumindest mal:
Vesicularia dubyana "Christmas"
Hygrophila difformis
Pogostemon helferi
Staurogyne repens
Marsilea hirsuta
Vor dem HMF ein bisschen Rotala rotundifolia , daneben Hydrocotyle vulgaris (? Irgendeine Wassernabel-Form),
Pogostemon erectus.
Und eine zusätzliche Algenkugel als Sauerstoff-Produzent.
Meine Erfahrungen:
Die Hygrophila difformis wurde sehr bald ekelhaft matschig, flog dann flugs raus. Als Einfahrhilfe ein Schuss in den Ofen.
Die Marsilea im Vordergrund wächst wie der Teufel, wurzelt aber nicht gut. Treibt lange "Pflanzenketten" auf. (In dem eher groben Bodengrund keine wirklich gute Wahl. Sand oder feiner Kies wären da besser.) Die werde ich umpflanzen.
Die P. helferi kommen richtig gut.
Die Staurogyne repens ist so làlà. Sie geht nicht ein, treibt ganz langsam, aber irgendwas mag sie auch nicht… Zäh, aber unglücklich.
Die Rotala sieht nicht berauschend aus: treibt hoch, wird aber unten schnell kahl.
Nachdem der danebenstehende Wassernabel partout nicht wurzeln wollte, probiere ich es jetzt mal ergänzend mit ein paar Stängeln P. erectus.
Das Christmas-Moos auf der Wurzel explodiert, ist allerdings bei starkem Licht auch ein verdammter Fadenalgen-Magnet.
Den Pogostemon und der Staurogyne zuliebe habe ich die Bio-Gas-Anlage sehr aggressiv eingestellt. Sie furzt heftiger als ein andalusischer Steinesel - ich muss die Mischung aber alle vier bis fünf Tage erneuern.
Drinnen tummeln sich Crystal Red, K4 – K6. Ich finde diese roten "Ringelsöckchen" einfach am schönsten. Zehn kamen rein, geschafft haben es sieben. Vermehrung: Fehlanzeige. Balzschwimmen ja, aber noch kein Nachwuchs. Übrigens: nahezu keine Fütterung. Nur wöchentlich einmal Frostfutter als Protein-Lieferant. Soll Häutungsproblemen vorbeugen.
Ursprünglich waren noch 8 Reiskärpflinge Oryzias woworae (vorsichtshalber nur Männchen) mit im Becken. Aber ich hatte schnell den Eindruck, dass denen das helle Becken so nicht gefällt. Standen fast nur verängstigt in einem Eck, gingen nicht richtig ans Futter. Einer starb, der Rest zog um in 200 Liter. (Absolut richtige Entscheidung!) Jetzt ist es also ein reines Red-Bee-Arten-Becken. Na, sieben Krabbler auf 60 Liter, die haben Platz zum Ringel-Tanzen!
Später wird noch eine schwarze Rückwand dazu kommen, der optischen Tiefe wegen. Das muss aber noch länger warten, denn noch ist die Idee mit der außenliegenden Quer-Röhre nicht ad acta gelegt.
Ansonsten werde ich in dem Becken innen jetzt gar nichts mehr machen, die Pratzen und die Ellbogen draußen lassen. Es jetzt einfach "vergessen". Denn mein festes Credo ist: Aquarien, die man in Ruhe lässt, gedeihen am Besten. Dann machen sich auch die letzten Kieselalgen und die Fadenalgen hoffentlich vom Acker.
Grüße
von
Texter Stefan
und
Fotografin Barbara (Falballa)
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