Waldweiher und Fischproblem


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    • Waldweiher und Fischproblem

      Hallo,

      Seit einiger Zeit haben wir einen Weiher. Er liegt im Wald und fasst eine "ordentliche" Größe. Wir schätzen ca. 23000l.
      Zu Beginn waren wir fleißig am Karpfenangeln, welche übrigens von Natur aus drin waren.
      Nun wollte mein Vater Forellen reintun. Gesagt getan- 1 Woche später schwammen 50 Saiblinge und 50 Regenbogenforellen ( in der Größe 30 cm )
      drin rum-bzw. hätten sie das eigtl. tun sollen, denn schon beim einsetzen taumelten 2 oder 3. Doch beim füttern war halligalli und manch einer sprang sogar aus
      dem Wasser :lach: .
      Jedoch ab dem nächsten Tag schwammen etliche an der Oberfläche, sodass wir nach drei Tagen gut 30 Verluste hatten. :motz:
      Ich als Aq-fan hab mich naürlich sofort bereiterklärt, das Wasser von links nach rechts zu testen.
      Ergebnis:

      -pH und Härte waren vollkommen i.O.
      -es enthielt weder Ammoniak, noch Nitrit, noch Sonstiges
      -ich dachte auch an Sauerstoff, aber kein Fisch schnappte an der Oberfläche nach Luft.

      Die nächste Frage war:
      Wo waren die anderen 70 Stück??? :denknach:
      Wir kamen jeden Tag zu kontrollieren, beim füttern war totale Funkstille...

      Was nun???

      LG,
      Franzi
    • Hey Franzi,
      zu wenig Sauerstoff, zu viel Nitrit....
      Ganz egal, was du da gemessen hast, denk bitte mal dran, wie lange dieses Gewässer wahrscheinlich nicht mehr entschlammt worden ist...,
      und was sich da aus den Ablagerungen der Jahre an Modder mit vielen schädlichen Gaseinschlüssen entwickelt haben könnte!
      Es haben sich dadurch auch garantiert Schichten unterschiedlichster Wasserqualität herausgebildet, die nun
      möglicherweise den restlichen Fischen den Garaus gemacht haben!
      Denn sowohl Saiblinge als auch Forellen sind absolute Gourmets, was die Wasserqualität anbelangt...
      Aber auch die absoluten Renner, wenn es frisches Futter gibt, und wenn da keiner mehr kommt, ist vielleicht keiner mehr da...
      Oder sie halten sich alle an einer für dich nicht sichtbaren Sauerstoffquelle auf...

      Mit Karpfenhaltung ist das überhaupt nicht vergleichbar,
      sagt common,
      der in einem seiner früheren Berufe mal Forellenzüchter oder besser -vermehrer
      in der Binnenfischerei war...
      Ich kann mich an schwülwarme Tage erinnern, die z.T. 20-30% des Gesamtbesatzes eines Hälterteiches gekostet haben, nur weil die Sauerstoffversorgung (technischerseits) ausgefallen war...
      bleibt mir alle schön gesund, common

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von common ()

    • Das geht eigentlich nie gut. In einem Waldteich/Weiher herrschen völlig andere Wasserwerte als in einem normalen Weiher oder Auch kleinem See außerhalb eines Waldes. Der Anteil von Huminsäure ist in der Regel so hoch, dass normale Weisswasserfische darin nicht leben können. Karpfen wie Du sagst, die schon lange darin leben, haben sich angepasst was Forellen, auch noch neu eingesetzt, sicher nicht können. Ich hatte früher mich oft gewundert warum in Waldtümpeln keine Fische Leben, bis mich ein Förster schlau gemacht hat.
      grüsse
    • Hallo!
      Schon mal an Beutegreifer gedacht wie Kormoran und Silber/Graureiher, Hechte, es gibt auch Menschen die Fische klauen.
      Nicht jeder verendetete Fisch kommt an die Oberfläche, vielleicht verwesen einige am Grund des Teiches.
      Karpfen gibt es nicht von Natur aus bei uns, in Flachen und warmen Tümpeln können sie sich erfolgreich vermehren, in großen Gewässern wird das Wasser nicht warm genug für die Karpfenbrut, um den Bestand zu sichern werden sie eingesetzt,vor vielen Jahren haben Mönche die Karpfen mitgebracht aus Asien um die Fastenzeit gut zu überstehen und viele flache Karpfenteiche angelegt. Saiblinge und Regenbogenforellen brauchen kühleres und Sauerstoffreiches Wasser, in einem Waldteich mit viel Laub und sonstwas im Wasser, ich glaube das war eine Fehlentscheidung.
      Karpfen, Karauschen, Schleien passen da besser rein.

      Grüsse
    • Schleierkampffisch schrieb:

      Hallo,

      Wie siehts dann mit Barsche aus?
      Würden die gehen?
      Wir würden gern was reinsetzen, was gut schmeckt.

      Lg


      Hallo!
      Ich denke Du meinst Flussbarsche, mag sein das es geht vielleicht sind schon welche drin.
      Aber wie lange wollt ihr warten bis an den Barschen was dran ist, die sind langsamwüchsig ein 40 cm Barsch hat so seine 10 Jahre+.

      Grüße
    • Nachdem ich einige Tage auf kritische Postings gewartet habe, muss jetzt wohl selber:

      Ich habe von Fischwirtschaft keine Ahnung, aber selbst ich weiß, dass Forellen klares, sauerstoffreiches, strömendes Wasser brauchen. Ich verstehe nicht, wieso man einfach mal auf Verdacht und ohne Plan zig Fische in einen Waldtümpel setzt und sich erst hinterher darüber schlau macht, was da an Fischen überhaupt geht, nachdem der Erstbesatz elendig verreckt ist. Wer AQ-Fischen unartgerechte Verhältnisse zumutet, muss sich zu Recht warm anziehen, hier. Leiden Zierfische mehr, als solche, die irgendwann verspeist werden?
      Grüße aus Nürnberg

      Gisela



      ”Alles, was wir hören, ist eine Meinung - keine Tatsache.
      Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive - keine Wahrheit.“

      Zitat: Weiß net.....aus'm Netz gefischt. :-)
    • Hallo,

      ich hab keine Ahnung von der Forellenzucht- und/oder Haltung.

      Aber wenn man vor einen solchem Vorhaben wenigstens mal ein wenig das Internet befragt, dann wäre schnell klar gewesen, dass Forellen in einem (vermutlich stehendem) Waldweiher evtl. doch nicht so ideal sind.

      Nur mal so am Rande ein paar Infos, die ich auf die Schnelle ergoogelt habe...

      Die Salmoniden, so werden die forellenartigen Fische bezeichnet, stellen hohe Ansprüche an ihre Umwelt, v. a. an das Wasser. Typische Standorte für die Forellenteichwirtschaft sind somit an Quellen oder sauberen Fließgewässern
      Quelle: lfl.bayern.de/ifi/forellenteichwirtschaft/029819/


      Forellen benötigen sauberes, kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Sie sind kaltstenotherm, d.h. sie könne nur in kalten und kühleren Gewässern überleben. [...]Für eine artgerechte Haltung muss der Zufluss so hoch sein, dass das Wasser in den Teichen zumindest 4 bis 5 mal pro Tag ausgetauscht wird. Die Forellenaufzucht wird im Durchfluss betrieben. Die maximale Schwebstofffracht im Wasser sollte für Salmoniden bei 15 bis 20 mg/l liegen. [...] Ein zu hoher Schwebstoffanteil im Wasser kann die Kiemen zusetzen, der Fisch erstickt. [...] Bei Wassertrübung kann die Forelle also kein Futter finden bzw. aufnehmen, der Fisch verkümmert.
      Quelle: teich-wirtschaft-voss.de/index.php/fischzucht/forellenzucht


      Für Forellen sind grundsätzlich Durchflußbecken zu empfehlen. [...] Da Forellen besonders hohe Sauerstoffanforderungen haben, müssen Wasserzulaufmenge, Austauschmenge und Belüftung so eingestellt werden, daß 5 mg/l Sauerstoff am Ablauf nicht unterschritten werden.
      Quelle: uni-giessen.de/tierschutz/3244.htm


      Zu guter Letzt auch von mir nochmal der Hinweis: egal, ob es sich nun um ein 30l AQ handelt oder einen Teich mit mehreren tausend Litern.
      Information im Vorfeld ist das Stichwort! Alles andere geht (wie man in diesem Fall leider wieder feststellen muss) fast immer auf Kosten der Tiere. :cry:

      Viele Grüße, Kati