Vorgeschichte: Da die Lampen des Aquariums langsam wirklich ausgetauscht werden müssen, kam die Idee auf einen Aquariendeckel mit LED-Stripes selber zu bauen. Aus optischen und thermischen Gründen wollten wir weitestgehend auf Aluminium setzen. Perfekt ist der Deckel noch nicht, da sich noch Planungsfehler eingeschlichen haben, welche sich aber zukünftig umgehen lassen sollten.
Nun erst mal ein Bild, damit ihr wisst, wie der fertige Deckel von innen aussehen sollte. Er ist auf diesem Bild noch nicht ganz fertig, die rückseitige Leiste fehlt noch und die Kabel müssen wir noch anders organisieren.
Benötigtes Material (alle Angaben sind für einen Deckel der Größe 80x35 cm):
- 1x Platte aus eloxiertem Aluminium 80x25 cm (1 mm Stärke reicht)
- 1x Platte aus eloxiertem Aluminium 80x9 cm (variiert in Abh. der Scharniere), alternativ aus (ggf. eloxiertem) Lochblech, wenn man ein „belüftetes“ Aquarium haben möchte
- 3x Scharniere aus rostfreiem Edelstahl
- 2x „Hobbyglas“ (25x50 cm, 2 mm Dicke) (alternativ Acrylglas oder Plexiglas)
- 2x U-Profile aus eloxiertem Aluminium (0,7 cm breit,1 cm hoch, 1 m lang)
- 1x Vierkantrohr aus Aluminium (0,7 cm breit, 1 cm hoch, 1 m lang)
- 2x Winkelprofile aus eloxiertem Aluminium (2x4 cm und 2 m lang)
- 3x Flachstangen aus eloxiertem Aluminium (1,5x0,1 cm und 1 m lang), wenn man ohne Lochblech arbeitet, wird es nur 1x benötigt
- 1,4 m spritzwassergeschützte, kaltweißer LED-Stripe (5 m, 7020 mit 60 LED/m)
- 4,2 m weißer LED-Stripe (5 m, 5630 mit 60 LED/m)
- 2,1 m warmweiße LED-Stripe (5 m, 5630 mit 60 LED/m)
- 2,1 m RGB-LED-Stripe (5 m, 5050 mit 30 LED/m)
- Netzteil (entspr. benötigter Leistung + ca. 20 % Spielraum, hier 72 Watt)
- Steuerungsmodul für LED (TC420)
- Metallkleber (z.B. Uhu)
- bei Lochblech Schrauben mit Muttern (möglichst Edelstahl)
- grauer Kabelkanal
- Füllstoff um Plexiglas aufzulegen, damit es fest sitzt (erkläre ich später)
Werkzeug:
- Spiritus + Tuch
- Handschuhe (z.B. Einweghandschuhe)
- Schraubenzieher (für TC420 und Schrauben für das Lochblech)
- Schere für LED-Stripes
- Lötkolben, Lötzinn, Lötpumpe
- Metallsägen (normale kleine Säge und Laubsäge + Gerungssäge wäre nicht schlecht für die Winkelprofile)
- Meterstab
- Geodreieck
- (Druck-)Bleistift
- Schrumpfschläuche
- Heißluftföhn
- 2-4 Schraubzwingen sind hilfreich
- Teppichmesser
- Kabelkanal (Spirale)
Worklog/Anleitung:
Zunächst legen wir die größere der beiden Aluminiumplatten auf ihre Sichtseite (die Seite, die später auf dem Aquarium bei geschlossenem Deckel sichtbar ist). Bei unseren Aluminiumplatten war die Sichtseite durch eine Folie geschützt, welche während der Arbeiten so lange wie möglich drauf bleiben sollte, um Kratzer zu vermeiden. Die Abstände der Scharniere kann man wählen, wie man möchte. Im Sinne der Stabilität würden wir aber empfehlen, zwei der Scharniere sehr weit außen und das dritte in der Mitte zu platzieren. Vor dem ankleben haben wir die Position der Scharniere mit Bleistift markiert. Bei der Variante Lochblech würden wir empfehlen, erst die Scharniere festzuschrauben um dann anschließend die Positionen der Scharniere auf der großen Platte anzuzeichnen. So kann man die bereits vorhandenen Löcher im Lochblech nutzen. Alternativ kann man die Scharniere auch beidseitig mit Schrauben befestigen, was uns allerdings optisch nicht gefallen hätte. Hinsichtlich der Stabilität wäre die Variante mit Schrauben besser, allerdings sollte die Verklebung für diesen Zweck ausreichend sein (die Zeit wird es zeigen).
Alleine wegen der besseren Belüftung des Aquariums macht das Lochblech unserer Meinung nach mehr Sinn als ein weiteres, geschlossenes Blech. Abgesehen von der allgemeinen Belüftung hat dies vor allem Vorteile bezüglich des Wasserdampfes im Aquarium. Es geht zwar mehr Wasser über die Belüftung verloren, allerdings kann der Wasserdampf so auch entweichen. Tagsüber und bei voller Beleuchtung ist der Wasserdampf kein Problem, da der Deckel die LEDs passiv kühlt bzw. der Deckel somit wärmer als die Umgebungsluft ist. Der Wasserdampf kondensiert also nicht am Deckel, sondern wird überwiegend über das Lochblech entweichen. Vor allem nachts kann die Luftfeuchtigkeit allerdings ein Problem werden, da die Aquarienheizung weiterhin läuft und das Wasser somit ebenso verdampft wie tagsüber. Wenn die Beleuchtung nun aus geht bzw. stark gedimmt wird, wird der Deckel nicht mehr bzw. kaum merklich (bei uns ca. 2 Watt) geheizt. Auf Grund der guten Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums kühlt der Deckel entsprechend schnell aus und bildet eine große Kondensationsfläche für den Wasserdampf. Ohne Belüftung würde dieser Wasserdampf also komplett am Deckel kondensieren und in kürzester Zeit wäre der Deckel komplett nass. Mit der Belüftung über das Lochblech kann man eine gewisse Luftkonvektion (schon wegen des Temperaturunterschieds) gewährleisten und so auch zumindest einen gewissen Teil des Wasserdampfes abführen. Nach unserem ersten Test über Nacht haben sich Tropfen entlang der U-Profile sowie auf der Unterseite des Hobbyglases gebildet. Die LEDs waren komplett trocken.
Anschließend werden die Scharniere angeklebt. Vorher sollten die Klebestellen (sowohl an den Scharnieren, als auch am Blech) mit Spiritus gereinigt werden. Einweghandschuhe sind auch nicht verkehrt, um neue Fettflecken zu verhindern. Bei Variante Lochblech, sollten die Scharniere erst an das größere Blech geklebt werden und danach am Lochblech festgeschraubt werden, um mehr Bewegungsfreiheit beim Kleben zu haben.
Bevor die beiden Platte verbunden werden, sollte noch das Loch für den Auslass von Kabeln und Schläuchen in die kleinere der beiden Platten gesägt werden. Die Größe des Auslasses ist abhängig von der verwendeten Aquarientechnik. Für unsere Zwecke reichte ein Auslass von 3x3,5 cm, da wir nur die Kabel für die Beleuchtung, den Wasserfilter, den Heizstab und den CO2-Schlauch benötigten. Wird ein Außenfilter verwendet, muss der Auslass größer dimensioniert werden, da der hierzu nötige Schlauch meistens einen recht großen Durchmesser hat und unflexibel ist, also nicht stark gebogen werden sollte. Am besten einfach die benötigten Kabel (inkl. der Kabel für die LED-Beleuchtung) und der restlichen Aquarientechnik zusammenlegen und messen, wie groß der Auslass sein muss.
Wenn kein Lochblech verwendet wird, sondern ein weiteres Aluminiumblech, zeichnet man nach dem ankleben der größeren Platte die Positionen der Scharniere auf der kleineren Platte an und klebt (oder schraubt) auch hier die Scharniere fest. Das Ganze sieht dann so aus:
Anschließend werden die U-Profile auf eine Länge eingekürzt, so dass sie mit etwas Spielraum (+ Breite des Kabelkanals sowie des Vierkantrohrs) zwischen die Glasscheiben des Aquariums passen. Bei unserem 80 cm breiten Aquarium (Außenmaße) und den ca. 6 mm dicken Glasscheiben ergibt sich ein Innenmaß von 80 cm – 2*0,6 cm = 78,8 cm. Mit dem notwendigen Spielraum, um den Deckel später auch schließen zu können und etwas Sicherheit bezüglich etwaiger Ungenauigkeiten zu haben, ergab sich für die U-Profile eine Länge von ca. 76 cm. Der Abstand der U-Profile zueinander ergibt sich einerseits durch das Anlegen des ersten Profils (im Bild unten) an die Kante der Scharniere und auf der anderen Seite durch den Abstand der Kante des Aluminiumblechs zum zweiten U-Profil (im Bild oben). Auch hier darf nicht vergessen werden, dass zwischen späteren Winkel und U-Profil (im Bild oben) genug Platz sein muss, damit die 6 mm dicke Scheibe mit etwas Spielraum Platz findet. Bei uns ergab sich damit ein Abstand der U-Profile zueinander von ca. 22 cm. Diese wurden anschließend zunächst angezeichnet, die Klebeflächen mit Spiritus gereinigt und anschließend mit der offenen Seite nach innen angeklebt. Beim Kleben sollte unbedingt beachtet werden, dass man das kleine Blech unter das große Blech klappt. Tut man dies nicht, kann es beim Festdrücken der Profile dazu kommen, dass sich die Klebestellen am Scharnier wiederlösen!
Wenn beide U-Profile befestigt sind, die Länge und den Abstand zwischen den Profilen ausmessen und das Hobbyglas dementsprechend mit etwas Spielraum (1-2 mm sind durchaus sinnvoll) zusägen oder zuschneiden. Bei unseren Scheiben war beidseitig Folie drauf, diese sollte auch so lange wie möglich drauf bleiben, um unnötige Kratzer vorzubeugen. Da wir nicht das entsprechende Werkzeug haben, das „Glas“ zu sägen, haben wir ein Teppichmesser genutzt. Hierzu haben wir zunächst ein Metalllineal verwendet, es entsprechend unserer vorherigen Messungen angelegt und vorsichtig, mit flachem Winkel entlang des Metalllineals geschnitten. Dieser Schnitt muss besonders am Anfang sehr vorsichtig durchgeführt werden. Einerseits weil die Rille zu Beginn noch nicht sehr tief ist und man entsprechend leicht die Spur verlieren kann, was zu unansehnlichen Kratzern in der Scheibe führt, und andererseits natürlich eine gewisse Verletzungs- und Beschädigungsgefahr besteht. Wird das ganze allerdings gewissenhaft und ruhig durchgeführt, ist das alles gar kein Problem. Ab einer gewissen Rillentiefe kann man den Schnittwinkel zunehmend steiler machen, um schneller voran zu kommen. Wenn man den Schnittwinkel allerdings zu früh zu steil werden lässt, steigt das Risiko, die Rille zu verlassen und wiederum Kratzer zu verursachen. Für das Schneiden haben wir pro Schnitt ca. 5-10 Minuten gebraucht. Wenn das Glas zugeschnitten ist, sollte es testweise zwischen die Profile geschoben werden, um zu testen, ob es reinpasst oder ob irgendwo nachgearbeitet werden muss. Das sollte dann ungefähr so aussehen:
Damit das Hobbyglas fest sitzt, haben wir dünne Kabelkanäle in die U-Profile geklebt. Warum Kabelkanäle: Wir haben Reste davon im Keller gefunden, sie sind selbstkleben und sie haben von den Maßen her zufällig gepasst. Die Kabelkanäle haben wir anschließend auf die richtige Länge gekürzt und in die U-Profile geklebt. Diese Konstruktion soll dazu dienen, dass die Scheiben einerseits fest im Profil sitzen und andererseits, dass zwischen den LED-Stripes und der Scheibe etwas Luft ist, da die LED-Stripes recht warm werden könnten und wir verhindern wollen, dass sich auf Grund der Wärme die Scheiben verbiegen oder „blind“ werden:
Anschließend haben wir das Glas wieder rausgenommen und eine Aufteilung der unterschiedlichen LED’s (weiß, kaltweiß, warmweiß, RGB)überlegt. Um ein angenehmes Grundlicht im Aquarium zu haben, wollten wir grundsätzlich ein Verhältnis von zwei weißen auf einen warmweißen Streifen. Zusätzlich sollten noch zwei bis drei Streifen RGB dazwischen Platz finden. Die Verteilung sollte möglichst gleichmäßig sein und für das Lochblech kamen ausschließlich die spritzwassergeschützten, kaltweißen 7020er in Frage. Mit der Länge der Glasscheiben/U-Profile von ca.74 cm und der Trennbarkeit der LED-Stripes alle 5 cm bot sich für letztere eine Schnittlänge von je 70 cm an. Dies wurde mit einer gewöhnlichen Haushaltschere durchgeführt.
Von den Scharnieren zur Deckelfront haben wir uns folgende Verteilung für ein ausgewogenes Licht überlegt: Warmweiß, Weiß, RGB, Weiß, Warmweiß, Weiß, RGB, Weiß, Weiß, RGB, Weiß, Warmweiß.
Nun haben wir an alle LED’s vorsichtig (!) die Kabel gelötet und die Lötstellen unter Verwendung des Heißluftföns mit Schrumpfschläuchen abgedeckt. Da der Kabelumfang deutlich geringer war als der Umfang der LED-Stripes, haben wir unter die größeren roten Schrumpfschläuche noch etwas kleinere schwarze Schrumpfschläuche gemacht, um eine möglichst gute Abdichtung zu erreichen.
Danach haben wir die Stripes zwischen den U-Profilen in möglichst regelmäßigen Abständen auf die große Aluplatte geklebt. Vorher nicht vergessen, die Platte nochmals mit Spiritus zu reinigen. Wem das zu ungenau ist, kann auch hier wieder vorher mit Bleistift anzeichnen, wo genau die Stripes verlaufen sollen. Da diese selbstklebend sind, muss man nur die Folie vom Kleber abziehen und kann diese dann aufkleben.
Anschließend das Vierkantrohr und den Kabelkanal für die Kabel der LED’s zuschneiden. Bevor beides angeklebt wird, die Schutzfolie vom Hobbyglas abziehen und dieses wieder zwischen die U-Profile schieben. Dann das Vierkantrohr auf der Seite, wo keine Kabel sind festkleben. Dies hat den Sinn, dass der Eintrag von Kondenswasser Richtung LED’s minimiert und gleichzeitig die Stabilität des Deckels weiter erhöht werden soll. Der Kabelkanal muss vor dem festkleben noch an den entsprechenden Stellen eingeschnitten werden, damit die Kabel in den Kanal geführt werden können. Am besten einfach die Position der LED-Stripes bzw. deren Kabeln mit Bleistift anzeichnen, zuschneiden und anschließend festkleben. Auch hier darauf achten, dass das kleine Blech umgeklappt unter dem Großen liegt.
Nun haben wir die Flachstangen auf die entsprechende Größe zugesägt (Abstand zwischen den beiden äußeren Kanten der äußeren Scharniere) und an dem Lochblech mit Schrauben und Muttern befestigt. Kleben ist theoretisch auch möglich, aber wir wüssten nicht, wie man verhindern sollte, dass an der Oberseite des Lochblechs Kleber austritt bzw. sichtbar ist. Das sieht dann so aus:
Nun erst mal ein Bild, damit ihr wisst, wie der fertige Deckel von innen aussehen sollte. Er ist auf diesem Bild noch nicht ganz fertig, die rückseitige Leiste fehlt noch und die Kabel müssen wir noch anders organisieren.
Benötigtes Material (alle Angaben sind für einen Deckel der Größe 80x35 cm):
- 1x Platte aus eloxiertem Aluminium 80x25 cm (1 mm Stärke reicht)
- 1x Platte aus eloxiertem Aluminium 80x9 cm (variiert in Abh. der Scharniere), alternativ aus (ggf. eloxiertem) Lochblech, wenn man ein „belüftetes“ Aquarium haben möchte
- 3x Scharniere aus rostfreiem Edelstahl
- 2x „Hobbyglas“ (25x50 cm, 2 mm Dicke) (alternativ Acrylglas oder Plexiglas)
- 2x U-Profile aus eloxiertem Aluminium (0,7 cm breit,1 cm hoch, 1 m lang)
- 1x Vierkantrohr aus Aluminium (0,7 cm breit, 1 cm hoch, 1 m lang)
- 2x Winkelprofile aus eloxiertem Aluminium (2x4 cm und 2 m lang)
- 3x Flachstangen aus eloxiertem Aluminium (1,5x0,1 cm und 1 m lang), wenn man ohne Lochblech arbeitet, wird es nur 1x benötigt
- 1,4 m spritzwassergeschützte, kaltweißer LED-Stripe (5 m, 7020 mit 60 LED/m)
- 4,2 m weißer LED-Stripe (5 m, 5630 mit 60 LED/m)
- 2,1 m warmweiße LED-Stripe (5 m, 5630 mit 60 LED/m)
- 2,1 m RGB-LED-Stripe (5 m, 5050 mit 30 LED/m)
- Netzteil (entspr. benötigter Leistung + ca. 20 % Spielraum, hier 72 Watt)
- Steuerungsmodul für LED (TC420)
- Metallkleber (z.B. Uhu)
- bei Lochblech Schrauben mit Muttern (möglichst Edelstahl)
- grauer Kabelkanal
- Füllstoff um Plexiglas aufzulegen, damit es fest sitzt (erkläre ich später)
Werkzeug:
- Spiritus + Tuch
- Handschuhe (z.B. Einweghandschuhe)
- Schraubenzieher (für TC420 und Schrauben für das Lochblech)
- Schere für LED-Stripes
- Lötkolben, Lötzinn, Lötpumpe
- Metallsägen (normale kleine Säge und Laubsäge + Gerungssäge wäre nicht schlecht für die Winkelprofile)
- Meterstab
- Geodreieck
- (Druck-)Bleistift
- Schrumpfschläuche
- Heißluftföhn
- 2-4 Schraubzwingen sind hilfreich
- Teppichmesser
- Kabelkanal (Spirale)
Worklog/Anleitung:
Zunächst legen wir die größere der beiden Aluminiumplatten auf ihre Sichtseite (die Seite, die später auf dem Aquarium bei geschlossenem Deckel sichtbar ist). Bei unseren Aluminiumplatten war die Sichtseite durch eine Folie geschützt, welche während der Arbeiten so lange wie möglich drauf bleiben sollte, um Kratzer zu vermeiden. Die Abstände der Scharniere kann man wählen, wie man möchte. Im Sinne der Stabilität würden wir aber empfehlen, zwei der Scharniere sehr weit außen und das dritte in der Mitte zu platzieren. Vor dem ankleben haben wir die Position der Scharniere mit Bleistift markiert. Bei der Variante Lochblech würden wir empfehlen, erst die Scharniere festzuschrauben um dann anschließend die Positionen der Scharniere auf der großen Platte anzuzeichnen. So kann man die bereits vorhandenen Löcher im Lochblech nutzen. Alternativ kann man die Scharniere auch beidseitig mit Schrauben befestigen, was uns allerdings optisch nicht gefallen hätte. Hinsichtlich der Stabilität wäre die Variante mit Schrauben besser, allerdings sollte die Verklebung für diesen Zweck ausreichend sein (die Zeit wird es zeigen).
Alleine wegen der besseren Belüftung des Aquariums macht das Lochblech unserer Meinung nach mehr Sinn als ein weiteres, geschlossenes Blech. Abgesehen von der allgemeinen Belüftung hat dies vor allem Vorteile bezüglich des Wasserdampfes im Aquarium. Es geht zwar mehr Wasser über die Belüftung verloren, allerdings kann der Wasserdampf so auch entweichen. Tagsüber und bei voller Beleuchtung ist der Wasserdampf kein Problem, da der Deckel die LEDs passiv kühlt bzw. der Deckel somit wärmer als die Umgebungsluft ist. Der Wasserdampf kondensiert also nicht am Deckel, sondern wird überwiegend über das Lochblech entweichen. Vor allem nachts kann die Luftfeuchtigkeit allerdings ein Problem werden, da die Aquarienheizung weiterhin läuft und das Wasser somit ebenso verdampft wie tagsüber. Wenn die Beleuchtung nun aus geht bzw. stark gedimmt wird, wird der Deckel nicht mehr bzw. kaum merklich (bei uns ca. 2 Watt) geheizt. Auf Grund der guten Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums kühlt der Deckel entsprechend schnell aus und bildet eine große Kondensationsfläche für den Wasserdampf. Ohne Belüftung würde dieser Wasserdampf also komplett am Deckel kondensieren und in kürzester Zeit wäre der Deckel komplett nass. Mit der Belüftung über das Lochblech kann man eine gewisse Luftkonvektion (schon wegen des Temperaturunterschieds) gewährleisten und so auch zumindest einen gewissen Teil des Wasserdampfes abführen. Nach unserem ersten Test über Nacht haben sich Tropfen entlang der U-Profile sowie auf der Unterseite des Hobbyglases gebildet. Die LEDs waren komplett trocken.
Anschließend werden die Scharniere angeklebt. Vorher sollten die Klebestellen (sowohl an den Scharnieren, als auch am Blech) mit Spiritus gereinigt werden. Einweghandschuhe sind auch nicht verkehrt, um neue Fettflecken zu verhindern. Bei Variante Lochblech, sollten die Scharniere erst an das größere Blech geklebt werden und danach am Lochblech festgeschraubt werden, um mehr Bewegungsfreiheit beim Kleben zu haben.
Bevor die beiden Platte verbunden werden, sollte noch das Loch für den Auslass von Kabeln und Schläuchen in die kleinere der beiden Platten gesägt werden. Die Größe des Auslasses ist abhängig von der verwendeten Aquarientechnik. Für unsere Zwecke reichte ein Auslass von 3x3,5 cm, da wir nur die Kabel für die Beleuchtung, den Wasserfilter, den Heizstab und den CO2-Schlauch benötigten. Wird ein Außenfilter verwendet, muss der Auslass größer dimensioniert werden, da der hierzu nötige Schlauch meistens einen recht großen Durchmesser hat und unflexibel ist, also nicht stark gebogen werden sollte. Am besten einfach die benötigten Kabel (inkl. der Kabel für die LED-Beleuchtung) und der restlichen Aquarientechnik zusammenlegen und messen, wie groß der Auslass sein muss.
Wenn kein Lochblech verwendet wird, sondern ein weiteres Aluminiumblech, zeichnet man nach dem ankleben der größeren Platte die Positionen der Scharniere auf der kleineren Platte an und klebt (oder schraubt) auch hier die Scharniere fest. Das Ganze sieht dann so aus:
Anschließend werden die U-Profile auf eine Länge eingekürzt, so dass sie mit etwas Spielraum (+ Breite des Kabelkanals sowie des Vierkantrohrs) zwischen die Glasscheiben des Aquariums passen. Bei unserem 80 cm breiten Aquarium (Außenmaße) und den ca. 6 mm dicken Glasscheiben ergibt sich ein Innenmaß von 80 cm – 2*0,6 cm = 78,8 cm. Mit dem notwendigen Spielraum, um den Deckel später auch schließen zu können und etwas Sicherheit bezüglich etwaiger Ungenauigkeiten zu haben, ergab sich für die U-Profile eine Länge von ca. 76 cm. Der Abstand der U-Profile zueinander ergibt sich einerseits durch das Anlegen des ersten Profils (im Bild unten) an die Kante der Scharniere und auf der anderen Seite durch den Abstand der Kante des Aluminiumblechs zum zweiten U-Profil (im Bild oben). Auch hier darf nicht vergessen werden, dass zwischen späteren Winkel und U-Profil (im Bild oben) genug Platz sein muss, damit die 6 mm dicke Scheibe mit etwas Spielraum Platz findet. Bei uns ergab sich damit ein Abstand der U-Profile zueinander von ca. 22 cm. Diese wurden anschließend zunächst angezeichnet, die Klebeflächen mit Spiritus gereinigt und anschließend mit der offenen Seite nach innen angeklebt. Beim Kleben sollte unbedingt beachtet werden, dass man das kleine Blech unter das große Blech klappt. Tut man dies nicht, kann es beim Festdrücken der Profile dazu kommen, dass sich die Klebestellen am Scharnier wiederlösen!
Wenn beide U-Profile befestigt sind, die Länge und den Abstand zwischen den Profilen ausmessen und das Hobbyglas dementsprechend mit etwas Spielraum (1-2 mm sind durchaus sinnvoll) zusägen oder zuschneiden. Bei unseren Scheiben war beidseitig Folie drauf, diese sollte auch so lange wie möglich drauf bleiben, um unnötige Kratzer vorzubeugen. Da wir nicht das entsprechende Werkzeug haben, das „Glas“ zu sägen, haben wir ein Teppichmesser genutzt. Hierzu haben wir zunächst ein Metalllineal verwendet, es entsprechend unserer vorherigen Messungen angelegt und vorsichtig, mit flachem Winkel entlang des Metalllineals geschnitten. Dieser Schnitt muss besonders am Anfang sehr vorsichtig durchgeführt werden. Einerseits weil die Rille zu Beginn noch nicht sehr tief ist und man entsprechend leicht die Spur verlieren kann, was zu unansehnlichen Kratzern in der Scheibe führt, und andererseits natürlich eine gewisse Verletzungs- und Beschädigungsgefahr besteht. Wird das ganze allerdings gewissenhaft und ruhig durchgeführt, ist das alles gar kein Problem. Ab einer gewissen Rillentiefe kann man den Schnittwinkel zunehmend steiler machen, um schneller voran zu kommen. Wenn man den Schnittwinkel allerdings zu früh zu steil werden lässt, steigt das Risiko, die Rille zu verlassen und wiederum Kratzer zu verursachen. Für das Schneiden haben wir pro Schnitt ca. 5-10 Minuten gebraucht. Wenn das Glas zugeschnitten ist, sollte es testweise zwischen die Profile geschoben werden, um zu testen, ob es reinpasst oder ob irgendwo nachgearbeitet werden muss. Das sollte dann ungefähr so aussehen:
Damit das Hobbyglas fest sitzt, haben wir dünne Kabelkanäle in die U-Profile geklebt. Warum Kabelkanäle: Wir haben Reste davon im Keller gefunden, sie sind selbstkleben und sie haben von den Maßen her zufällig gepasst. Die Kabelkanäle haben wir anschließend auf die richtige Länge gekürzt und in die U-Profile geklebt. Diese Konstruktion soll dazu dienen, dass die Scheiben einerseits fest im Profil sitzen und andererseits, dass zwischen den LED-Stripes und der Scheibe etwas Luft ist, da die LED-Stripes recht warm werden könnten und wir verhindern wollen, dass sich auf Grund der Wärme die Scheiben verbiegen oder „blind“ werden:
Anschließend haben wir das Glas wieder rausgenommen und eine Aufteilung der unterschiedlichen LED’s (weiß, kaltweiß, warmweiß, RGB)überlegt. Um ein angenehmes Grundlicht im Aquarium zu haben, wollten wir grundsätzlich ein Verhältnis von zwei weißen auf einen warmweißen Streifen. Zusätzlich sollten noch zwei bis drei Streifen RGB dazwischen Platz finden. Die Verteilung sollte möglichst gleichmäßig sein und für das Lochblech kamen ausschließlich die spritzwassergeschützten, kaltweißen 7020er in Frage. Mit der Länge der Glasscheiben/U-Profile von ca.74 cm und der Trennbarkeit der LED-Stripes alle 5 cm bot sich für letztere eine Schnittlänge von je 70 cm an. Dies wurde mit einer gewöhnlichen Haushaltschere durchgeführt.
Von den Scharnieren zur Deckelfront haben wir uns folgende Verteilung für ein ausgewogenes Licht überlegt: Warmweiß, Weiß, RGB, Weiß, Warmweiß, Weiß, RGB, Weiß, Weiß, RGB, Weiß, Warmweiß.
Nun haben wir an alle LED’s vorsichtig (!) die Kabel gelötet und die Lötstellen unter Verwendung des Heißluftföns mit Schrumpfschläuchen abgedeckt. Da der Kabelumfang deutlich geringer war als der Umfang der LED-Stripes, haben wir unter die größeren roten Schrumpfschläuche noch etwas kleinere schwarze Schrumpfschläuche gemacht, um eine möglichst gute Abdichtung zu erreichen.
Danach haben wir die Stripes zwischen den U-Profilen in möglichst regelmäßigen Abständen auf die große Aluplatte geklebt. Vorher nicht vergessen, die Platte nochmals mit Spiritus zu reinigen. Wem das zu ungenau ist, kann auch hier wieder vorher mit Bleistift anzeichnen, wo genau die Stripes verlaufen sollen. Da diese selbstklebend sind, muss man nur die Folie vom Kleber abziehen und kann diese dann aufkleben.
Anschließend das Vierkantrohr und den Kabelkanal für die Kabel der LED’s zuschneiden. Bevor beides angeklebt wird, die Schutzfolie vom Hobbyglas abziehen und dieses wieder zwischen die U-Profile schieben. Dann das Vierkantrohr auf der Seite, wo keine Kabel sind festkleben. Dies hat den Sinn, dass der Eintrag von Kondenswasser Richtung LED’s minimiert und gleichzeitig die Stabilität des Deckels weiter erhöht werden soll. Der Kabelkanal muss vor dem festkleben noch an den entsprechenden Stellen eingeschnitten werden, damit die Kabel in den Kanal geführt werden können. Am besten einfach die Position der LED-Stripes bzw. deren Kabeln mit Bleistift anzeichnen, zuschneiden und anschließend festkleben. Auch hier darauf achten, dass das kleine Blech umgeklappt unter dem Großen liegt.
Nun haben wir die Flachstangen auf die entsprechende Größe zugesägt (Abstand zwischen den beiden äußeren Kanten der äußeren Scharniere) und an dem Lochblech mit Schrauben und Muttern befestigt. Kleben ist theoretisch auch möglich, aber wir wüssten nicht, wie man verhindern sollte, dass an der Oberseite des Lochblechs Kleber austritt bzw. sichtbar ist. Das sieht dann so aus: