Salute
Es gibt Tage, da liest man es hier im Forum dreimal: "Gib Seemandelbaumblätter und/oder Erlenzäpfchen ins Becken, die wirken antibiotisch und antifungizid." (Vorsichtigere Autoren schränken etwas ein: "sie wirken milde antibiotisch". Wobei mir das einschränkende Attribut jetzt auch nicht mehr sagt...)
Ganz einfache Frage: Woher weiß man das? Kennt jemand eine auch nur halbwegs valide Untersuchung, die diese These untermauern könnte? Gibt es da was bekanntes?
Oder ist es ein aquaristischer Mythos, der seine Existenz und Evidenz einfach nur der Tatsache verdankt, dass er wieder und wieder wiederholt wird? Nach der Beweisführung: "Ich kenne zwar keinen Beleg, aber weil es halt alle sagen, muss es einfach richtig sein! Deswegen sag' ich es jetzt auch mal!"
Mich interessiert: Wie und auf der Basis welchen Wirkmechanismus greifen Blätter und Erlenzäpfchen ein? Vor allem dann auch: In welchem Grad sind diese Mittel antibiotisch wirksam? (Gibt es da irgendeine Idee, mal abgesehen von allgemeinen Überlegungen zu säurehaltigen Substanzen wie Huminsäuren?)
Andersrum überlegt: Wenn sie wirklich halbwegs effektiv antibiotisch wirksam wären, würde ich Erlenzäpfchen/Blätter im Normalbetrieb ja eher nicht einsetzen. Denn ich will ja nicht, mir nichts - dir nichts, ein effizientes und aggressives Breitband-Antibiotikum im Becken haben. Denn das würde mir ja auch die Nitrobakter und Nitrosomonas abtöten - und ich müsste die Chose quasi wieder neu einfahren...
Denn ein effizientes Antibiotikum unterscheidet ja nicht zwischen Bakterien , die ich mag und wünsche und solchen, die ich nicht im Becken möchte. (Die mittelbare Wirksamkeit der in den Zapfen und Blättern enthaltenen antibiotischen Substanzen könnte ich dann über einen Nitrit/Nitrat-Anstieg im Becken direkt messen.)
Antithese: Ich benutze Erlenzapfensud / Zäpfchen gerne und regelmäßig zur Herstellung von salmler-gerechtem Schwarzwasser. Gerade, weil sie "nichts" bewirken! Denn wenn sie antibiotisch wirksam wären, würde ich sie sofort weg lassen! Ich will mir ja nicht mein bakterielles Gleichgewicht in einem eingefahrenen Aquarium demolieren.
Um es klar zu sagen: Wir reden hier nicht von einer optisch/ästhetischen Frage. Blätter sind schön, bernsteinfarbiges Wasser macht mich glücklich. Dafür müsste man nicht argumentieren.
Mich würde vielmehr interessieren, wie die "therapeutischen Verfechter" ihre andauernde Empfehlung begründen.
Könnte doch ein lebendiger Thread werden, denn von den Befürwortern der mikrobiologischen Wirksamkeit von Seemandelbaumblätter und Erlenzäpfchen gibt es hier doch bestimmt zwei Dutzend...
Grüße,
Stefan
Es gibt Tage, da liest man es hier im Forum dreimal: "Gib Seemandelbaumblätter und/oder Erlenzäpfchen ins Becken, die wirken antibiotisch und antifungizid." (Vorsichtigere Autoren schränken etwas ein: "sie wirken milde antibiotisch". Wobei mir das einschränkende Attribut jetzt auch nicht mehr sagt...)
Ganz einfache Frage: Woher weiß man das? Kennt jemand eine auch nur halbwegs valide Untersuchung, die diese These untermauern könnte? Gibt es da was bekanntes?
Oder ist es ein aquaristischer Mythos, der seine Existenz und Evidenz einfach nur der Tatsache verdankt, dass er wieder und wieder wiederholt wird? Nach der Beweisführung: "Ich kenne zwar keinen Beleg, aber weil es halt alle sagen, muss es einfach richtig sein! Deswegen sag' ich es jetzt auch mal!"
Mich interessiert: Wie und auf der Basis welchen Wirkmechanismus greifen Blätter und Erlenzäpfchen ein? Vor allem dann auch: In welchem Grad sind diese Mittel antibiotisch wirksam? (Gibt es da irgendeine Idee, mal abgesehen von allgemeinen Überlegungen zu säurehaltigen Substanzen wie Huminsäuren?)
Andersrum überlegt: Wenn sie wirklich halbwegs effektiv antibiotisch wirksam wären, würde ich Erlenzäpfchen/Blätter im Normalbetrieb ja eher nicht einsetzen. Denn ich will ja nicht, mir nichts - dir nichts, ein effizientes und aggressives Breitband-Antibiotikum im Becken haben. Denn das würde mir ja auch die Nitrobakter und Nitrosomonas abtöten - und ich müsste die Chose quasi wieder neu einfahren...
Denn ein effizientes Antibiotikum unterscheidet ja nicht zwischen Bakterien , die ich mag und wünsche und solchen, die ich nicht im Becken möchte. (Die mittelbare Wirksamkeit der in den Zapfen und Blättern enthaltenen antibiotischen Substanzen könnte ich dann über einen Nitrit/Nitrat-Anstieg im Becken direkt messen.)
Antithese: Ich benutze Erlenzapfensud / Zäpfchen gerne und regelmäßig zur Herstellung von salmler-gerechtem Schwarzwasser. Gerade, weil sie "nichts" bewirken! Denn wenn sie antibiotisch wirksam wären, würde ich sie sofort weg lassen! Ich will mir ja nicht mein bakterielles Gleichgewicht in einem eingefahrenen Aquarium demolieren.
Um es klar zu sagen: Wir reden hier nicht von einer optisch/ästhetischen Frage. Blätter sind schön, bernsteinfarbiges Wasser macht mich glücklich. Dafür müsste man nicht argumentieren.
Mich würde vielmehr interessieren, wie die "therapeutischen Verfechter" ihre andauernde Empfehlung begründen.
Könnte doch ein lebendiger Thread werden, denn von den Befürwortern der mikrobiologischen Wirksamkeit von Seemandelbaumblätter und Erlenzäpfchen gibt es hier doch bestimmt zwei Dutzend...
Grüße,
Stefan
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