Columnaris durch Skalare vom Händler


    • David s.
    • 10807 Aufrufe 36 Antworten

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    • Columnaris durch Skalare vom Händler

      Wie äußert sich die Krankheit (Symptome) und seit wann?
      Trüber Belag auf alles Petrophyllum.
      Zuckende Schwimmbewegungen.
      Anlegen einzelner Brustflossen.
      Rote Ansätze der Flossen.
      Schnelle Atembewegungen.
      Scheues Verhalten.
      Futter wird nicht angenommen.
      Plötzliche Ausfälle.


      Welche und wie viele Tiere sind betroffen?

      Alle Pterophyllum in der Anlage.

      Wie alt ist/sind die betroffenen Tiere? Wie lange hältst du sie bereits in deinem Aquarium?

      Die Frage zielt darauf ab, ob durch Neuzugänge ein Erreger in´s Becken kam, ja seit dem 13. lebten 5 juvenile P.scalare zweier Farbzuchtformen bei mir.
      Am selbigen Tage habe ich vor dem Einzug die RR x RS in´s Becken der Rio Nanays und andersrum gesetzt, da die Gestaltung so besser passte (mehr Struktur für die Gruppe, da die Geschlechtsreife einsetzt, weniger Struktur und starke Bepflanzung für die friedlichen Rio Nanays)

      Wurde in der letzten Zeit etwas am Besatz oder der Einrichtung des Beckens geändert?

      Wird im letzten Punkt beantwortet.

      Wie oft und womit werden die Tiere gefüttert?

      Pflanzlichen Pellets und Mückenlarven.

      Letzter Teilwasserwechsel und Teilwasserwechselintervalle (z.B. 20% jede Woche)?

      200er = 1x 70% da eine Neueinrichtung stattfand
      300er 1= Alle 2 Wochen 30%
      300er 2= Alle 3 Wochen 60-70%

      Wie sind die Wasserwerte (wichtig sind die gemessenen Werte von Ammonium/Ammoniak, Nitrit und Temperatur)?

      -

      Volumen oder Maße des Aquariums?

      100x40x50, 120x50x50, 120x50x50

      Wie lange läuft das Aquarium bereits?

      200er wurde zum Einzug der Skalare neu eingerichtet, die anderen Becken bestehen so seit dem Umzug.

      Wurde schon mit einer Behandlung begonnen, und wenn ja wie?

      Nein, da sich die Symptome erst in den letzten 12 Stunden so stark entwickelten.
      Jetzt gerade bin ich dabei die Keim-/Bakteriendichte durch große Wasserwechsel zu minimieren, um dann im Laufe des Tages ein Medikament einzusetzen.
      Die 5 juvenilen Tiere stammten aus einem typischen Händlerbecken:
      Kahl und überbesetzt.
      Die letzten zwei Käufe brachten mir bisher nur Mist in die Anlage, Fräskopfwürmer und nun Columnaris.
      Daraus mag jeder nun seine eigene Lehre ziehen, ich werde Pterophyllum jedenfalls NIEMALS wieder in lokalen Läden erwerben.
      - Ja ich bin stinksauer und das ist wohl berechtigt, da meine 12 Pterohyllum allesamt verrecken, wenn ich nicht die erste Behandlung wirkt.
      Von den Kosten einer Behandlung auf 800 Litern mal ganz abgesehen..

      Zusätzliche Informationen, die hilfreich sein könnten:



      Anmerkung: Bei sichtbaren Krankheitsmerkmalen ist ein scharfes Foto immer von Vorteil!
      MfG,
      David
    • Hey,
      Die Nacht über wurde Wasser gewechselt..
      - etwa 80 Mal die Treppe mit Eimer hoch und runter.
      Ich behandle nun mit Sera baktopur (Acriflavin).
      So extrem, wie es sich bei ca. 50% der Tiere schon ausgebreitet habe, habe ich nur diese eine Behandlung als Chance, da noch etwas zu reißen.
      Wobei ich im Geiste schon mit den Pterophyllum sp. Rio Nanay abgeschlossen habe, die Tiere zeigen eine massive Rötung der Flossenansätze, ergo ist die Nekrose in vollem Gange.
      Sollte es mir den Bestand an Pterophyllum dahinraffen, so werd ich gezwungen sein einige Erdfresser zu verkaufen, um für neue Besätze zu sorgen, da mir als FSJ´ler nicht wirklich viel Geld zur Verfügung steht.
      Ich hoffe mal, dass es nicht so weit kommen wird...

      E:
      Da habe ich auch noch einen Tippfehler im Startpost entdeckt
      Petrophyllum
      es heißt natürlich Pterophyllum.
      MfG,
      David

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von David s. ()

    • Hey,
      eben als ich das Mittel geholt habe, sprach ich den Händler dann darauf an.
      Ich fand es schon etwas dreist, dass es dann hieß "Ne, all meine Skalare sind hier fit, wird wohl an ihrem Becken liegen".
      Amüsant, sehr Amüsant.. nur kommen die Erreger in dieser Masse nicht von nirgendwo und es ist ein wenig auffällig, dass erst die neuen Tiere in einem sterilen 200er erkrankten und es sich ab dem Zeitpunkt ausbreitete.
      Ich halte nichts von Händlerbashing, aber hier wurden eindeutig kranke Tiere verkauft, wodurch nun der gesamte Bestand gefärdet ist und dann wird es auch noch abgestritten.
      MfG,
      David
    • Kopf hoch, David. Du steckst halt nicht drin. Bei Dir kamen die Fische vom Händler. Das einzige Mal, wo ich echt Trouble hatte, war Fischtuberkulose, eingefangen über Glühlichtsalmler von einem Züchter auf einer kleinen eintägigen lokalen Fischbörse. Will sagen: Auch da kann man Pech haben.

      Wenn Du zumindest einen Teil der Fische retten kannst mit der Therapie, ist schon viel gewonnen.

      Glück auf!
      Stefan

      P.S. Zu Deinem letzten Post: Kann es sein, dass Dein Händler die Fische generell in antibiotisch aufbereitetem Wasser schwimmen lässt? Und bei Dir im Becken unter Normalbedingungen sind sie dann umgefallen. Denn es muss ja seinen Grund haben, warum beim Händler die Fische in seinem Becken gesund aussehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Prestutnik12 ()

    • Hallo David,
      ich hoffe auch das Du das Problem mit Deiner Behandlung in den Griff bekommst. Aber was anderes, wieso schleppst Du 80 Eimer Wasser beim WW? Wieso benutzt Du keinen Wasserschlauch den Du mittels Adapter an jeden Wasserhahn anschließen kannst (sind doch alle heutzutage genormt) und damit kinderleicht das Wasser absaugen kannst und anschliessend das Frischwassertank wieder zulaufen lassen kannst. So ein Adapter ist nicht teuer und Du kannst diesen an jede Schlauchgrösse anschließen. So hast Du in kürzester Zeit und ohne jede Mühe das Wasser in der von Dir gewünschten Menge gewechselt.
      grüsse
    • Hey,
      Vorerst: ich danke euch allen für die ermutigenden Worte!

      Bernhard,
      die Becken per Schlauch befüllen sorgt für eine Übersättigung, welche Bläschen bildet, die auch dem Gewebe der Fische schaden können.
      Kann sein, dass es nur bei diesem Schlauch der Fall ist, einen Anderen habe ich noch nicht getestet.
      Und da ich jetzt bei den so stark geschwächten Tieren kein Risiko eingehen wollte, habe ich dann die sichere Methode gewählt.
      Sehen wir das Positive daran: Ich schlafe gleich wie ein Stein!

      Stefan,
      Wahrscheinlich, der Laden gehört einer großen Kette an, wenn ich recht informiert bin, wird da prophylaktisch einfach bei der Ankunft der Fische Medikament XYZ reingekippt.
      ich hatte über einen langen Zeitraum nur noch Tiere von Züchtern und Großhändlern (Versandhandel) erworben, ich hatte keine einzige Krankheit hier, die den Bestand der gesamte Anlage so stark bedroht hat.
      Ich meine in 2 Jahren war einmal Ichthyo dabei, was aber durch eine zeitige Behandlung schnell aus der Welt geschaffen war.
      Jeder macht seine Erfahrungen und zieht seine Bilanz daraus.
      MfG,
      David

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von David s. ()

    • Hey,
      lonesome,
      dafür ist es leider zu spät, wie bereits geschildert blieb nur die Behandlung mit lokal erhältlichen Mitteln, da der Zustand sich rapide verschlechterte, gab/gibt es keine Zeit zu verlieren.

      katja,
      ich danke dir!

      Ich habe mir ein Handy für ein schnelles Bild leihen können.
      Es zeigt eins der Tiere, denen ich die höchste Überlebenschance zusprechen würde.
      Morgen wird nochmal das Medikament nachdosiert, drei Tage wird bis zum WW gewartet, dann wird entschieden, welche Tiere abgetötet werden.
      Bilder
      • DSC_0041 (2).jpg

        121,52 kB, 759×768, 27 mal angesehen
      MfG,
      David
    • Hey,
      gerade musste das erste Tier abgetötet werden.
      Bisher hat Columnaris in diesem Falle bereits 3 Tote gefordert..
      Zwei aus der RRxRS-Gruppe, womit das Projekt dieser Gruppe (vom juvenilen Alter an zusammen pflegen und die Gruppe beibehalten) bereits gescheitert ist.
      Der finanzielle Aspekt ist mir ehrlich gesagt egal.. hauptsache der restliche Bestand schafft es irgendwie.
      Es macht mich wirklich traurig die Tiere so an der Reihe sterben zu sehen, ohne dass ich großartig etwas beitragen kann.
      Auch bin ich gerade sehr wütend, etwa ein halbes Jahr liebevolle Aufzucht der Gruppe ist nun umsonst gewesen, zudem rege ich mich noch immer über dieses dreiste Abstreiten des Händlers auf.
      Ich hatte schon überlegt am Ende der Behandlung mit allen verstorbenen Tieren bei ihm vorbeizuschauen, aber das wäre meines Erachtens nach den Tieren gegenüber respektlos.
      MfG,
      David

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von David s. ()

    • Drei weitere tote Tiere habe ich gerade aufgefunden.
      Ich verzweifle hier DEZENT.
      Ein Tipp an alle Leute aus der Umgebung von Siegen:
      Passt auf was ihr beim Laden der großen Kette kauft, nicht dass es auch euren Bestand dahinrafft.

      Definitiv werde ich diesen Händler noch mit dem ganzen Mist konfrontieren und dann ist es mir wirklich egal wie viele andere Kunden sich noch da befinden, ein Hausverbot ist für mich nicht mehr relevant, da ich den lokalen Handel NIE wieder unterstützen werde!
      MfG,
      David

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von David s. ()

    • Die Behandlung ist beendet.
      4 RRxRS (2 Widefin), 3 Rio Nanays und ein Blue Pearl sind verstorben.
      Ich werde den Händler die Tage damit konfrontieren, wird wahrscheinlich nur ein Hausverbot geben, aber das ist mir egal, denn ich hoffe, dass es dann dort zur Hauptgeschäftszeit schön viele Kunden mitbekommen.
      Sowas nehme ich definitiv nicht einfach so hin.
      MfG,
      David
    • Huhu,

      finde den Ärger zwar verständlich, jedoch handelt es sich immer noch um Tiere. Eine "Garantie" gibt es da nicht, es ist eben das Risiko im Hobby. Ich halte es für müsig hier jemanden "lang" machen zu wollen, schließlich hat man sich auch die Tiere vor Ort selbst ausgesucht.

      Wenn ein Aquarianer, der für sich öffentlich ein nimmt ein guter Aquarianer zu sein, genau das selbe wie ein Händler sieht wenn er seine Kaufentscheidung trifft, nämlich nichts: Was soll das? Da standen 2 Leute vor einem Aquarium, die Tiere waren augenscheinlich gesund - sonst kaufe ich sie nicht oder aber weiß was ich tue -, begutachten nochmals die Tiere, es wird dann gefangen.

      Ich kenne keinen Händler, schon lange nicht mehr seit es WWW gibt, der sich öffentlich seine eigene Existenz zerreißen lässt. Im Gegenteil, ich habe selbst jahrelang im Verkauf gestanden. JEDE freie Minute wurde darauf verwendet, Runden zu drehen um zu sehen ob es auch nur den Anflug von Krankheiten gibt. War da was, wurde SOFORT reagiert. Behandlung, Verkaufssperre, Info mit Verkaufsstopp an den Kunden sind selbstredend. Aber: Eine Glaskugel hat keiner der Kollegen, außer mancher Großhandel, die haben fest angestellte Tierärzte.

      Mal eine kleine Rechnung: Nimmt man mal einen Baumarkt, dann hat der 3 Reihen, je 15 Becken, dann ist er klein. Ein normaler Schwung Guppys sind so 300 Tiere, Salmler 500 Stk sind auch noch normale Ordergrößen. Nimmt man mal 45 Aquarien x 400 Tiere pro Becken, dann hat man bei so einer kleinen Anlage schon 18000 - 20000 Tiere schwimmen. Das ist eine Kleinstadt. Man zeige mir eine Kleinstadt die völlig frei von (auch versteckten) Krankheiten ist und ohne Arzt auskommt.

      Dazu kommt eine deutlich Verschärfung der Arzneimittel für die Heimtierhaltung. Ich habe Dir einen Tipp gegeben ;)

      Wie gesagt: Ich verstehe den Kummer. Ich halte aber, insbesondere wenn ich auf Börsen gehe, dass Thema Eigenverantwortung - in diesem Fall leider über die Geldbörse - dazu gehörend. Klingt erstmal hart, ist aber eine jahrelange Beobachtung. Ist das Becken voll werden sofort, direkt nach dem Einsetzen in die VK - Anlage erste Tiere verlangt. Der Profi kauft die letzten Tiere ;) Dann wenn die Hucke fast leer ist und dann nicht am Samstag, sondern am Montag oder Dienstag ;) Börsen sind ein Thema für sich: Tiere werden ausgestellt, gekauft am WE, da geht über den Preis.

      Sind Tiere krank, der Händler macht sich ehrlich, behandelt, dreht die Neonröhre raus ist die Kundenreaktion: Was ne Drecksbude, der hat kranke Tiere.

      Davids angedrohte Reaktion... yoa. Schmeiß die Nervensäge und den Klugscheißer doch raus. Das ist schon eine gesunde Selbsteinschätzung. Sorry wenn das nun hart war ;) Denn Schlussendlich aus kaufmännischer Sicht (ja, die gibt es auch): Der beste Kunde ist der Neukunde. Der hat nichts, er braucht alles. Der, der ein Aqua hat, eins das läuft, was nimmt er im Vergleich zum Jahresumsatz denn mit? Futter (1 Liter Dose, auf keinen Fall mehrere kleine Dosen für die Abwechslung), mal ein paar Fische, mal etwas Zubehör. Auch hier: Da bricht doch viel weg. Neonröhren werden ersetzt durch LED, weniger Verbrauch längere Lebensdauer. Den hab ich mit seiner (eh schon 2 Jahre überfälligen) Neonröhre schon mal nicht mehr im Laden. CO2? Technische Gase, Pflanzen. Yoa, geht auch via Kleinanzeigen.
      Filter? Es werden doch mehr Filtermatten als Topffilter verkauft, Kleinstpumpen kosten minimale Eurobeträge. Hier im Forum geht der Trend sogar zu komplett techniklos. Im Gegenzug: Nobelzeugs. Geringe Auswahl im Laden, zu teuer für Nachwuchs. Über das WWW haben wir noch garnicht gesprochen. Fische sind aus kaufmännischer Sicht Lagerhaltung. Sie benötigen gutes Personal, Platz, Strom, Wärme.

      It sucks... Viele kleine Läden, mit viel Ambition, sterben einfach weg. Sie wollten was bieten, haben sich "stets bemüht". Wer glaubt da denn wirklich das sowas wie es David passiert ist mit Absicht passiert? Auch wenn es nun die ein oder andere heile Welt erschüttert hat... That´s Life.