Liebe Forenmitglieder!
Ich weiß nicht, ob das hier wirklich der richtige Ort ist, um mit Euch über Killifische zu diskutieren, aber ich hoffe es zumindest: Ich möchte hier einmal eine Lanze für die Killifische brechen!
Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin weder Killiexperte noch möchte ich mich hier als Killi-Guru aufspielen! Ich möchte nur die Aufmerksamkeit auf eine Fischgruppe lenken, die meiner Meinung nach sehr zu Unrecht ein Schattendasein in der Aquaristik führt. Woran liegt das?
- Zum einen gelten Killifische als ungemein schwierig zu halten. Aber, wie so oft, ist das ein unbegründetes Vorurteil, es gibt Arten, die schon fast als "Anfängerfische" gelten könnten.
- Killifische gelten als Fische, die nur in extrem weichem Wasser gedeihen. Das stimmt nicht, es gibt unter ihnen neben Weichwasserfischen auch Arten, die in extrem hartem Wasser oder sogar in Brackwasser leben.
- Killifische gelten als Angelegenheit einer kleinen Gruppe von exklusiven Experten, die sich in fast geheimbündlerischer Abgeschiedenheit bewegen und dabei streng auf ihren Exklusivitätsstatus achten. Das ist zumindest in den meisten Fällen Quatsch, und es liegt an uns, das zu ändern.
- Killifische sind schwer zu bekommen, in den meisten Läden gibt es sie nicht. Das stimmt schon, bis auf wenige Arten sind sie selten in den Läden erhältlich, aber das kann sich ändern. Der Grund ist meiner Meinung nach die spezielle Fortpflanzungsstrategie der Killis, die den sehr viel bequemeren Handel mit Eiern nahelegen.
- Killifische gelten als schwierig zu ernähren. Aber auch hier gibt es Arten, auf die das nicht zutrifft, und andere Arten sind auch nicht schwieriger zu ernähren als manche anderen "Spezialisten" unter den Fischen. Wesentlich einfacher zu ernähren sind Killis, die aus Nachzuchten stammen.
- Killis leben nur sehr kurze Zeit. Wenn man bedenkt, daß viele Killis im Aquarium Lebenszeiten zwischen 3 und 5 Jahren erreichen und das z.B. mit kleinen Salmlern vergleicht, wird man feststellen, daß es da keinen wesentlichen Unterschied gibt.
- Killifische sind so aggressiv, daß man sie nur in kleinsten Gruppen halte und nicht vergesellschaften kann. Natürlich gibt es auch Killis, auf die das zutrifft, aber im Vergleich mit z.B. vielen Labyrinthfischen sind sie doch äußerst friedliche Wesen, von denen einige Arten sehr gut auch in Gesellschaftsaquarien passen.
Nun soll erst einmal genug sein mit den Vorurteilen, unter denen Killifische und deren Halter zu leiden haben. Jetzt soll erst einmal eine kurze Vorstellung dieser Fischgruppe folgen:
Killifische, auch eierlegende Zahnkarpfen genannt, lassen sich nach mehreren Merkmalen unterteilen:
1. Taxonomisch: Das lassen wir hier mal sein, wird zu umfangreich.
2. Nach Lebensdauer:
Hier gibt es zwei große Gruppen, eigentlich sogar drei. Es gibt die sogenannten Saisonfische (annuelle Arten), die in der Natur eine Lebensdauer von weniger als 12 Monaten haben. Diese Fische leben in temporären Gewässern, wo sie innerhalb kürzester Zeit aus ihren Eiern schlüpfen, sich entwickeln und zur Eiablage gelangen müssen - nämlich ehe die Regenzeit zu ende ist und ihre Gewässer austrocknen. Die Eier werden in den Boden gelegt, weshalb man diese Fische auch Bodenlaicher oder Bodenpflüger nennt. Im Aquarium, wo die Trockenzeit entfällt, leben diese Arten oft 2,5 bis 3 Jahre.
Als zweite Gruppe gibt es die Haftlaicher (nichtannuelle Arten), die ihre Eier meist an Pflanzen heften und bis zu 5 Jahre alt werden können.
Die dritte Gruppe ist eine Zwischengruppe, nämlich Fische, deren Gewässer nicht regelmäßig austrocknen, aber doch hin und wieder. Diese Gruppe wird Semi-annuell genannt. Tatsächlich könnte man die meisten Haftlaicher ebenfalls zu dieser Gruppe rechnen.
3. Nach Verbreitungsgebiet:
Killifische kommen, mit Ausnahme von Australien, auf allen Kontinenten vor. Aus aquaristischer Sicht bietet es sich an, die Killis nach ihrem natürlichen (Haupt-) Verbreitungsgebieten einzuteilen:
- Westafrika
- Südamerika
- Mittel- und Nordamerika
- Asien
- Europa (Mittelmehrgebiet)
Was spricht für die Haltung von Killifischen?
Killifische sind sehr farbenfreudig, und sie sind gesellig. Das könnte schon mal der Hauptgrund sein, sich mit diesen Fischen zu befassen. Es gibt wohl kaum eine andere Klasse von Süßwasserfischen, die es mit der Farbigkeit der Killis aufnehmen kann. Viele Arten sind recht einfach zu halten. Zudem brauchen die meisten Killis nur sehr kleine Aquarien, denn auch in der Natur leben sie in kleinen Tümpeln und Pfützen mit teilweise nicht mehr als 2-5 cm Wasserstand. Reizvoll sind dann eine Reihe kleinster Aquarien nebeneinander mit jeweils einer anderen Art. Zudem ist ihr Verhalten sehr interessant, besonders natürlich das Imponier- und Balzverhalten, aber selbst das Laichverhalten ist ähnlich sehenswert wie z.B. bei den Labyrinthern, doch dazu später mehr.
Und - last bur not least - sind Killifische sehr einfach mit der Post zu versenden: Man tut einfach die Eier in einen Schachtel voller Torf und verschickt diese weltweit (oder läßt sie sich schicken). Aber auch "richtige" Fische gibt es hin und wieder im Handel, hauptsächlich drei Arten:
- Epiplatys annulatus "Ringelhechtling"
- Amphyosimion australe "Kap Lopez"
- Amphyosemion gardnerii "Gardners Prachtkärpfling"
Schon diese drei Arten sind äußerst lohnenswert für jeden Aquarianer und obendrein recht einfach zu halten.
- So, das solls vorerst gewesen sein, weiteres später. ;-)
Ich weiß nicht, ob das hier wirklich der richtige Ort ist, um mit Euch über Killifische zu diskutieren, aber ich hoffe es zumindest: Ich möchte hier einmal eine Lanze für die Killifische brechen!
Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin weder Killiexperte noch möchte ich mich hier als Killi-Guru aufspielen! Ich möchte nur die Aufmerksamkeit auf eine Fischgruppe lenken, die meiner Meinung nach sehr zu Unrecht ein Schattendasein in der Aquaristik führt. Woran liegt das?
- Zum einen gelten Killifische als ungemein schwierig zu halten. Aber, wie so oft, ist das ein unbegründetes Vorurteil, es gibt Arten, die schon fast als "Anfängerfische" gelten könnten.
- Killifische gelten als Fische, die nur in extrem weichem Wasser gedeihen. Das stimmt nicht, es gibt unter ihnen neben Weichwasserfischen auch Arten, die in extrem hartem Wasser oder sogar in Brackwasser leben.
- Killifische gelten als Angelegenheit einer kleinen Gruppe von exklusiven Experten, die sich in fast geheimbündlerischer Abgeschiedenheit bewegen und dabei streng auf ihren Exklusivitätsstatus achten. Das ist zumindest in den meisten Fällen Quatsch, und es liegt an uns, das zu ändern.
- Killifische sind schwer zu bekommen, in den meisten Läden gibt es sie nicht. Das stimmt schon, bis auf wenige Arten sind sie selten in den Läden erhältlich, aber das kann sich ändern. Der Grund ist meiner Meinung nach die spezielle Fortpflanzungsstrategie der Killis, die den sehr viel bequemeren Handel mit Eiern nahelegen.
- Killifische gelten als schwierig zu ernähren. Aber auch hier gibt es Arten, auf die das nicht zutrifft, und andere Arten sind auch nicht schwieriger zu ernähren als manche anderen "Spezialisten" unter den Fischen. Wesentlich einfacher zu ernähren sind Killis, die aus Nachzuchten stammen.
- Killis leben nur sehr kurze Zeit. Wenn man bedenkt, daß viele Killis im Aquarium Lebenszeiten zwischen 3 und 5 Jahren erreichen und das z.B. mit kleinen Salmlern vergleicht, wird man feststellen, daß es da keinen wesentlichen Unterschied gibt.
- Killifische sind so aggressiv, daß man sie nur in kleinsten Gruppen halte und nicht vergesellschaften kann. Natürlich gibt es auch Killis, auf die das zutrifft, aber im Vergleich mit z.B. vielen Labyrinthfischen sind sie doch äußerst friedliche Wesen, von denen einige Arten sehr gut auch in Gesellschaftsaquarien passen.
Nun soll erst einmal genug sein mit den Vorurteilen, unter denen Killifische und deren Halter zu leiden haben. Jetzt soll erst einmal eine kurze Vorstellung dieser Fischgruppe folgen:
Killifische, auch eierlegende Zahnkarpfen genannt, lassen sich nach mehreren Merkmalen unterteilen:
1. Taxonomisch: Das lassen wir hier mal sein, wird zu umfangreich.
2. Nach Lebensdauer:
Hier gibt es zwei große Gruppen, eigentlich sogar drei. Es gibt die sogenannten Saisonfische (annuelle Arten), die in der Natur eine Lebensdauer von weniger als 12 Monaten haben. Diese Fische leben in temporären Gewässern, wo sie innerhalb kürzester Zeit aus ihren Eiern schlüpfen, sich entwickeln und zur Eiablage gelangen müssen - nämlich ehe die Regenzeit zu ende ist und ihre Gewässer austrocknen. Die Eier werden in den Boden gelegt, weshalb man diese Fische auch Bodenlaicher oder Bodenpflüger nennt. Im Aquarium, wo die Trockenzeit entfällt, leben diese Arten oft 2,5 bis 3 Jahre.
Als zweite Gruppe gibt es die Haftlaicher (nichtannuelle Arten), die ihre Eier meist an Pflanzen heften und bis zu 5 Jahre alt werden können.
Die dritte Gruppe ist eine Zwischengruppe, nämlich Fische, deren Gewässer nicht regelmäßig austrocknen, aber doch hin und wieder. Diese Gruppe wird Semi-annuell genannt. Tatsächlich könnte man die meisten Haftlaicher ebenfalls zu dieser Gruppe rechnen.
3. Nach Verbreitungsgebiet:
Killifische kommen, mit Ausnahme von Australien, auf allen Kontinenten vor. Aus aquaristischer Sicht bietet es sich an, die Killis nach ihrem natürlichen (Haupt-) Verbreitungsgebieten einzuteilen:
- Westafrika
- Südamerika
- Mittel- und Nordamerika
- Asien
- Europa (Mittelmehrgebiet)
Was spricht für die Haltung von Killifischen?
Killifische sind sehr farbenfreudig, und sie sind gesellig. Das könnte schon mal der Hauptgrund sein, sich mit diesen Fischen zu befassen. Es gibt wohl kaum eine andere Klasse von Süßwasserfischen, die es mit der Farbigkeit der Killis aufnehmen kann. Viele Arten sind recht einfach zu halten. Zudem brauchen die meisten Killis nur sehr kleine Aquarien, denn auch in der Natur leben sie in kleinen Tümpeln und Pfützen mit teilweise nicht mehr als 2-5 cm Wasserstand. Reizvoll sind dann eine Reihe kleinster Aquarien nebeneinander mit jeweils einer anderen Art. Zudem ist ihr Verhalten sehr interessant, besonders natürlich das Imponier- und Balzverhalten, aber selbst das Laichverhalten ist ähnlich sehenswert wie z.B. bei den Labyrinthern, doch dazu später mehr.
Und - last bur not least - sind Killifische sehr einfach mit der Post zu versenden: Man tut einfach die Eier in einen Schachtel voller Torf und verschickt diese weltweit (oder läßt sie sich schicken). Aber auch "richtige" Fische gibt es hin und wieder im Handel, hauptsächlich drei Arten:
- Epiplatys annulatus "Ringelhechtling"
- Amphyosimion australe "Kap Lopez"
- Amphyosemion gardnerii "Gardners Prachtkärpfling"
Schon diese drei Arten sind äußerst lohnenswert für jeden Aquarianer und obendrein recht einfach zu halten.
- So, das solls vorerst gewesen sein, weiteres später. ;-)