Eine Lanze für Killifische brechen...


    • Urrka
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    • Eine Lanze für Killifische brechen...

      Liebe Forenmitglieder!

      Ich weiß nicht, ob das hier wirklich der richtige Ort ist, um mit Euch über Killifische zu diskutieren, aber ich hoffe es zumindest: Ich möchte hier einmal eine Lanze für die Killifische brechen!

      Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin weder Killiexperte noch möchte ich mich hier als Killi-Guru aufspielen! Ich möchte nur die Aufmerksamkeit auf eine Fischgruppe lenken, die meiner Meinung nach sehr zu Unrecht ein Schattendasein in der Aquaristik führt. Woran liegt das?

      - Zum einen gelten Killifische als ungemein schwierig zu halten. Aber, wie so oft, ist das ein unbegründetes Vorurteil, es gibt Arten, die schon fast als "Anfängerfische" gelten könnten.

      - Killifische gelten als Fische, die nur in extrem weichem Wasser gedeihen. Das stimmt nicht, es gibt unter ihnen neben Weichwasserfischen auch Arten, die in extrem hartem Wasser oder sogar in Brackwasser leben.

      - Killifische gelten als Angelegenheit einer kleinen Gruppe von exklusiven Experten, die sich in fast geheimbündlerischer Abgeschiedenheit bewegen und dabei streng auf ihren Exklusivitätsstatus achten. Das ist zumindest in den meisten Fällen Quatsch, und es liegt an uns, das zu ändern.

      - Killifische sind schwer zu bekommen, in den meisten Läden gibt es sie nicht. Das stimmt schon, bis auf wenige Arten sind sie selten in den Läden erhältlich, aber das kann sich ändern. Der Grund ist meiner Meinung nach die spezielle Fortpflanzungsstrategie der Killis, die den sehr viel bequemeren Handel mit Eiern nahelegen.

      - Killifische gelten als schwierig zu ernähren. Aber auch hier gibt es Arten, auf die das nicht zutrifft, und andere Arten sind auch nicht schwieriger zu ernähren als manche anderen "Spezialisten" unter den Fischen. Wesentlich einfacher zu ernähren sind Killis, die aus Nachzuchten stammen.

      - Killis leben nur sehr kurze Zeit. Wenn man bedenkt, daß viele Killis im Aquarium Lebenszeiten zwischen 3 und 5 Jahren erreichen und das z.B. mit kleinen Salmlern vergleicht, wird man feststellen, daß es da keinen wesentlichen Unterschied gibt.

      - Killifische sind so aggressiv, daß man sie nur in kleinsten Gruppen halte und nicht vergesellschaften kann. Natürlich gibt es auch Killis, auf die das zutrifft, aber im Vergleich mit z.B. vielen Labyrinthfischen sind sie doch äußerst friedliche Wesen, von denen einige Arten sehr gut auch in Gesellschaftsaquarien passen.

      Nun soll erst einmal genug sein mit den Vorurteilen, unter denen Killifische und deren Halter zu leiden haben. Jetzt soll erst einmal eine kurze Vorstellung dieser Fischgruppe folgen:

      Killifische, auch eierlegende Zahnkarpfen genannt, lassen sich nach mehreren Merkmalen unterteilen:

      1. Taxonomisch: Das lassen wir hier mal sein, wird zu umfangreich.

      2. Nach Lebensdauer:
      Hier gibt es zwei große Gruppen, eigentlich sogar drei. Es gibt die sogenannten Saisonfische (annuelle Arten), die in der Natur eine Lebensdauer von weniger als 12 Monaten haben. Diese Fische leben in temporären Gewässern, wo sie innerhalb kürzester Zeit aus ihren Eiern schlüpfen, sich entwickeln und zur Eiablage gelangen müssen - nämlich ehe die Regenzeit zu ende ist und ihre Gewässer austrocknen. Die Eier werden in den Boden gelegt, weshalb man diese Fische auch Bodenlaicher oder Bodenpflüger nennt. Im Aquarium, wo die Trockenzeit entfällt, leben diese Arten oft 2,5 bis 3 Jahre.
      Als zweite Gruppe gibt es die Haftlaicher (nichtannuelle Arten), die ihre Eier meist an Pflanzen heften und bis zu 5 Jahre alt werden können.
      Die dritte Gruppe ist eine Zwischengruppe, nämlich Fische, deren Gewässer nicht regelmäßig austrocknen, aber doch hin und wieder. Diese Gruppe wird Semi-annuell genannt. Tatsächlich könnte man die meisten Haftlaicher ebenfalls zu dieser Gruppe rechnen.

      3. Nach Verbreitungsgebiet:
      Killifische kommen, mit Ausnahme von Australien, auf allen Kontinenten vor. Aus aquaristischer Sicht bietet es sich an, die Killis nach ihrem natürlichen (Haupt-) Verbreitungsgebieten einzuteilen:
      - Westafrika
      - Südamerika
      - Mittel- und Nordamerika
      - Asien
      - Europa (Mittelmehrgebiet)


      Was spricht für die Haltung von Killifischen?
      Killifische sind sehr farbenfreudig, und sie sind gesellig. Das könnte schon mal der Hauptgrund sein, sich mit diesen Fischen zu befassen. Es gibt wohl kaum eine andere Klasse von Süßwasserfischen, die es mit der Farbigkeit der Killis aufnehmen kann. Viele Arten sind recht einfach zu halten. Zudem brauchen die meisten Killis nur sehr kleine Aquarien, denn auch in der Natur leben sie in kleinen Tümpeln und Pfützen mit teilweise nicht mehr als 2-5 cm Wasserstand. Reizvoll sind dann eine Reihe kleinster Aquarien nebeneinander mit jeweils einer anderen Art. Zudem ist ihr Verhalten sehr interessant, besonders natürlich das Imponier- und Balzverhalten, aber selbst das Laichverhalten ist ähnlich sehenswert wie z.B. bei den Labyrinthern, doch dazu später mehr.
      Und - last bur not least - sind Killifische sehr einfach mit der Post zu versenden: Man tut einfach die Eier in einen Schachtel voller Torf und verschickt diese weltweit (oder läßt sie sich schicken). Aber auch "richtige" Fische gibt es hin und wieder im Handel, hauptsächlich drei Arten:
      - Epiplatys annulatus "Ringelhechtling"
      - Amphyosimion australe "Kap Lopez"
      - Amphyosemion gardnerii "Gardners Prachtkärpfling"

      Schon diese drei Arten sind äußerst lohnenswert für jeden Aquarianer und obendrein recht einfach zu halten.

      - So, das solls vorerst gewesen sein, weiteres später. ;-)
    • Urrka schrieb:

      Zudem ist ihr Verhalten sehr interessant, besonders natürlich das Imponier- und Balzverhalten, aber selbst das Laichverhalten ist ähnlich sehenswert wie z.B. bei den Labyrinthern, doch dazu später mehr.


      So, das "später" ist jetzt. Ich konnte meine Kap Lopez nämlich "erwischen" bei ihrem Laichakt:



      Das Männchen legt sich neben dem Weibchen auf den Boden und umschlingt es mit seiner Rückenflosse. Dieses Verhalten wechselt sich ab mit dem, daß sich das Männchen über das Weibchen stellt und es zu Boden drückt:



      - - - Aktualisiert - - -

      Un noch zwei Bilder meiner Ringelhechtlinge:



      Ich glaube, es ist gut zu erkennen, daß die auffällige Ringelfärbung eigentlich eine gute Tarnung ist.
      Und hier noch ein Männchen in voller Prachtfärbung:



      - - - Aktualisiert - - -
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      Wer sich weitergehend für Killifische interessiert, dem seien diese beiden Seiten empfohlen:

      Das beste, was ich im Internet gefunden habe, ist die Homepage des KCA (Killi Club Argentino):
      killiclub.org/web/investigacion/enlaces.html

      Der Nachteil dieser Seite ist allerdings, daß man des Spanischen mächtig sein muß, um sie lesen zu können. Aber sooo schwierig ist das auch wieder nicht, schließlich konnte ich diese Sprache schon im Kindergartenalter erlernen... :klatsch:

      Auch nicht schlecht, dafür sogar auf Deutsch, ist die Homepage der DKG (Deutsche Killifisch Gemeinschaft):
      killi.org/index.php?sid=50461c85b893e3c2cec1bb5eb536cf91

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Urrka () aus folgendem Grund: Ergänzung Ringelhechtlinge

    • Hi,

      Ich habe mir das auch oft gedacht, dass das doch eigentluch wunderschöne Fische sind, die extrem farbenfroh sind.
      Das sie so wenig Beachtung finden mag auch da dran liegen, dass nicht alle Arten ohne Probleme zu vergesellschaften sind. Dazu kommt natürlich noch, dass einige Arten extreme Spezialisten sind. Aber wie du selber weisst, gibt es durchaus schöne farbige Arten, die man recht einfach halten und vermehren kann.

      Sehr interessant bei einigen Killifischen finde ich das Ausbrüten der Eier, was man teilweise in kleinen Schalen mit feuchtem Torf macht. Neben Bettawildformen und Parosphromenusarten sind Killifische auf alle Fälle mit ganz oben auf meiner Liste der Fische, die ich gerne halten würde. Wäre da nicht der Platzmangel...

      Gruss
      Sascha
    • Hallo Sascha,
      Das ist mit den Killis so wie mit allen anderen Fischklassen auch: Es gibt einfache, und es gibt schwierige Arten. Es ist absolut kein Unterschied z.B. zu den Buntbarschen (farbig, seltsames Brutverhalten, spannende Beobachtungen), nur sind die Killis (meist) deutlich kleiner. Obwohl - ich hab da gerade ein Bild gesehen von einem cubanischen Killi, der war mindestens 80cm lang (sah aus wie ein richtiger Hecht) - aber das war ganz bestimmt kein aquarientauglicher Fisch... :zwinker:
    • So, da ich hier nun schon mit meinen Killis angefangen habe, will ich auch gleich weitermachen. Vorerst zeige ich meine beiden 30-Liter-Aquarien, beide vom selben Typ. Zuerst das Becken für die Ringelhechtlinge:



      Die "Palmen" im Hintergrund gehören zum Arrangement, sie stehen inzwischen in Terrakotta-Übertöpfen. Die Pflanzen sind inzwischen auch deutlich höher. Fische: Vier Weibchen und zwei Männchen Ringelhechtlinge

      Und jetzt das andere Becken für die Kap Lopez, drei Männchen und fünf Weibchen:



      Und nun noch drei Bilder meiner Männchen:





    • Ich habe Scheels Prachtkärpflinge, sind meine ersten Fische hab ein Männchen, 2 Weibchen und seid kurzem einmal Nachwuchs der durch mein Becken zischt, ich liebe diese Fische.
      Vergesellschaften haben sie sich nur lassen mit meinen CPO s aber bereut habe ich es nicht.
      Die Killis sind sehr aufmerksamm kommen immer an folgen meinem Finger und ich bin mir sehr sicher das das Männchen mich am liebsten Fressen würde da er immer sehr imposant seine Flosse spreizt sobald ich näher komme :grinz: .

      Bunt, schnell, toll und nicht so normal wie z b Neons.
      Bilder
      • Killi.jpg

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    • Hallo,

      Urrka schrieb:


      Ich weiß nicht, ob das hier wirklich der richtige Ort ist, um mit Euch über Killifische zu diskutieren, aber ich hoffe es zumindest: Ich möchte hier einmal eine Lanze für die Killifische brechen!


      ein sehr gutes Ansinnen.

      - Zum einen gelten Killifische als ungemein schwierig zu halten. Aber, wie so oft, ist das ein unbegründetes Vorurteil, es gibt Arten, die schon fast als "Anfängerfische" gelten könnten.


      ja. Die gehen sogar so einfach, dass man etliche von ihnen in einer 20x30x10cm-Schale züchtet, die einfach auf dem kalten Boden steht. Nur darin tun sie es, weil sie von Natur aus flaches kaltes Wasser mögen. Im tieferen Wasser sind die Feindfische und daher ist es ihnen darin unbehaglich.

      - Killifische gelten als Fische, die nur in extrem weichem Wasser gedeihen. Das stimmt nicht, es gibt unter ihnen neben Weichwasserfischen auch Arten, die in extrem hartem Wasser oder sogar in Brackwasser leben.


      und im Teich draußen, teilweise sogar ganzjährig.

      - Killifische gelten als Angelegenheit einer kleinen Gruppe von exklusiven Experten, die sich in fast geheimbündlerischer Abgeschiedenheit bewegen und dabei streng auf ihren Exklusivitätsstatus achten. Das ist zumindest in den meisten Fällen Quatsch, und es liegt an uns, das zu ändern.


      dem ist ohnehin absolut nicht so. Die Killianer sind offen. Einzig das die Leute sich interessieren ist wichtig. Nur das ist in anderen Gebeiten auch so. Das smarte an der Killiaquaristik ist sogar, dass dahinter kein Markt steckt. Es geht nicht ums Geld, weil das ist mit den Fischen nicht zu machen. Es geht um die Fische, so wie es sein soll.

      - Killifische sind schwer zu bekommen, in den meisten Läden gibt es sie nicht. Das stimmt schon, bis auf wenige Arten sind sie selten in den Läden erhältlich, aber das kann sich ändern. Der Grund ist meiner Meinung nach die spezielle Fortpflanzungsstrategie der Killis, die den sehr viel bequemeren Handel mit Eiern nahelegen.


      Ziemlich jeder hat in seiner Nähe eine Regionalgruppe der DKG und wenn man sich dorthin bemmüht wird man Kontakte knüpfen über die man Fische bekommt oder schon dort direkt. Man muss sich nur etwas bemühen und daran scheitert es bei vielen schon.

      - Killifische gelten als schwierig zu ernähren. Aber auch hier gibt es Arten, auf die das nicht zutrifft, und andere Arten sind auch nicht schwieriger zu ernähren als manche anderen "Spezialisten" unter den Fischen. Wesentlich einfacher zu ernähren sind Killis, die aus Nachzuchten stammen.


      letzteres nicht immer. Es gibt durchaus Arten, die auch nach etlichen Generationen nicht an Trockenfutter gehen. Dann sind Artemien und Co. angesagt. Viele aber gehen an Trockenfutter.

      - Killis leben nur sehr kurze Zeit. Wenn man bedenkt, daß viele Killis im Aquarium Lebenszeiten zwischen 3 und 5 Jahren erreichen und das z.B. mit kleinen Salmlern vergleicht, wird man feststellen, daß es da keinen wesentlichen Unterschied gibt.


      Und wenn schon, wo ist das Problem?

      - Killifische sind so aggressiv, daß man sie nur in kleinsten Gruppen halte und nicht vergesellschaften kann. Natürlich gibt es auch Killis, auf die das zutrifft, aber im Vergleich mit z.B. vielen Labyrinthfischen sind sie doch äußerst friedliche Wesen, von denen einige Arten sehr gut auch in Gesellschaftsaquarien passen.


      untereinander können sich etliche schon beharken und auch mal umlegen. Eine druckvolle Balz gehört dazu und wo nur langweilige Harmonie herrscht passiert nachzuchtmäßig eh nicht viel. Überhaupt ist die Nachzucht ein wesentlicher Part der Killiaquaristik. Sich nur die Fische anzuschaffen um sie über eine gewisse Zeit zu haben ist eher unüblich.


      Die dritte Gruppe ist eine Zwischengruppe, nämlich Fische, deren Gewässer nicht regelmäßig austrocknen, aber doch hin und wieder. Diese Gruppe wird Semi-annuell genannt. Tatsächlich könnte man die meisten Haftlaicher ebenfalls zu dieser Gruppe rechnen.


      Die Biologen akzeptieren diese Gruppe übrigens nicht, weil entweder ist eine Art anuell und braucht mehr oder weniger lange Trockenzeiten für die Entwicklung oder sie ist es nicht und die Eier entwickeln sich relativ zügig. Semianuell ist eher eine Beschreibung der Arten, deren Eier trocken(er) gelagert werden können aber nicht zwingend müssen.

      3. Nach Verbreitungsgebiet:
      Killifische kommen, mit Ausnahme von Australien, auf allen Kontinenten vor. Aus aquaristischer Sicht bietet es sich an, die Killis nach ihrem natürlichen (Haupt-) Verbreitungsgebieten einzuteilen:
      - Westafrika
      - Südamerika
      - Mittel- und Nordamerika
      - Asien
      - Europa (Mittelmehrgebiet)


      in Zentral- und Ostafrika gibt es auch reichlich Killis.

      Die eigentliche Einteilung läuft aber eher in Aphyosemion (inkl. der Untergruppen), Hechtlinge (Epiplatys), Prachtkärpflinge (Nothobranchius), Leuchtaugen, Eurasier und so weiter. Hechtlinge z.B. hat man sowohl in Afrika als auch in Asien.

      Killis sind in der Tat hochinteressant und etliche von denen in der Vermehrung anspruchsvoll, so dass man sich wirklich kümmern muss. Das will der interessierte Killianer auch. Es gibt aber auch welche die so nebenher mitlaufen und an denen man sich ohne Aufwand erfreuen kann.

      Vor einer Woche war übrigens die Jahrestagung der DKG, dieses Jahr in Leipzig. Es wurden in 450 Becken Fische gezeigt. Die Killiszene ist sehr international aufgestellt. Es waren wie immer Leute aus Japan, Spanien, Portugal, Russland, Holland, Tschechei und so weiter da. Die DKG'ler besuchen deren Treffen entsprechend auch. Man tauscht querfeldein Fische.

      Und es kommen am laufenden Band neue Fische rein, weil eigentlich immer irgendwelche Trupps los sind um ein paar neue Aufsammlungen zu finden und zu verbreiten. Das sind dann pro Aufsammlung nur 2-5 Pärchen und die werden mit Bedacht verteilt, aber nach einem Jahr dann kommen dann deren Nachzuchten zur Weitergabe.

      Dann kann es sich z.B. um solche Fische handeln:

      Regionalgruppe Nord der DKG: www.killi.org/RG-Nord/
      22.10.2016: Dr. Frank Strozyk, Aachen: "anspruchsvolle Labyrinthfische vermehren" - Vom Großmaul-Kampffisch bis zum Zwergschokoladengurami
    • Hi,

      Ich muss sagen, da sehe ich einige Parallelen zu Bettawildformen. Auch die bekommt man nicht ganz so einfach. Naja, eigentlich schon, wenn man sich mal bei den Labyrinthfreunden umschaut. Wer nur ins Zoofachgeschäft geht wird da eher selten fündig. Und die Fische werden oftmals für kleines Geld weitergegeben. Mitunter bekommt man sie auch umsonst.
      Auf alle Fälle sind Killifische, dafür das sie wirklich schön bunt sein können, recht selten in den Aquarien zu finden.

      Gruss
      Sascha
    • Hallo Parat,

      ich habe oben, was Du so schön auseinanderpflückst, Vorurteile aufgelistet und kursiv als solche gekennzeichnet. Daß diese zum größten Teil einfach unzutreffend sind, das liegt in der Natur von Vorurteilen begründet. Insofern finde ich Deine Kommentare gut und richtig - fast alle. Der Beitrag richtete sich auch nicht an ausgemachte Killi-Spezialisten (ich bin auch keiner!), sondern an Otto-Normal-Aquarianer.

      Ich halte es eher für ungünstig und für Aquarianer zu unhandlich, die Killis einfach taxonomisch nach Gattungen usw. zu ordnen. Es gibt einfach zu viele Gattungen, und viele der Gattungen bestehen aus einer einzigen Art: Der Besitzer dieser Fische wird die Gattung kennen, der Taxonom vielleicht auch, aber sonst wohl kaum jemand. Als Beispiel führe ich nur mal eine Gattungen an:

      - Cubanichthys (Cubanichthys cubensis "Kuba-Neon, Kuba-Zebra")

      Wer kennt schon diese Gattung und weiß sie zu verorten? Doch wohl höchstens der Cuba-Spezialist... :zwinker:

      Auch wird nicht jeder Aquarianer bereit sein, nur weil er Killis schön findet, gleich der DKG beizutreten oder sich mit dieser Gemeinschaft in Kontakt zu begeben, so schön das auch wäre. Ich z.B. habe das auch (noch) nicht getan, dafür habe ich mich an die KCA gewendet - einfach deshalb, weil mir die spanische Sprache auch in der etwas seltsamen argentinisch-uruguayanischen Variante bei dieser Thematik mehr liegt als die Deutsche (KCA = Killi Club Argentino).

      An alle:
      Auf jeden Fall freue ich mich sehr, daß mein Beitrag eine so für mich unerwartet große Resonanz und Zustimmung findet. Vielleicht läßt sich ja sogar der ein oder andere dazu "überreden", es einfach mal mit diesen herrlichen Fischen zu probieren. Sooo schwierig sind sie eben nicht, wie immer befürchtet wird, jedenfalls nicht alle Arten. Meine Ringelhechtlinge und meine Kap Lopez gehen von Anfang an problemlos an Trockenfutter (Mini-Granulat), nehmen aber auch Staubfutter, entkapsulierte Artemianauplien und kleingehackte Rote Mückenlarven (Frostfutter).

      Und was zum Beispiel die "Forscher" unter uns anbetrifft, wie z.B. Sascha (ich bezeichne ihn jetzt einfach mal so mangels eines besseren Ausdrucks):
      Es stimmt, jedes Jahr werden neue Arten entdeckt, die noch völlig unbekannt sind, und die man versuchen kann zu halten und bei deren Haltungsbedingungen es noch viel zu erforschen gibt. Da gibt es noch eine Menge zu tun.

      Und gleich noch ein Vorurteil:
      - Killifreunde sind extrem elitär, weil sie höchst ungern mit "deutschen" Namen umgehen, sondern viel lieber mit lateinischen Namen "um sich schmeißen". Das ist aber vielfach notwendig: Die allermeisten Killis haben gar keine deutschen Namen, oder diese sind einfach schlechte Übersetzungen aus dem Lateinischen (wörtliche Übersetzungen sind meist schlecht!). Lateinische Namen sind dagegen eindeutig (wenn sie nicht zu oft wechseln durch neue Zuordnungen). Mitunter sind die deutschen Namen auch einfach unzutreffend!

      Ein Beispiel für einen unzutreffenden Namen möchte ich mal anführen:
      Früher war des DER Killifisch schlechthin, zumindest in Europa, und es war einer der ersten Killifische in europäischen Aquarien überhaupt. Aufgrund seiner prachtvollen Färbung nannte man ihn, und diesen Namen findet man heute noch in der Literatur:
      Vielfarbiger Prachtkärpfling
      Nun wissen wir inzwischen, daß es sehr viele vielfarbige und prächtige Killis gibt, da sagt der Name gar nichts mehr aus. Eingebürgert hat sich international die Bezeichnung nach seinem Fundort (auch wenn dieser inzwischen ganz anders heißt): Kap Lopez...

      OK, ich muß mich jetzt bremsen, da die Begeisterung mit mir durchgeht, und dann kommt erfahrungsgemäß nur noch Mist heraus... :tanz:
    • Urrka schrieb:

      ich habe oben, was Du so schön auseinanderpflückst,


      der Begriff "ergänzt" würde es treffender beschreiben.

      Vorurteile aufgelistet und kursiv als solche gekennzeichnet. Daß diese zum größten Teil einfach unzutreffend sind, das liegt in der Natur von Vorurteilen begründet. Insofern finde ich Deine Kommentare gut und richtig - fast alle. Der Beitrag richtete sich auch nicht an ausgemachte Killi-Spezialisten (ich bin auch keiner!), sondern an Otto-Normal-Aquarianer.


      ja

      Ich halte es eher für ungünstig und für Aquarianer zu unhandlich, die Killis einfach taxonomisch nach Gattungen usw. zu ordnen. Es gibt einfach zu viele Gattungen, und viele der Gattungen bestehen aus einer einzigen Art: Der Besitzer dieser Fische wird die Gattung kennen, der Taxonom vielleicht auch, aber sonst wohl kaum jemand. Als Beispiel führe ich nur mal eine Gattungen an:

      - Cubanichthys (Cubanichthys cubensis "Kuba-Neon, Kuba-Zebra")

      Wer kennt schon diese Gattung und weiß sie zu verorten? Doch wohl höchstens der Cuba-Spezialist... :zwinker:


      dennoch ist es sinnvoller, weil sich hinter der Gattung auch die typischen Lebensweisen verstecken. Die Einteilung in Kontinente hingegen ist über weite Bereiche nichtssagend.

      Eine Einteilung nach Gattungen würde auch nicht jede Gattung erfassen, sondern nur die groben Zugehörigkeiten, die Übergattung sozusagen.

      Auch wird nicht jeder Aquarianer bereit sein, nur weil er Killis schön findet, gleich der DKG beizutreten oder sich mit dieser Gemeinschaft in Kontakt zu begeben, so schön das auch wäre.


      Äh, der Besuch einer Regionalgruppe ist keineswegs an den Beitritt in die DKG gekoppelt.


      Und gleich noch ein Vorurteil:
      - Killifreunde sind extrem elitär, weil sie höchst ungern mit "deutschen" Namen umgehen, sondern viel lieber mit lateinischen Namen "um sich schmeißen". Das ist aber vielfach notwendig: Die allermeisten Killis haben gar keine deutschen Namen, oder diese sind einfach schlechte Übersetzungen aus dem Lateinischen (wörtliche Übersetzungen sind meist schlecht!). Lateinische Namen sind dagegen eindeutig (wenn sie nicht zu oft wechseln durch neue Zuordnungen). Mitunter sind die deutschen Namen auch einfach unzutreffend!


      Das hat nicht einmal was mit Killis zu tun, sondern es zeichnet schlicht und einfach den interessierten Aquarianer aller Fischfamilien aus. Auch die Fische anderer Familien werden in Zeitschriften und überall mit ihren wissenschaftlichen Namen angesprochen. Wenn man sich daran gewöhnt hat ist es ein sinnvoller und normaler Umgang und man sollte sich daran gewöhnen.
      Regionalgruppe Nord der DKG: www.killi.org/RG-Nord/
      22.10.2016: Dr. Frank Strozyk, Aachen: "anspruchsvolle Labyrinthfische vermehren" - Vom Großmaul-Kampffisch bis zum Zwergschokoladengurami
    • Parat schrieb:

      Das hat nicht einmal was mit Killis zu tun, sondern es zeichnet schlicht und einfach den interessierten Aquarianer aller Fischfamilien aus. Auch die Fische anderer Familien werden in Zeitschriften und überall mit ihren wissenschaftlichen Namen angesprochen. Wenn man sich daran gewöhnt hat ist es ein sinnvoller und normaler Umgang und man sollte sich daran gewöhnen.


      Ja, das stimmt.
      Und doch habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, auch in Fachforen wie diesem, daß es vielfach als "überkandidelt" abgelehnt wird (jeder kennt wohl solche Artenbezeichnungen wie "Scheibenlutscher" usw.). Ich bin von frühester Kindheit den Umgang mit lateinischen Namen gewohnt, aber das verzeichne ich mal unter "Privileg der Geburt" - nicht jeder ist ein einem Biologenhaushalt aufgewachsen.

      Und da hast Du völlig recht, einfach jede Art von Spezialistentum gilt als "elitär" - egal, ob es sich um Killis, Cichliden, Schmerlen oder Schokoladenweihnachtsmänner handelt.

      Aber das mit den lateinischen Namen geht witzigerweise auch andersrum:[INDENT]Mein Schwager ist Gymnasiallehrer. Seine Klasse mußte mal einen Hausaufsatz schreiben. Der beste Aufsatz hatte den Titel: "Über das Fortpflanzungsverhalten von Poecilia reticulata". Der Aufsatz bekam Bestnoten, denn er war spannend und witzig geschrieben. Nur rätselte das Lehrerkollegium noch ein paar Wochen herum, was "Poecilia reticulata" ist (das war vor der Internet-Zeit) - und als sie es herausbekamen, war das Gelächter dann groß. Die Lehrer hatten irgendetwas furchtbar exotisches vermutet... :zigarre: [/INDENT]
    • Ach, Jungs!


      Wer von Euch hat denn Latein und Altgriechisch gelernt? Denn was hier als "lateinische Namen" benannt wird, sind zum großen Teil griechische Namen. Also: Wenn schon penibel, dann: "wissenschaftliche Namen". Denn nur die Syntax ist Lateinisch, die Semantik oftmal Griechisch.

      Die Taxonomie der Biologen entstammt wissenschaftshistorisch eben einer Zeit, in der alte Sprachen noch (gymnasial-)gängig waren. Heute sind sie eben Relikte. Relikte, die außerhalb eines engen fachwissenschaftichen Kreises kaum mehr Verständnis beanspruchen können. Das mag man bedauern - so wie ich - oder nicht.

      "Tempora mutantur, nos et mutamur in illis". Ein Satz, der eben stimmt,

      Stefan - am frühen Morgen
    • Hi,

      Also wie das genau bei der IGL abläuft, kann ich nicht sagen. Ich hab da Freunde drin und von denen bekomme ich auch Fische, wenn sie was da haben. Beim AKL/EAC ist es so, dass dort jeder zum Vereinstreffen kommen kann und auch Fische bekommt. Klar, hier muss man ganz deutlich sagen, Vereinskollegen machen im Vorfeld (meisst noch vor dem Treffen) aus, wer was für wen mitbringt. Da ist dann auch schon vieles vergeben. Dennoch gibt es auf der Börse nach dem Treffen durchaus noch einige Schätze, die man auch als Nichtmitglied erwerben kann (und das auch nicht zu überhöhten Preisen).
      Man kann durchaus am Treffen teilnehmen ohne Mitglied zu sein. Die Vorträge kosten für Nichtmitglieder ein paar Euro (unter 10 Euro) und sind sehr, sehr informativ.

      Bei meinem ersten Treffen kannte ich die Leute, wie Martin Hallmann, Horst Linke, Michael Scharfenberg, Thomas Weiblen oder Hans Wissmüller (und einige andere) nur aus Büchern, bzw. von speziellen Seiten im Internet. Ich bin richtig herzlich aufgenommen worden und bin schon am ersten Tag bis Abends 23 Uhr dort gehockt und hab mich unterhalten. Ich musste dann zurück, weil meine kleine Tochter mitgekommen war und die ins Bett wollte. Gleich am nächsten Tag bin ich wieder hin. Beim letzten Treffen bin ich von Morgens 7 Uhr bis zum nächsten Morgen 4 oder 5 Uhr unterwegs gewesen, weil das Treffen so interessant war. Man glaubt garnicht was man da alles lernen kann und vor allem was für Beziehungen man knüpfen kann. Dann bekommt man auch das ganz, ganz besondere Zeugs, was man niemals in irgendeinem Zoogeschäft sehen kann (wie z.B. Betta miniopinna oder persephone).

      Ich kann solche Vereinstreffen jedem nur ans Herz legen. Die Leute dort sind garnicht arrogant oder sowas. Die sind freundlich. Man lernt viel und hat wirklich Spass dabei.
      Bei einem IGL-Treffen werde ich auch nochmal dabei sein und auch bei einem Killifisch-Treffen. Ich möchte ja auch den Parat mal persönlich kennenlernen.

      Gruss
      Sascha
    • Hallo Sascha,

      Du beschreibst schön eine Erfahrung, die man immer wieder machen kann: Die wirklichen Fachleute sind ganz normale Menschen, weder weltfremd, verschossen oder arrogant, ganz im Gegenteil sind sie meist sehr offen und zugänglich. Sie teilen gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen.
    • Hi,

      Ich habe einige Leute im Internet kennengelernt, von denen ich dachte, man sind die arrogant. Wenn man dann aber mal mit den Leuten telefoniert oder sie trifft, dann sind die ganz anders. Das Geschriebene kommt immer ganz anders rüber, als das Gesprochene.

      Gruss
      Sascha
    • Ja, das ist eine der "Krankheiten" des Internets - zu viele Kommunikationskanäle sind ausgeschaltet: Gestik, Mimik, ...
      Dazu kommt noch eine andere Internet-Krankheit: Hier können viele einfach vorgeben, Fachleute zu sein, und sich in "gebüldeten" Ausdrucksweisen und Andeutungen ergehen. Ein echter Fachmann hat das nicht nötig, und er spielt auch nicht Versteck. Er muß sich ja auch nicht fürchten, daß sein Schwindel bei näherer Betrachtung auffliegt.
    • Urrka schrieb:

      Das ändert aber nichts an der Sache - ein alternatives Suaheli würde auch nur eine Minderheit verstehen.


      Es geht nicht um das verstehen können sondern um das akzeptieren. Es sind nur Namen, quasi internationale Namen. Auch sind die wissenschaftlichen Bezeichnungen inhaltlich flach bis leer. Nicht selten sogar nur Dedikationsnamen um z.B. den Aufsammler oder einen anerkannten Fachmann zu ehren (Aphyosemion jeanhuberi nach Jean Huber, einem Ichthyologen aus Paris) oder aber man verkauderwelscht den Ort oder die Region aus der der Fisch kommt. (Aphyosemion etsamense aus dem Gebiet um Etsam in Gabun). Gerne auch wird die dort einheimische Sprache herangezogen und ein knackiges Wort zum Artnamen gemacht. Das ist vollkommen der Phantasie des Beschreibers überlassen und daher sind irgendwelche Fremdsprachenkenntnisse im Bereich des griechischen oder Latein überhaupt nicht erforderlich. Man muss die Namen nur akzeptieren und benutzen und ggfs. sich auch mal mit einer Umbenennung anfreunden können.

      Ganz ehrlich, wenn das schon zu viel verlangt ist, wie soll es dann mit den Fischen in der praktischen Aquaristik gehen?
      Regionalgruppe Nord der DKG: www.killi.org/RG-Nord/
      22.10.2016: Dr. Frank Strozyk, Aachen: "anspruchsvolle Labyrinthfische vermehren" - Vom Großmaul-Kampffisch bis zum Zwergschokoladengurami
    • Ob Latein, Griechisch oder Aymara - wichtig ist doch an den wissenschaftlichen Namen, daß sie eindeutig sind. Unveränderlich sind sie ja leider nicht immer...

      Klar, bei deutschen Namen kann man schneller Verbindungen herstellen: Jeder weiß, was ein Keilfleckbärbling oder eion Hechtling ist (zumindest Aquarianer wissen es). Dummerweise sind diese Namen nicht immer eindeutig, weshalb die Benutzung der wissenschaftlichen Namen zu bevorzugen ist - oder die Benutzung beider Namen. Bei den Killis ist das ja noch ganz gut geregelt, bei den Welsen der Klasse der Loricaridae (hab ich jetzt hoffentlich richtig geschrieben!) wird ja oft nur noch durchnummeriert: L35, L45, L47, ...

      Da sind die Killifreunde doch noch ganz gut dran, oder?
    • Urrka schrieb:

      Ob Latein, Griechisch oder Aymara - wichtig ist doch an den wissenschaftlichen Namen, daß sie eindeutig sind. Unveränderlich sind sie ja leider nicht immer...

      Klar, bei deutschen Namen kann man schneller Verbindungen herstellen: Jeder weiß, was ein Keilfleckbärbling oder eion Hechtling ist (zumindest Aquarianer wissen es). Dummerweise sind diese Namen nicht immer eindeutig, weshalb die Benutzung der wissenschaftlichen Namen zu bevorzugen ist - oder die Benutzung beider Namen. Bei den Killis ist das ja noch ganz gut geregelt, bei den Welsen der Klasse der Loricaridae (hab ich jetzt hoffentlich richtig geschrieben!) wird ja oft nur noch durchnummeriert: L35, L45, L47, ...

      Da sind die Killifreunde doch noch ganz gut dran, oder?


      Nicht anders als die anderen auch. Jede beschriebene Tierart hat einen wissenschaftlichen Namen. Das bringt eine Beschreibung so mit sich. Diese Benamsung gilt bis auf weiteres solange nicht ein anderer aufzeigt, dass die Art schon unter anderem Namen beschrieben wurde, die Art in die falsche Gattung sortiert wurde oder der Name schon vergeben war. Letzteres ist vor ein paar Jahren mit Adamas formosus passiert. Auch hatten wir früher die Gattung Rollofia, heute ist es Scriptaphyosemion bzw. Callopanchax. Man muss als Aquarianer schon flexibel und offen genug sein.

      Die Vergabe von Codes ist in der Killiaquaristik extrem verbreitet, einfach weil mehr neue Fische aufgesammelt werden als wissenschaftlich beschrieben. Da gibt es einen gewaltigen Stau. Auch werden die Fundortaufsammlungen sauber getrennt, weil obwohl man meinen könnte das es Art A sei, dennoch eine neu sein könnte. Darum werden auch hinter die wissenschaftlichen Namen immer noch die Codes gehängt. Man zieht allgemein Fische mit Fundort denen ohne vor.

      Die Codes sind nur anders. Sie werden von den Aufsammlern frei vergeben und können z.B. heißen JVC 2013/12 oder GEMG 2011/20. Wer sich interessiert findet heraus, dass JVC für Jaap Vlaming Cameroon steht und GEMG für Guinea Equatorial Malumbres Gonzales. Der Rest sind das Jahr und die Aufsammlungsnummer. Ich habe z.B. zwei Tiere von 2011/20, einmal einen Aphyosemion mimbon und einmal einen Episemion callipteron. Der Code bezeichnet also korrekterweise nur den Fundort und nicht die Tiere selbst.

      Bei den Welsen mit ihren C- bzw. L-Nummern war es etwas anders. Es waren zumeist kommerzielle Importe und man hatte nie einen glaubwürdigen Fundort. Die Fänger erzählen ja kaum etwas, weil sie um ihren Profit fürchten. So hat man die Tiere einfach nur in der Reihenfolge ihrer Einfuhr nach D nummeriert und führend war dabei die Zeitschrift DATZ. Es gab noch eine parallele Nummerierung einer anderen Zeitschrift. Bei den Killis sind wir diesbezüglich wirklich besser dran, weil wir sehr genau rausfinden können von wem und wo der Fisch wann gefangen wurde.

      Der älteste ist m.W. der Aphyosemion pyrophore RPC 78/33 (der wohl neuesten Vermutungen zufolge gar kein pyrophore ist).
      Regionalgruppe Nord der DKG: www.killi.org/RG-Nord/
      22.10.2016: Dr. Frank Strozyk, Aachen: "anspruchsvolle Labyrinthfische vermehren" - Vom Großmaul-Kampffisch bis zum Zwergschokoladengurami