Labyrinthfische


    • Weezzle
    • 2934 Aufrufe 6 Antworten

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    • Ich habe da ein fischloses aber laufendes 150l Dreiecksbecken und ich würde sehr gerne Labyrinthfische darin pflegen. Das Thema fasziniert mich, seit ich Bilder in einem Buch gesehen habe (Beispielhafte Auquarien von Klaus Paysan, inzwischen schrecklich veraltet).

      Ich hatte im Laufe von 15 Jahren 2 mal Paradiesfische, zwei mal Blaue und zwei mal Mosaikfadenfische, die Fische wurden aber leider höchstens 3 Jahre alt, was für diese Fische ja kein Alter ist. Deshalb habe ich sehr große Vorbehalte, genau diese Fisch nochmal zu pflegen. Wie ich sehe, hat man die Beckengröße für die FaFis inzwischen auch deutlich nach oben korrigiert, die scheiden also schon mal aus. Labyrinther werden hier in der Gegend (Raum FfM) auch ziemlich selten gepflegt, hab überhaupt nur zwei mal welche in einem Heim AQ gesehen. Es gibt also niemanden, den ich in RL um Rat fragen kann.

      Ich überlege jetzt, ob ich's nochmal mit anderen Arten versuchen soll (und falls ja, welchen) oder ob ich den Gedanken an ein Labyritherbecken besser ein für allemal beerdigen soll.

      Wasserwerte sind (gemessen mit einem Multiteststick):
      GH 14°
      KH 10°
      pH 7,6
    • Hi,

      Also bei einem so grossen Becken würde ich zumindest die Finger von Parosphromenus und den kleineren Bettaarten lassen. Die gehen da einfach unter. Was da aber wirklich gut funktioniert, wären grössere Bettaarten. Betta macrostoma sind z.B. wirklich schöne Tiere, aber nicht immer einfach zu halten. Wenn man deutsche Nachzuchten bekommt, dann geht es schon meisst. Das Futter könnte hier ein Problem sein. Ich habe keine Ahnung in wie weit die da mittlerweile an Frostfutter gehen.
      Einfacher wäre aber auf alle Fälle Betta unimaculata. An Nachzuchten kommt man mittlerweile auch recht gut dran. Die Tiere sind wirklich hübsch, robust und vermehren sich auch recht einfach. Sie stellen ans Wasser keine wirklich grossen Ansprüche und sind auch mit Frostfutter zufrieden.

      Ansonsten wären für mich persönlich auch Bettaarten aus dem Splendens-Formenkreis für so ein Becken interessant. Hier wären alle Arten möglich und das sogar mehrere Pärchen. Sehr interessant Betta splendens Wildform in so einem Becken zu beobachten. Oder auch Betta imbellis als Gruppe. An die Tiere kommt man aber zur Zeit eher schwer. Betta imbellis sind auch relativ scheu. Ansonsten Betta siamorientalis, mahachaiensis oder smaragdina. Gerade die letzten beiden Arten kann man noch gut bekommen und sind nicht sehr anspruchsvoll vom Wasser her.

      Wenn es ein wenig ausgefallener sein soll, wären auch Betta channoides oder albimarginata möglich. Hier sollte man aber auch schauen, dass man deutsche Nachzuchten bekommt. Die kann man meisst schon gut mit Frostfutter füttern. Bei Wildfängen hatte ich unheimlich Probleme mit dem Futter. Die haben nichtmal das gekaufte Lebendfutter genommen. Da musste ich immer Tümpeln gehen. Betta channoides empfand ich als etwas einfacher in der Haltung und vor allem Vermehrung, wie Betta albimarginata.
      Ich hatte hier ein 112l Becken mit ca. 25 Betta channoides. Das war wirklich toll mit anzusehen. Anfangs mit 2 Pärchen wird man bei 150l nicht unbedingt viel sehen. Aber sobald der erste Nachwuchs da ist und sich dieser färbt, kann man richtig schöne Schaukämpfe beobachten. Kleinere Kämpfe gehen auch nicht böse aus. Da gibt es höchstens mal leichtere Flossenschäden, die relativ schnell heilen.

      Gruss
      Sascha
    • Vielen Dank für die vielen Vorschläge, Sascha, aber ich fürchte, meine Fische müssen hauptsächlich Flockenfutter mögen. Ab und an mal gibt's TK und im Sommer Mückenlarven und Krebchen aus dem Regenfass im Garten, wenn ich daran denke, welche mitzunehmen. Das ist aber höchstens der Nachtisch.

      Dann denke ich auch, wenn ich es noch nicht mal schaffe, dass sich die als anspruchslos geltenden FaFis bei mir richtig wohl fühlen, wird das mit spezielleren Fische bestimmt auch nicht besser. Andererseits - es scheint ja so zu sein, dass gerade solche Allerweltsfische immer problematischer werden. Guppys hole ich seit Jahren nur bei Züchtern aus der Gegend, wenn ich mal frisches Blut brauche. Vielleicht sind ja Fische, die nur selten angeboten werden, gesünder als "Massenfische"?

      Generell habe ich auch gar nichts gegen kleine Fische in großen AQs. Hab gerade kleine Guppys in 300l und finde das Größenverhältnis optisch sehr reizvoll.

      Schöne Grüße, Wzl
    • Ja, dass liest man immer wieder. Herzlichen Glückwunsch dazu!

      Aber ich frage mich, wie viele Fische dieses maximale Alter bei vernünftiger Pflege erreichen? Bei uns Menschen werde ja auch nicht alle 110, obwohl es das gibt. Ich habe auch ein paar mal beobachtet, dass einzelne Fische aus einem Schwarm wesentlich älter wurden als die anderen.

      Sicherlich ist das Maximalalter etwas, wonach man strebt, wenn man die Tiere pflegt. Viel interessanter wäre aber eine durchschnittliche Lebenserwartung, um den eigen Pflegeerfolg daran zu messen. Da wird es dann schwierig. Man kann die Daten natürlich erst mal gar nicht erheben, und selbst wenn man es könnte, würde das Durchschnittsalter viel zu niedrig liegen, weil sicher ein großer Teil der Tiere sehr früh an der Dummheit der Besitzer eingeht.

      Ich habe jedenfalls immer das Gefühl, versagt zu haben, wenn es meine Fische nicht mal auf die Hälfte des erreichbaren Alters bringen. Und meistens kann man ja gar nicht so genau sagen, was falsch war.

      Manchmanl sieht man ja AQs, die nach allem, was man an Infos hat, gar nicht gehen können. Einmal habe ich ein FaFi Becken gesehen, bei dem ich dachte: das kann doch gar nicht sein! Das war so irre, ich muss es Euch erzählen. Das Becken hatte über den Daumen 200l, es war höher als breit, wie ein Säule, so als würde man ein normales AQ auf die schmale Seite stellen. Darin war in der Mitte ein dicker Busch Riesenvalisnerie, sonst keine Pflanzen, und drumherum schwammen mindestens 10 ausgewachsene blaue und gelbe FaFis. Alle augenscheinlich gesund, keine Verletzungen, keine Kloppereien. Das AQ gehörte einer Familie, deren Töchtern ich über knapp ein Jahr Nachhilfe gegeben habe, ich konnte es also eine ziemlich lange Zeit immer wieder im Vorbeigehen sehen. Es wurden keine Jungfische neu eingesetzt. Den Vater, dem das AQ gehörte, habe ich in der Zeit leider nur einmal von weitem gesehen, sonst hätte ich mich gerne mal mit ihm unterhalten.

      Ist natürlich klar, dass die Fische unter diesen Umständen kein natürliches Verhalten ausleben können. Aber sonst war alles bestens.
    • Also im Bereich Bettawildformen werden viele Arten um die 4 Jahre alt. Ab dem 3. Jahr hab ich aber teils enorme Probleme mit der Vermehrung, bzw. benehmen sich die Fische oft auch sehr komisch. Hängen rum, bauen keine Schaumnester mehr usw. Sie fressen aber und haben auch eine tolle Färbung.
      In der Natur werden die meissten dieser Fische aber höchstens 1 Jahr alt. Dazu kommt, dass ich diese Fische mindestens paarweise, manchmal auch als Trio oder Gruppe halte. Jede Paarung und jeder Kampf, bzw. jede Auseinandersetzung mit anderen Fischen (Revierverteidigung usw.) kostet Kraft. Wer weiss wie alt ein einzelnes Männchen werden kann, würde man ihn von Anfang an einzeln halten. Das wäre aber bei weitem nicht in meinem sinn, denn ich möchte diese Fischarten vor allem im heimischem Aquarium erhalten.
      In 3 Jahren haben diese Fische wirklich viel Nachwuchs hervorgebracht und wenn da dann so langsam der Schluss kommt, so ist das in Ordnung. Das ganze auf 4 oder 5 Jahre hinauszuziehen ist nicht unbedingt in meinem Sinn.
      Was ich damit sagen möchte, das Durchschnittsalter im Aquarium dürfte bei den meissten Fischarten extrem über dem liegen, was sie in der Natur schaffen. Ausnahmen gibt es bestimmt auch da. Aber ich bezweifel ganz stark, dass ein Roter Neon in der Natur auch 7-10 Jahre schafft.

      Gruss
      Sascha
    • Weezzle schrieb:

      sicher ein großer Teil der Tiere sehr früh an der Dummheit der Besitzer eingeht.
      HiHi Weezzle

      Da hast Du Recht! Die Blödheit des Besitzers kann bei einem Fischleben schon ein extrem limitierender Faktor sein!

      Ja, dieses Methusalem-Phänomen, das Anton beschreibt und das auch Du erwähnst, kenne ich auch: Man hat einen Schwarm-Fisch. Die Streblichkeit ähnelt fast einer Gauss'schen Glockenkurve. Es gibt eine Phase, da geht innerhalb relativ kurzer Zeit das Gros der Fische den Orkus runter. Bis auf einen! Der ist zäh, der hält sich, der will unsterblich sein. Bei mir ist es ein steinalter Roter von Rio.

      Den kriege ich einfach nicht mehr los!,
      lacht
      Stefan