Co² Dünung mittels Mineralwasser möglich/sinnig/Teuer-Billig/gefährlich...?!


    • Timbo
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    • Co² Dünung mittels Mineralwasser möglich/sinnig/Teuer-Billig/gefährlich...?!

      Servus :wink: ,

      habe eben einen interresanten Bericht über die Düngung mit Minarallwasser einiger Aquarianer gelesen.
      Viel Pro und Kontra war dabei....

      Hat von euch einer sowas schoneinmal gemacht oder macht es sogar gerde, bzw. hat erfahrung damit???
      Was ist Pro und was ist Kontra euerer Meinung nach?!

      Würde mich mal sehr Interressieren dieser Thema.
      Et hätt noch immer joot jejange & Wat fott es, es fott.
    • Ist auf jeden Fall unsinnig teuer. Dann muß man darauf achten welche und wieviel Mineralien drin sind. Z.B den Leitwert testen außer man braucht sehr hartes Wasser. Dann geht der CO2 Wert auch schnell zurück was dann mit kräftigen PH Schwankungen einhergeht. Außer man dosiert automatisch was dann wieder ins Geld geht. Auch ist dann das Problem bei Automatik das der Vorrtsbehälter dicht sein muß weil sonst das Co2 rausperlt und dann mit Magnetventiel. Naja, man kann es sich natürlich beliebig kompliziert machen.

      Alfred
      Alle sagten das geht nicht! Da kam einer der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.
    • HiHi Timbo

      Über die Idee kann man ja nachdenken. Lass uns mal zusammen schauen, wie weit wir damit kommen. Ich sage mal:
      • Grundsätzlich geht es wohl
      • Ob teurer hängt nicht zuletzt davon ab, ob das Mineralwasser denn nun unbedingt Perrier sein muss... Umständlich ist es allemal.
      • Es ist schwer, eine belastbare Aussgage zu finden, wieviel CO2 denn nun in einer Flasche Minaeralwasser wirklich drin ist. Wir bräuchten aber eine Größenordnung, eine Zahl um die Frage weiter diskutieren zu können. Denn was können wir ohne Quantifizierung schon sagen?
      Was ich auf die Schnelle gefunden habe, ist die "Mineralwasser und Tafelwasser-Verordnung" der Bundesrepublik. gesetze-im-internet.de/bundesrecht/min_tafelwv/gesamt.pdf

      Da heißt es unter §8, Abs. 5: " Natürliches Mineralwasser darf zusätzlich als Säuerling oder Sauerbrunnen oder gleichsinnig nur dann bezeichnet werden, wenn es aus einer natürlichen oder künstlich erschlossenen Quelle stammt, einen natürlichen Kohlendioxidgehalt von mehr als 250 Milligramm in einem Liter Mineralwasser aufweist."

      Da haben wir endlich mal ne Zahl: Es gibt speziell ausgezeichnete Mineralwässer mit mehr als 250 Milligramm pro Liter. Was maximal möglich ist? Keine Ahnung. Das ist ja die Untergrenze.

      Wenn Du also rund 15 mg CO2 pro Liter Aquarienwasser haben möchtest (irgendwas habe ich im Hinterkopf, dass man unter 20 mg/l bleiben sollte), dann ... könnte man in der Größenordnung eines Nanos von 20 Litern mit diesem "Untergrenzen-Säuerling" operieren. Wäre dann zusätzlich quasi ein Wasserwechsel von 5 Prozent.

      Ob es sinnvoll ist? Ich weiß es nicht. Bzw. Ist fallabhängig.
      • Was mich zuerst stört ist, dass wir ja nicht den ganzen Tag Mineralwasser sukzessive zugeben wollen. Das heißt: Die 250 mg würden mit einer Literflasche auf einen Schlag reingeschüttet werden. (das geht in Richtung Alfreds Bemerkung)
      • Zweitens: Viele Mineralwässer sind deutlich härter (und zudem belasteter) als mein übliches Aquarienwasser, wie ich es etwa für Salmler und Bienengarnelen einsetze. Da müsste man dann genauer hinschauen, was man - jenseits des reinen CO2-Wertes - wo reinfüllt.
      Soweit ich. Jetzt ihr...

      Gruß,
      Stefan

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Prestutnik12 ()

    • Hallo,

      Stefan, da hast Du Dir aber echt Mühe gemacht. Respekt!

      So weit bin ich erst gar nicht gegangen, die benötigte Menge zu errechnen. Was für mich nämlich von Anfang an gegen die Düngung mit Mineralwasser spricht, ist das Einbringen von verschiedenen Mineralien in das Aquarium.
      Mit meinem Mineralwasser z.B. würde man sich über kurz oder lang eine Kalksuppe herstellen. Düngen mit Mineralwasser käme für mich also nicht in Frage. Vorstellen könnte ich mir, dass man mit diesen Soda-Sprudel-Systemen ein Wasser für das Aquarium herstellen könnte. Aber weder hier, noch mit Mineralwasser aus der Flasche, erschließt sich für mich der Sinn. Wieso sollte ich auf das mühelose düngen per CO²-Anlage verzichten und stattdessen eine komplizierte und kostenintensivere Methode wählen?


      Gruß Roland
    • Roland schrieb:

      it meinem Mineralwasser z.B. würde man sich über kurz oder lang eine Kalksuppe herstellen.

      Ach, Roland, Dir kann geholfen werden! Noch größere Wasser-Freaks als die Aquarianer sind die Espresso-Leute. Die haben lange Datenbanken handelsüblicher Mineralwässer getestet und gelistet: Das Weichste ist St. Godehard (Abfüllung Weyhe-Dreye) von Edeka, GH: 0,01 (Bienentauglich) Das Härteste ist Saskia (Abfüllung Leissling) von Lidl. GH 101.

      kaffeewiki.de/index.php?title=Wasser

      Und: Tschüß,
      Stefan
    • Hi,

      ich gehe mal davon aus, dass, wenn wir strammes Mineralwasser und nicht so ein zartperlendes betrachten, wird das bis an die Sättigungsgrenze mit CO2 geflutet sein. Das wären bei 20° (so Pi mal Daumen) 2,0g/l. Druck in der Flasche können wir dabei vernachlässigen.
      Bei einem 200l Becken mit 25mg/l bräuchte man also in etwa 2,5l Mineralwasser über den Tag verteilt.
      Mal schnell auf Google eingetippt bringt 0,45€/l als billigsten Preis. Macht einen Jahresbedarf von ~160€. Lohnt sich also nicht wirklich.
      Ein 25l Nano wären es dann 20€/Jahr.

      Aber allein die Einbringung, die über den Tag verteilt erfolgen sollte, stelle ich mir problematisch vor.


      Gruß
      Thomas

      Ok, man sollte vorher lesen, was andere schon geschrieben haben :). Stefan, wir machen noch einen Chemiker aus dir!
    • HiHi zusammen

      Hier haben wir doch die maximale Löslichkeit hübsch quantifiziert und temperaturgelistet: wissenschaft-technik-ethik.de/wasser_loesung.html (Thomas Schätzung passt also halbwegs...)

      Zit: Bei Gasen ist die Löslichkeit von Temperatur und Druck abhängig. Die folgende Tabelle zeigt die Löslichkeitskoeffizienten von reinem CO2 in g(Gas)/kg(Wasser)/bar:

      Temp.(°C) CO2
      ================
      0 .................3,26
      10............... 2,28
      20................1,67
      30................1,28
      50.................0,82
      70.................0,59
      90................---- Zit Ende

      Jetzt müssten wir nur noch genau das Mineralwasser im Laden finden, dass diese Maximalwerte auch erfüllt... Genau da dürfte es scheitern.

      Grüße,
      Stefan

      P.S. Nee, Tom, es gibt Dinge, die ich nicht mehr muss: Chemiker werden, Sankt-Martins-Laternen basteln, mit den Chippendales auf Tour gehen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Prestutnik12 ()

    • Hallo zusammen,

      Düngen mit eigener Druckgasflasche
      Ich kauf eine Druckgasflasche mit 2 kg CO2 und gebe dieses direkt und gleichmässig in mein Aquarium. Dafür transportiere ich ca. 7 kg. Weitere Wasserwerte ändern sich nicht, zudem ist Trinkwasser wohl hygienisch unbedenklicher als Mineralwasser. Hier in der Schweiz zahle ich ca. 40 CHF.

      Düngen mit Mineralwasser
      Der Mineralwasserhersteller kauft sich die Druckgasflasche und verdünnt das CO2 mit Wasser. Dieses wird durch die Welt gefahren bis zu mir. Ich kaufe für nominell 2 kg CO2 ca. 1000 L Mineralwasser und transportiere und schleppe dafür je nach Flaschenart deutlich mehr als 1'000 kg Material in meine Wohnung. Öffne ich die Flaschen macht es "pfffft", ein kleine Menge CO2 ist schon einmal weg... Je nach Zudosierung verliere ich weiteres CO2. Zudem wird es auf eine stossweise Düngung hinauslaufen mit pH Sprüngen. Weiter verändere ich diverse Wasserwerte (oft wird man aufhärten). Insgesamt kostet mich das mit dem billigsten mir bekannten Mineralwasser 120 CHF und den Schweiss beim Transport von 111 6er-Pack an 1.5L-PET-Flaschen. Bei der Aktion erzeuge ich zudem 80 kg PET-Abfall.

      Da ist sogar recht schnell der Druckminderer, Schläuche und Zugabeeinheit bezahlt...

      Gruss,
      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Miora ()

    • Hallo zusammen,

      statt das Mineralwasser aus den PET-Flaschen zu nutzen, könnte man die 80 kg PET-Abfall sauber verbrennen. Unter einem Verbrauch von über 90'000 L Sauerstoff liessen sich so 183 kg CO2 und zusätzlich 30 L reines Wasser gewinnen. Das alles für die oben genannten schlappen 120 CHF.

      Allerdings braucht man dazu eine kleine Investition in die Verbrennungsanlage.

      Gruss,
      Michael
    • Moin

      Na ich denke ganz so schlecht sähe die Bilanz dann doch nicht aus, denn das Wasser in der Flasche ist ja deutlich übersättigt, da kann man mit den Sättigungsformeln nichts anfangen. Das wird in einer Überdruckkammer vernebelt und dann eben mit Co gesättigt. Drum zischt es auch beim öffnen. Aber wie man das nutzen wollte wäre mir ein Rätsel. Aber es ist halt wie bei der Stöchiometrie: man kann es sich beliebig kompliziert machen.
      Alle sagten das geht nicht! Da kam einer der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.
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