Magnesium im Aquarium


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    • Magnesium im Aquarium

      Hallo,

      Der neueste Fachbeitrag auch hier fürs Forum:



      Magnesium im Aquarium


      Magnesium ist einer der wichtigsten Nährstoffe für Wasserpflanzen: Bestandteil von Chlorophyll, dem Blattgrün, und daher auch für die Photosynthese verantwortlich (diese setzt CO2 zu Pflanzenmasse um), weiters für die Herstellung und Aktivität vieler wichtiger Enzyme und anderer Proteine, außerdem mitverantwortlich, Energie für die Pflanze bereitzustellen (ATP-Stoffwechsel), ebenso beteiligt am Kationen-Anionen-Gleichgewicht und der Wasser- und Nährstoffaufnahme (Regulation des osmotischen Drucks) sowie des pH‑Werts der Zellen.
      Als Bestandteil der Gesamthärte ist Magnesium meist schon gelöst im Leitungswasser vorhanden. Der Verbrauch an Magnesium ist nicht sehr hoch (je nach Pflanzen 1 bis 5 mg/l pro Woche). Wenn aber schon im Leitungswasser recht wenig Magnesium vorhanden ist, dann kann es zu Wachstumsstörungen bei den Wasserpflanzen kommen. Magnesium liegt in der Pflanze zu einem Großteil als bewegliches Ion Mg2+ vor und kann bei Mangel aus den älteren Blättern zu den jungen Trieben wandern. Mangelerscheinungen beginnen daher mit Flecken auf älteren Blättern, wobei die Blattadern vorerst noch grün bleiben. Später sterben diese Blätter dann ab.
      Der Magnesiumwert sollte mindestens 3 bis 5mg/l betragen – gemessen vor einem Wasserwechsel. Oft wird ein Verhältnis von 3 bis 4 zu 1 in mg/l von Calcium zu Magnesium angeraten. Dieses Verhältnis ist nicht zwingend erforderlich, wenn nur ein Mindestwert an Magnesium vorhanden ist.
      Zu viel Magnesium macht jedenfalls kaum Probleme – zu wenig schon. Ein starker Magnesiumüberschuss kann die Calciumaufnahme hemmen.
      Ob eine Magnesiumdüngung erforderlich ist, hängt einerseits vom erforderlichen Mindestgehalt ab und andererseits vom Verbrauch durch die Aquarienpflanzen. Beispiel: kommen beim Wasserwechsel z.B. aus der Leitung immer 4mg/l Magnesium dazu und im Aquarium ist vor dem Wasserwechsel ein Gehalt von 1mg/l vorhanden, so kommt bei einem Wasserwechsel von 50 Prozent ein resultierender Anfangswert an Magnesium von 2,5 mg/l heraus. Das ist auf die Dauer meist zu wenig! Beim selben Wasserwechsel mit 10mg/l aus der Leitung und noch 3mg/l im Aquarium schwankt somit der Magnesiumwert von 3 bis 6,5mg/l. Das sollte für fast alle Aquarienpflanzen ausreichen.
      Magnesium ist in vielen Aquariendüngern enthalten. Hat man genug Magnesium im Aquarium, dann nimmt man einen Dünger ohne Magnesium. Bei zu wenig Magnesium kann man auch recht leicht mit sog. „Bittersalz“ (Magnesiumsulfat, MgSO4.7H2O) aus dem Baumarkt düngen: 100 Gramm in 1 Liter Wasser auflösen. 1 ml der Lösung bringt auf 100 Liter Wasser etwa 0,1 mg/l Mg.
      Im Süßwasser misst man den Magnesiumwert zu Beginn öfter, bis man den Verbrauch , den Wert aus der Leitung und den resultierenden Wert beim Wasserwechsel sowie beim Düngen einige Male gut ermittelt hat. So kann man gegebenenfalls den Dünger darauf einstellen. Hat man einen relativ gleichmäßigen Magnesiumwert, so reicht es, bei jedem zweiten Wasserwechsel eine Kontrollmessung durchzuführen. Übrigens: Ein zu hoher Manganwert z.B. durch recht saures Wasser hemmt die Magnesiumaufnahme stark, umgekehrt ist Magnesium wichtig, um Nitrat, Phosphat und andere Nährstoffe gut aufnehmen zu können!
      Im Salzwasseraquarium wird Magnesium hauptsächlich in den Kalkalgen eingelagert. Dann ist hier Magnesium ein ganz wichtiger Bestandteil, weil der hohe Calciumgehalt von über 400mg/l nur durch einen ausreichend hohen Magnesiumgehalt (um 1200mg/l) im Wasser gelöst bleibt! Sinkt der Magnesiumgehalt merklich, dann kann Calcium ausfallen und das ganze Salzsystem im Meerwasser durcheinander geraten.
      Im Salzwasser ist häufigeres Messen sinnvoll um rechtzeitig eine Verminderung des Magnesiumwertes festzustellen und mit der Zugabe von Magnesiumsalzen gegenzusteuern.
      Wir sehen also: Magnesium ist ein wichtiger Stoff im Aquarium und es ist sinnvoll, den Magnesiumgehalt zu kennen.

      L. Nicole Halanek und Anton Gabriel
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