Mein Gesellschaftsbecken


    • Hr. Lampe
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    • Mein Gesellschaftsbecken



      Thema das Beckens:
      Gesellschaftsbecken mit Schwerpunkt Südamerika

      Beckengröße:
      130x60x60 = 468 Liter Volumen
      Wasserinhalt: ca. 400 Liter

      Standzeit des Beckens:
      seit August 2016

      Bodengrund:
      Er besteht rein aus 50 kg JBL Manado ohne Zugabe von Nährboden.
      Der Bodengrund ist vor der hinteren Scheibe höher als vorne.
      Weiterhin sind Tonröhren im Bodengrund eingelassen die es ermöglichen, dass der Bodengrund unterschiedlich hoch eingebracht werden kann.
      Auch wenn ich keinen zusätzlichen Nährboden eingebracht habe gedeihen die Pflanzen prächtig. Da dieser Bodengrund sehr leicht ist und keine scharfen Kanten hat, ist er auch sehr gut für die gründelnden Fische (Panzerwelse) geeignet. Ich habe auch keine nennenswerten Probleme wegen dem Anwachsen der Pflanzen gehabt. Ich habe den Bodengrund hinten auf 8-10 cm Höhe aufgefüllt, hier kann man die Stengelpflanzen tiefer einstecken. Gammel-Nester habe ich bislang noch nicht gefunden und der Mulm am Boden ist sehr gering.

      Pflanzen:
      In meinem Becken habe ich viel verschieden Pflanzen.
      Zum einen solche die schnell wachsen um die Schadstoffe im Griff zu haben und zum anderen solche die normal bis langsam wachsen aber toll aussehen.
      Nicht alle stammen aus Südamerika, ich pflegen auch welche von anderen Kontinenten.
      Das Becken ist nach meinem persönlichen Geschmack bepflanzt und wird sich sicher in der Zukunft auch mal ändern.
      Da die Ansprüche von Pflanzen sehr breit gefächert sind, passen sie sich fast jedem Becken an.
      Meinen Bewohnern bieten ich so feingliedrige, groß- oder langblättrige und solche Pflanzen die abschatten an. Damit sind die verschiedenen Ansprüche der Fische genüge getan und wird mit durchkommenden Nachwuchs belohnt.

      Hier einige Pflanzen die in meinem Becken zu finden sind:
      - Vallisneria – Heimat: Australien
      - Hornkraut – Heimat: Überall
      - Wasserlinsen - über Technikraum zur Beschattung – Heimat: Überall
      - Verschiedene Anubias – u.a.an der Filtermatte – Heimat: Afrika
      - Kirschblatt- Riesenwasserfreund – Heimat: Süd-/Ostasien
      - Javamoos – an der Filtermatte – Heimat: Nordamerika
      - Javafarn – zum Teil an der Filtermatte – Heimat: Süd-/Ostasien
      - Verschiedene Ludwigia – Heimat: Nordamerika
      - Tigerlotus – Heimat: Westafrika
      - Riesennadelsimse – Heimat: unbekannt
      - Seegrasblättriges Trugkölbchen – Heimat: Südamerika

      Pflanzendünger:

      Ich setze als Basisdünger den Eisendünger Ferrdrakon von Drak ein.
      Zugabe erfolgt täglich.
      Da meine Pflanzen leichte Mangelerscheinungen, wegen der geringen Werte von Phosphat und Nitrat, aufwiesen, dünge ich täglich mit einem NPK-Dünger von Aqua Rebel zu.
      Zugabe hier auch täglich.

      Deko:

      ImBecken sind verschiedene Tonröhren, meist im Bodengrund eingelassen um Halt zugeben, da dieser unterschiedlichen Höhen hat.
      Aber auch umVersteckmöglichkeiten zu bieten für verschiedene Fischarten.
      Weiterhabe ich aus Zement selbstgebaute hohle Steine, die auch Versteck- undRückzugsmöglichkeiten bieten.
      Auchist eine Wurzel als Eye-Catcher im Becken die natürlich auch für die Antennenwelsedas nötige Holz zum ab raspeln bietet.
      Ineiner flachen Vordergrundzone ist eine Tonschale eingelassen und mit Quarzsandgefüllt. Dieses ist toller heller Tupfer und erforderlich für die Panzerwelse.


      Beleuchtung:
      2x Easy LED Universal von Aquatlantis für Süßwasser Aquarien
      Die Lampen sind je 1047mm lang und wasserdicht.
      Leistung: 52W
      Lumen: 4519 lm
      Farbtemp.: 6800 Kelvin

      Beide LED-Leuchtbalken sind über einen Easy LED Control 2plus gesteuert.
      Kern-Einschaltzeiten: hinten 9:30 Uhr bis 22:00 Uhr / vorne 10:00 Uhr bis 21:30 Uhr
      Im Tagesverlauf werden beide Leuchten gedimmt um den Durchzug von Wolken zu simulieren. Ich schalte nicht ganz ab, also keine Mittagspause.

      Grundlage für die Wahl der Beleuchtungsstärke:
      Als ich das Becken mit der Beleuchtung ausgestattet habe, war es leer.
      Also habe ich überlegt, ob das Licht so überhaupt ausreicht um Pflanzen zu pflegen, denn ich mag es, wenn es grünt. Fische zu finden ist ja nicht das Thema.
      Ich habe mich entschieden es mit diesen 2 Leuchten in der Einfahrphase zu testen. Ist auch der Vorschlag der Hersteller und eine 3. kann problemlos nachgerüstet werden.
      Ich musste feststellen, dass Pflanzen vorne tief unten auf dem Boden Schwierigkeiten hatten und kümmerten, ja sogar eingegangen sind. Höhere Pflanzen, gerade die im hinteren Bereich wo ich den Boden bis 10 cm hoch eingebracht habe, hatten keine Probleme.
      Ich habe noch einige Pflanzen probiert und dann entschieden die Beleuchtung so zu lassen.
      Pflanzen wachsen prächtig! – Ab ca.18:00 Uhr wird die Assimilation (=Perlen steigen von den Pflanzen-Blättern auf) sichtbar und somit ist auch der Sauerstoffgehalt im Becken ausreichend.
      Als Besatz habe ich dann entschieden, mich bei den Salmlern umzuschauen, die es ja ein wenig dunkler mögen.

      Filter:
      Für die gute Wasserqualität in diesem Becken sorgt ein selbstgebautes Filtersystem.

      Biologische Filterung:
      Hierfür ist ein Hamburger Mattenfilter über Eck im Becken eingebaut.
      Die Größe ist so angepasst, um 1000 Liter pro Stunde biologisch zu filtern.
      Meine Daten:
      - Umwälzung ~ 2,5mal pro Stunde
      - Filteroberfläche ohne Bodengrundhöhe, Fläche über Wasser und andere abgedeckte Flächen ~2000 cm² und somit eine Durchströmung von ~ 8cm/Min
      Als Förderpumpe, die das Aquarium Wasser durch den Filter laufen lässt, dient die Hydor Kompaktpumpe 1150 mit 7 Watt (leicht gedrosselt ~ 0,3l Glas pro Sekunde am Auslauf).
      In die Matte wurden kleine Schlitze geschnitten, in denen ich Javamoos, kleine Anubias und Javafarn geklemmt habe, um diese zu begrünen.

      Mechanische Filterung / CO² Reaktor:
      Aus der Röhre eines Maximal-Filter habe ich einen mechanischen Filter gebaut. Über einen Stutzen in der Filtermatte wird Wasser vor dem HMF angesaugt und über Rohre zu einer mit Filterwatte gefüllten Röhre geleitet, um Anschließend wieder vor den HMF im Becken gepumpt zu werden. Als Förderpumpe dient die Eheim Powerhead 650.
      Im Fuß dieser Röhre unter dem Filtermarerial ist ein Sprudelstein installiert über den ich CO² einleite. So wird das Gas im Wasserstrom fast zu 100% eingewaschen. Bläschen die durchkommen, werden in der nachfolgenden Pumpe dann zerschlagen und eingewaschen.
      Nicht zu lösendes Gas, welches sich immer mehr in der Röhre ansammelt, tritt nach oben durch den Filter aus, wenn die Pumpe um 0:00 Uhr für eine Minute abschaltet (Zeitschaltuhr).

      Sonderfilterung:
      Für eine Sonderfilterung im Bedarfsfall, z.B. über Kohle, Torf, Stoff reduzierende Medien oder andere, steht ein kleiner Außenfilter bereit. Diesen kann ich schnell an den Zu- und Abläufen im Boden anschließen. Auch eine UV-C Lampe steht, zum schnellen Anschluss, bereit. Die benötigte Förderpumpe kann schnell am Auslauf im Technikbereich des Aquariums angeschlossen werden.

      Beheizung:

      Die Temperatur im Becken wird über ein Lucky Reptile Thermo Control Pro 2 gesteuert.
      Über dieses Gerät wird die Temperatur in der Nacht abgesenkt.
      So hat das Wasser (im Herbst, Winter, Frühjahr) in der Mittags- / Nachmittagszeit 26°C was auch so eingestellt ist. Heizen ab 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr bis max.: 26°C erreicht sind.
      In der Nacht strebe ich 23°C an bzw. möchte ich diese nicht unterschreiten.
      Einstellung:von 17:00 Uhr bis 10:00 Uhr am nächsten Morgen mind. 23°C. Jedoch sinkt die Temperatur nur selten unter 24°C. Grund dafür ist sicherlich das geschlossene Becken.
      Im Becken (Technikraum) neben der Förderpumpe, ist ein 300 Watt Stabheizer vom Eheim installiert, welcher auf 28,0°C eingestellt ist der vom Controller gesteuert wird. Die 28°C habe ich eingestellt als 2. Sicherheit falls etwas mit der Regelung nicht stimmt oder die Förderpumpe ausfällt und das Wasser nicht vor den HMF pumpt. Die Messung der Temperatur durch den Controler wird im Becken vor dem HMF vorgenommen.

      Kontrolliert wird die Temperatur über 2 analoge Thermometer die vor und hinter dem HMF angebracht sind.

      CO2:
      AmAquarium sorgt ein PH Controller von JBL (alte Bauart) für die kontrollierteZuführung von Kohlensäure.
      Die Karbonathärte KH entscheidet welche PHEinstellung gefahren wird.
      BeiKH 4 habe ich einen PH von 6,8 und bei KH 5 (angestrebt / eingestellt) PH 6,9.
      Soist die Menge an CO² knapp unter 20mg/l im Wasser.
      Das CO² kommt aus einer 10 kg Flasche über ein Manometer mit Magnetventil.
      DieMenge wird über einen Blasenzähler kontrolliert.
      Eingewaschenwird CO² über den selbst gebauten mechanischen Filter. Siehe dazu MechanischeFilterung / CO² Reaktor.

      Sonstige Technik:

      Der Technikraum:

      Durch die Bauart bedingt, bietet der Hamburger Mattenfilter so etwas wie einen Technikraum. Dadurch, dass die Filtermatte rund über Eck steht, bildet sich hinter dieser Matte ein Raum den ich für Technik nutzen kann. Hier sind der mechanische Filter, die Heizung, Becken Ein- und Auslauf und PH-Messelektrode unsichtbar von vorne untergebracht. Hinter dem Mattenfilter sind ca. 30 Wasser, durch die Matte strömen pro Stunde 1000 Liter Wasser die über eine Pumpe zurück ins Becken gepumpt werden.

      Kühlung:

      Geplant: über den Lucky Reptile Thermo Control Pro 2 – im Sommer mehr!
      Bisher:

      Steigt die Temperatur im Becken über 28°C, alarmiert ein Thermometer. Bei geöffnetem Deckel schalte ich einen Ventilator ein, der über die Wasseroberfläche bläst. Wasser hatte so noch keine Temperaturen über 30°. Verdunstungswasser wird mit VE-Wasser aufgefüllt.

      Der Unterbau:
      Das Aquarium steht nicht auf einem gewöhnlichen Unterschrank.

      Ich habe für dieses Becken den Unterbau selbst gefertigt. Wasserfest verleimte Multiplex-Platten und dazwischen habe ich Gasbetonsteine als "E" verklebt welche tapeziert wurden.
      Dieser Unterbau hat einige Bohrungen für die Elektroleitungen und Schläuche. Benötigte Steckdosen sind auch am Unterbau angebracht.

      Arten und Anzahl der Tiere:
      Auf Grund der Lichtstärke in meinem Becken, die als gering bis mittel einzustufen ist, ich deshalb auch kein Torf einsetzen möchte, habe ich mich nach Salmler umgeschaut die sowohl in Schwarzwasser als auch in Weißwasser zu finden sind.
      Dazu noch Welse die zur Region passen da ich eine Putzkolonne haben möchte.
      So habe ich im meinem „Gesellschaftsbecken“ folgenden Besatz gewählt.

      - Ca. 30 Kupfersalmer - Hasemania nana
      Ein sehr friedlicher Schwarmfisch der ausdauernd und munter in der Strömung, welche im vorderen Bereich durch die Filterausläufe herrscht, schwimmt.
      Geschlechtsunterschiede: die Männchen sind kräftiger gefärbt und schlanker. Die Weibchen haben eine gelbe Afterflosse.
      Nachzucht: je dichter die Bepflanzung ist umso größer die Chance das Jungtiere es schaffen den gierigen Mäulern der Bewohner zu entkommen. In Zuchtbecken sehr einfach.
      Futter: Lebendfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe, Fruchtfliegen und Tubifex. Auch der Nachwucht von Lebendgebärenden, aus einen anderen Becken, wird gejagt und gefressen.
      eiter Plankton, Flockenfutter, Granulat, Futtertabletten und Frostfutter. An Salatblätter die ich übergewellt habe wird gern geknabbert.

      - 9 Kirschflecksalmler - Hyphessobrycon erythrostigma
      Ein friedlicher, revierbildender Fisch der in einer Gruppe von 8-10 Tieren gehalten werden sollte. In Meinem Becken hält er sich gern in den dunklen Bereichen auf.
      Geschlechtsunterschiede: Männchen haben höhere Rückenflossen die sie auch gern wie eine Fahne aufstellen und sind schlanker.
      Nachzucht: Nachwuchs hat sich in meinem Becken noch nicht eingestellt. In Zuchtbecken möglich aber schwierig.
      Futter: Lebendfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe, Fruchtfliegen und Tubifex. Plankton, Flockenfutter, Granulat, Futtertabletten und Frostfutter. An Salatblätter die ich übergewellt
      habe wird gern geknabbert.

      - 8 Blutsalmler - Hyphessobrycon eqúes
      Ein bewegungsfreudiger nicht ganz so friedlicher Fisch, der gern mal anderen an der Flosse knabbert. Er ist sehr lebhaft im freien Wasser unterwegs, zieht sich aber auch in einem dichten Pflanzenbestand zurück.
      Geschlechtsunterschiede: die Männchen haben eine spitz nach untern verlaufende Schwimmblase, beim Weibchen ist sie rund und verdeckt

      Nachzucht: im Zuchtbecken möglich.
      Futter: Lebendfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe, Fruchtfliegen und Tubifex. Auch der Nachwucht von Lebendgebärenden, aus einen anderen Becken, wird gejagt und gefressen. Weiter Plankton, Flockenfutter, Granulat, Futtertabletten und Frostfutter. An Salatblätter die ich übergewellt habe wird gern geknabbert.

      - 5 Blaue Antennenwelse - Ancistrus dolichopterus
      Er saugt sich durch das Becken, liebt die Strömung und wird richtig aktiv wenn es dunkel wird. Versteck sich gern in kleine Ritzen einer Wurzel und verweilt dort bis zur Dämmerung.
      Geschlechtsunterschiede: Männchen tragen eine Art Geweih auf der Stirn.
      Nachzucht: Weibchen laichen in einer Höhle und die Männchen betreuen das Gelege und beschützen es, dabei werden sie auch mal recht aggressiv. Passiert von alleine und wenn die Bepflanzung dicht ist, kommen auch Jungfische durch.
      Futter: in der Hauptsache raspeln sie Algen überall im Aquarium ab und benötigen das Holz einer Wurzel zur Verdauung. Über Nacht vertilgen sie auch tote Fische die man nicht entdeckt hat und nicht gefressenes Futter was zu Boden singt steht auch auf ihren Speiseplan. Sie sind halt die Putzkolonne und sehr effektiv dabei. Natürlich verwöhne ich meine Welse auch mal mit Futtertabletten für Saugwelse, Gurke, gekochte Karotte, TK Erbsen, überbrühter Salat.

      - 9 Metall Panzerwelse - Corydoras aeneus
      Diese sehr lebhaften Fische gründeln schier endlos durch das Becken auf der Suche nach Futter. Teilwiese in einer Gruppe unterwegs aber auch alleine.
      Geschlechtsunterschiede: die Weibchen werden größer und dicker, ihre Körperzeichnung ist schwächer und kleiner.
      Nachzucht: Im Zuchtbecken möglich.
      Futter: Gern Tubifex, eingegraben in feinem Sand was unermüdlich ausgebuddelt wird. Sonst alles was an Futter zu Boden sinkt. Auch Wasserflöhe und Mückenlarven, Futtertabletten am Boden.

      - 4 Skalare – deutsche Zuchtformen
      Koi-Skalar, Mamor- oder Goldkopf-Skalar auf keinen Fall ist es die Wildform.
      Sie wurden aus einer Beckenauflösung übernommen. Im Becken verhalten sie sich friedlich. Sie streifen ruhig durch Becken mal zusammen mal allein.
      Ob eine Nachzucht möglich ist, ist fraglich bei solchen Zuchtformen (Kommunikation-Probleme untereinander). Ist auch nicht gewollt.
      Futter: Lebendfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe, Fruchtfliegen und Tubifex. Plankton nicht so gerne, Flockenfutter, Granulat, Futtertabletten und Frostfutter. Auch der Nachwucht von Lebendgebärenden, aus einen anderen Becken, wird gejagt und gefressen.

      - 2 Siamesische Rüsselbarben -Aus einem anderen Becken da sie für dieses zu groß waren. Hier bekommen sie hier ihr Gnadenbrot. Diese werden nach ihrem ableben nicht ersetzt, also auch nicht beschrieben!

      -2 Turmdeckel Schnecken - Tylomelania sp. Orange
      - 3 Turmdeckel Schnecken - Orangesaum-Tylomelania
      - 2 Anthrazite Napfschnecken
      Alle Schnecken sind für die Futterreste, den Algenaufwuchs, der Bodenauflockerung und anderem im Becken zuständig sind. Sie erledigen ihren Job tadellos.
      Diese Tiere sind nicht aus Südamerika, sie wurden als Nutztiere im Becken eingesetzt.

      Nachwuchs, da einige Arten lebendgebärend sind, wird gegen Futter oder anderes getauscht.
      Kleine Schneckenarten die mit vielen Pflanzen eingezogen sind, werden abgesammelt oder mit dem Pflanzenschnitt entsorgt, wenn sie dort drin sind.

      Sonstige Angaben zum Aquarium:

      Das Wasser:
      Das Ausgangswasser für mein Aquarium kommt aus dem Brunnen im Garten (ausgenommen im Winter bei starkem Frost)
      Das Wasser, auch wenn es aus der Leitung kommt, wird in einem Vollentsalzer vollentsalzen.
      Dieser Vollentsalzer (VE) besteht aus:
      einem stark sauren Kationentauscher,
      einem schwach basischen Anionentauscher
      einem stark basischen Anionentauscher der Kati und Ani nachgeschaltet ist.
      Alle sind mit je 2 Liter Harz gefüllt.

      Grund für diese Aufbereitung ist in erster Linie der hohe Silikatwert von > 15 mg/l im Leitungswasser und ~7 mg/l im Brunnenwasser.
      Bevor ich das Becken eingerichtet habe, hatte ich in alten Becken immer Probleme mit Kieselalgen und auch Cyanobakterien.
      In dem Wasser mit Silikatwert bis 2mg/l gab es bis heute keine Probleme mit irgendwelchen Algen.
      Silikat wird erst im stark basischen Anionentauscher aufgenommen, daher ist dieser nachgeschaltet. Da ich sehr viel Silikat habe, gerade wenn Leitungswasser eingesetzt wird, muss der stark basische Anionentauscher etwas doppelt so oft regeneriert werden. Ich habe mich gegen Mischbettharz entschieden, da ich dieses nicht selbst regenerieren kann.
      Die Kati und Ani´s werden, wenn sie erschöpft sind, nach Anleitung des Herstellers mit Salzsäure / Ätznatron durch mich regeneriert.

      Teil-Wasser-Wechsel – TWW:
      TWW werden alle 14 Tage durchgeführt und 100 Liter gewechselt.
      Das Wasser aus dem Becken läuft über einen Schlauch ins Blumenbeet im Garten.
      Das kalte Wasser wird aus der Gartenpumpe / der Wasserleitung direkt in die 3 hintereinander geschalteten Ionentauscher geleitet. Über einen Schlauch läuft das Wasser zum Becken.
      bevor es durch den Bodenanschluss ins Aquarium läuft, wird es über einen Durchlauferhitzer erwärmt. Das Wasser läuft mit etwa 50-60 Liter/h durch den Aufbau. Die Oberkannte der Ionentauscher, die im nahen Bad stehen, ist in etwa gleich wie die Höhe des oberen Beckenrandes. So habe ich keinen großen Gegendruck.

      Aufhärtung / Aufbereitung des VE-Wasser:
      Für folgende Komponenten, Dosierungen und Vorgehensweisen habe ich mich entschieden:


      • JBL Aquadur in VE-Wasser an gelöst.
        Über einen Schlauch leite ich die Lösung in den Ansaug-Wasserstrom des mechanischen Filters wo alles zu 100% gelöst wird und keine Trübung entsteht.
      • Bittersalz MgSo4
        Um den Magnesiumgehalt des Aquarium-Wassers (soll 8-10 mg/l) zu erreichen, füge ich beim Wasserwechsel über eine Spritze dosiert zu.
      • Kaiser Natron aus der Backabteilung in VE-Wasser gelöst
        Die Lösung wird nach Bedarf zugesetzt um KH 5 im Becken einzustellen.
      Mit Ausnahme des Aquadur werden alle Zusätze und Dünger die ich ins Aquarium gebe im Technikraum, also dem Bereich hinter dem HMF, zugegeben. Hier stehen rund 30 Liter Wasser zum Verdünnen bereit und werden dann nach und nach ins Becken gepumpt.
      Gruß Jörg
      ___________________________________________________________________________________________________

      Nimm das Leben nicht so ernst! Du kommst eh nicht lebend heraus :teufel: :kaplach: :wein:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Hr. Lampe ()

    • Hallo Jörg,

      erstmal, Willkommen beim Aquarium-Stammtisch.

      Das nenne ich mal eine Beckenvorstellung, sehr ausführlich...klasse.

      Das Becken sieht wirklich 1a aus, ein echter Hingucker.

      Da steckt einiges an Arbeit drin, aber das hat sich gelohnt. :top:

      Lassen die Mini-Piranhas (Blutsalmler) die Skalare in Ruhe, was das "Flossenknabbern"angeht?
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Hallo Jörg,

      zuerst einmal auch von mir herzlich Willkommen hier im Forum :wink:

      Wow! Was für ein schönes Aquarium! Was für eine durchdachte Technik! Was für eine ausführliche Beschreibung!
      Chapeau!

      Nur habe ich mich gefragt, welche deiner Arten lebendgebärend sind? Mir fallen da nur die Turmdeckelschnecken ein.
      Die Fische sind doch alle eierlegend, oder irre ich?

      Die Salmler finde ich übrigens wunderschön, Kupfer- Kirschfleck- und Blutsalmler hatte ich auch schon und mag besonders das friedliche, ruhige Wesen der ersten beiden Arten sehr gern.

      Ich freue mich auf weitere Berichte und Fotos deines Aquariums!
      Liebe Grüße
      Marlis
      ____________________________
      Es gibt nichts, was eine Mutter glücklicher macht, als zu wissen, dass ihr Kind gesund ist und es ihm gut geht
    • Hallo Jörg,

      vielen Dank für die wahnsinnig tolle und ausführliche Beschreibung. Dein Aquarium ist ein Traum :top:
      Was mich interessiert: Wieso zwei Anionentauscher? Würdest Du nicht mit einer Ani mit stark basischem Harz den selben Effekt erzielen? Ich mache es z.B. so, da ich aus meiner Meerwasserzeit auch noch die Säule mit dem stark basischem Harz habe.

      Achja, dass ich es nicht vergesse: Herzlich willkommen bei uns am Stammtisch :wink:


      Gruß Roland
    • Casa Carota schrieb:

      Nur habe ich mich gefragt, welche deiner Arten lebendgebärend sind? Mir fallen da nur die Turmdeckelschnecken ein.
      Die Fische sind doch alle eierlegend, oder irre ich?
      Hallo Casa Carota,
      Du hast recht, es bezieht sich auf die Schnecken.


      Roland schrieb:

      Was mich interessiert: Wieso zwei Anionentauscher? Würdest Du nicht mit einer Ani mit stark basischem Harz den selben Effekt erzielen?
      Hallo Roland,
      ja ich erziele mit einem stark basischen Ani nach dem Kati die gleiche Wirkung, jedoch muss ich nach jedem Wasserwechsel regenerieren da das Silikat durchschlägt.
      Mit dem Schwach basischem davor, der kein Silikat aufnimmt, aber für den anderen auch nur das viele Silikat überlässt, hält er 3 Wasserwechsel stand.


      Aqua-Wolf schrieb:

      Lassen die Mini-Piranhas (Blutsalmler) die Skalare in Ruhe, was das "Flossenknabbern"angeht?
      Hallo Aqua-Wolf,
      ja das klappt, ich denke diese Zuchtformen sind auch nicht so anfällig wie die Wildformen!

      Hallo an Alle,
      danke für die nette Begrüßung und Lob für das Becken!
      Ich freue mich auf weitere nette "Unterhaltungen" mit euch.

      Eines möchte ich noch erwähnen,
      viel Arbeit steckt in meinem Becken, das ist richtig. Aber jetzt wo es läuft bezieht sich die Arbeit auf alle 14 Tage Wasser wechseln, Pflanzen kürzen und täglich düngen und füttern.
      Ein mal im Monat teste ich bestimmte Wasserwerte und das wichtigste was ich zu tun habe ist - DAS ANSCHAUEN -

      Ich war kurz vor der Aufgabe meines Hobbys weil ich an den Kieselalgen und Cyanobakterien verzweifelt bin,
      Ich habe dann noch einmal einen letzten Versuch gestartet, alles durchdacht, viel gelesen und mit anderen diskutiert.
      Das Ergebnis ist dieses Becken und ein kleines zweites.

      Gruß Jörg
      Gruß Jörg
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      Nimm das Leben nicht so ernst! Du kommst eh nicht lebend heraus :teufel: :kaplach: :wein:
    • Hr. Lampe schrieb:

      Ich war kurz vor der Aufgabe meines Hobbys weil ich an den Kieselalgen und Cyanobakterien verzweifelt bin,
      Ich habe dann noch einmal einen letzten Versuch gestartet, alles durchdacht, viel gelesen und mit anderen diskutiert.
      Das Ergebnis ist dieses Becken und ein kleines zweites.
      Hallo Jörg,

      das ist doch ein Erfolg!
      Alles richtig gemacht :top: :klatsch:
      Liebe Grüße
      Marlis
      ____________________________
      Es gibt nichts, was eine Mutter glücklicher macht, als zu wissen, dass ihr Kind gesund ist und es ihm gut geht
    • Hallo Jörg,

      danke für die Antworten. Das ist aber echt heftig wenn Du nur 3 Wasserwechsel, also 300 Liter, mit Deiner VE schaffst. Hört sich nach extremer Wasserhärte im Ausgangswasser an. Oder bezieht sich das auf die Anisäulen, die ja schneller erschöpft sind als die Kati? Mein Vollentsalzer mit 2x 2kg Harz schafft 600 Liter, obwohl hier das Wasser auch nicht gerade weich ist.


      Gruß Roland
    • Roland schrieb:

      Das ist aber echt heftig wenn Du nur 3 Wasserwechsel, also 300 Liter, mit Deiner VE schaffst. Hört sich nach extremer Wasserhärte im Ausgangswasser an
      Hallo Roland,
      die Erschöpfung des stark basischen Ani bezieht sich nicht auf die Härtebildner. Ich regeneriere diesen wenn das Silikat (15+ im Leitungswasser / ~7 im Brunnenwasser) durchschlägt.
      Mit Kati und dem schwachen Ani schaffe ich locker 700 Liter VE-Wasser und mehr. In diesem VE-Wasser ist jetzt jedoch noch die Kieselsäure und gelöstes CO² welches der stark basische Ani aufnimmt und ist somit nach 300 Liter fertig ist mit seiner Kapazität.
      Zusammen mit einem Kati (der immer vor einen Ani muss) schafft der stark basische Ani ja auch nur die Hälfte wie sein schwacher Kollege, da er leider auch das CO² aus dem Wasser holt. Ist jetzt der schwach basische Ani noch davor nimmt dieser schon viele Ionen auf und entlastet den stark basischen Ani.

      Hört sich alles ein wenig krumm an, aber ich habe das am Anfang getestet und bin so manches mal verzweifelt :denknach: und hoffe nun das ihr es versteht. :kopfkl:

      Noch zum Mischbett oder reinem Silikat-Entferner - zu teuer das da ich es nicht selber regenerieren kann
      Gruß Jörg
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      Nimm das Leben nicht so ernst! Du kommst eh nicht lebend heraus :teufel: :kaplach: :wein:

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    • Hallo Jörg,

      ich dachte mir schon dass Du das auf die "Einsatzdauer" des stark basischen Harzes beziehst. Mit stark basischer Ani arbeite ich nun ja auch schon seit vielen Jahren. Auch wenn man sagt dass man für die Süßwasseraquaristik normalerweise einen Anionentauscher mit schwach basischem Harz verwendet, für mich ist das stark basische Harz die bessere Wahl. Ich empfinde es auch gar nicht als Nachteil dass dieses Harz die Kohlensäure entzieht, denn anders müsste man ja vermutlich das Wasser belüften bevor man es verwendet. Ich denke aber dass in unserem Fall eine andere Zusammenstellung besser wäre. Etwa eine Kati mit 2 Litern Harz und eine Ani mit 5 Litern.


      Gruß Roland
    • Hallo Roland,
      an die 5 Liter Variante habe ich auch schon gedacht, zumal da die Regeneration mit Ätznatron ja nun auch die günstigere ist.
      Aber erst einmal läuft bei mir alles, so das ich jetzt nicht handeln will.

      Was das CO²angeht, beim TWW muss ich ganz schön was rein blasen.
      Gruß Jörg
      ___________________________________________________________________________________________________

      Nimm das Leben nicht so ernst! Du kommst eh nicht lebend heraus :teufel: :kaplach: :wein:

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    • Schniefxx schrieb:

      Jetzt brauchst du uns noch ab und zu mit weiteren Bildern füttern
      Hallo Schniefxx,
      gerne doch! :tanz:
      Bilder
      • JPL-0680.jpg

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      Gruß Jörg
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      Nimm das Leben nicht so ernst! Du kommst eh nicht lebend heraus :teufel: :kaplach: :wein:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hr. Lampe ()

    • Hey tolles AQ, gefällt mir sehr. Vor allem das es was Wild ist finde ich klasse.
      Aber der Manado.... ich hatte mit dem überhaupt keine gute erfahrungen! Hat extrem das Wasser aufgehärtet...Hast du keine probleme dahin gehend?

      Aber schön das bei dir klappt.
      Et hätt noch immer joot jejange & Wat fott es, es fott.
    • Timbo schrieb:

      Aber der Manado.... ich hatte mit dem überhaupt keine gute erfahrungen! Hat extrem das Wasser aufgehärtet...Hast du keine probleme dahin gehend?
      Hallo Timbo,
      ich habe auch immer wieder gelesen das Manado das Wasser aufgehärtet.
      Also bin ich laut Herstellerangaben vorgegangen und habe das Zeug warm gewaschen.
      Alles in einen Maurerkübel Warmwasser aus der Leitung und ausgewaschen auf ein Sieb, abtropfen lassen und ab ins Becken.
      Mehrfache Wassertests an aufeinanderfolgenden Tagen waren unauffällig.

      Gruß Jörg
      Gruß Jörg
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    • Hr. Lampe schrieb:

      Beheizung:

      Die Temperatur im Becken wird über ein Lucky Reptile Thermo Control Pro 2 gesteuert.
      Über dieses Gerät wird die Temperatur in der Nacht abgesenkt.
      So hat das Wasser (im Herbst, Winter, Frühjahr) in der Mittags- / Nachmittagszeit 26°C was auch so eingestellt ist. Heizen ab 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr bis max.: 26°C erreicht sind.
      In der Nacht strebe ich 23°C an bzw. möchte ich diese nicht unterschreiten.
      Einstellung:von 17:00 Uhr bis 10:00 Uhr am nächsten Morgen mind. 23°C. Jedoch sinkt die Temperatur nur selten unter 24°C. Grund dafür ist sicherlich das geschlossene Becken.
      Im Becken (Technikraum) neben der Förderpumpe, ist ein 300 Watt Stabheizer vom Eheim installiert, welcher auf 28,0°C eingestellt ist der vom Controller gesteuert wird. Die 28°C habe ich eingestellt als 2. Sicherheit falls etwas mit der Regelung nicht stimmt oder die Förderpumpe ausfällt und das Wasser nicht vor den HMF pumpt. Die Messung der Temperatur durch den Controler wird im Becken vor dem HMF vorgenommen.

      Kontrolliert wird die Temperatur über 2 analoge Thermometer die vor und hinter dem HMF angebracht sind.
      Hallo,
      hier ist ein kleines Update:
      Im Bereich der Heizung habe ich meine Technik erweitert und ein Steuergerät angeschafft.
      Dieses läuft seit 19.02. wie beschrieben.

      Im Sommer werde ich es auch im Bereich der Kühlung einsetzen. Dann mehr wenn es heiß ist :daumen:
      Gruß Jörg
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    • Hallo Jörg,
      mit dem Thermo Control Pro2 hatte nach einiger Zeit Probleme, zu Anfang war ich zufrieden.
      Die Temperatur wich erst um 3 Grad ab, später wurde es noch mehr. Zweimal getauscht, dann war die Garantie abgelaufen. Deshalb ist es gut die Temperatur regelmäßig zu kontrollieren!
      Dein Becken gefällt mir gut, bitte noch mehr so tolle Bilder.
      Gruß aus Hamburg
      Gerd
    • Nach langer Zeit, hier mal wieder etwas von mir.
      Mein Aquarium ist in diesem Sommer leider etwas kurz gekommen.
      Auf Grund einer Krankheit und Krankenhaus-Aufenthalten sowie einer Reha konnte ich mich nicht viel
      kümmern oder das Becken musste länger stehen als 2 Wochen bis frisches Wasser kam.
      Trotz der Wärme und dreimal eine Standzeit von über 5 Wochen haben sich keine Probleme eingestellt.
      Ich habe trotz der längeren Wasserwechsel-Intervallen die Menge und Qualität des VE-Wasser nicht verändert.
      Der TWW wurde wie beschrieben durchgeführt, halt nur seltener :schaem:
      Hier die Gute Nachricht. Das Becken und seine Bewohner haben alles Gut überstanden. Es gab sogar Nachwuchs.



      Die Pflanzen habe ich natürlich auch immer mal wieder stark ausgedünnt.
      Gruß Jörg
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