Die Härte des Wassers - verstehen und einstellen. Serie Wasserwerte.


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    • Die Härte des Wassers - verstehen und einstellen. Serie Wasserwerte.

      Die Härte des Wassers - verstehen und einstellen in der Praxis.

      Die Härte des Wassers wird meist noch in deutschen Härtegraden gemessen.
      Weiches Wasser hat wenige Härtegrade (etwa 3) mittleres Wasser hat so um die 10 Härtegrade und hartes Wasser hat um die 20 Grad Härte.

      Ja was ist denn nun überhaupt die Härte des Wassers ?
      Da geht ein weiteres Verwirrspiel gleich los: man unterscheidet zwischen Gesamthärte und Karbonathärte. Die Gesamthärte in Härtegraden kann aber kleiner sein als die Karbonathärte - obwohl man irgendwo gehört hat, dass die Karbonathärte in der Gesamthärte enthalten ist. Dann kommt noch dazu, dass viele gelöste Stoffe überhaupt nicht in der Härte enthalten sind. Im Normalfall ist nun jedes Verständnis über Wasserhärte verloren gegangen ;-)

      Deswegen die Aufklärung:
      Es gibt zwei verschiedene Härten, die ziemlich unabhängig voneinander bestehen.
      Das ist 1.): Die Gesamthärte, welche die gelösten Stoffe Calcium und Magnesium enthält (an sich auch Strontium und Barium - aber das kommt im Wasser nur in Spuren vor).
      Das ist 2.): Die Karbonathärte, eigentlich das sogenannte Säurebindungsvermögen, welches die gelösten Karbonate und Bikarbonate (auch Hydrogenkarbonat genannt) darstellt.
      Info am Rande: Ursprünglich war damit tatsächlich der Anteil an Calcium und Magnesium gemeint, der mit den Karbonaten und Bikarbonaten im Wasser gelöst ist und beim Kochen oder mit der Nitrifikation im Aquarium verlorengeht.
      Man kann sich merken: jeder Stoff, der mit Calzium oder Magnesium beginnt bildet Gesamthärte - jeder Stoff, der mit -karbonat oder -bikarbonat endet, bildet Karbonathärte.
      Beispiel:
      Gelöster Gips (Calciumsulfat, z.B. aus dem Baumarkt) und Bittersalz (Magnesiumsulfat) bildet Gesamthärte und keine Karbonathärte, da sie Calcium oder Magnesium enthalten.
      In Wasser gelöstes Natriumbikarbonat (in der Backwarenabteilung im Supermarkt als Backzusatz Natron oder Speisesoda erhältlich) bildet nur Karbonathärte und keine Gesamthärte.
      Alle anderen in Wasser gelösten Ionen wie Natrium, Chlorid, Nitrat, Phosphat, Kalium usw. beeinflussen die Härte gar nicht!

      Wir sehen also schon, wie wir die Gesamthärte und die Karbonathärte gesondert beeinflussen können.

      Noch ein wichtiger Punkt zur Härte: Gips z.B. beeinflusst den pH-Wert nicht! Natriumbikarbonat beeinflusst den pH-Wert. Mit Bikarbonat wird der pH-Wert bei etwas über 8 gepuffert. Gepuffert bedeutet, dass man Bikarbonat in beliebiger Menge zugeben kann und der pH-Wert immer bei etwas über 8 liegen wird - umso mehr Bikarbonat, umso stabiler ist der pH-Wert und durch andere Säuren immer weniger beeinflussbar.

      Diese Pufferung des pH-Wertes funktioniert nur mit Bikarbonaten. Bei geringer Karbonathärte wird durch das vorhandene CO2 im Aquarium der pH-Wert etwa um 7,5 betragen. Bei Karbonaten hingegen steigt der pH-Wert deutlich höher! Somit sind Karbonate eher ungeeignet um die Karbonathärte für das Aquarium einzustellen.

      Will man also selber gezielt Aquariumwasser herstellen, dann gibt man zu destilliertem Wasser so lange Gips (Calciumsulfat) zu bis man etwa 2/3 der gewünschten Gesamthärte erreicht. Dazu etwas Bittersalz (Magnesiumsulfat) bis die gewünschte Gesamthärte erreicht ist. Dazu Natriumbikarbonat (Natron) bis die gewünschte Karbonathärte erreicht ist. Dann noch eine Prise Kochsalz und eine Erstdosierung eines Universal-Wasserpflanzendünger mit vielen Spurenelementen.

      Die Härte hat Einfluss auf Fische und Pflanzen. Die Höhe sollte also dem Bedarf der Lebewesen angepasst und periodisch kontrolliert werden.

      L. Nicole Halanek und Anton Gabriel
      © 2017 wasserpantscher.at - Privat, in Vereinen oder Bildungsstätten frei verwendbar.
    • Hey Anton, alle Halter von "Problem"schnecken wären sicherlich daran interessiert, zu erfahren,
      was eigentlich vernünftig wäre, um denen zu einem vernünftigen Gehäuseaufbau zu verhelfen...
      bzw. starke Defekte ausgleichen oder Entwicklungen diesbezüglich aufzuhalten...
      siehe anhängende Fotos....

      ...und nein , kein CO2-Einsatz, keine Düngung, nur sehr viel Pflanzen, hptsl. Moose.
      Einsatz von Sepia und Heilerde nutzlos, der KH-Wert geht immer wieder in Richtung 3-5,
      Wasserwechsel allerdings nur sporadisch, monatlich um 75% mit Wasser Härtegrad 4..
      Was wäre noch machbar?
      Muss dazu sagen, dass mir die Schnecken nicht so aufgefallen sind, erst als die Schäden bereits so akut wie auf dem Foto waren...
      bleibt mir alle schön gesund, common
    • Was mich mal interessieren würde, in wie weit haben die Wasserwerte mit den Schneckenhäusern zu tun? Ich höre zwar immer von kaputten Schneckenhäusern, aber auch in meinem Becken mit PH 5 und keiner messbaren GH oder KH habe ich Blasenschnecken ohne Gehäuseschäden.

      Gruss
      Sascha
    • :zigarre: ne Blasenschnecke mit Gehäuseschaden hab ich auch noch nie gesehen, wahrscheinlich wegen ihrer geringen Halbwertzeit....
      Aber Apfelschnecken haben ja als eine der stützenden Schichten ihres Gehäuses Kalkeinlagerungen,
      die dann unter ungünstigen Wasserbedingungen regelrecht "aufgefressen" werden, wie man sehn kann....
      bleibt mir alle schön gesund, common
    • Hallo,

      Nachdem ich das noch nicht gehabt habe hier die Zusammenfassung von Suchergebnissen:

      1.) Die KH und GH (Ca) sollte nicht zu klein sein.
      2.) Der pH sollte nicht unter 6,5 sein.
      3.) Die Schnecken sollten auch mit Ca-haeltigem Futter gefuettert werden.

      Wenn so ein Schaden auftritt, kann ihn die Schnecke auch nicht mehr reparieren - nur der Neuzuwachs ist gegebenenfalls OK.

      MfG
      Anton Gabriel
    • Thema wurde von 2 Benutzern gelesen

        Till Duras