Selbstbau von Wassertests - Praxis


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    • Selbstbau von Wassertests - Praxis

      Hallo,

      Zur Übersichtlichkeit als neues Thema.

      Zum selber Bauen von einfachen Tests besorgt man sich allgemein einmal:

      1) Billige Plastikpipetten zum Tropfen und Abmessen kleiner Flüssigkeitsmengen.
      2) Ideal wäre eine kleine genaue Waage für kleine Mengen (wie in unserem Angebot ;-) ) - aber es geht auch ohne.
      3) Alle möglichen kleine dicht schließende Dosen und Flaschen.
      4) Für den ersten Test brauchen wir auch so eine Babynahrungsdose wie im Bild.

      Das einmal - es geht natürlich weiter.

      Anton Gabriel
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    • Den Test, den ich vor etlichen Jahren andauernd verwendet habe weil er so einfach und günstig ist - der Gesamthärtetest mit Seifenlösung.

      Dazu besorgt man sich Seifenflocken (Drogerie oder Drogeriemarkt). Man löst in einen halben Liter destilliertem Wasser etwa 2 bis 3 Gramm Seifenflocken. Hat man eine kleine Waage, dann kann man es auch nachvollziehbar genau dosieren. Man rührt bis alles aufgelöst ist.

      In die Babynahrungsflasche bohrt man in den Blechverschluss ein 1 Zentimeter Loch (mit Bohrer oder einer Schere). An der Flasche markiert man etwa bei einem Viertel der Höhe einen Strich, bis dorthin man das zu messende Wasser immer einfüllt.

      Zu dem Messwasser gibt man durch den durchbohrten Verschluss immer wieder mit der Pipette eine genau dosierte Menge Seifenlösung und schüttelt dann die Babynahrungsflasche mit dem Messwasser samt Seifenlösung. Man hält einen Finger auf die Bohrung zur Abdichtung beim Schütteln. Sobald sich Schaum bildet hört man an dieser Öffnung (Bohrung) ob der Schaum noch knistert (wieder zerfällt). So lange es knistert dosieren wir weiter - bis das Knistern aufhört und der Schaum stabil bleibt. Die Menge Seifenlösung ist dann der Richtwert für die Gesamthärte.

      Misst man so destilliertes Wasser für den Nullpunkt und ein Wasser mit bekannter Gesamthärte (Bekanntgabe Wasserwerk oder einmal mit üblichen Tropftest messen) so hat man zwei Werte einer Geraden. Durch verbinden dieser zwei Werte mit einer Geraden kann man sich eine Wertegerade zeichnen und jeden beliebigen Wert auch etwas über den höchsten gemessenen Wert hinaus ablesen. Das funktioniert bis etwa 20 Grad deutscher Gesamthärte.
      Im Bildchen sieht man das Messprinzip.

      Als nächstes kommt dann eine tolle Anweisung - wie man mit einem einzigen Indikator pH-Wert, CO2-Wert und Karbonathärte messen kann!

      Schöne Grüße
      Anton Gabriel
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    • Jetzt kommt der ultimative Indikator!
      Bromthymolblau.

      Wir können ihn verwenden für:
      pH-Wert Süsswasser
      pH-Wert Salzwasser
      Karbonathärte
      und CO2

      Der Indikator ist harmlos und auf Amazon oder Ebay günstig zu bekommen.
      Als Natriumsalz ist er leicht wasserlöslich. Ohne Natrium (der von Amazon und Ebay) muss das Pulver in Spiritus (oder Alkohol) gelöst werden und kann dann mit destilliertem Wasser etwas verdünnt werden.
      Der Indikator zeigt bei pH 6 und darunter gelb, bei 6,5 gelbgrün, bei 7 grün, bei 7,5 blaugrün und bei 8 und darüber blau.
      Wir beginnen im nächsten Abschnitt mit dem Süßwasserindikator.

      mfG
      Anton Gabriel
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    • Der pH-Test!

      Wir lösen etwa ein halbes Gramm (weit weniger als ein halber Teelöffel) Indikator (Natriumsalz) in einem halben Liter destilliertem Wasser (aus dem Baumarkt z.B.) oder in etwa 0,2 Liter Spiritus, wenn wir nicht das Natriumsalz bekommen (oder Alkohol - achtung brennbar!) und verdünnt nach Auflösung mit dest. Wasser auf 0,5 Liter.

      Als Messbecherl nehmen wir ein beliebiges durchsichtiges Becherl wo man bequem 5 oder 10 Milliliter Wasserprobe einfüllen kann.
      Dann kommt die erste Messung. Zu 5 oder 10ml Testwasser gibt man mit der vorher beschriebenen Pipette tropfenweise Indikator zu, bis die Probe gut gefärbt aber gut durchscheinend ist.

      Wie vorher beschrieben sind die Farben und pH: gelb 6, gelbgrün 6,5, grün 7, blaugrün 7,5 und blau 8.
      Das deckt im Süßwasser fast immer den gesamten erforderlichen pH-Bereich ab.

      Im Salzwasser muss die Probe immer mindestens 7,5 (blaugrün, besser 8 (blau) sein. Lediglich einen zu hohen pH im Salzwasser wird nicht gemessen und kommt dort auch fast nie vor (achtung bei Zugabe von Kalkwasser!)

      Schöne Grüße,
      Anton Gabriel
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anton_Gabriel () aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt

    • Der Eigenbau - Karbonathärtetest!

      Das Prinzip ist: man tropft so lange stark verdünnte Salzsure zu, bis alle KH verbraucht ist - das merkt man am pH-Wert.

      Was brauchen wir dazu: den universellen pH-Indikator Bromthymolblau (siehe die vorigen Anleitungen). Und stark verdünnte Salzsäure. Etwa 33-prozentige technische Salzsäure bekommen wir in Drogeriemärkten und Baumärkten sehr billig. Konzentriert ist sie stark ätzend - also aufpassen! Die richtige Verdünnung herauszufinden, dass ein Tropfen einem KH-Grad in einer 5 Milliliter Probe entspricht ist eine lange Rechnerei - die wir hier zur Verfügung stellen:
      Bei einer 0,13-prozentige technische (aus 33 Prozent hergestellt) Salzsäure entspricht 1 Tropfen einem Grad Karbonathärte auf 5 Milliliter Probe. Wir geben z.B. einen Milliliter technische Salzsäure (mit einer Plastikspritze oder den vorher beschriebenen Pipette) in einen Messbecher (Küchenmessbecher z.B.) und füllen mit destilliertem Wasser auf knapp über 250 Milliliter auf. Das ist die Tropfflüssigkeit 1 Tropfen ist ein Grad KH.

      Die Messung: wir geben zu 5 Milliliter Messwasser (bei einer anderen Menge muss man die Verdünnung der Säure umrechnen) und etwas Indikator dazu, dass das Messwasser gut durchscheinend gefärbt ist. Meist ist das Messwasser bläulich oder blaugrün. Dann tropfen wir immer einen Tropfen der Tropfflüssigkeit zu und schnwenken immer. Bald wird die Messlösung gelbgrün. Wenn die Messlösung leuchtend gelb wird und mit dem nächsten Tropfen die Farbe nicht mehr ändert, dann sind die insgesamt verbrauchten Tropfen die Karbonathärte in Grad KH. Im Bild habe ich den erforderlichen Übergang von gelbgrün auf gelb markiert.

      Auf zum CO2-Test
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