Die Corysaison geht wieder los.


    • vetzy
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    • Die Corysaison geht wieder los.

      Endlich,

      der Herbst ist da. Und damit legen die Corys unten im Keller auch wieder los. Ich war die letzten Wochen damit beschäftigt Einhängekästen zu bauen. Das war keine Sekunde zu früh. Hatte die Kästen im Aquarium eingehängt und schwups haben die verschiedenen Panzerwelse auch schon los gelegt. Von den orange Stripe gab es rund 80 Eier, green stripe ist noch nicht ganz so aktiv und waren lediglich 30 Eier. Aber die Aspidoras c125 haben sich als äußerst aktiv gezeigt und beglücken mich seit dem täglcih mit rund 10 Eiern. Da komme ich mit den Kästen nicht mehr hinter. Werde wohl auf Schalen umsteigen. Die frisch geschlüpften Larven zeigen sich extrem empfindlich gegenüber Störungen. Und die etwas älteren Jungfische, da reichen schon drei Tage, sind einfach zu aktiv. Das halten die Larven nicht aus und gehen ein. Muss also getrennt aufgezogen werden.

      Gruß Christian
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    • Hallo,

      nicht alle laichen im Herbst. Aber doch viele. Es liegt an den Tiefdruckgebieten die jetzt kommen. Die zusammen mit kühleren Wasserwechseln fördert die Laichbereitschaft.
      Habe gestern Abend weiter abgesammelt. Diesmal habe ich die Eier drei Tage in dem Mop gelassen und so ist die Anzahl täglich höher geworden. Das sieht man auch an der unterschiedllichen Färbung. Diese Eier sind nicht kaputt. Nur einfach noch niciht so weit entwickelt. Habe aber mal ein unbefruchtetes Ei eingekreist. Da sind noch mehr dabei. Aber das sieht man schlecht auf dem Bild. Versuche da mal Detailfotos zu machen.

      Gruß Christian
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    • Hi,

      ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Fische solche Druckunterschiede spüren können. Helligkeit und Temperatur keine Frage, aber Tiefdruckgebiete?
      Bei uns ist der Unterschied zwischen bestem Wetter (1015mbar abs) und Gewitter (985mbar abs) gerade einmal 30 mbar. Oder umgerechnet 30cm Wassersäule.

      Sollte da wirklich ein kausaler Zusammenhang bestehen?

      Gruß
      Thomas
    • HiHi Thomas

      Wie und wie sensibel Fische Druckunterschiede wahrnehmen weiss ich nicht. Seitenlinienorgan? Ich kenne einige ausgebuffte Welszüchter, die Christian sofort Recht geben: Tiefdruckgebiete und herannahende Gewitterfronten scheinen bei vielen Cory-Arten die Laichbereitschaft zu fördern. Der Züchter meiner C. peru gold stripe meinte sogar: "Ohne Gewitter geht da gar nichts."

      Grüße,
      Stefan
    • Hallo,

      Fische nehmen Druckunterschiede sehr wohl wahr:
      - Langsame Druckunterschieden, wie den Luiftdruck, merken sie über die Schwimmblase. Einge Fische sind da sehr empfindlich.
      - Schnelle Druckunterschiede, wie ein sich näherndes Gewitter, insbesondere die Druckschläge bei den Blitzen, kommen über das Seitenlinien-Organ rein.
      - es gibt auch Fische, die auf die Veränderung der elektischen Potentiale bei Gewitter reagieren

      Wie Skalare den Vollmonmd wahrnehmen, weiß ich nicht genau. Wenn sie ihn sehen können - gut. Allerdings sind Beispiele bekannt, wo Fische, die in geschlossenen Räumen sind, ebenfalls auf den Vollmond reagieren - pünktlich.

      :confused:
      Mit freundlichen Grüßen
      euer Querdenker im Forum
    • Hi,

      so'n Cory hält sich ja nun bevorzugt am Boden auf. Sind 15cm Unterschied in der Wasserhöhe etwas erwähnenswertes für solch einen agilen Schwimmer? Ein normaler Bacheverlauf vor Augen - da sind mal 100mbar mehr oder weniger eine Sache vom zwei Meter Distanz.

      Kühles Wasser, klar. Aber Druck? Auch wenn ein Gewitter aufzieht bedeutet das ja nicht, dass der Druck in Sekunden fällt. Mag am Amazonas etwas drastischer sein, aber in unseren Gefilden braucht's für 10 mbar mindestens eine Stunde.

      Andererseits lässt sich ein Tiefdruckgebiet ja sehr einfach simulieren, einfach weniger Wassersäule im Aquarium sollte dann ja ausreichen?!

      Wie gesagt, ist reine Spekulation meinerseits.

      Gruß
      Thomas
    • Eigentlich ist das ja eine sehr interessante Fragestellung! Und gleich wie ich sie drehe und wende, ich habe den Eindruck - wie so oft: Wir wissen einfach zu wenig!

      Thomas, Du zielst auf die Marginalität der Druckunterschiede ab. Ich bin mir da nicht sicher. Wenn Du die klassischen wissenschaftlichen Disziplinen betrachtest, dann sind Messungen dort weitgehend Präszisierungen und Ausweitungen von Parametern, die wir über unsere speziell-menschlichen Sinnesorgane wahrnehmen können. Die Wahrnehmungsform von Lebewesen, die konstruktiv andere Sinnesorgane - etwa das Seitenlinien-Organ - haben, ist uns nur ganz schwer zugänglich! Deren "Wahrnehmungs-Welt" erschließt sich uns kaum. (Der Erkenntnistheoretiker Thomas Nagel hat einen berüchtigten Aufsatz geschrieben: "What is it like to be a bat?" Bis heute kontrovers diskutiert. Wir wissen es nicht, wie es sich anfühlt, eine Fledermaus zu sein. www2.warwick.ac.uk/fac/cross_f…lectures/32/nagel_bat.pdf )

      Das Irre ist: Wir wissen noch nicht mal bei unserer eigenen Spezies, wie bestimmte Wahrnehmungen funktionieren. Etwa Wetterfühligkeit. Der Einfluß des Wetters auf die menschliche Befindlichkeit ist recht deutlich, viele Menschen erleben ihn. Aber wie das funktioniert, wissen wir immer noch nicht. Was spielt da zusammen? Welche Faktoren addieren sich? Wie werden sie wahrgenommen? (Nehmen wir den Föhn-Wind im Voralpenland. Die Münchner jammern und klagen bei dieser Wetterlage der alpinen Fallwinde über Kopfschmerz, Unkonzentriertheit, Depression. Ist das jetzt nur Soziale Ansteckung (also psychologisch) oder steckt tatsächlich was Physiologisches dahinter? Angeblich steigt bei dieser Wetterlage die Zahl der Verkehrsunfälle. (Das wäre ja zumindest eine "indirekte Art der Messung" des Einflusses eines Wetterphänoms auf Menschen.)

      Will sagen: Die Interaktion von Wahrnehmungsqualitäten - und die Zahl der Sinne - ist einfach nicht gut geklärt. Noch nicht mal beim Menschen. Bei Welsen sieht die physiologische Erkenntnislage ja noch bescheidener aus...

      Welche Interaktionen finden beispieslweise zwischen optischer und Temperaturwahrnehmung und dem Seitenlinien-Organ statt? Was kann ein zugegebenermaßen eher simples zentrales Nervensystem da an Faktoren einbeziehen oder - als Hintergrundrauschen - herausrechnen? Na, immerhin ist ein Wels ja doch ein höher entwickeltes Wirbeltier.

      Sorry, es wurde arg lang. Aber die Spitze muss ich jetzt noch loswerden:

      Wir Menschen sind halt permanent erregte "Dauerlaicher"! Was wissen wir schon über Faktoren, die Saison-Laicher erregen und stimulieren? Es mögen ganze Bündel von Stimulantien sein - und herausgerechnete Druck-Differenzen können da durchaus wichtig sein. Eben als ein Faktor in einem Bündel von Stimulantien.

      Denn die Niederdruck-Gewitter-Züchter haben ja ihre praktischen Erfolge.

      Gruß,
      Stefan
    • Hi Stefan!

      Ich bin mir da nicht sicher. Wenn Du die klassischen wissenschaftlichen Disziplinen betrachtest, dann sind Messungen dort weitgehend Präszisierungen und Ausweitungen von Parametern, die wir über unsere speziell-menschlichen Sinnesorgane wahrnehmen können.

      Das würde ich mal gewagt interpretiert nennen. :zwinker: Ich halte mich da eher an Seite 1 der kleinen Physikfibel: Messen heißt vergleichen.
      Eine der hauptsächlichen Leistung von Nerven ist es, unwichtige Signale erst gar nicht weiterzusenden. Ich habe mich beim Thread gefragt, was es einem Lebewesen, welches ständigen Druckdifferenzen ausgesetzt ist, bringen soll, über diese Drücke im Bilde zu sein.
      Und wie "misst" der Fisch das? Du hast den Wasserdruck + darauf lastenden Luftdruck als eine Größe. Diese Größe wird sich durch unterschiedliche Wassertiefen / Schwimmgeschwindigkeiten ständig ändern. Und das wesentlich stärker, als es ein Tiefdruckgebiet vermag.
      Nun schwimmen die Corys ja ab und an an die Wasseroberfläche um etwas Luft zu schnappen. Rein logisch wäre das dann der Moment, bei dem der Luftdruck "gemessen" werden könnte, vorausgesetzt der kleine Wels hat einen Absolutdrucksensor an Bord. :grandpa:

      Wie schon erwähnt, ist ein reines Gedankenspiel von mir. Ich habe da so meine Probleme mir das vorzustellen.
      Schnelle Druckänderungen - klar. Ist zum Jagen oder Flüchten ziemlich sinnig. Aber so langsam laufendes Zeug?
      Cui bono?

      Viele Grüße
      Thomas
    • Tommy, "Cui bono" ist eine sehr gute Frage in diesem Zusammenhang! Will ich aber offen lassen. Denn ich weiss ja auch nicht, weshalb dieser Parameter "Druck" da auslösend sein soll. Entsprechend weiss ich auch nicht, ob das ein - cum grano salis gesprochen - kausaler oder nur ein statistischer Zusammenhang ist.

      Nur über das tiefe "Paradoxon des Messens" mag ich jetzt keine wissenschaftstheoretische Diskussion führen - und ich will nun auch nicht entscheiden, ob "Schrödingers Katze" gerade lebt...

      Was für mich entscheidend ist, ist dass wir nur sehr wenig über das Sensorium und über die Art der Signalverarbeitung anderer Lebewesen mit anderen Sinnen wissen. Wir haben keine konkrete Antwort, weder in der Physikfibel noch im Neuen Testament.

      Was uns bleibt, sind die Erfahrungen der Züchter. Und die sind weniger an der "neurophysiologischen Wahrheit" als vielmehr an befruchteten Welseiern interessiert.

      Stefan

      P.S. Zur Gewagtheit meiner These, die Du als Aufmacher nimmst: nein, sie ist eher - Schande über mein Haupt - tautologisch-trivial. Im Mittelalter beispielsweise konnte man kaum Temperaturen messen. Seit wann weiss man um Magnetismus und Elektrizität, aber seit wann können wir Feldstärken überhaupt messen? Thomas, da sind wir schon ziemlich im 19. JH. , da reden wir über Faraday und Maxwell...
    • :pfeifen:

      schönes Thema!

      Wer viel misst, misst Mist!
      Fische messen nicht - sie fühlen. Und so wie alle Lebenwesen - uns eingeschlossen - können sie nur Unterschiede wahrnehmen. Das aber sehr empfindlich, oft besser als unsere Meßgeräte.
      Was wir können?
      Nun, wirf einen Zuckerwürfel in den Bodensee - und unsere Wissenschaftler können den steigenden Zuckergehalt messen.
      Ein Hai kann einen Tropfen Blut über drei Kilometer Entfernung erkennen und der Spur folgen.
      Manche Fische können elektrische Ströme im Nano-Volt-Bereich über viele Meter weit fühlen.
      Hund können, gut trainiert, einer Duftspur folgen, die drei - fünf Tage alt ist.
      Ein Bussard kann eine Maus auf einen Kilometer Entfernung erkennen, der Adler ein Kaninchen auf 3 Kilometer.

      Vom Seitenlinien-Organ wissen wir nur, dass es auf Druckunterschiede reagiert. Und zwar im 1/1000 Millibar-Bereich!
      Mit freundlichen Grüßen
      euer Querdenker im Forum
    • Nee, nee, nee, mein Floh

      darf ich Thomas kurz in Schutz nehmen, bevor er selbst antwortet: So schnell geht es nicht!

      Thomas Frage war: Weshalb soll in einem System von Variablen ausgerechnet diese Variable (Druck) von ausschlaggebender Bedeutung sein? "Cui bono" schrieb er ironisch. Da hilft es nichts, anderweitige beeindruckende physiologische Leistungen von Tieren auf zu listen, Thomas Frage war konkret: Weshalb Druck?

      So schnell will ich zumindest über Thomas konkrete Frage nicht hinweg gehen: Ist Druck wirklich ein geeigneter Parameter? (Oder gibt es alternative Größen, die eventuell mit Druck korrelieren? Ist Druck eventuell nur ein Rand- (Epi)-Phänomen?)

      So schnell, wie Du suggeriest, kriegen wir Toms Argument nicht von der Backe.

      Stefan

      P.S. Was Messungen angeht, gebe ich Dir natürlich Recht! Das sagte schon mein guter Kumpel David Hume...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Prestutnik12 ()

    • Da hast du Recht! Und so meine ich das auch nicht.

      Tiere reagieren auch auf andere Ereignisse. So werden Gewitter von Langwellen (Funkwellen) begleidet, die schon Stunden vor dem Gewitter meßbar sind. Auch ändert sich die Leitfähigkeit von Luft - und Wasser. Ebenso ändern sich die Elektrischen Werte der Luft. Schließlich ist eine Gewitterwolke elektrisch geladen. Auch Veränderungen im Magnetfeld sind bekannt.

      Frag mal unsere Wissenschaftler dazu: frag zwei - und du wirst vier Antworten bekommen, die noch dazu unterschiedlich sind. Schlicht und einfach: Wir wissen es nicht. Wir wissen nur eines: Tiere reagieren wesendlich sensibler, als wir es uns vorstellen können. Es fällt uns nur sehr schwer, das richtig zu zuordnen...
      Mit freundlichen Grüßen
      euer Querdenker im Forum
    • Und ich befürchtete schon, eine voll bekloppte Frage gestellt zu haben. Und nu fachsimpelt ihr darüber schon seit Anfang der Woche. :zigarre:
      Grüße aus Nürnberg

      Gisela



      ”Alles, was wir hören, ist eine Meinung - keine Tatsache.
      Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive - keine Wahrheit.“

      Zitat: Weiß net.....aus'm Netz gefischt. :-)
    • Moin, moin!

      Prestutnik12 schrieb:

      Thomas Frage war: Weshalb soll in einem System von Variablen ausgerechnet diese Variable (Druck) von ausschlaggebender Bedeutung sein?
      Tiefdruckgebiete bedeuten: mehr Wasser, stärkere Strömungen, höheres Nahrungsangebot = höhere Überlebenschancen. Die Wahrnehmung erfolgt jedoch nicht, wie oft angenommen, nur über die Druckverhältnisse (Weberscher Apparat), sondern zusätzlich auch noch über den veränderten O²-Gehalt. (+/-20hPa bewirken in etwa den gleichen Unterschied wie 1°C Temperaturunterschied)
      Cory-Züchter (trifft teilweise auch auf andere wels- und karpfenartigen Fische zu) machen sich das oft zunutze, indem sie diese Periode künstlich nachbilden wenn sich größere Tiefdruckgebiete ankündigen. Man erhöht die Temperatur, verringert Strömung und Sauerstoff und stellt die Fütterung auf Diät. Anschliessend schraubt man alle Werte wieder auf max, inklusive fettreicher Kost.
      Detailliertere Berichte und Anleitungen hierzu findet man in Fachliteratur und auch im Netz. Wissenschaftliche Berichte/Veröffentlichungen auch zum Verhalten in freier Wildbahn u.a. von Boesemann oder Villagomez. Beobachtungen, die diesen Schluss zulassen, wurden aber auch schon weit früher, (z.B. Boulenger; Zool.Soc.London, ca. 1898) beschrieben.

      @'vetzy'
      Du betreibst ja einen ziemlich grossen Aufwand - tolle Arbeit.
      Hast Du evtl. mal ein paar Tipps für mich, was die Fütterung angeht? Ich habe da offensichtlich noch nicht das Richtige gefunden. Sie schwimmen quasi im Futter und trotzdem habe ich meist hohe Verluste.

      Grüße,
      Martin
      Grau ist alle Theorie - entscheidend is auf`m Platz.
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        Till