Bessere CO2 - Nachtabsenkung was sie wirklich bewirkt...
Worum es geht: CO2 oder Kohlendioxid wird an sich hauptsächlich am Tag, also
im Licht, für die Pflanzen als Düngung gebraucht. In der Nacht, also im Dunkeln,
ist es für Pflanzen nicht erforderlich. Könnte man denn nicht die CO2-
Versorgung in der Nacht einfach an die Beleuchtung koppeln? Theoretisch ließe
sich ja Einiges sparen, wenn man ausreichend lange abschalten könnte, denn
leider ist es ja so, dass die CO2-Befüllung der Flasche auch nicht gerade
kostenlos ist. Eine Erstreckung auf die doppelte Lebensdauer bedeutet da
einige Euro Ersparnis.
Folgender Versuchsvorgang wurde eingeleitet:
In einem 130 Liter-Becken (Karbonathärte 9°KH, Juwel Innenfilter mit 300 L/h,
dadurch etwas Oberflächenwasserbewegung, kein zusätzlicher Ausströmer, gut
bepflanzt, mäßiger Fischbesatz) wurde unmittelbar nach Abschaltung der
Beleuchtung um 20 Uhr die CO2-Versorgung abgestellt und versuchsweise bis
zum nächsten Tag um 13 Uhr so belassen, dann wieder angeschaltet, und der
Verlauf der CO2-Entwicklung möglichst oft und genau gemessen. Gemessen
wurde mit der Differenzmethode (Toleranz +/- 1 mg/l CO2). Bei dieser
Methode wird einmal der CO2-Gehalt so bestimmt und einmal nach Ausblasen
des gelösten CO2, um den Einfluss von organischen Säuren auf das
Messergebnis auszuschließen.
Es ergaben sich folgende Messwerte:
Uhrzeit Konzentration CO2
20 Uhr 28mg/L = Abschaltung
21 Uhr 21mg/L
22 Uhr 17mg/L
23 Uhr 16mg/L
05 Uhr 14mg/L
13 Uhr 13mg/L
Einschaltung der CO2-Versorgung um 13 Uhr:
Uhrzeit Konzentration CO2
17 Uhr 18mg/L
20 Uhr 24mg/L
Dieses Beispiel zeigt, dass der CO2-Gehalt in der Nacht erst recht rasch (von
knapp unter 30), dann aber kaum mehr sinkt. Die Untergrenze, die sich auch
am Tag bei Beleuchtung kaum ändert, sind 13-16 mg/Liter. 16 mg werden also
nach etwa drei Stunden erreicht. Der Anstieg von 13 auf 24 mg (fast
Ausgangsniveau) dauert dann etwa 7 Stunden.
Die Schlussfolgerung daraus könnte heißen, dass man die Zufuhr bereits 3
Stunden vor Lichtabschaltung beendet und 5 Stunden vor Lichteinschaltung
wieder beginnt. Man hat damit im beleuchteten Zustand immer die maximale
CO2-Versorgung und trotz Abschaltung im vorher genannten Ausmaß in der
Nacht unter Umständen immer noch um die 15 mg/Liter, was an sich sogar
untertags für viele bepflanzte Aquarien eine ausreichende CO2-Düngung
darstellt.
Wird die Gaszufuhr hingegen direkt mit der Beleuchtung geschaltet, tritt also
der Effekt auf, dass im Aquarium erst etwa 7 Stunden nach Lichteinschaltung
der Maximalwert erreicht wird.
Man erreicht in dem Beispiel bei einer 12-Stunden-Beleuchtung dadurch also
etwa 10 Stunden Abschaltung der CO2-Versorgung und damit fast eine
Verdopplung der Lebensdauer der CO2-Flasche. Vielleicht eine
Entscheidungshilfe. Vor allem hat man in der beleuchteten Zeit im Aquarium
optimale Werte!
Beachten sollte man allerdings, dass bei sehr starker Wasserbewegung
(Ausströmer etc.) die Abnahme des CO2-Gehaltes rascher und die Zunahme
langsamer erfolgt. Wobei im oben angeführten Versuch auch eine starke
Umwälzung stattgefunden hat, wie es bei Motorfiltern üblich ist.
Viel Erfolg beim Nachtabschalten
Nicole Halanek und Anton Gabriel
wasserpantscher.at
© 2018 Wasserpantscher - Der Beitrag kann privat und in Vereinen und Bildungsstätten beliebig
verwendet werden. Kommerzielle Verwendung erfordert unsere schriftliche Zustimmung.
Worum es geht: CO2 oder Kohlendioxid wird an sich hauptsächlich am Tag, also
im Licht, für die Pflanzen als Düngung gebraucht. In der Nacht, also im Dunkeln,
ist es für Pflanzen nicht erforderlich. Könnte man denn nicht die CO2-
Versorgung in der Nacht einfach an die Beleuchtung koppeln? Theoretisch ließe
sich ja Einiges sparen, wenn man ausreichend lange abschalten könnte, denn
leider ist es ja so, dass die CO2-Befüllung der Flasche auch nicht gerade
kostenlos ist. Eine Erstreckung auf die doppelte Lebensdauer bedeutet da
einige Euro Ersparnis.
Folgender Versuchsvorgang wurde eingeleitet:
In einem 130 Liter-Becken (Karbonathärte 9°KH, Juwel Innenfilter mit 300 L/h,
dadurch etwas Oberflächenwasserbewegung, kein zusätzlicher Ausströmer, gut
bepflanzt, mäßiger Fischbesatz) wurde unmittelbar nach Abschaltung der
Beleuchtung um 20 Uhr die CO2-Versorgung abgestellt und versuchsweise bis
zum nächsten Tag um 13 Uhr so belassen, dann wieder angeschaltet, und der
Verlauf der CO2-Entwicklung möglichst oft und genau gemessen. Gemessen
wurde mit der Differenzmethode (Toleranz +/- 1 mg/l CO2). Bei dieser
Methode wird einmal der CO2-Gehalt so bestimmt und einmal nach Ausblasen
des gelösten CO2, um den Einfluss von organischen Säuren auf das
Messergebnis auszuschließen.
Es ergaben sich folgende Messwerte:
Uhrzeit Konzentration CO2
20 Uhr 28mg/L = Abschaltung
21 Uhr 21mg/L
22 Uhr 17mg/L
23 Uhr 16mg/L
05 Uhr 14mg/L
13 Uhr 13mg/L
Einschaltung der CO2-Versorgung um 13 Uhr:
Uhrzeit Konzentration CO2
17 Uhr 18mg/L
20 Uhr 24mg/L
Dieses Beispiel zeigt, dass der CO2-Gehalt in der Nacht erst recht rasch (von
knapp unter 30), dann aber kaum mehr sinkt. Die Untergrenze, die sich auch
am Tag bei Beleuchtung kaum ändert, sind 13-16 mg/Liter. 16 mg werden also
nach etwa drei Stunden erreicht. Der Anstieg von 13 auf 24 mg (fast
Ausgangsniveau) dauert dann etwa 7 Stunden.
Die Schlussfolgerung daraus könnte heißen, dass man die Zufuhr bereits 3
Stunden vor Lichtabschaltung beendet und 5 Stunden vor Lichteinschaltung
wieder beginnt. Man hat damit im beleuchteten Zustand immer die maximale
CO2-Versorgung und trotz Abschaltung im vorher genannten Ausmaß in der
Nacht unter Umständen immer noch um die 15 mg/Liter, was an sich sogar
untertags für viele bepflanzte Aquarien eine ausreichende CO2-Düngung
darstellt.
Wird die Gaszufuhr hingegen direkt mit der Beleuchtung geschaltet, tritt also
der Effekt auf, dass im Aquarium erst etwa 7 Stunden nach Lichteinschaltung
der Maximalwert erreicht wird.
Man erreicht in dem Beispiel bei einer 12-Stunden-Beleuchtung dadurch also
etwa 10 Stunden Abschaltung der CO2-Versorgung und damit fast eine
Verdopplung der Lebensdauer der CO2-Flasche. Vielleicht eine
Entscheidungshilfe. Vor allem hat man in der beleuchteten Zeit im Aquarium
optimale Werte!
Beachten sollte man allerdings, dass bei sehr starker Wasserbewegung
(Ausströmer etc.) die Abnahme des CO2-Gehaltes rascher und die Zunahme
langsamer erfolgt. Wobei im oben angeführten Versuch auch eine starke
Umwälzung stattgefunden hat, wie es bei Motorfiltern üblich ist.
Viel Erfolg beim Nachtabschalten
Nicole Halanek und Anton Gabriel
wasserpantscher.at
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