Filter richtig reinigen


    • Saira
    • 7583 Aufrufe 17 Antworten

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    • Filter richtig reinigen

      • Hallo ihr Lieben, ich habe ein paar Fragen zum Thema Filter richtig reinigen / Filtermaterial austauschen.
      Mein 180Liter Becken läuft seit ca. 2,5 - 3 Monaten. In der Zeit haben wir einmal die obere Filterwatte gewechselt, sonst nur leicht ausgespühlt und ausgedrückt. Die anderen Schwämme haben wir bis jetzt in Ruhe gelassen. Wir haben einen Bioflow Filter von Juwel.

      In der Beschreibung unseres Filter haben wir gelesen, dass wir die Filterwatte wöchentlich, den Aktivkohleschwamm einmal im Monat, den Nitratschwamm alle zwei Monate, den grobporigen Schwamm alle drei Monate, die zwei feinporigen Schwämme alle neun Monate austauschen soll.

      Was sagt ihr dazu, ist das nicht viel zu oft? Ich habe jetzt schon oft gelesen, man soll nicht zu viel am Filter rum hantieren. Wie oft wechselt ihr die verschiedenen Schwämme?

      Liebe Grüße
      Saira
    • Hallo Saira,

      ich wechsle die Schwämme alle paar Jahre! Die kann man ja immer wieder auswaschen. Einzig das Filtervlies(Wattepad) wird bei jeder Reinigung ausgetauscht. Sauber mache ich den Filter erst wenn ich einen merklichen Druckverlust erkenne. Das ist bei mir so alle paar Monate, max. 3x im Jahr.
      Bei mir findet sich auch kein Kohle- oder Nitratschwamm im Filter. Das Zeug ist Blödsinn, weil man es ständig auswechseln müsste. Dafür habe ich Filtergranulat in einer Kammer. Dieses wird übrigens nie ausgewaschen, und wenn, dann nur mit Aquarienwasser. Niemals mit Leitungswasser.
      Du hast zwar einen Innenfilter und ich einen Außenfilter, dennoch läuft gerade Dein Filter ähnlich wie ein Außenfilter. Für mich einer der besten Innenfilter überhaupt :top:


      Gruß Roland
    • Hi!

      Das mit dem Filterreinigen ist tatsächlich so eine Sache ... jeder sieht es anders.

      - Kohleschwamm: ist ein chemischer Filter und gehören nur dann in den Filter, wenn man etwas entfernen will. z.B. Medikamente
      - Nitratschwamm: ist ein chemischer Filter und dazu gedacht, überschüssiges Nitrat aufzunehmen. Er hat eigentlich im Aqua nichts zu suchen.
      ACHTUNG! Wird oft mit einem Nitritschwamm verwechselt. Hier gibt es zwei Sorten:
      - ein mit Bakterien angeimpfter normaler Schwamm, der die nützlichen Bakterien ins Aqua bringen soll. Er wird nach einiger Zeit zu einem normalen Filterschwamm.
      - Nitritfilter: ist ein chemischer Filter und dazu gedacht, überschüssiges Nitrit aufzunehmen. Er ist nach einiger Zeit gesättigt. Eigentlich hat er im Aqua nichts zu suchen. Wasserwechsel ist effektiver und billiger.

      Filterwatte: ist ein mechanischer Feinfilter und dient dazu, das Wasser "klar" zu machen. Man kann ihn auswaschen. Aber oft geht das nur ein paar mal. Ab und zu auswechseln! Die Filterwatte verstopft mit der Zeit und kann dir so anzeigen, wann es Zeit ist, den Filter zu reinigen: -> Durchfluss lässt nach...

      Filterschwämme, von grob bis fein: sind mechanische Filter und filtern alle gröberen und feineren Teile heraus. Sie werden mit der Zeit biologisch besiedelt und so auch zu biologischen Filtern. Sie müssen regelmäßig gereinigt werden.

      Reinigungsintervall: hier widerspreche ich Roland.
      "nur mit Aqua-Wasser auswaschen": das kommt aus einer Zeit, als unser Trinkwasser noch reichlich Chlor enthielt. Chlor ist ein Desinfektionsmittel und würde alle Bakterien im Filter abtöten. Heute ist das nur noch selten der Fall.
      Filter gehören vor allem REGELMÄSSIG gereinigt. Ein Austausch ist erforderlich, wenn der Schwamm zerfällt oder nicht mehr durchlässig ist. Dabei darf man durchaus kräftig zu werke gehen!
      Ich bin der Meinung, dass man vor allen die Filter regelmäßig reinigen soll. Schon, um es nicht zu vergessen.

      Ist das Becken erst einmal "eingefahren" - und damit der Filter auch - kann es/ihn so schnell nichts mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Das ist etwa nach 6 bis 9 Monaten der Fall.
      Mit freundlichen Grüßen
      euer Querdenker im Forum
    • Soviel ich weiss, sollte man niemals Teilwasserwechsel und Filter Reinigung gleichzeitig machen. Ich mache alle zwei Wochen Teilwasserwechsel (ausser es gibt Probleme) und zwei Wochen später Filter. Aber auf keinen Fall mit heissen Wasser und wirklich nur den gröbsten Schmutz von den Filter Einheiten. Ansonsten leiden die Filter Bakterien darunter . lg
    • Georg78 schrieb:

      Soviel ich weiss, sollte man niemals Teilwasserwechsel und Filter Reinigung gleichzeitig machen. Ich mache alle zwei Wochen Teilwasserwechsel (ausser es gibt Probleme) und zwei Wochen später Filter.
      Hallo Georg,

      Teilwasserwechsel und Filterreinigung kann man problemlos zusammen machen.

      Teilwasserwechsel 1x wöchentlich 50%

      Filter erst dann reinigen, wenn der Wasserausauslauf nur noch ganz gering ist, sonst Finger weg vom Filter.
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Hi,

      Filterreinigung und WW: typische Streitthemas. Da gehen die Meinungen weit auseinander.

      Teilwasserwechsel: die absolute Menge ist gar nicht so wichtig. Mit etwas probieren kann man sich gut an die passende Menge herantasten.
      Als Anhaltspunkt: viele Tiere = hohe Belastung = größere WW und/oder häufige WW. Zuviel schadet allerdings nicht (es kostet aber Geld). Zuwenig schadet auf Dauer.
      Messmittel: Leitwert (Leitfähigkeit). Die Werte jedes mal vor dem WW aufschreiben - mit der Zeit "lernt" man, wann es an der Zeit ist.

      Filterreinigung: Wichtig: regelmäßig.
      Wann? Egal, am besten vor dem Wasserwechsel. So vergisst man das nicht.
      Warum nicht abwarten, bis der Durchfluss (deutlich) nachlässt? Weil das gar nicht so einfach zu bestimmen ist. Alle Filter haben einen Not- oder Mindestdurchfluss. Das dient zur Sicherheit, weniger wird es nicht. Selbst wenn der Filter völlig "zu" ist.
      Und nun sag mir einer, wie ihr das bestimmen wollt!
      Gerade bei Topffilter (Außenfilter) kann dieser Mindestdurchfluss recht groß sein.
      Auch hier kann man sich "heran" tasten. Einfach die Reinigungsintervalle verändern und es so ausprobieren...
      Mit freundlichen Grüßen
      euer Querdenker im Forum
    • derTeichfloh schrieb:



      Messmittel: Leitwert (Leitfähigkeit). Die Werte jedes mal vor dem WW aufschreiben - mit der Zeit "lernt" man, wann es an der Zeit ist.
      Hallo,

      seit ich Aquarien habe und das ist schon etliche Jährchen, mache ich, 50% bis 80% einmal wöchentlich Wasserwechsel.
      Dazu brauche ich kein Messmittel (Leitfähigkeit). Solch ein Teil habe ich gar nicht.
      Wann es an der Zeit, Wasserwechsel zu machen? wenn eine Woche vorbei ist. :zwinker:


      derTeichfloh schrieb:

      Hi,

      Filterreinigung und WW: typische Streitthemas.
      Für mich ist das kein Streitthema, was soll da passieren? Das ist ein Mythos der Netz rumgeistert.
      Ich mache dies immer so, passiert ist nie was.
      Wenn eine Filterreinigung ansteht, wird auch gleich der Wasserwechsel mitgemacht.

      derTeichfloh schrieb:




      Filterreinigung: Wichtig: regelmäßig.
      Weshalb soll ich einen Filter regelmäßig reinigen, dessen Durchfluß noch gut ist? also, in ein System eingreifen, dass noch ok ist und noch seine Arbeit tut? Für mich völlig unsinnig.
      Bei mir wird der Filter erst gereinigt, wenn ich sehe, dass der Wasserauslauf nur noch sehr gering ist.
      Irgendetwas nachteiliges habe ich nie feststellen können.

      derTeichfloh schrieb:

      Zuviel schadet allerdings nicht (es kostet aber Geld)
      Richtig, Wasser kostet Geld, Strom und Futter auch, aber das weiß man ja vorher. :zwinker:
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Hallo David,

      ja, es ist und bleibt ein Streitthema!

      Ich z.B. habe im Leben noch nie mehr als 20-maximal 25% Wasser gewechselt und bin damit immer recht gut gefahren. Stop! Stimmt nicht ganz. Früher in meiner Malawi-Zeit waren es schon auch mal annähernd 50%. Diese Fische belasten das Wasser mit ihren Ausscheidungen dermaßen dass es wohl Sinn macht etwas mehr Wasser zu wechseln. Diese Tiere halten das auch aus. Es gibt aber auch Tiere, z.B. einige Zwerggarnelen aber auch Salmler, die wohl gar nicht so erfreut sind wenn man sie mit diesen ständigen Frischwassergaben stört.

      Meine Meinung ist: Man kann keine Empfehlung aussprechen wie viel Wasser nun die einzig richtige Formel ist. Es wird sich immer nach den Tieren, der Anzahl der Tiere, den Pflanzen und der Menge an Dünger richten. Jedes Aquarium stellt da andere Ansprüche. Ich behaupte sogar dass ich mit weniger Wasserwechsel besser fahre als mit zu viel.

      Beachtet alleine den Temperaturunterschied, der entsteht wenn ich z.B. im Winter das Wasser wechsle. Nicht jedes Tier kann damit gut umgehen. Ich stelle mir gerade vor in einem Becken mit Bienengarnelen wöchentlich mehr als 20% Wasser zu wechseln. Jede Wette dass die Nelen das kein halbes Jahr durchhalten. Hier würde ich alle 2 Wochen max. 15% wechseln.

      Anderes Beispiel: In meinem Perlhuhn-Zuchtbecken füttere ich die kleinen Sprotten anfangs zwischen 3 und 6x täglich! Hier muss ich spätestens jeden zweiten Tag einen Teil des Wassers wechseln, so sehr wird dadurch das Wasser belastet. Dann aber auch nur wieder 20% maximal!

      Eine Formel für die richtige Menge beim Wasserwechsel? Niemals!


      Gruß Roland
    • Roland schrieb:

      Hallo nochmal,

      da sieht man es doch! Wolfgang und ich posten gleichzeitig unsere Meinungen dazu. Und unterschiedlicher könnten unsere Meinungen doch gar nicht sein. Also Wolfgang, es ist und bleibt also doch ein Streitthema :lach:
      Sagen wir es mal so Roland, es ist doch wie bei vielen Dingen in der Aquaristik, auf einen Nenner kommt man nie. Soll jeder so machen, wie er meint und es für richtig hält. :zwinker:
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • HiHi zusammen

      Dieses „Aquaristik nach der Stechuhr“ - jeden Samstag 50 Prozent Wasserwechsel, dann die Sportschau, hernach das Muttchen :schaem: ... - ist so gar nicht mein Ding. Im Gegenteil, der Aquarianer, der ich gerne wäre und der ich gerne mal werden möchte, arbeitet mit Bobachtung und Erfahrung.

      Man kennt seine Becken und kann seinen speziellen Besatz und seine Bedürfnisse einschätzen.

      Okay, wenn ich Grabensee-Barsche der Bullenklasse halte, denen jeden Tag ein 30 Zentimeter langer Kackfaden aus dem Hintern hängt, dann kann auch diese Frequenz 50 Prozent jede Woche natürlich in Ordnung sein.

      Andere Tiere bringe ich damit glatt um! Da bin ich bei Dir, Roland: Bei heiklen Bienen- oder Pintogarnelen wären solche Wechselorgien extrem kontraproduktiv. Osmosewasser nachfüllen, alle drei Wochen gerade mal 10 Prozent Wechsel, das reicht! Amano-Garnelen dagegen kannst Du jeden Tag „duschen“, die machst Du damit jedesmal glücklich!

      Genau wie bei den oben gleichfalls angesprochenen Salmlern: Wenn Du beispielsweise die kleinen Amandae-Salmler so behandelst, dann werden die nicht alt. Der Stress haut die um. Bei jedem Wasserwechsel - und sei er noch so vorsichtig und behutsam - rammen die ihre Köpfchen in den Bodengrund, verkriechen sich und wollen nur noch weg. Mit solchen Tieren darf man das nicht machen!

      Abgeschwächt gilt das auch für meine Schmucksalmler, die H. bentosi. Gesellschaftsbecken, unten drin sind Cory-Welse, die Wasserwechsel mit kälterem Wasser lieben. Aber die Bentosi reagieren pienzig, werden ganz schnell blass um die Nase, verlieren ihre Farbe. Da muss man als Aquarianer eben einen guten Kompromiss für alle Bewohner gleichermaßen herausfinden.

      Es ist erstaunlich, dass sich solche „Bauernregeln“ gerade beim Wasserwechsel so verbreitet haben und immer noch völlig undifferenziert kolportiert werden. Bei der Fütterung, beispielsweise, würde ja auch niemand sagen: „Wirf jeden Tag 5 Welstabletten in Dein Becken. Egal, was und wieviele Tiere drin leben!“ Da akzeptiert man ja auch, dass gepflegten Tierarten, die Besatzdichte etc. schon eine zentrale Rolle in der Aquaristik spielen…

      My 5 Cents,
      Stefan