Wie testet man am einfachsten?


    • ChrisK
    • 4441 Aufrufe 29 Antworten

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    • Wie testet man am einfachsten?

      Wie macht Ihr die Tests der Wasserwerte? Ich hab so nen Koffer mit ein paar Tests für ph-Wert, Nitrit, Nitrat, GH und so. Ist ja immer ne ziemliche Arbeit. Gibt es da auch technisch ausgereiftere Sachen, die einem die Arbeit abnehmen? Mein Traum wäre ja ein Gerät, auf dem ich die Wasserwerte in Echtzeit ablesen kann, aber das ist wohl mit Ausnahme der Temperatur Wunschdenken...
    • Guten Morgen, Chris, willkommen!

      Ach, das alte Thema „Wer misst, misst Mist“, das gab es hier ja schon öfter… Da kannst Du alleine hier im Stammtisch hundert Meinungen finden. Meine ist: Solange Du nicht weißt, was Du da misst und wie Du die Messungen der einzelnen Werte interpretieren kannst, brauchst Du erst gar nicht anzusetzen mit Messungen... Das ist wie bei Deinem E-bass: Strom und vier Saiten alleine reichen nicht. Du brauchst jemanden, der drauf spielen kann, der was mit dem Ding anzufangen weiß… Und den Zeitaufwand und die Mühe, Dir dieses Know-How anzulesen, das kann Dir niemand ersparen.

      Allerdings: Es gibt schon schnellere Meßverfahren als die „Schüttelchemie“: ph-Wert mit einer Sonde, Leitwert mit einer Sonde, CO2-Wert als Dauertest im Becken, ach, man kann vieles schon abkürzen. Wenn man weiß, was die Werte sagen.

      Mein Wort zum Sonntag,
      Stefan
    • Hi Georg, hi Stefan, danke für Eure Rückmeldungen! Ja, über den Spruch „wer misst...“ hier im Forum bin ich beim Suchen auch gestolpert. Mein aktuelles Messthema sind die Nitritwerte, da die aus irgendeinem Grund gerade sehr volatil sind. Ich habe auch schon mehrere Monate gar nicht gemessen, weil einfach alles rund lief. Gerade habe ich aber zwei Kandidaten im Becken, die eher lustlos rumdümpeln, da würde ich dann schon gerne verstehen, ob das was mit dem Wasser zu tun hat.

      Dann schüttel ich dafür erstmal weiter. Nach so einer ph-Sonde schaue ich aber mal, allein schon aus Interesse an technischer Spielerei...
    • Thema „Wer misst, misst Mist“ gewagte These oder ( in meinem Fall Stefan - da mir ja Deine Erfahrung fehlt ) ?

      Grundsätzlich hoffe ich aber auch die viele Messerei bald durch Erfahrungswerte ersetzen zu können aber gerade jetzt am Anfang bin ich froh das es Mittlerweile so viel Möglichkeiten gibt sich die nötigen Daten Daheim zu beschaffen .

      Ich nutze zur Zeit Teststreifen da hab ich max. in 60sec. die wichtigsten Eckdaten die ich brauche ( zumindest grob ) , und jetzt wo der Koffer da ist kann ich das noch etwas erweitern und die Genauigkeit der Streifen überprüfen ( ich nehme auch immer 2 Streifen - so überprüft gleich ein Streifen den anderen [hatte da mal ne Schwankung ] ) , um Erfahrungen zu sammeln ... um Später auf Diese zurückgreifen zu können und das Messen/Überprüfen auf ein Minimum zu beschränken .

      Finde also Teststreifen wenn auch nicht besonders genau , aber als schnelles Mittel und zur groben Überprüfung ganz gut - solange es kein Messgerät gibt was all das zu einem annehmbaren Preis kann ...

      MfG DW
      Wer zweideutig denkt, hat eindeutig mehr zu lachen.
    • Die Messstreifen hab ich früher auch benutzt, für die schnelle Wassertestung ok aber für mehr sind sie nicht zu gebrauchen. Wenn du eh im Besitz eines Testkoffers bist aber dir die Arbeit nicht antun willst, nimm die Teststreifen und sollten da fragwürdige Werte zu sehen sein dann mach zur Sicherheit einen Test mit dem Koffer :top:
    • Ich denke, ich bleibe dann erstmal bei dem Koffer und messe nur das was nötig ist. Im Moment halt viel Nitrit, ansonsten ab und an den ph-Wert. Den Rest brauchte ich bislang eigentlich nur in der Einfahrphase. Oder habe ich da einen Denkfehler?
    • Ich hab den kleinen Jbl Koffer mit PH, KH, Nit2, Nit3 und FE. Wenn dann mach alle. Ich brauche dafür 1/2 h :top: brav in der beiliegenden Liste eintragen. Dann siehst du immer genau wenn sich die Werte ändern. Deinen Fischen zuliebe Buch führen. Nur ein Tip, so mache ich es. lg aus Wien
    • Hallo ChrisK,

      ich mache es auch so. Ich teste mit JBL Teststreifen und wenn es da Auffälligkeiten gibt dann teste ich genauer.

      Ich habe am Anfang auch mal die Sera Teststreifen als gegen Check probiert. Die gehen gar nicht. Nach diesen Teststreifen stimmt nichts im Aquarium. Die JBL sind da extrem nahe am Koffer dran.

      Grüße

      Al Bundy
    • Prestutnik12 schrieb:

      „Wer misst, misst Mist“
      Hey, das ist doch mein Spruch, wenn vom Messen, von Messgenauigkeit … und vielleicht auch von einer Zuverlässigkeit der Messergebnisse die Rede ist.

      Allerdings habe ich mir als ehemaliger Messtechniker, der auch mal Leiters eines DKD-Kalibrierlabors war und auch sehr viel mit Qualitätssicherung zu tun hatte, mir auch einen anderen (widersprüchlichen?) Spruch auf meine Fahne geschrieben:

      „Miss alles, was sich messen lässt, und mach alles messbar, was sich nicht messen lässt.“
      Archimedes (287 vor Christus – 212 vor Christus)


      Der Hintergedanke war wohl nicht: Messen um des Messens Willen, sondern mehr, die nötigen Rückschlüsse/Entscheidungen nach einer Fehlerermittlung/Messreihe/Analyse treffen zu können.
      Je nachdem, was man mit den Ergebnissen anfangen zu denkt, sollte man sich die Frage stellen, "Wie genau muss ich das denn wissen um eine zielführende Maßnahme ergreifen zu können?"
      Dann spielen "absolutes" und/oder "relatives" Messergebnis eine ganz wichtige Rolle.

      Weiß ich, dass vor der aktuellen Messung alles in Ordnung war, und man hat von vorher Messergebnisse vom gleichen Prüfmittel spielt es kaum eine Rolle, ob die Messwerte absolut immer stimmen. Wichtig wäre dann die Veränderung selbst.

      Und schon kommen noch zwei sehr wichtige Begriff der Messtechnik dazu:
      "systematische Abweichung" und "zufällige Abweichung"

      Die systematische Abweichung ist (u.U.) bekannt in der Größe UND Richtung und kann zur Berichtigung des Messergebnisses eingerechnet werden.
      Die zufällige Abweichung ist das, was ein Messergebnis "unsicher" macht. Oft ist dann das Prüfmittel "nicht geeignet" die nötige Messgenauigkeit sicher zu stellen.

      Ob jetzt Farbvergleiche von Flüssigeiten "genauer" sind als von Teststreifen, will ich mal (aus eigener leidlicher Erfahrung) bezweifeln. Ich bin etwas Farbenblind und habe so mit beiden Messverfahren ein Problem, was aber nichts mit dem Prüfmittel zu tun hat, sondern nur mit meinen Augen und/oder einer Fehlfunktion zwischen meinen Ohren. :schaem:

      Aber!
      Ich nutze schon lange ausschließlich JBL-Teststreifen. Eben WEIL ich da immer wieder was anderes laß, besorgte ich mir eine spezielle Farbschablone und eine App die mit der Kamera des Handys den Farbvergleich … :pfeifen: … "genauer" hinbekommen sollte.

      Ganz so einfach ist das dennoch nicht. Bei unmittelbaren Wiederholungsmessungen kamen auch schon Unterschiede raus, würde ich peinlich genau auf die allgemein gültigen Grenwerte blind vertrauen, alles zwischen "Weiter so!" und "unterirdisch vernichtend" erfahren.

      Ich hatte gar keine "SICHTBAREN" Probleme mit meinen Fischen und Garnelen. Und auch seltene Tests ergaben nichts aufregendes. Ergo wurde erst auch gar nichts gemessen. Nur wegen zu viel Algen und zu geringes Pflanzenwachstum wendete ich mich an des Labor unseres Aquarienvereins … mit einem vernichtenden Urteil. :-O
      "Normal dürfte in der Kloake nichts mehr leben." :confused:

      In einer Diskusionsrunde wurde dieses Urteil relativiert. Man sollte nur verschiedene Bewohner gar nicht erst einsetzen. Mit meiner Wahl hatte ich wohl Glück.

      Bis wieder alle relevanten Werte passen, werde ich alle paar Tage einen Teststreifen je Becken opfern. Dabei stellte ich (wie oben beschrieben) starke Schwankungen fest, die ich aber mangels einer geeigneten Maßverkörperung (so eine Art Endmaß) nicht bewerten kann.
      Man könnte die Ergebnisse versuchen statistisch auszuwerten, da käme aber erfahrungsgemäß auch nix g'scheits raus.
      Besser ist es für mich: ich halte mich grob an meine Teststreifenauswertung über die App und gehe einmal im Monat zur "Schiedsstelle" des Aquarienvereins.

      Ich kann schon mal genauer erzählen, wie das alles bei mir mit der Messerei läuft, aber dann in einem eigens eröffneten Thema. :zwinker:
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • ich halte die Tropf-Tests auch nicht für soooo aussagekräftig.

      1.) 5 ml sind nicht immer 5 ml
      manchmal sind es 4,88ml, manchmal 5,17ml

      2.) Ein Tropfen ist nicht immer ein identischer Tropfen. Zumal man bei einigen Flaschen die Tropföffnung selber schneiden/öffnen muss - das eröffnet auch einen unendlichen Spielraum an unterschiedlich großen Tropfen. Und manchmal drückt man die Flasche etwas, damit der doofe Tropfen endlich kommt, oder es ist minimal Luft im Ausguss.... neee neee.

      Und dann trifft ein kleiner Tropfen auf 5,17ml - und schon ist das Ergebnis fein verwässert.
      Oder ein dicker Tropfen trifft auf 4,88 ml - und schon ist dein H2O2 lt Test eine eine ganz andere Lösung.

      Dann lieber mit Stäbchen eine Serie testen und den Mittelwert nehmen.
      Stäbchen kann man übrigens wunderbar längs halbieren, um Material zu sparen.
      Das halbiert das Opfer :ablv:
      Viele Grüße

      Christine
    • Moin,

      ich muss auch zu meiner Schande gestehen das ich den grossen Messkoffer von JBL habe.

      Am Anfang war das auch sehr nuetzlich, ich habe staendig die Wasserwerte gemessen um das Gleichgewicht im Aquarium einzuhalten.
      Also Nirtat, Nitrit, Sauerstoffgehalt und und und.

      Gut, das Aquarium ist "eingefahren". Ich mache natuerlich regelmaessigen Wasserwechsel und habe schon lange keine Wasserproben mehr vorgenommen.
      Den Fischen geht es gut und die Pflanzen wachsen eigentlich zu praechtig.

      Was soll ich da noch testen, jedenfalls steht der Testkoffer jetzt nur noch als Alibifunktion da rum.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Zum Thema passend will ich noch etwas über den "Wasserleitwert" schreiben.
      Das hat jetzt nicht direkt etwas mit einer laufenden Überwachung zu tun, außer vielleicht man ist gezwungen mit verschiedenen Wässern sein Aquariumwasser zu "verschneiden". Besonders wenn dann Fische eingesetzt werden (neu besorgte oder auch welche, die aus irgend welchen Gründen ausquartiert wurden) spielt der Leitwert vielleicht schon eine wichtige Rolle.

      Das ist jetzt nicht auf meinem Mist gewachsen. Das mit dem Leitwert wird (wie so vieles) von JBL bei YouTube ganz gut erklärt … meine ich.



      Das wie und warum wird ca. ab 6:30 (bis mindestens 10:15) erklärt.
      Es schadet aber nicht, sich den Clip ganz anzuschauen. :zwinker:

      Ich habe vor, einige kleine Fische vom 160er ins 57er umzusetzen und mir meine "Schwärme" etwas zu erweitern.
      So ein Gerät kostet nicht die Welt. So ist das für mich schon nicht falsch, es mir zu besorgen, selbst wenn es überflüssig werden könnte, sobald meine Becken wie gewünscht besetzt sind.
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • Ü-brigens!

      Christine xx schrieb:

      Stäbchen kann man übrigens wunderbar längs halbieren, um Material zu sparen.
      Das halbiert das Opfer
      Das mag funktionieren … ich mache es trotzdem nicht mehr.
      (Ganz früher habe ich das mit Harnzucker-Teststreifen erfolgreich gemacht. Aber die Zeiten sind dank Dexcom G6 vorbei.)

      Mit einem neuen Cuttermesser schnitt ich freihändig einen Streifen durch, was auch gelang. Aber einige "Farbkissen" platzten und bröselten vom Streifen ab. Mit meinen Scheren ging das sichrlicht nicht besser.

      So weiß man dann manchmal nicht alles was man wissen wollte.
      Nun, da ich vom Handy die Farbveränderungen zu einer Schablone messen lasse glauge ich, dass dafür die ganze Fläche gebraucht wird. Ich habe es aber nicht probiert.
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • HiHi

      Ja, der Leitwert ist so ziemlich der einzige Wert, den ich bei der Produktion von Weichwasser regelmäßig messe. Den LW misst man imWechselwasser, bevor man es ins Becken gibt.

      Das Aquarienwasser später direkt zu testen ist ziemlich sinnlos. Denn der dort gemessene LW ist zu unspezifisch, setzt sich aus dem „minimalen Leitwert“ (der aus den Härten stammt) plus zig anderen Faktoren zusammen wie Dünger, Salzzugabe, Nitrit, Nitrat etc.

      Mein Leitwertmessgerät hat rund 10 Dollar in China gekostet. Das reicht. Denn Leitwertmessgeräte sind absolute Simpel-Technik. (Nicht zu vergleichen mit Ph-Metern, die aufgrund der Mess-Diode weitaus höhere Ansprüche stellen.)

      Man sollte vielleicht drauf achten, dass es Mikro-Siemens anzeigt und nicht in TDS ppm. Diese TDS-Anzeige ist halt Standard in den USA, aber wir in Europa halten es nun mal mit Siemens, in der Literatur findet man eben zumeist diese Angabe. Man kann es zwar umrechnen (1:1,56), aber das nervt…

      Grüße,
      Stefan :wink:
    • Moin Stefan,

      ich hatte am Anfang auch das Problem mit dem Leitwert.
      Habe mir dann, eigentlich fuer billiges Geld, so ein Messgeraet fuer Micro-Siemens und auch umschaltbar fuer TDS ppm gekauft. Dabei war auch ein Messbecher und ein Salz um das "Ding" zu kaliebrieren.

      Das Problem war ja damals das meine Entkalkungsanlage einen Wert von ca. 1.200 Micro Siemens geliefert hat und dann letztendlich meine Osmoseanlage zum Einsatz kam.

      Ist nicht nur gut fuers Aquariumwasser, sondern auch fuer mein Teewasser, fuer eigefleischte Kaffeetrinker auch durchaus zu empfehlen.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Oliver70 schrieb:

      Ist nicht nur gut fuers Aquariumwasser, sondern auch fuer mein Teewasser, fuer eigefleischte Kaffeetrinker auch durchaus zu empfehlen.
      Zu weich sollte das Wasser für Espresso gar nicht werden, Oliver. Für mich ist die SAche klar: Bei Wasser mit einem Leitwert von 323 schmeckt der Espresso am "sizilianischsten".

      :yes: Stefan
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