Hallo Leute, in einem anderen Thread ist mir ein Verdacht kekommen, deshalb mach ich mal das Thema auf.
Vor einigen Monaten habe ich eines nachts gegen 4:00 zu meinem Entsetzen gesehen, wie die Fische in einem großen Becken Luft schnappend an der Oberfläche hingen.
Zunächst eine kurze Beschreibung des Beckens:
In der nächsten Nacht habe ich das gleiche beobachtet. Etwas genauer: Zuerst die Tränenindianerbarben, dann die Rubinbärblinge und schließlich die Aufwuchsfresser.
Die Dawkinsia sind sehr bewegungshungrige Fische, und manchem Aquarianer, und auch mancher Aquarianerin wäre schon zu viel Hektik, wenn die Tiere nur chillen.
Sie fressen, wie die Scheunendrescher, und zwar alles und in jeder Menge, inklusive der Pflanzen. Aber ich finde es immer noch faszinierend, wenn sie vormittags durch´s Becken toben, ihre Rangordnung ausdiskutieren und den Mädels nachstellen.
Logischerweise sind es auch sehr sauerstoffhungrige Tiere.
Ich habe dann zwei Sprudelsteine rein gehängt und Vollgas laufen lassen. Nach etwa einer Stunde entspannte sich die Lage, was meine Annahme bestätigte, dass es sich um ein Sauerstoffdefizit handelte. Zum Glück gab es keine Verluste.
Nach kurzem Suchen in den Tiefen meiner Hirnwindungen, ist mir ein Licht auf gegangen:
Pflanzen brauchen Energie zum Aufbau von Stärke und Zellulose aus Einfachzucker und sie brauchen Energie zur Synthese von Proteinen. Diese Energie beziehen sie, wie Tiere aus der Oxydation von Zucker, den sie tagsüber durch Assimilation erzeugen. Den Sauerstoff geben sie ab, weil bei der Photosynthese ein Überschuss an Sauerstoff entsteht.
Nachts sind sie einfach O2-Konsumenten.
Dieses Phänomen tritt in meinem Becken erst ca. 5-6h nach „Sonnenuntergang“ auf. Solange reicht der Vorrat im Wasser, obwohl diesbezüglich eigentlich gute Bedingungen herrschen. Ein Ausdünnen der Pflanzen hat dann auch Abhilfe geschaffen. Wahrscheinlich habe ich durch die Düngung das „Fass zum Überlaufen gebracht“.
Nun frage ich mich, ob dieses Phänomen nicht die Ursache für manches unerklärliche Fischsterben in eigentlich gut laufenden Becken ist. Vor allem wenn es morgens auftritt und das Becken über Nacht abgedeckt war.
Ich meine, wer schaut sich schon um 4:00 nachts sein Aquarium an, wenn man nicht wie ich durch die Arbeit einen völlig verkorksten Schlafrythmus hat?
Gruß
P.S.: Ich hatte vergessen der Chlorwert liegt bei 0. Wer jemals etwas anderes bei sich gemessen hat, bekommt von mir einen Kaugummi geschenkt.
Vor einigen Monaten habe ich eines nachts gegen 4:00 zu meinem Entsetzen gesehen, wie die Fische in einem großen Becken Luft schnappend an der Oberfläche hingen.
Zunächst eine kurze Beschreibung des Beckens:
- 540 l, 400 l effektiv; 130 x 70 x 60 cm (LBH)
- stark bepflanzt mit 5 Echinodoren, eine Gruppe Alternanthera, einige Cryptocorinae und jede Menge Hygrophila (2 Arten)
- wenig Algen
- 2 Filter, so dass überall Wasserbewegung zu sehen war.
- einige Tage zuvor hatte ich erhöhte Stickstoff- und Phosphorwerte gemessen. Der Kali und Eisenwert lag in der Nähe der Nachweisgrenze. Also K/Fe- Düngung Wochendosis auf Tagesgaben runtergebrochen. Die Pflanzen haben das mit verstärktem Wachstum quittiert und die Algen wurden noch weiter zurück gedrängt. Vermutlich stieg auch der CO2-Konsum.
- Besatz: 23 Dawkinsia, 15 Epalhorynchis (?) frenatum (früher Labeo~), 20 Danio choprae, 5 siam. Rüsselbarben und ein paar Schnecken. Also Oberkante Unterlippe.
- Wasser: 4° dHK; 6° dHG; ph 6,7; 25° C
- Beleuchtung: ca. 150 Watt LED
- Das Becken ist nicht abgedeckt, ein Söchting Oxydator A läüft mit 2 Kathalysatorbits und zusätzlich ein Oberflächenskimmer.
In der nächsten Nacht habe ich das gleiche beobachtet. Etwas genauer: Zuerst die Tränenindianerbarben, dann die Rubinbärblinge und schließlich die Aufwuchsfresser.
Die Dawkinsia sind sehr bewegungshungrige Fische, und manchem Aquarianer, und auch mancher Aquarianerin wäre schon zu viel Hektik, wenn die Tiere nur chillen.
Sie fressen, wie die Scheunendrescher, und zwar alles und in jeder Menge, inklusive der Pflanzen. Aber ich finde es immer noch faszinierend, wenn sie vormittags durch´s Becken toben, ihre Rangordnung ausdiskutieren und den Mädels nachstellen.
Logischerweise sind es auch sehr sauerstoffhungrige Tiere.
Ich habe dann zwei Sprudelsteine rein gehängt und Vollgas laufen lassen. Nach etwa einer Stunde entspannte sich die Lage, was meine Annahme bestätigte, dass es sich um ein Sauerstoffdefizit handelte. Zum Glück gab es keine Verluste.
Nach kurzem Suchen in den Tiefen meiner Hirnwindungen, ist mir ein Licht auf gegangen:
Pflanzen brauchen Energie zum Aufbau von Stärke und Zellulose aus Einfachzucker und sie brauchen Energie zur Synthese von Proteinen. Diese Energie beziehen sie, wie Tiere aus der Oxydation von Zucker, den sie tagsüber durch Assimilation erzeugen. Den Sauerstoff geben sie ab, weil bei der Photosynthese ein Überschuss an Sauerstoff entsteht.
Nachts sind sie einfach O2-Konsumenten.
Dieses Phänomen tritt in meinem Becken erst ca. 5-6h nach „Sonnenuntergang“ auf. Solange reicht der Vorrat im Wasser, obwohl diesbezüglich eigentlich gute Bedingungen herrschen. Ein Ausdünnen der Pflanzen hat dann auch Abhilfe geschaffen. Wahrscheinlich habe ich durch die Düngung das „Fass zum Überlaufen gebracht“.
Nun frage ich mich, ob dieses Phänomen nicht die Ursache für manches unerklärliche Fischsterben in eigentlich gut laufenden Becken ist. Vor allem wenn es morgens auftritt und das Becken über Nacht abgedeckt war.
Ich meine, wer schaut sich schon um 4:00 nachts sein Aquarium an, wenn man nicht wie ich durch die Arbeit einen völlig verkorksten Schlafrythmus hat?
Gruß
P.S.: Ich hatte vergessen der Chlorwert liegt bei 0. Wer jemals etwas anderes bei sich gemessen hat, bekommt von mir einen Kaugummi geschenkt.
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