Hallo Aquarienfreunde,
Tja, nachdem ich umgehend ein Aquarium abgebaut habe um Platz zu schaffen, mein Wohn-/Aquarienzimmer zu einer Werkstatt umfunktioniert habe und alles soweit vorbereitet war, ist leider der Kontakt abgebrochen.
Nachdem ich aber schon in die Schwünge gekommen war, wollte ich nicht mehr auf die Bremse treten. Also habe ich weiter gemacht. Jetzt geht’s halt nur noch um ein weiteres SB- Becken. Schade, hatte mir ein Experiment zur Kommunikation erhofft.
Entsprechend fasse ich alles zusammen und fokussiere vor allem auf meine Vorgehensweise und was besser gehen sollte.
Zuerst einmal muss man sagen, dass der Eigenbau keineswegs billiger ist, als der Kauf. Ein fast gleiches Becken bekommt man für 195,- € zzgl. 50,- € Fracht. Glas und Silikon haben mich 225,- € gekostet. Das gekaufte hätte geschliffene Kanten und 5 Jahre Garantie, meines nicht. Man muss ehrlicherweise abraten.
Mir geht es darum, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Das gefällt mir und gibt mir Selbstvertrauen.
Prinzipielles:
Die Klebeflächen müssen absolut sauber und trocken sein. Darauf achte 200%ig, weil davon die gesamte Stabilität abhängt.
Der Hersteller empfiehlt bei Fugen über 12 mm Tiefe in zwei Schichten auf zu bauen, die jeweils ganz aushärten sollen. Der Versuch hat mir auch gezeigt, dass Silikon auf Silikon eine gute Haftung hat.
Da ich in Coronazeiten allein arbeiten muss, habe ich beschlossen in Etappen vorzugehen. Dadurch vermeide ich wiederholtes Korrigieren, das nach spätestens 10 Min. dazu führt, dass sich die Verklebung wieder löst. So bleibe ich entspannt im Zeitfenster. Das ist zulässig, da die Kontaktflächen zum ausgehärteten Silikon entweder sehr klein sind oder keine Kräfte aufnehmen müssen. Aus Sicherheitsgründen habe ich die Kehlfugen leicht überdimensioniert.
Auf Abkleben habe ich vollständig verzichtet. Trotzdem nahm die Vorbereitung bei weitem die meiste Zeit in Anspruch.
Maße:
LxBxH 100x60x60 cm, 360 l, Glasstärke 10 mm
Etappen:

1 Drei Teile zusammen fügen, ausrichten und zwei Tage aushärten.
2Schmale Seitenscheibe einfügen, ausrichten und wieder zwei Tage aushärten.
3Kehlfuge anbringen, Querstrebe montieren, mit Richtscheit ausrichten, breite Seitenscheibe einfügen und ausrichten. Wieder zwei Tage aushärten lassen.
4Kehlfugen und Seitenauflagen anbringen. Nach dem Aushärten bekommen diese unten ebenfalls welche.
Details:


Diesmal habe ich das Becken auf Leisten gestellt, weil so die Luft entweichen kann und die Fuge besser gefüllt wird. Zudem kann das Silikon besser ablüften.
Allgemein sind die Fugen gelungen. Ich habe nur 3 sehr kleine Lufteinschlüsse produziert.
Die ersten Kehlfugen habe ich angebracht bevor die letzte Scheibe eingesetzt war. Wer einmal den Kopf zum Abziehen der Fugen in ein 60 cm tiefes Becken gesteckt hat, kann das nachvollziehen (Essigsäure).
Was ist schief gegangen?
Geschickt und behände, wie ich mich in meiner Wohnung so bewege, ist es mir gelungen mit einer kleinen Bewegung die zwei gerade zu geschnittenen 60x60 cm Scheiben zusammen zu schubsen. Resultat: Eine Ecke mit kleiner Abplatzung und eine mit Sprung. Zum Glück war noch eine 120x60 cm Scheibe da (eigentlich anders verplant).
Also mache ich aus der beschädigten Scheibe die Querstrebe und die Auflagen. Beim Versuch, einen Streifen ab zu schneiden, wurde mir klar, dass eine Scheibe mit Sprung natürlich innere Spannung aufweist, und der Schnitt beim öffnen verläuft. Verlust: Ein 15 cm breiter Streifen. Gewinn: Was gelernt.

Die Zuschnitte, die ich bestellt habe sind zwar maßhaltig, aber manche Schnitte sind sehr unsauber. Ich hatte gehofft, dass das nicht sehr auffällt, was aber der Fall ist. Das nächste Mal werde ich vorher schleifen. Am fertigen Becken an der linken Kante zu sehen.

Manöverkritik:
Das Aufstellen auf Leisten hat sich bewährt. Das herausquellende Silikon wird nach dem Aushärten abgeschnitten.
Etappenweises Vorgehen hat sich für mich ebenfalls bewährt. Es räumt mir die Zeit ein, einwandfreie Klebefugen her zu stellen. Es erleichtert auch das Abziehen der Fugen ich kann vorwiegend bei bereits fester Verklebung arbeiten.
Immer noch trage ich zu viel Silikon auf und zu wenig gleichmäßig, was vor allem beim Abziehen stört.
Beim Bestellen der Zuschnitte würde ich paar mm mehr einkalkulieren. Mit 2,5 mm breiten Fugen bin ich zwar noch im Fenster das der Hersteller empfiehlt, aber mehr Spielraum wäre wünschenswert.
Trotz einiger Mängel ist es mein bisher am besten gelungenes Becken.
Gruß
Tja, nachdem ich umgehend ein Aquarium abgebaut habe um Platz zu schaffen, mein Wohn-/Aquarienzimmer zu einer Werkstatt umfunktioniert habe und alles soweit vorbereitet war, ist leider der Kontakt abgebrochen.
Nachdem ich aber schon in die Schwünge gekommen war, wollte ich nicht mehr auf die Bremse treten. Also habe ich weiter gemacht. Jetzt geht’s halt nur noch um ein weiteres SB- Becken. Schade, hatte mir ein Experiment zur Kommunikation erhofft.
Entsprechend fasse ich alles zusammen und fokussiere vor allem auf meine Vorgehensweise und was besser gehen sollte.
Zuerst einmal muss man sagen, dass der Eigenbau keineswegs billiger ist, als der Kauf. Ein fast gleiches Becken bekommt man für 195,- € zzgl. 50,- € Fracht. Glas und Silikon haben mich 225,- € gekostet. Das gekaufte hätte geschliffene Kanten und 5 Jahre Garantie, meines nicht. Man muss ehrlicherweise abraten.
Mir geht es darum, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Das gefällt mir und gibt mir Selbstvertrauen.
Prinzipielles:
Die Klebeflächen müssen absolut sauber und trocken sein. Darauf achte 200%ig, weil davon die gesamte Stabilität abhängt.
Der Hersteller empfiehlt bei Fugen über 12 mm Tiefe in zwei Schichten auf zu bauen, die jeweils ganz aushärten sollen. Der Versuch hat mir auch gezeigt, dass Silikon auf Silikon eine gute Haftung hat.
Da ich in Coronazeiten allein arbeiten muss, habe ich beschlossen in Etappen vorzugehen. Dadurch vermeide ich wiederholtes Korrigieren, das nach spätestens 10 Min. dazu führt, dass sich die Verklebung wieder löst. So bleibe ich entspannt im Zeitfenster. Das ist zulässig, da die Kontaktflächen zum ausgehärteten Silikon entweder sehr klein sind oder keine Kräfte aufnehmen müssen. Aus Sicherheitsgründen habe ich die Kehlfugen leicht überdimensioniert.
Auf Abkleben habe ich vollständig verzichtet. Trotzdem nahm die Vorbereitung bei weitem die meiste Zeit in Anspruch.
Maße:
LxBxH 100x60x60 cm, 360 l, Glasstärke 10 mm
Etappen:
1 Drei Teile zusammen fügen, ausrichten und zwei Tage aushärten.
2Schmale Seitenscheibe einfügen, ausrichten und wieder zwei Tage aushärten.
3Kehlfuge anbringen, Querstrebe montieren, mit Richtscheit ausrichten, breite Seitenscheibe einfügen und ausrichten. Wieder zwei Tage aushärten lassen.
4Kehlfugen und Seitenauflagen anbringen. Nach dem Aushärten bekommen diese unten ebenfalls welche.
Details:
Diesmal habe ich das Becken auf Leisten gestellt, weil so die Luft entweichen kann und die Fuge besser gefüllt wird. Zudem kann das Silikon besser ablüften.
Allgemein sind die Fugen gelungen. Ich habe nur 3 sehr kleine Lufteinschlüsse produziert.
Die ersten Kehlfugen habe ich angebracht bevor die letzte Scheibe eingesetzt war. Wer einmal den Kopf zum Abziehen der Fugen in ein 60 cm tiefes Becken gesteckt hat, kann das nachvollziehen (Essigsäure).
Was ist schief gegangen?
Geschickt und behände, wie ich mich in meiner Wohnung so bewege, ist es mir gelungen mit einer kleinen Bewegung die zwei gerade zu geschnittenen 60x60 cm Scheiben zusammen zu schubsen. Resultat: Eine Ecke mit kleiner Abplatzung und eine mit Sprung. Zum Glück war noch eine 120x60 cm Scheibe da (eigentlich anders verplant).
Also mache ich aus der beschädigten Scheibe die Querstrebe und die Auflagen. Beim Versuch, einen Streifen ab zu schneiden, wurde mir klar, dass eine Scheibe mit Sprung natürlich innere Spannung aufweist, und der Schnitt beim öffnen verläuft. Verlust: Ein 15 cm breiter Streifen. Gewinn: Was gelernt.
Die Zuschnitte, die ich bestellt habe sind zwar maßhaltig, aber manche Schnitte sind sehr unsauber. Ich hatte gehofft, dass das nicht sehr auffällt, was aber der Fall ist. Das nächste Mal werde ich vorher schleifen. Am fertigen Becken an der linken Kante zu sehen.
Manöverkritik:
Das Aufstellen auf Leisten hat sich bewährt. Das herausquellende Silikon wird nach dem Aushärten abgeschnitten.
Etappenweises Vorgehen hat sich für mich ebenfalls bewährt. Es räumt mir die Zeit ein, einwandfreie Klebefugen her zu stellen. Es erleichtert auch das Abziehen der Fugen ich kann vorwiegend bei bereits fester Verklebung arbeiten.
Immer noch trage ich zu viel Silikon auf und zu wenig gleichmäßig, was vor allem beim Abziehen stört.
Beim Bestellen der Zuschnitte würde ich paar mm mehr einkalkulieren. Mit 2,5 mm breiten Fugen bin ich zwar noch im Fenster das der Hersteller empfiehlt, aber mehr Spielraum wäre wünschenswert.
Trotz einiger Mängel ist es mein bisher am besten gelungenes Becken.
Gruß