Die Einfahrphase im Becken ist etwas seltsam


    • Oliver70
    • 4449 Aufrufe 22 Antworten

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    • Die Einfahrphase im Becken ist etwas seltsam

      Moin von der Ostsee,

      habe heute mal wieder im Aquarium rumgewurschtelt und dabei entdeckt das sich auf der einen Wurzel so was wie Zuckerwatte light gebildet hat.
      Rausholen konnte ich es nicht, es hat sich dann gleich aufgeloest und ist im Filter verschwunden.

      Dann krabbelte etwas die Scheibe hoch was wie ein dunkelbrauner Minimarienkaefer aussah. Ich dachte zuerst es ist eine Schnecke. Das Vieh fiel dann runter auf den Sand und versuchte zu fliehen, recht schnell.
      Ich habe es dann doch eingefangen und angesehen. Was das war habe ich keine Ahnung.

      Vielleicht habt ihr schon mal sowas gehabt??? :confused:

      LG :wink:
      Oliver
    • Hallo Oliver,

      das watteartige Zeug in Deinem Becken sind Bakterien. Das Phänomen tritt bei mir in fast jedem neu gestarteten Becken als erstes auf. Meine Blasenschnecken (Heinzelmännchen) fressen den "Rasen" oder er wird von den folgenden Kieselalgen oder roten Schmieralgen (keine Ahnung wie die richtig heißen) verdrängt. Andere Aquarianer berichten auch darüber.
      Deshalb ist das kein Grund zur Sorge. Erst wenn sie so überhand nehmen, dass die Pflanzen überwuchert werden, wird´s kritisch.

      Ich glaube das ist ähnlich wie an Land: Es gibt Pionierpflanzen, die den Boden aufschließen und für andere Pflanzen günstige Bedingungen schaffen. So verändert sich die Pflanzengesellschaft auf Brachflächen ständig, bis schließlich Hochwald wächst. Meine Vermutung ist, dass es im Aquarium auch so etwas wie Pionierorganismen gibt.

      Das ist aber nur eine Theorie von mir.

      Gruß
    • HiHi

      Tom: Ich habe diese Formulierung der „Pionierpflanzen“ im Zusammenhang mit Aquarien so noch nie gehört, aber ich würde diese These aber sofort unterschreiben! (Wenn man anderes, wie zum Beispiel Pilze mit darunter fasst.) Diese Analogie hat schon was sehr treffendes.

      Oliver: das ist völlig normal, dass in neu angesetzten Aquarien alle möglichen Lebensformen zeitweilig ihr Biotop finden. Als nächstes werden die braunen Kieselalgen und die Fadenalgen kommen. Plus weitere Überraschungen.

      JEPP, kein Aquarianer mag diese Einlaufphase seines Beckens. Man sehnt sich immer gleich nach einem „richtigen“,stabil laufenden Aquarium mit Fischen, etc.. Dabei ist diese Einlaufphase eigentlich die spannendste und interessanteste Phase des Beckens. Da tut sich am meisten, jetzt aus biologischer Sicht gesehen. Aber wir sind halt alle zu ungeduldig…

      Stefan

      P.S. Den blinden Passagier, den Du Dir über die Pflanzen mir eingefangen hast, solltest Du weiter beachten. Und wenn Du später neue Pflanzen dazu setzt, solltest Du sie zuvor in stark sprudelndem Mineralwasser oder in einer Kaliumpermanganat-Lösung vorher „entlausen“.
    • Klex schrieb:

      Fokussiert auf Pflanzen wäre für mich die Frage, wie sie sich gegenseitig beeinflussen interessant. Der eine oder andere Pflanzenspezialist denkt vllt. auch darüber nach.
      Lieber Thomas

      Am Besten wir treffen uns da in 30 Jahren nochmal und reden dann drüber. Denn solche Fragen sind bislang in der Biologie ein kaum erforschtes Thema. Beeinflussung – jetzt im Sinne von Interaktion gemeint, die über das gegenseitige Vergiften, Totdrücken und „Lichtabgraben“ hinaus geht – wird böse kontrovers diskutiert.

      Aber es gibt ja schon einige steile Thesen dazu: Der wissenschaftliche Protagonist, Frantisek Baluska (hat nen Lehrstuhl für Botanik an der Uni Bonn) behauptet ja gar, Pflanzen haben ein Kommunikationsnetz untereinander, Baluska spricht gar von Intelligenz und von Schmerzempfinden. Er glaubt sogar, eine hirnähnliche „Kommmandozentrale“ bei Pflanzen im Wurzelbereich der Pflanzen identifiziert zu haben. Aber das ist derzeit eine massiv kontrovers diskutierte Minderheitenmeinung im Bereich der Pflanzenphysiologie.

      Ich hoffe doch sehr, dass wir in einigen Jahren einfach mehr über dieses Thema der Grundlagenforschung wissen. Diese lahmen Naturwissenschaftler könnten ruhig mal nen Gang zulegen, damit wir es noch erleben!, :zigarre:

      lacht
      Stefan
    • Prestutnik12 schrieb:

      Am Besten wir treffen uns da in 30 Jahren nochmal und reden dann drüber. Denn solche Fragen sind bislang in der Biologie ein kaum erforschtes Thema.
      Hi Stefan,

      genau deshalb find ich´s ja so interessant, und ich fürchte solang kann ich nicht warten mit meiner Neugier. Außerdem glaub ich, dass da zuerst die Praktiker ran müssen. So mit Sackgassen, Irrtümern und Fehlinterpretationen, und vor allem mit Beobachtung. War in der Landwirtschaft nicht anders. Und die Tür ist aufgestoßen...

      Gruß
    • Klex schrieb:

      Außerdem glaub ich, dass da zuerst die Praktiker ran müssen.
      Hö, Thomas

      Du hoffst auf die Praktiker? Nö, da bin ich nicht optimistisch: Die Praktiker werden da nur wenig beizutragen wissen. Da geht es um elementare Grundlagenforschung. Um die Produktion und Rezeption von Enzymen, um elektrische Impulse und chemische Botenstoffe, um die Analyse von (quasi-)molekularen Strukturen der Zell-Physiologie.

      Aber auch jenseits der empirischen Forschung ist mir auf theoretischem Gebiet vieles unklar. Forscher wie Frantisek Baluska scheinen mir in ihren Begriffen oftmals sehr unpräzise, scheinen mir Termini wie Kommunikation, Intelligenz, Schmerz extrem zu überdehnen! Da sollte mal die Semantik, die Begrifflichkeit, in der Interpretation der Forschungsresultate aufgeräumt werden.

      Wird dauern!,
      fürchtet
      Stefan - der vorschlägt, wir vertreiben uns die Wartezeit mit nem Achtel Trollinger
    • Moin Stefan, moin Thomas,

      danke euch erst mal fuer die Aufklaerung mit den Bakterien. Sie scheinen meine Fingerwood Wurzel zu lieben. Ich habe heute schon wieder so ein Wattebauechschen entdeckt. Habe ein paar Bilder gemacht, kommen morgen.

      Der blinde Passagier war wohl ein Einzelgaenger, jedenfalls habe ich keinen mehr entdeckt.

      Moege sein, das die Einlaufphase die spannendste in einem Aquarium ist, ja es ist interessant wie sich die Pflanzen und die Wasserwerte entwickeln, nur wenn dann Braunalgen, Fadenalgen und weiss ich was sonst noch fuer Algen dazukommen ist das fuer mich zu viel Spannung.

      Ich habe heute mal wieder die Wasserwerte gemessen und morgen werde ich wohl einen Wasserwechsel machen.

      Also, PH 6,7, KH 6,0, GH 6,0, CO2 36 (meiner grossen Anubisas gefaellt es, es steigen Blaeschen auf), NH4 0,05, NO2 0,15, NO3 7, PO4 0,03 und Fe 0,02.
      Eisen koennte etwas mehr sein.

      So, Roland, ich hoffe das ist richtig, ich habe jetzt nach 10 Tagen die Lichtstaerke auf 60% erhoeht und die Beleuchtungsdauer auf 7 Stunden verlaengert.

      Und noch etwas zu den Pionierpflanzen. Das scheint es jedenfalls an Land zu geben (z.B. Brennessel) und das sich Baeume untereinader verstaendigen um Abwehrstoffe zu entwickeln wenn Fressfeinde kommen ist, glaube ich, wissentschaftlich bewiesen. Aber alles andere ueber unsere Pflanzen zu wissen wird noch etwas dauern.

      Nun, war mal wieder etwas lang. :schaem:
      LG Oliver
    • Moin Corinna,

      Deine Methode gefaellt mir. Pflanzen die nicht wollen, raus. Ich habe gerade meine 3 Bueschel Nadelsimsen rausgeworfen. Sie sind einfach nur braun geworden. Die anderen Pflanzen, vor allem die mit Blaettern, wachsen schon ganz erstaunlich schnell. Meine 4 Amazonas Schwertpflanzen zieren sich noch etwas aber ich hoffe das wird noch.

      Nun ja, noch mal 6 Pflanzen als Ersatz bestellt. Mal sehen wie es weitergeht.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Hallo Corinna,

      mach ich auch so. Aber dass nicht alles gedeiht, liegt nicht an der Interaktion der Pflanzen untereinander, sondern an der Interaktion einiger Fische mit den Pflanzen. Die eine Sorte betrachtet die Pflanzen als Futter, die andere gestaltet das Becken gewohnheitsmäßig um, und die Dritte Sorte schlägt fünfmal kräftig mit dem Schwanz und befördert mal eben die halbe Beckenbepflanzung an die Oberfläche. Insofern ist das nicht so aussagekräftig bezüglich meiner These. :zwinker:

      Gruß
    • Hallo zusammen,

      dazu muss ich auch noch etwas dazu loswerden. Es gibt bei mir auch Pflanzen die einfach nicht wollen. Unter anderem die Stern-Rotala(Pogostemon stellatus).
      Jetzt, nachdem ich die LED´s getauscht habe, wurde ein weiterer Versuch gestartet. Ich denke der 3. oder 4. Versuch! Es ist halt eine meiner Lieblingspflanzen :pfeifen: Letzte Woche habe ich die Sternrotala als Winzling eingepflanzt und jetzt nach einer Woche steht sie kerngesund und fast doppelt so hoch im Becken. Da bin ich dann auch voll bei Corinna. Ich habe nämlich erst vor kurzem meine LED-Beleuchtung getauscht- und siehe da, jetzt klappt das auch mit der Sternrotala :klatsch:

      Eine Sache ist da noch: Ein lange vor sich hinkümmernder Kongo-Wasserfarn, der ja eigentlich gar nicht so viel Licht benötigt, ist seit der Umstellung regelrecht explodiert. Diese Pflanze wächst jetzt so schnell dass ich sie jede Woche zurecht stutzen muss. Manchmal ist die Aquaristik schon seltsam :lach:

      Vielleicht ist es ja auch nicht nur das stärkere Licht, sondern die neue Lichtfarbe in meinem Becken. Wie auch immer, nachdem es mir fast alle Pflanzen durch die immer schwächer werdenden LED´s im Sommer regelrecht zerlegt hat, ist es mal wieder schön wöchentlich gärtnern zu können.


      Gruß Roland
    • Moin von der Ostsee,

      erst mal an Roland, hast Du Deine LED Roehre wegen der Lichtfarbe oder weil sie zu schwach war getauscht? Kleine Aenderung und grosse Wirkung.
      Ich warte halt immer noch auf meine LED-Pflanzehroehre die ich reklamiert habe. Die hat nur rote und blaue LEDs, aber die Stengelpflanzen wachsen wie wild und sind schon an der Wasseroberflaeche. Meine Amazonas Schwertpflanzen kuemmern etwas und bekommen braune Flecken und die anderen 5 bis 6 Pflaenzchen die nicht so richtig wollen schmeisse ich morgen raus. Vielleicht fehlt noch das richtige Lichtspektrum.
      Der Ersatz an Pflanzen kam heute vom Aquariumpflanzen-shop, wie das erste mal schoene Pflanzen und gut verpackt. Pflanze ich morgen ein.
      Ich hatte heute nach einem 100l Wasserwechsel keine Lust mehr.

      Nun noch zum Thema duengen. Roland, Du hast geraten noch nicht zu duengen. Habe mich daran gehalten. Das Aquarium laueft seit 2 Wochen und ausser meinen anhaenglichen Wattebaeuschen an der Wurzel habe ich noch keine Algen oder sonst was entdeckt.

      Mit den Pflanzen habe ich mir Easy-Life Ferro bestellt weil mein Fe 0,02 mg etwas mikrig ist. Ist wohl ein Eisenduenger mit noch anderen Spurenelementen.
      Von der gleichen Firma gibt es einen Vollduenger der bei Amazon fuerchterliche Rezessionen bekommen hat. Das ging von Algenexplosionen, wirkungslos, Wassertruebung und Haltbarkeit nur 4 Wochen.

      Bin jetzt mal wieder verunsichert und habe noch nichts ins Becken geschuettet. Soll ich nun schon mal ein wenig duengen oder noch abwarten?

      Was meint die Community dazu? Algen will ich auf jeden Fall vermeiden.

      LG :wink:
      Oliver
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        Oto2020