Lebendfutter fuer Fische


    • Oliver70
    • 15427 Aufrufe 49 Antworten

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    • Hi Corinna,

      in meiner Kiste sind glaub ich 3 Arten, eine ist Dendrobena. Sie sind zwar unterschiedlich groß 4-5 cm bis 7-8 cm es sind robuste und als Futter geeignete Arten. Man muß wissen, dass es sog. Stinkwürmer gibt (frag bitte nicht nach Artnamen). Diese sondern bei Attacken einen übel riechenden Schleim ab und werden weder von Fischen noch von Vögeln gefressen.


      Zu den angebotenen "Kanadischen Tauwürmern" habe ich folgende Vermutung: In den westlichen kanadischen Wäldern gibt es ursprünglich keine Tauwürmer. Die entsprechende Aufgabe wird dort von Pilzen übernommen. Allerdings gibt es dort viele großartige Angelgewässer, und die vielen heute dort lebenden Tauwürmer sind eigentlich ein, von Anglern eingeschleppter, Bioinvader, der dem ökologischen System großen Schaden zu fügt. Meine Vermutung ist jetzt, dass man in Kanada den Bestand dezimieren will, indem man Sammlern einen wirtschaftlichen Anreiz schafft und die Vermarktung unterstützt. Wie gesagt, nur eine Vermutung; aber sie erscheint mir logisch, weil es eigentlich keine kanadischen Tauwürmer gibt.(??? :denknach: )

      Zur Eignung als Aquarienfutter ist zu sagen, dass Tauwürmer wesentlich temperaturempfindlicher sind als Mistwürmer. Sie sind kaum standfähig bei Temperaturen über vllt. 17°C. Der Vermehrungszyklus dauert 3 bis 4 mal so lange, wenn er überhaupt stattfindet. Das hängt von der Populationsdichte ab. Folglich braucht man für Tauwürmer auch viel mehr Substrat. Was die Größe angeht muss man sich vor Augen halten, dass sie +- 30 cm lang sind. Ich denke dass sie nur für große Fische, wie meine 28 cm langen Schlangenköpfe geeignet sind. Das Zerschnippeln hat den Nachteil, dass dadurch große Mengen Fett und Eiweiß ins Wasser gespült werden, das von den Fischen gar nicht auf genommen werden kann.
      Selbst wenn sie nicht gleich gefressen werden, überleben Tauwürmer bis zu drei Tagen im AQ (da muss ich meine Angabe an anderer Stelle berichtigen). Ich hab mehrfach beobachtet, dass sie erst am drtten Tag gefressen wurden und tote Würmer nehmen diese Fische nicht.

      Bei den Kompostwürmern schlüpfen die Kleinen nach etwa 14 Tagen. Es ist also vorstellbar aus Eikokons gezielt sehr kleine Würmer zu ziehen. Man macht sich ihr Bestreben im Substrat zu verschwinden zu nutze, indem man das Substrat vorsichtig und geduldig von oben abpinselt. Am Ende hat man einen freigelegten "Meatball".

      Meine Empfehlung sind Kompostwürmer. Über den Bestand braucht man sich keine Gedanken machen: Sie vermehren sich schnell, stellen aber ab einer gewissen Bestandsdichte die Forpflanzung ein. Man braucht nur ein bißchen Geduld, aber Aquarianer kennen das ja.

      Noch eine amüsante Beobachtung bei der Fütterung mit Tauwürmern:
      Die Tiere sind erstaunlich kräftig und fühlen sich ein bißchen an wie kleine Blindschleichen. Sie sind auch keineswegs bereit, sich in ihr Schicksal zu fügen. Beim Fressen müssen die Fische die Würmer in ihr Schlundgebiss "einfädeln". Wenn das nicht gelingt ergreift der Wurm die Flucht durch die Kiemen, was aber die Fisch nicht beeindruckt. Die drehen sich um und fangen "von vorn" an. Dabei entsteht dann sowas wie ein Wurmring durch Kiemen und Maul. Nach und nach wird schließlich der Wurm zerkaut und in den Magen befördert. Zum Schluss kommt noch ein "Bäuerchen" bei dem der ausgequetschte Darminhalt in Form eines Wölkchens ausgespuckt wird. - Ich muss jedesmal lachen.

      Gruß Thomas
    • Hi Thomas,
      sehr anschauliche Erläuterung.
      Wenn mein Hund nach dem Mahl rülpst, schmunzeln ich auch immer.
      Dann werde ich mir so einen Wurm mal durch den Kopf gehen lassen...
      Nein, nicht, dass er durch meine Kiemen wieder rausschwimmt, das meine ich nicht.
      Ich meine, ich mach mir Gedanken drüber. :engel: Danke für die tollen Tips! :klatsch:
      Viele Grüße, Corinna :fish:
      Glück ist, wenn du gesund bist und wenn die, die du liebst, auch gesund sind.
    • Moin von der Ostsee,

      gestern gabs fuer meine Fische mal wieder Tubifex vom Zoohanddel in den ueblichen Plastetuetchen.

      Es war ein Festmal fuer die Fische, vor allem die Panzerwelse haben vor lauter Begeisterung das halbe Aquarium umgepfluegt.

      So, Tubifex irgendwo zu tuempeln ist wohl keine so gute Idee, weil die Wuermchen doch meistens in ihrem Lebensraum von Schadstoffen belastet sind.

      Ich habe dann mal wieder das Internet bemueht ob es moeglich ist die Wuermchen selbst zu zuechten.

      Die abendteuerlichste Loesung war ein Stueck Umzugskarton in ein 10L Behaeltnis zu geben, ein oder 2 Knaeule Tubifex und etwas Garnelenfutter dazu und dann werden sie sich vermehren.
      Andere haben als Untergrund groben Kies empfohlen.

      Die meisten waren jedoch der Meinung das der Aufwand und das Kosten-nutzen Verhaeltnis zu gross ist um die Wuermchen selbst zu zuechten.

      Keine Ahnung, aber hat mal jemand von euch versucht Tubifex zu vermehren?

      LG :wink:
      Oliver
    • Moin,

      das Zuechten von Artemia habe ich nach 6 Fehlversuchen inzwischen aufgegeben und kaufe ab und zu lebende Artemia in den bekannten Plastikbeutelchen im Zoohandel.
      Nun, die Begeisterung bei meinen Fischen haelt sich da in Grenzen.

      Heute gabs allerdings mal wieder eine Portion frisch geschluepfter Nauplienlarven.
      Die Begeisterung war riesig. Alle waren auf der Jagd nach den kleinen Larven und haben sich die Baeuche vollgefressen.

      Also, keine Artemia mehr, sondern nur noch die kleinen Larven aus eigener Zucht.
      Sind mit ihrem Dottersack wohl auch gesuender und naehrstoffreicher als die ausgewachsenen Exemplare und wohl nicht nur fuer Jungfische geeignet.
      Meint Oliver.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Moin,

      rote Mueckenlarven auch "Bloodworms", gabs heute zum Abendessen fuer die Fische.

      Der groesste Teil wurde gleich gefressen, aber ein Teil von den Biestern ist im Kies verschwunden.

      Ich dachte immer das sich nur Tubifex im Kies eingraben.

      Komischerweise kamen die roten Mueckenlarven von selber wieder zum Vorschein oder wurden von den Panzerwelsen ausgegraben.

      Jedenfalls hat es ca. eine Stunde gedauert bis alle gefressen waren.

      Ja, ich weiss auch das bei zuviel von roten Mueckenlarven die Fisch zur Verfettung neigen, aber das sie sich eingraben war mir unbekannt?

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Moin,

      ich bin doch immer wieder erstaunt wie schnell meine Fische eine Lebendportion von Artemia und California Redworms vertilgt haben.
      Ich setze mich dann eigentlich immer gemuetlich vors Aquarium um meinen Kleinen beim Fressen zuzusehen.
      Na ja, bis ich mir es vorm Aquarium gemuetlich gemacht habe ist vom Lebendfutter nichts mehr zu sehen nur noch Fische die immer noch eifrig am Suchen sind.

      Verfressende Bande!! :lach:

      Lg von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Oliver70 schrieb:

      Na ja, bis ich mir es vorm Aquarium gemuetlich gemacht habe ist vom Lebendfutter nichts mehr zu sehen
      Oliver!

      Dieses Problem kann nur mit High-Tech gelöst werden.

      Grundgedanke: Du musst schon bequem vor dem Becken sitzen, BEVOR das Futter ins Aquarium fällt.

      Lösung: Du stellst das Futter in einer Tasse an den Rand des Beckens. Verbindest die Tasse mittels einer Schnur mit dem Schwanz Deines Hundes. Dann setzt Du Dich bequem. Wenn Du dem Köter dann ein Leckerli reichst, er freudig mit dem Schwanz wedelt, dann kippt die Tasse samt Futterreservoir ins Becken.

      Und Du siehst das Fütterungs-Geschehen von Anbeginn an!

      Glück auf!,
      Stefan :cool:
    • Moin,

      also erst mal vielen Dank das ihr an meinem Problem so viel Anteilnahme genommen habt.

      Und Stefan, das mit dem Schwanzwedeln bei unserem Hund wird vermutlich nicht funktionieren.
      Erinnert mich irgendwie an Asterix in Spanien, als der spanische Sproessling eines Wiederstandskaempfers Idefix einen Kochtopf an den Schwanz gebunden hat.

      Grinst Oliver :lach: :lach:
      von der Ostsee
      LG