Hi Corinna,
in meiner Kiste sind glaub ich 3 Arten, eine ist Dendrobena. Sie sind zwar unterschiedlich groß 4-5 cm bis 7-8 cm es sind robuste und als Futter geeignete Arten. Man muß wissen, dass es sog. Stinkwürmer gibt (frag bitte nicht nach Artnamen). Diese sondern bei Attacken einen übel riechenden Schleim ab und werden weder von Fischen noch von Vögeln gefressen.
Zu den angebotenen "Kanadischen Tauwürmern" habe ich folgende Vermutung: In den westlichen kanadischen Wäldern gibt es ursprünglich keine Tauwürmer. Die entsprechende Aufgabe wird dort von Pilzen übernommen. Allerdings gibt es dort viele großartige Angelgewässer, und die vielen heute dort lebenden Tauwürmer sind eigentlich ein, von Anglern eingeschleppter, Bioinvader, der dem ökologischen System großen Schaden zu fügt. Meine Vermutung ist jetzt, dass man in Kanada den Bestand dezimieren will, indem man Sammlern einen wirtschaftlichen Anreiz schafft und die Vermarktung unterstützt. Wie gesagt, nur eine Vermutung; aber sie erscheint mir logisch, weil es eigentlich keine kanadischen Tauwürmer gibt.(??? )
Zur Eignung als Aquarienfutter ist zu sagen, dass Tauwürmer wesentlich temperaturempfindlicher sind als Mistwürmer. Sie sind kaum standfähig bei Temperaturen über vllt. 17°C. Der Vermehrungszyklus dauert 3 bis 4 mal so lange, wenn er überhaupt stattfindet. Das hängt von der Populationsdichte ab. Folglich braucht man für Tauwürmer auch viel mehr Substrat. Was die Größe angeht muss man sich vor Augen halten, dass sie +- 30 cm lang sind. Ich denke dass sie nur für große Fische, wie meine 28 cm langen Schlangenköpfe geeignet sind. Das Zerschnippeln hat den Nachteil, dass dadurch große Mengen Fett und Eiweiß ins Wasser gespült werden, das von den Fischen gar nicht auf genommen werden kann.
Selbst wenn sie nicht gleich gefressen werden, überleben Tauwürmer bis zu drei Tagen im AQ (da muss ich meine Angabe an anderer Stelle berichtigen). Ich hab mehrfach beobachtet, dass sie erst am drtten Tag gefressen wurden und tote Würmer nehmen diese Fische nicht.
Bei den Kompostwürmern schlüpfen die Kleinen nach etwa 14 Tagen. Es ist also vorstellbar aus Eikokons gezielt sehr kleine Würmer zu ziehen. Man macht sich ihr Bestreben im Substrat zu verschwinden zu nutze, indem man das Substrat vorsichtig und geduldig von oben abpinselt. Am Ende hat man einen freigelegten "Meatball".
Meine Empfehlung sind Kompostwürmer. Über den Bestand braucht man sich keine Gedanken machen: Sie vermehren sich schnell, stellen aber ab einer gewissen Bestandsdichte die Forpflanzung ein. Man braucht nur ein bißchen Geduld, aber Aquarianer kennen das ja.
Noch eine amüsante Beobachtung bei der Fütterung mit Tauwürmern:
Die Tiere sind erstaunlich kräftig und fühlen sich ein bißchen an wie kleine Blindschleichen. Sie sind auch keineswegs bereit, sich in ihr Schicksal zu fügen. Beim Fressen müssen die Fische die Würmer in ihr Schlundgebiss "einfädeln". Wenn das nicht gelingt ergreift der Wurm die Flucht durch die Kiemen, was aber die Fisch nicht beeindruckt. Die drehen sich um und fangen "von vorn" an. Dabei entsteht dann sowas wie ein Wurmring durch Kiemen und Maul. Nach und nach wird schließlich der Wurm zerkaut und in den Magen befördert. Zum Schluss kommt noch ein "Bäuerchen" bei dem der ausgequetschte Darminhalt in Form eines Wölkchens ausgespuckt wird. - Ich muss jedesmal lachen.
Gruß Thomas
in meiner Kiste sind glaub ich 3 Arten, eine ist Dendrobena. Sie sind zwar unterschiedlich groß 4-5 cm bis 7-8 cm es sind robuste und als Futter geeignete Arten. Man muß wissen, dass es sog. Stinkwürmer gibt (frag bitte nicht nach Artnamen). Diese sondern bei Attacken einen übel riechenden Schleim ab und werden weder von Fischen noch von Vögeln gefressen.
Zu den angebotenen "Kanadischen Tauwürmern" habe ich folgende Vermutung: In den westlichen kanadischen Wäldern gibt es ursprünglich keine Tauwürmer. Die entsprechende Aufgabe wird dort von Pilzen übernommen. Allerdings gibt es dort viele großartige Angelgewässer, und die vielen heute dort lebenden Tauwürmer sind eigentlich ein, von Anglern eingeschleppter, Bioinvader, der dem ökologischen System großen Schaden zu fügt. Meine Vermutung ist jetzt, dass man in Kanada den Bestand dezimieren will, indem man Sammlern einen wirtschaftlichen Anreiz schafft und die Vermarktung unterstützt. Wie gesagt, nur eine Vermutung; aber sie erscheint mir logisch, weil es eigentlich keine kanadischen Tauwürmer gibt.(??? )
Zur Eignung als Aquarienfutter ist zu sagen, dass Tauwürmer wesentlich temperaturempfindlicher sind als Mistwürmer. Sie sind kaum standfähig bei Temperaturen über vllt. 17°C. Der Vermehrungszyklus dauert 3 bis 4 mal so lange, wenn er überhaupt stattfindet. Das hängt von der Populationsdichte ab. Folglich braucht man für Tauwürmer auch viel mehr Substrat. Was die Größe angeht muss man sich vor Augen halten, dass sie +- 30 cm lang sind. Ich denke dass sie nur für große Fische, wie meine 28 cm langen Schlangenköpfe geeignet sind. Das Zerschnippeln hat den Nachteil, dass dadurch große Mengen Fett und Eiweiß ins Wasser gespült werden, das von den Fischen gar nicht auf genommen werden kann.
Selbst wenn sie nicht gleich gefressen werden, überleben Tauwürmer bis zu drei Tagen im AQ (da muss ich meine Angabe an anderer Stelle berichtigen). Ich hab mehrfach beobachtet, dass sie erst am drtten Tag gefressen wurden und tote Würmer nehmen diese Fische nicht.
Bei den Kompostwürmern schlüpfen die Kleinen nach etwa 14 Tagen. Es ist also vorstellbar aus Eikokons gezielt sehr kleine Würmer zu ziehen. Man macht sich ihr Bestreben im Substrat zu verschwinden zu nutze, indem man das Substrat vorsichtig und geduldig von oben abpinselt. Am Ende hat man einen freigelegten "Meatball".
Meine Empfehlung sind Kompostwürmer. Über den Bestand braucht man sich keine Gedanken machen: Sie vermehren sich schnell, stellen aber ab einer gewissen Bestandsdichte die Forpflanzung ein. Man braucht nur ein bißchen Geduld, aber Aquarianer kennen das ja.
Noch eine amüsante Beobachtung bei der Fütterung mit Tauwürmern:
Die Tiere sind erstaunlich kräftig und fühlen sich ein bißchen an wie kleine Blindschleichen. Sie sind auch keineswegs bereit, sich in ihr Schicksal zu fügen. Beim Fressen müssen die Fische die Würmer in ihr Schlundgebiss "einfädeln". Wenn das nicht gelingt ergreift der Wurm die Flucht durch die Kiemen, was aber die Fisch nicht beeindruckt. Die drehen sich um und fangen "von vorn" an. Dabei entsteht dann sowas wie ein Wurmring durch Kiemen und Maul. Nach und nach wird schließlich der Wurm zerkaut und in den Magen befördert. Zum Schluss kommt noch ein "Bäuerchen" bei dem der ausgequetschte Darminhalt in Form eines Wölkchens ausgespuckt wird. - Ich muss jedesmal lachen.
Gruß Thomas