Keilfleckbaerblinge innerartich agressiv?


    • Oliver70
    • 6325 Aufrufe 24 Antworten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Keilfleckbaerblinge innerartich agressiv?

      Moin von der Ostsee,

      eigentlich habe ich meine 10 Keilflaeckbaerblinge innerartlich immer als friedlich eingeschaetzt.

      Heute abend habe ich, wie immer bei der Fuetterung, meinen Fischen zugeschaut und einer meiner Keilfleckbaerblinge laesst die Schwanzflosse haengen. Sieht etwas blutig aus, so wie nach einer Bisswunde und ist auch schon etwas verpilzt.
      Anscheinend ist der Futterneid unter den Baerblingen doch so gross das die Grossen auch mal die Kleineren attackieren.
      Jedenfalls jagen sie sich schon mal wenns ums Futter geht.

      Rausfangen und irgendwie einzeln behandeln ist unmoeglich, dazu ist der Fisch zu fit. Den kriege ich nicht ins Netz ohne das Aquarium umzuruehren.
      Das einzige was ich meiner Meinung nach machen konnte einige Erlenzaepfchen im Aquarium zu verteilen um eine antiseptische Wirkung zu erzielen.
      Mal sehen ob es etwas hilft, ansonsten werden sich wohl meine blauen Antennenwelse ueber den Kadaver hermachen.

      Denen konnte ich gerade vor kurzem ihre Beute wegnehmen als sie sich ueber, einen aus unerfindlichen Gruenden gestorbenen Fisch, hermachten.
      Das war eine Fuenfguertelbarbe die von ihren Artgenossen auch immer attackiert wurde.

      Letztendlich glaube ich den Beschreibungen in der Fischliteratur nicht mehr.
      Bei mir, blauer Antennenwels, friedlicher am Aquariumboden lebender Fisch.
      Der friedliche am Aquariumboden lebende Fisch ist inzwischen ca. 15cm gross und jagt alle anderen Fische brutal durchs Aquarium wenn es was zu Fressen gibt.

      Vielleicht hat doch jeder Fisch seinen eigenen Charakter.

      LG :wink:
      Oliver
    • HiHi

      Da Keilfleckbärblinge zu meinen Favoriten zählen, dachte ich eigentlich, sie zu kennen. Sowohl die klassischen T. heteromorpha als auch die kleinen Arten Espei und Hengeli. Aber innerartliche Aggression ist mir in all den Jahren bei keiner dieser Arten aufgefallen. Kann das ein einmaliger „Unfall“ in der Hitze des Gefechtes gewesen sein?

      Erstaunlich!,
      Stefan
    • Hallo Oliver,

      so wie Stefan hier die Keilfleckbärblinge beschreibt, dass kann ich nur bestätigen, ich konnte nie irgendetwas aggressives an diesen Fischen feststellen, im Gegenteil, dass waren ruhige Gesellen.


      Oliver70 schrieb:

      Letztendlich glaube ich den Beschreibungen in der Fischliteratur nicht mehr.
      Bei mir, blauer Antennenwels, friedlicher am Aquariumboden lebender Fisch.
      Der friedliche am Aquariumboden lebende Fisch ist inzwischen ca. 15cm gross und jagt alle anderen Fische brutal durchs Aquarium wenn es was zu Fressen gibt.

      Vielleicht hat doch jeder Fisch seinen eigenen Charakter.
      Genauso sieht es aus, richtig erkannt.
      Das habe ich damals bei meiner Malawi Cichliden Auswahl auch feststellen müssen, da kann die "Fischliteratur" schreiben was sie will, denn jeder Fisch hat seinen eigenen Charakter.
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Moin,

      Nachtrag zu meinem verletzten Beilbauch. Er ist verschwunden. Vermutlich gestorben und der Kadaver ist dann wohl von den anderen Fischen als willkommenes Futter verspeist worden.

      Und Wofgang, es ist immer erstaunlich oder auch beaengstigent wie sich die Fische um das Futter hauen.
      Da geht es wirklich meistens ruppig zu. Eigentlich sind sie viel zu gut genaehrt um sich ums Futter raufen zu muessen.

      Ich sitzte dann immer abends vorm Aquarium und zaehle ob alle Fischchen noch da sind.

      Bei den Individien (2 rote Hexenwelse, 2 blaue Antennenwelse und meinem einsamen Kugelfisch) ist das ja noch relativ einfach, aber bei einem Schwarm von 20 Neon und dem restlichen Besatz, der sich auch mal gerne irgendwo versteckt verliere doch ganz schnell die Uebersicht.

      Und ein gestorberner Fisch, aus welchen Gruenden auch immer, treibt weder an der Wasseroberflaeche oder liegt auf dem Bodengrund rum. Er wird wohl einfach aufgefressen.

      Nun ich werde den Beilbeuchen noch 5 Kollegen, innen zur Seite stellen, in der Hoffnung das sie sich vertragen.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • HiHi

      Die Fischart, bei der ich bisher die größte Bandbreite an „Charakteren“ beobachten konnte, sind die Kampffische, Betta splendens. Da gibt es wirklich sehr unterschiedliche Typen. Manche sind wirklich aggressiv, andere so sehr furchtsam, dass sie selbst vor ihren Futter-Garnelen Angst haben. Es gibt da ganz neugierige Tiere, die sofort herbei geschwommen kommen, anderen wiederum geht der Kerl vor dem Becken links am :popo: vorbei.

      Aber das sind natürlich auch Einzeltiere, die entsprechend genauer beobachtet werden, konzentrierte Aufmerksamkeit finden. Bei Gruppenfischen, sagen wir mal bei den Keilfleckbärblingen, fällt mir da wenig auf. Außer, dass es bestimmte Tiere gibt, die einfach schneller im Antritt, schneller beim Futter sind. Aber ansonsten kann ich in diesem Gewimmel einfach keine echten Individuen unterscheiden.

      Grüße,
      Stefan
    • Tach zusammen,

      was den Betta Splendens angeht, da gebe ich Stefan Recht, mein erster Betta war eine regelrechte Krawallschachtel, vor dem waren nicht einmal die Posthornschecken sicher, jedesmal musste er sich in "Kampfstellung" bringen, :gunshot: um diese zu transalieren.
      Der jetzige Betta, ist genau das Gegenteil, ein ruhiger Genosse, der, wenn man ins Zimmer kommt, schon an der Futterluke wartet. Wenn es Frostfutter gibt, frisst er die Roten Mückenlarven direkt von er Pinzette, weil er es scheinbar nicht erwarten kann.

      Aber auch bei meinen Malawi's gab es charakterliche Unterschiede, z.B. bei den Chindongo saulosi, diese nicht allzu groß werdenden Cichliden, gelten als eher ruhige Vertreter ihrer Art, dass waren sie bei mir auch, aber, ein, zwei "Stinkstiefel" waren da auch dabei.

      Aber, es ist schon gut, dass es unterschiedliche Charaktere bei den Fischen gibt, es gibt sie ja schließlich auch z.B. bei uns Menschen... :zwinker:
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Oliver70 schrieb:


      Und Wofgang, es ist immer erstaunlich oder auch beaengstigent wie sich die Fische um das Futter hauen.
      Da geht es wirklich meistens ruppig zu. Eigentlich sind sie viel zu gut genaehrt um sich ums Futter raufen zu muessen.
      Stimmt Oliver, dass kenne ich, als ich noch Rotkopfsalmler hatte, bei jeder Fütterung brodelte das Wasser, unglaublich was da abging.
      Ich denke, bei solch einem Gewusel, wird mal schnell eine Flosse als ein Stückchen Flockenfutter verwechselt. :kopfkl:
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • N´Abend Leute,

      wie ich beobachtet habe, sind die Auswirkungen des Aggressionspotentials unserer Fische zu einem gerüttelt Maß von der Beckeneinrichtung abhängig. Gerade bei Buntbarschen und natürlich Schlangenköpfen.

      Ein Beispiel:

      Ich habe versucht, 3 Paare Hemichromus in ein 250 l Becken zu setzen. Resultat: Mord und Totschlag! Nach 12 Stunden hab ich sie wieder zurück ins Gesellschaftsbecken gesetzt. Dort hat nun jedes Paar ein selbst für meine "Menschenaugen" klar abgrenzbares Territorium, und es ist Friede, Freude, Eierkuchen. Das Becken ist 60 cm hoch, also ca. 50 cm Wassersäule. Die oberen 15 bis 20 cm sind neutraler Bereich. Dort stehen die 4 Männchen, die sich vorher bis aufs Blut bekämpft hatten, eintächtig im cm-Abstand nebeneinander und schauen Wohnzimmerkino.

      Gruß Thomas
    • Tach,

      meine Beobachtungen mit Malawi Cichliden sehen ähnlich aus, aber Aggressivität und Charakter bei diesen Cichliden sind zwei paar Schuhe, so meine Einschätzung.

      Auch hier ein Beispiel:

      Als ich mein Malawi Becken fertig eingerichtet hatte, wurde der komplette Besatz (Chindongo saulosi) auf einmal eingesetzt.
      Sofort "steckten" die beiden Männchen ihre Reviere ab, alles war gut. Nach etwa 6 Monaten, fing das eine Männchen an, das andere durch das ganze Becken zu jagen, drang sogar in dessen Revier ein.
      Was also tun? so konnte es nicht weitergehen, sonst blieb das unterdrückte Männchen auf der Strecke.
      Nach etlichen Recherchen, habe ich dann drei, vier Steine der Aufbauten verändert und siehe da, die Männchen hatten dann plötzlich kein Revier mehr, waren friedlich und mussten neue Reviere bilden und Ruhe war.
      Was ich damit sagen will, Aggressivität liegt diesen Cichliden wohl im Blut, während sie vom Charakter her, völlig unterschiedlich sein können.
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Hi Wolfgang,

      unsere Beobachtungen unterstreichen die Bedeutung der "Rahmenbedingungen" für das gezeigte Verhalten. Oder flapsig ausgedrückt: Fische sind halt auch nur Menschen.

      Zunächst muss man sich wohl klar machen, dass Aggression für jedes Lebewesen unerlässlich ist um selbst zu überleben. Eine Amöbe, die eine andere frisst, handelt aggressiv und die kleinen Drohgebärden in einem Salmlerschwarm übersehen wir meistens. Also ein grundlegendes und uraltes Phänomen...

      Meine Hypothese ist, dass ein Zusammenhang zwischen Aggressionspotential und individueller Persönlichkeitsausprägung besteht. Je höher das Potential desto deutlicher prägen sich individuelle Merkmale aus.

      Interessant finde ich aber auch die Frage, welchen Sinn es für ein Individuum macht, Charakter- oder Persönlichkeitsmerkmale aus zu bilden, wenn es sich nicht seiner Identität oder seiner Bedürfnisse bewusst ist. :blub: ?

      Gruß Thomas
    • Klex schrieb:

      Interessant finde ich aber auch die Frage, welchen Sinn es für ein Individuum macht, Charakter- oder Persönlichkeitsmerkmale aus zu bilden, wenn es sich nicht seiner Identität oder seiner Bedürfnisse bewusst ist. :blub: ?

      HiHi

      Vielleicht liegt dieses Persönlichkeitsmerkmal weniger im Objekt selbst, sondern im Beobachter begründet? Vielleicht ist es ein Interpretations-Konstrukt? Eine anthropomorphe Zuordnug? Der Affe vor dem Becken gehört zum Versuchsaufbau... :fish: Denken wir ihn mit.

      LG
      S.
    • Zugegeben Stefan,

      ein Gesellschaftsaquarium ist nicht gerade ein reproduzierbares Setting. Und wenn dann noch Dein Affe mit seinen eigenen Erwartungen davor sitzt, wird´s einigermaßen unübersichtlich. Deshalb auch das zusätzliche Fragezeichen.

      Vielleicht wäre es interessant, Deinen Plan mit den Apistogramma um zu setzen. Ich wäre neugierig, wie Du das machst.

      Gruß Thomas
    • Moin von der Ostsee,

      inzwischen habe ich noch 2 tote Keilfeckbarben aus dem Aquarium rausgefischt.
      Sieht so aus das da so eine Art "Mobbing" von den anderen Artgenossen betrieben wird.

      Nun sind es nur noch 7. Keine Ahnung wann der naechste Fisch an den Agressionen der eigenen Art verstirbt.

      Scheint doch ein "Hauen" und "Stechen" unter den eigenen Artgenossen stattzufinden.
      Jedenfalls konnte ich keine aeuserlichen Krankheiten feststellen und vermute innerartlichen Stress oder Raufereien.

      Mal sehen wie das weitergeht.

      LG :wink:
      Oliver
    • Moin,

      erst mal danke fuer eure Antworten.

      Ich hatte auch erst mal meine Blutsalmler in Verdacht.

      Nach meinen Beobachtungen heute Abend sind die erst mal hauptsaechlich mit sich selbst beschaeftigt und lassen die anderen Fische in Ruhe.

      Es scheint tatsaechlich so zu sein das die Keilfleckbarben untereinander irgendwelche Revierkaempfe austragen.
      Kann natuerlich sein, das das dadurch zustande gekommen ist das in den oberen Wasserschichten jetzt noch 10 schwarze Neon leben und ihnen den Lebensraum da streitig machen.

      Jedenfalls habe ich einen Aspiranten von meinen Keilfleckbarben der sich absondert und nur noch an der hinteren Aquariumscheibe zu finden ist. Gefressen hat er heute abend um dann wieder schwer nach Luft ringend sich zurueckgezogen hat.
      Bei genauer Betrachtung sieht es so aus als ob er einen leichten weissen Flaum auf Teilen der Schuppen hat.

      Die Literatur gibt, unter anderen Ursachen auch Stress dafuer an.

      Moeglicherweise irre ich mich da fuerchterlich habe aber im Moment keine andere Erklaerung dafuer.

      Ach ja, das Aquarium ist 100x50x50, also 250L und unten recht dicht bepflanzt und teilweise nicht zu ueberschauen.

      Dem Rest der Besatzung, 20 rote Neon, 10 Fuenfguertelbarben, 7 Blutsalmler, 10 schwarze Neon, den diversen Welsen und meinem einsamen Kugelfisch geht es blendend.

      Mal sehen, wann ich den armen Fisch tot aus dem Aquarium rausfische. Fangen und in Quarantaene ist keine Option. Dazu ist er zu fit. Den kriege ich nicht ins Netz.

      LG von der Ostsee :wink:
      Oliver
    • Hallo Oliver!

      Ich vermute, dass Dein Becken überbesetzt ist und es da einfach zu Stress kommt. Kleine Revierkämpfe sind ja normal, aber die Fische verletzen sich dabei eigentlich nicht.
      Du hast sehr viele unterschiedliche Arten in Deinem Becken und meiner Meinung nach, ist die Zahl der Fische insgesamt deutlich zu hoch.

      Kannst Du nicht ein weiteres Becken aufstellen? Ich würde die Asiaten, Kugelfisch, Fünfgürtelbarben und Keilfleckbarben in ein schönes Asienbecken setzen. Nur mal so als Idee.
      Liebe Grüße von BaBo
    • Hallo Oliver,

      in diesem Aquarium ist Stress vorprogrammiert und Stress bedeutet, anfällig für diverse Krankheiten. 4 verschiedene Arten von Fischen (den Kugelfisch und die Welse nicht mitgerechnet) ist schlicht und einfach zu viel.

      Da solltest Du Hand anlegen und etwas ändern, bevor Du noch mehr Fische verlierst.

      Ich finde den Vorschlag von BaBo ganz gut, eine Trennung von Asiaten und Südamerikanern.

      Auch die Gesamtzahl der Fische (ohne genaue Angaben der Welse) ist recht hoch.

      Wegen dem recht hohen Besatz, wie sieht es mit der Wasserhygiene aus? wie oft und wie viel Wasser wird dabei gewechselt?
      Gruß,
      Wolfgang
      --- :grandpa: ---
    • Moin von der Ostsee,

      leider habe ich kein anderes Aquarium, nur ein 60l Becken. Das ist im Moment immer noch ungenuetzt wegen einer gigantischen Algenplage die immer noch nicht ausgerottet ist.

      Das Problem mit dem Sterben der Keilfleckbarben trat auch erst nach dem Einsatz der schwarzen Neon auf.

      Anscheinend ist das kein innerartliches Problem sondern ein Kampf zwischen den schwarzen Neon und den Keilfleckbarben um die Hoheitsrechte.

      Momentan ist alles friedlich, wobei die schwarzen Neon wohl die Hoheitsrechte gewonnen haben und die restichen Keilfleckbarben sich eher in andere Zonen zurueckgezogen haben.

      Mal sehen wie es weitergeht.

      Die anderen Fische sehen das eher gelassen.

      LG :wink:
      Oliver
    • Thema wurde von 1 Benutzern gelesen