Channafamily season 3


    • Klex
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    • Channafamily season 3

      Hallo Leute,

      weil das Wetter heute so schön war, habe ich beschlossen die beiden aus ihrer Winterruhe zu holen. Sie sehen nach 11 Wochen Futterpause immer noch gut genährt aus, nur Mama Channa hat eine ganz kleine Schramme am Rücken. Flossenschäden gibt es keine. Beide haben jegliche Scheu vor mir verloren, was mich sehr freut.



      Dieses Jahr werde ich im März einen Heizer rein hängen um über 25° C zu kommen.

      Die Pinselalgen haben die Dunkelphase erstaunlich gut überstanden. Das ist mir aber ganz recht, es schützt bei Jagden vor Verletzungen.

      Wir blicken jetzt zuversichtlich ins Jahr. :yes:

      Gruß Thomas
    • Ach Roland,

      man muss da offen bleiben. Pflanzen würden sich nicht halten. Wenn der Haussegen schief hängt, pflügt so ein Fisch schon mal durch´s halbe Becken oder schmeisst die Wurzeln um.
      Da müssen es halt die Algen richten. Zudem hab ich so imposante Pinselalgen nur in der Wilhelma (Stuttgarter Zoo) mal gesehen. :grinz:

      Gruß Thomas
    • Hallo Jürgen,

      zu den Fischen habe ich schon eine ganze Menge gepostet (s.u.). Meine sind Channa stewartii und jetzt vermutete 4 Jahre alt. Sie werden nicht größer als 30 cm (hoffe ich). Die gelegentlich gelesenen 20 cm stimmen offensichtlich nicht. Die 11 Jungfische, die ich noch habe, sind im Winter fast nicht gewachsen.

      Zur Systematik: Die Cannaidae (Schlangenkopfartigen) sind eine eigene Gruppe unter den Kletterfischen, neben den Labyrithfischen und den Blau- und Nanderbarschen. Sie verfügen über ein leistungsfähiges accessorisches Atmungsorgan, das aber nicht Labyrith heißt, obwohl es etwas sehr ähnliches ist. Wie die Labyrinther müssen sie regelmäßig an die Oberfläche zum Luft schöpfen. In 2019 wurde eine verwandte Art entdeckt, "Enigmachanna gollum" (ja, genau der), ein 12 cm kleines Fischchen, das offenbar ausschließlich im Grundwasser lebt. Ihm fehlt das zusätzliche Atmungsorgan, weshalb meines Wissens die Einordnung noch nicht geklärt ist.

      Die Gattung ist mit etlichen Arten im ganzen südasiatischen Raum vertreten. Es gibt kleine Arten (ca. 15 cm) und echte Riesen (z.B. Ch. micropeltes mit bis zu 120 cm).
      Viel Arten, auch stewartii, stammen aus subtropischen Gebieten mit starkem Monsuneinfluss. Meine stammen aus der Gegend um Cooch Bihar, eine Stadt am Torsa im nördlichen Bengalen. Die Flüsse in der Gegend entwässern die Hänge des Himmalya zum Bramaputra.

      Channa stewartii - schockierendes Verhalten des Weibchens
      Cannafamily, die Zweite

      Hier ein Video um den Fisch in Bewegung zu sehen. Man kann die Fische mit größeren Arten vergesellschaften, sobald sie aber brüten, dulden sie keine anderen Fische im Becken.



      Gruß Thomas
    • Hi Jürgen,

      das Becken auf dem Video ist deutlich stärker beleuchtet, und der Grund ist heller. Meine Leuchten haben 120 w auf einem 504 l Becken. Sie laufen aber nur auf 15 %.
      Beim Nachwuchs sieht man die Farben vor allem an den Brustflossen besser. Den Fisch im Video schätze ich auf ca. 20 cm (verglichen mit dem Feuerschwanz im Hintergrund). Allerdings waren meine von Anfang an dunkler.

      Gefüttert werden der Nachwuchs mit Frosfutter (große Gammarus, große Mysis, klein geschnittene Schrimps) Fischfleisch und Kompostwürmer, aber auch Insekten. Die großen bekommen auch ganze Schrimps, Fischfleisch und Tau- und Kompostwürmer. Muschelfleisch nehmen sie auch gern. Die absolute Leibspeise sind große Heimchen. Heuschrecken würden sie sicher auch lieben, ich scheue mich aber davor, wegen deren Fluchtfähigkeiten. Maden, Herz oder Muskelfleisch würden sicher auch gehen. Selbst die kleinen Arten sind Räuber und reine Carnivoren. Trockenfutter nehmen sie nicht so gern und nur, wenn es rein tierischen Ursprungs ist.

      Gruß Thomas

      P.S.: Ach ja, Du bemerkst vllt. an meinen Posts, die Tiere bergen eine gewisse Suchtgefahr. :zigarre:
    • Hi Wolfgang,

      2020 haben sie in einem 250 l Becken (100 x 50 x 50 cm) gebrütet, weil sie micht warten wollten, bis das Große Becken eingerichtet war. Jetzt lebt das Paar allein in einem Becken mit den Abmessungen 120 x 70 x 60 cm (L B H).

      Für die kleineren Arten, wie Ch. bleheri, andrao, oder gachua, reicht mM ein 200 - 300 l Becken auf Dauer aus. Man muss eben bedenken, dass alle Arten ein hohes Aggressionspotential haben und nur bedingt gesellschaftsfähig sind. Es kann auch sinnvoll sein, ein Ausweichbecken bereit zu stellen, falls man die Tiere trennen muss.

      Gruß Thomas
    • Hallo Thomas,

      Hab mir mal heut deinem Bericht vom 18.Juni 2020 reingezogen und, ich bin immer noch begeistert.
      Wenn ich den endsprechenden Platz hätte - ein Versuch währe es wert.
      Du hast Glück gehabt, deine Nachzucht absetzen zu können.
      Ich habe mit Nachzuchten schon öfters Probleme gehabt, sie an den Mann zu bekommen. Verschenken ja, aber !!

      LG

      Jürgen
    • Hallo zusammen,

      mal ein kleines Update:

      Auf diesem Bild kann man schön den markantesten Geschlechtunterschied erkennen. Die Breite der Maulspalte. Die Milchner (männl.) haben eine erkennbar breitere als die Rogner. Sie haben auch einen breiteren Kopf. Ich bin nicht sicher, aber es ist möglich, dass sich das erst mit der ersten Brut richtig ausprägt. (Für die Neuen im Forum: Es sind ovophile Maulbrüter im männlichen Geschlecht.)



      Heute gabs mal wieder lecker Kompostwürmchen. Ich hätte es gern in bewegten Bildern gezeigt. Ging natürlich nicht, aber es steht auch zu befürchten, dass das bei zart besaiteten Menschen zu beängstgenden Assotiationen führen kann. :kaplach:
      Den Löwenanteil haben die Jungfische vertilgt.



      Gruß Thomas
    • Katastrophe bei Channas

      Hallo zusammen,

      heute ist ein schwarzer Tag. Papa Channa ist gestorben. :cry: ich könnte heulen!

      Gestern war er noch putzmunter, hat gefressen und sogar gebalzt. Und heute morgen finde ich ihn tot im Becken. Keinerlei Hinweis auf eine Ursache, keine Verletzung, keine farblichen Veränderungen, keine Schwellungen am Körper, keine gesträubten Schuppen, keine Symptome im Vorfeld - nix... Ich hab auch keinen Wasserwechsel gemacht oder den Filter gereinigt. Das Futter war das übliche, das ich schon seit 2 Jahren füttere und Mama Channa im selben Becken ist wohlauf. Auch dem anderen Channas in anderen Becken geht es gut. Ich hab einfach keine Erklärung...

      Für mich ist das ein schlimmer Velust. Er war Teil eines Zuchtpaares, zu dem ich eine besondere Beziehung hatte. Da gehts nicht um Geld...

      Also RIP Papa Channa :heul:

      Gruß Thomas
    • Hallo Thomas,

      ach wie schade! Das tut mir sehr leid. Wie alt wurde Papa Channa denn? Soweit ich die Geschichte hier verfolgt habe noch nicht sehr alt.
      Das ist wohl wie mit anderen Lebewesen auch. Manche werden einfach nicht alt, da gibt es einfach keine Erklärung. Einem Freund von mir ist ein kerngesunder, erst 8 Monate alter Labrador gestorben. Der war am Abend noch putzmunter und am nächsten Morgen lag er einfach tot in seinem Körbchen :cry:


      Gruß Roland