Aquarium für den Bruder


    • Andre1993
    • 1230 Aufrufe 18 Antworten

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    • Aquarium für den Bruder

      Hallo lieber Stammtisch,

      Mein Bruder würde sich gerne ein Aquarium mit 240 Liter kaufen. Da er bereits die Technik usw hat, will er nur das Becken ohne Zubehör haben. Eine Art Unterschrank wird aus Kantholz selber gebaut. Das Aquarium soll an eine Wand (Ytong) gestellt werden (Dachgeschoss), die zudem auch die Außenwand ist (Tragende Wand?). Der Boden ist aus Fliesen und drunter ist schwimmender Estrich und eine Fußbodenheizung.
      Zusätzlich wird eine 30mm Siebdruckplatte unter den Schrank gelegt. Selbstverständlich haben wir auch gegoogelt und haben sehr viele unterschiedliche Meinungen gelesen
      :sorry: .
      Das Haus ist von 2010, leider finden wir die Unterlagen der Statik nicht. 2 Statiker wurden schon gefragt, als das Thema Fußbodenheizung und Estrich angesprochen wurde, hat man direkt gesagt das sie da keine Garantien geben können.

      Zu den Fragen:

      Gibt es hier Leute die selbes Szenario haben?

      Haben wir eventuell einen Architekten oder Statiker hier im Forum?

      Sind 240 Liter (mit Inhalt warscheinlich 300 kg) ein Gewicht, wo man sich Sorgen drum machen müsste?

      Mit freundlichen Grüßen

      Andre
    • Hallo Andre

      Manche Fragen lassen den Leser ratlos zurück. Soll ich ein fettes Aquarium auf einen Estrich mit Fußbodenheizung stellen? Was erwartest Du hier: Dass wir ins Blaue rein sagen: „Kein Problem mit der Dauerbelastung!“? Willst Du das gerne hören? Wahrscheinlich.

      Zwei bereits befragte Statiker raten ab, Unterlagen zum Haus hast Du keine. Also: Riskiere es oder riskiere es nicht. Seriös helfen kann Dir bei der Entscheidung auf dieser Informationsbasis übers Internet keiner.

      Gruß
      Stefan
    • Hallo,

      das Gewicht alleine ist nicht das ausschlaggebende. Du hast aber ca. 300 kg auf einem halben Quadratmeter, also 600 kg/qm. Zimmerdecken sind auf 150 kg/qm ausgelegt, wohlgemerkt auf jedem einzelnen qm.
      Und du stellst das AQ an den Rand der Estrichplatte, die dort, wenn das Styrodur darunter nachgibt, leicht brechen kann.
      Ich persönlich würde einen größeren Unterschrank konstruieren, um eine geringere Flächenlast zu erreichen. Zudem würde ich Schwerlastkonsolen an die Aussenwand montieren. Damit dann die obere Platte des Unterschrankes abfangen und du hast nur noch einen Bruchteil des Gewichts auf dem Boden. Ein Großteil der Kraft wird dann in die Aussenwand abgeleitet, die sind tragend und können das ab.

      Das wäre meine Vorgehensweise, darauf gebe ich aber keine Garantie :grandpa:
      Beste Grüße aus dem Bayerischen Wald,
      Andreas
    • Andre1993 schrieb:

      Das Aquarium soll an eine Wand (Ytong) gestellt werden (Dachgeschoss), die zudem auch die Außenwand ist (Tragende Wand?).
      :denknach: Eine Ytongwand im Dachgeschoss? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen, aber die Wand muss dann überhaupt nichts tragen … oder?
      Mir wären da eher tragende Wände im Stockwerk darunter wichtig, besonders in dem Berich, wo ich so ein Becken aufstellen will.

      Andre1993 schrieb:

      Zusätzlich wird eine 30mm Siebdruckplatte unter den Schrank gelegt. Selbstverständlich haben wir auch gegoogelt und haben sehr viele unterschiedliche Meinungen gelesen .
      Die Platte ist nur sinnvoll, um eine Durchbiegung des Beckenbodens zu verhindern. Für die Statik der Platte sind dann deren Auflagepunkte wichtig. Bei geschätzten 300 kg sollte da schon ein kräftiger Rahmen drunter.
      Es geht aber weiter … liegt der Rahmen dann auf einzelnen Füßen auf, werden die 300kg auf den Füßen (nicht zwingend gleichmäßig) verteilt. (vielleicht 100kg auf ein paar QuadratZentimeter hinterlassen ihre Spuren …)

      Ganz ungünstig wird es, wenn nur vier Füße genau unter den Aquarienecken stehen!
      Dann gibt es über die Beckenbreite die größtmögliche Durchbiegung deiner Siebdruckplatte und diese Dauerbelastung könnte schlimmste Folgen haben. Wenn du aber dringend mit Füßen was bauen musst/willst, solltest du dich mit
      >> Bessel'sche Auflagepunkte <<
      befassen, die eine mögliche Durchbiegung minimieren. (Tipp eines alten Messtechnikers :grandpa: )

      Ist dir das alles zu kompliziert? Dann höre einfach auf einen Statiker, der zwar noch eine "Angst-Toleranz" mit einrechnet, dessen Urteil aber Hand und Fuß hat.
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • Hallo Andre,

      Andre1993 schrieb:

      2 Statiker wurden schon gefragt, als das Thema Fußbodenheizung und Estrich angesprochen wurde, hat man direkt gesagt das sie da keine Garantien geben können.
      das ist doch klar dass niemand eine Garantie geben würde! Auch hier im Forum wird Dir keiner sagen wollen dass da gar nichts passiert. Weil eben keiner eine Garantie geben kann! So viele Faktoren spielen da mit rein:

      -welcher Estrich wurde eingebaut?
      -welche Armierung hat dieser Estrich?
      -wie hoch ist der Estrich gesamt/über den Heizungsrohren?
      -welche Isolierung wurde unter dem Estrich verwendet?
      -usw. usw.

      Wenn man nicht wie ich schon beim Hausbau ein Aquarium fest einplant - unter dem Aquarium gibt es zwischen Betondecke und Estrich keine Isolierung und keine Heizungsrohre, außerdem wurden zwei Stahlträger in der Betondecke verbaut - kann man einfach keine Garantie geben!

      Aber: Ich kenne Leute die wesentlich schwerere Aquarien auf einem schwimmenden Estrich stehen haben. Ganz ehrlich? Ohne Dir jetzt eine Empfehlung aussprechen zu wollen, ich würde es machen! Allerdings würde ich auch einen größeren und extrem massiven Unterschrank zusammenzimmern und dann die Last bestmöglich auf die ganze Fläche verteilen.
      In etwa so wie hier zu sehen: aquariumadvice.com/forums/f20/…ld-and-set-up-171965.html


      Gruß Roland
    • Roland schrieb:

      einen größeren und extrem massiven Unterschrank zusammenzimmern und dann die Last bestmöglich auf die ganze Fläche verteilen.
      :top: Meine Rede!
      Irgendwo (hier im Forum oder wo anders) sah ich seitlich zwei gemauerte Auflagen und ein oder zwei Kankthölzer drüber.
      Allerdings ging es da um etwas größeres/schwereres als 240 Liter.

      Ich plante mal ein 500 L Becken (ca. 140x60x60 cm) als noch nicht klar war, in welcher Wohnung es aufgestellt wird. OoO
      Das wollte ich erst in einen starken Stahlrahmen einkleben lassen, den mir jemand geschweißt hatte.
      Der "Klebespezialist" vom Aquarienverein meinte dann aber, er kann das ohne Rahmen kleben.
      So war der Rahmen erst übrig. Ich ließ dann noch ein paar Streben einschweißen und verwendete ihn dann als Unterbau.
      :-O Ein ungutes Gefühl hatte ich anfangs aber trotzdem …
      Der Unterbau hielt - beim Becken riss aber eine Naht an der Querstrebe oben … die ich noch richten konnte, bevor was passierte.
      Das Becken mit Unterbau konnte ich später gut verkaufen. :zigarre:
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • So, der Estrich ist 8 cm dick. 50 Cm von der Wand aus liegt auch keine FBH. Laut Unterlagen liegt die Belastung bei 350 Kg/m2. Mit der Versicherung ist alles geregelt und jegliche Wasserschäden sind abgedeckt. Ich mache mich ans Werk und baue einen Schrank der 200x60x60 hat und verwende unter dem Aquarium eine Spanplatte mit 3 cm dicke und für den Boden das selbe. Hab ein gutes Gefühl, wird schon schief gehen :pfeifen: .

      Gruß
    • Andre1993 schrieb:

      Hab ein gutes Gefühl, wird schon schief gehen .
      Auflagefläche auf dem Boden: > 1 m2 in etwa gleichmäßig verteilt die 300 kg des Aquariums …

      … und dann hatte ich früher schon größere/schwerere Becken gesehen, bei denen man sich überhaupt keine Gedanken machte.

      Als ich mein 500 L Becken aufstellte, sagte man zu mir: "Ach, das ist ja nur ein "kleineres Becken". Ein halber Kubikmeter. …"

      Heute war ich (nur zum Kucken) in einem Zoogeschäft in dem auch größere Aquarien als eures verkauft werden.
      Das soll jetzt nicht viel bedeuten … aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Käufer sich nicht Gedanken machen, wie sie hier schon besprochen wurden. Da wird die Kaufentscheidung mehr mit dem Meterstab getroffen *). Wo kann man so ein Becken ins Zimmer stellen damit es die beste Wirkung auf die erstaunten Besucher macht?

      zu *) ich kann mich auch an ein Becken (ich dachte 450L) eines Freundes erinnern, der den 3. Stock des elterlichen, uralten Stadthauses bewohnte, und der uns um Hilfe bat, das Ungetüm hoch zu tragen. Da waren die schmalen Treppen für ihn ein größeres Problem als die Frage, wo die tragenden Wände sind oder wie die Balken des Fehlbodens verlaufen. :-O
      :ironie:
      "Wird schon schief gehen?" ich hoffe für euch, besser nicht … sonst läuft das Wasser einseitig raus. :ablv:
      Gruß vom Gyuri :grandpa:
      Plumpaquatsch:
      "Hokus Pokus, Glucks und trübes Wasser!"
    • Hallo Andre,

      na dann ist ja alles in Butter! Was mir persönlich aber trotzdem Bauchweh bereitet ist die Idee mit den Spanplatten. Ich bin absolut kein Fan von Holzplatten jeglicher Art für einen Aquarienunterschrank. Spanplatten stehen gleich nach Buchenvollholz an Platz 2 auf meiner roten Liste. Da bin ich ein gebranntes Kind!


      Gruß Roland
    • Roland schrieb:

      Ich bin absolut kein Fan von Holzplatten jeglicher Art für einen Aquarienunterschrank. Spanplatten stehen gleich nach Buchenvollholz an Platz 2 auf meiner roten Liste. Da bin ich ein gebranntes Kind!

      Was sollte ich denn deiner Meinung nach verwenden?
      Einfach nur die Holzbalken als Boden?


      Gruß
    • Hallo Andre,

      am besten wäre es! Wenn Du einigermaßen günstig an Corianplatten kommen könntest, die wären der Hammer! Habe ich seit vielen Jahren auch. Die Dinger können im Wasser stehen und es passiert nichts.
      Schau mal, hier habe ich schon mal etwas dazu geschrieben: Stabilität Unterschrank?
      Diese Holzplatten habe ich dann gegen Corian ausgetauscht. Da reichen auch 10mm dicke Platten völlig aus wenn die Unterkonstruktion stabil genug ist.

      Aber ich will auch schreiben dass ich bei dem Thema ein absoluter Schisser bin. Da hat es mich halt mal sehr übel erwischt, deshalb baue ich nur noch Konstruktionen die absolut wasserfest sind und einen Panzer tragen können :lach:

      Wenn Du kein Corian bekommst, würde ich mit einem Zähneknirschen Siebdruckplatten nehmen.


      Gruß Roland
    • Habe gerade geschaut, Corian Platten haben es ja in sich, was den Preis angeht. Dann baue ich nur mit den Holzbalken :wink: .
      Unter dem Aquarium werde ich jedenfalls die Platte nicht weglassen, da habe ich schon sehr viel gelesen, dass es zum Glasbruch kommen könnte. Da bin ich der Schisser :hammer:

      Gruß
    • Kleines Update: haben heute auf Kleinanzeigen einem Unterschrank von dem Juwel Rio 240 ergattert. Sieht noch sehr gut aus. Drunter legen wir eine Arbeitsplatte mit 5 cm dicke 160x70. Wenn das nicht halten sollte, weiß ich auch nicht mehr :lach: . Foto vom Aquarium folgt, falls Interesse besteht. Ich danke euch allen für eure Hilfe, wie immer!

      Gruß
    • Aquarium steht, ist befüllt und sieht super aus. Wir haben eben leider bemerkt, dass der Schrank an 2 stellen leicht aufgequilt ist und zwar dort wo die 2 tragenden Holzplatten links und rechts sind, die inneren.( Eventuell durch die Schrauben?).
      Die Matte zwischen Aquarium und Platte scheint dies auszugleichen, ist halt wesentlich gepresster als an anderen Stellen. Platte wechseln, oder reicht die Matte?

      Gruß