Angepinnt Interview mit den Gebrüdern Logemann


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    • Interview mit den Gebrüdern Logemann

      Am Samstag, den 29. März 2008 besuchten wir Carsten und Frank Logemann, um das angekündigte Interview mit den beiden Brüdern zu machen und natürlich auch, um uns in ihrem Garnelenkeller mal ein wenig umzusehen.

      Wir fuhren nach Hamburg. Am Haus der beiden angekommen, fielen uns zuerst die beiden geöffneten Garagen auf, vor denen jeweils ein Auto parkte.
      Die Autos schienen schon länger nicht mehr in den Garagen zu stehen, denn diese waren voller Verpackungs- und Versandmaterial, Kisten und Styroporboxen im 500er Pack.

      Wir wurden sehr freundlich empfangen und die sympathischen Brüder zeigten uns die beiden Kellerräume. Ein Traum für Garnelen-Liebhaber!


      Der Garnelen-Keller im Garnelenhaus


      Im Garnelen-Keller


      Foto-Shooting im Keller: Carsten Logemann, Casa Carota (Marlis) und Gotcha (Micha)
      Rundgang durch den Garnelen-Keller


      Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen hatten, gingen wir mit Carsten in die Wohnung, um ihm die Fragen zu stellen, während Frank noch eine Kundin im Keller bediente.

      Interview mit Carsten und Frank Logemann:

      Interview: Rupert (Micha) - KatiG (Kati) - Gotcha (Micha)



      Frank und Carsten Logemann




      Im Alter von fünf Jahren bekamen beide den ersten Wasser-Kontakt zu den Aquarien ihres Vaters und fanden schnell Gefallen daran. Dies hielt an bis sie etwa 15 Jahre alt waren, dann standen andere Interessen im Vordergrund.
      Im Jahr 2000 wurden aus Spaß am Hobby wieder die ersten Becken aufgestellt.
      Im Handel fanden die beiden die ersten Amano-Garnelen, die ihnen so gut gefielen und deren Nachzucht dann auch auf Anhieb glückte.
      Vom Garnelen-Fieber gepackt mussten alle Fische aus den Aquarien weichen und die beiden Logemänner erstanden ihre ersten Crystal Red Garnelen, die pro Tier Anfang 2001 noch 15 DM kosteten. Mit diesen Garnelen glückte die Vermehrung im zweiten Anlauf.
      2002 kam es dann zum „Garnelenboom" in Deutschland und die Logemanns boten ihre Tiere auf privaten Börsen in der Umgebung an. Mit großen Erfolg. Ein Zoogeschäft kaufte 600 Amanos auf einen Schlag und Carsten und Frank stellten fest, dass sich die Zucht von Wirbellosen anscheinend lohnt.
      Bisher haben die beiden bis auf einen Zwischenfall, als ihnen der erste Stamm von Crystal Red Garnelen im Wert von ca. 1000 DM einfach einging, immer Glück und das richtige „Händchen“ gehabt.

      2004 ging die Seite CrystalRed.de, die Homepage der Logemann-Brüder im Internet an den Start und fand eine große Resonanz; kurze Zeit später erfreute sich ihre Seite caridinajaponica.de/ über den selben Erfolg.
      Bald darauf fingen die beiden Brüder an, an ihrem Buch, der „Garnelenfibel“ zu arbeiten. Das Buch ist ein wahrer Selbstläufer, weil es im Gegensatz zu der bisher meist im Handel angebotenen aquaristischen Literatur nicht 'trocken' sondern locker-flockig, gut lesbar und humorvoll geschrieben ist.
      Ein weiteres Buch ist in absehbarer Zeit leider nicht geplant.
      Umso mehr werden sich die Freunde der Wirbellosen aber auf das „Bienenheft“ freuen können, dass im Sommer 2008 erscheinen soll. Es ist ein Sonderheft, das auf die allgemeine Garnelenhaltung aufmerksam machen soll, weil es immer noch sehr viele Aquarianer gibt, die noch nichts vom diesem recht neuen Trend wissen.

      Seit September 2007 beschäftigen sich Carsten und Frank hauptberuflich mit der Garnelenzucht. Carsten verdiente sein Geld bis dahin als selbständiger Autohändler, Frank war Hausmeister. Ihre bisher ausgeübten Berufe hängten beide an den Nagel, da die Zeit nicht mehr ausreichte, die die Garnelenzucht, Beckenpflege, Versand von Tieren und das Beantworten der immer mehr werdenden e-mails forderte.

      Im Logemannschen Garnelenhaus gibt es zwei Kellerräume mit insgesamt etwa 85 Aquarien.
      Jeder der beiden kümmert sich um einen Raum und die darin stehenden Becken.
      Die damit verbundene Arbeit füllt die beiden sympathischen Garnelenzüchter mittlerweile so aus, dass sie es sich zeitlich nicht mehr leisten können, an Börsen teil zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Optimal wäre eine Kraft, die den Brüdern bei der Verpackung und dem Versand und einigen anderen anfallenden Arbeiten unterstützend unter die Arme greifen könnte.
      Die Arbeit wird von den beiden allerdings nicht wirklich als Arbeit angesehen, sondern immer noch als Hobby, das Spaß macht. Die weniger beliebte Aufgabe dabei, ist das stundenlange Wasserwechseln, was aber auch den Vorteil hat, dass man dabei „mal gut abschalten“ kann. Den Wasserwechsel machen die beiden immer noch in jedem Becken einzeln, was sehr zeitaufwändig ist. „An eine Automatisierung hätte man vielleicht besser beim Aufbau der Anlage denken sollen...“ sagte Carsten.

      Die ungewöhnlichsten Wünsche der Kunden bisher waren die Anfragen nach "Bunten Tüten", die in etwa lauteten: „...ich hätte gern eine Garnele hiervon, zwei Tiere davon und von der dritten Art auch noch ein Weibchen...“
      Solche Anfragen kommen zum Glück nur sehr selten vor. "Ganz im Gegenteil", meinte Carsten Logemann, "viele Kunden melden sich später per e-mail und schreiben uns, wie sehr sie mit unseren Garnelen zufrieden sind."
      Die Anfragen an das Garnelenhaus kommen mittlerweile aus ganz Europa.

      Ihre persönlichen Lieblingstiere, verrieten Carsten und Frank, sind die Kardinalsgarnelen, auch Sulawesi-Garnelen genannt. Aber auch alle anderen Garnelen von Red Fires über Tigergarnelen und Red Bees sind ihre Lieblinge, da sie ihrer Meinung nach im Aquarium einfach viel faszinierender sind als Fische.


      Das Herz geht auf: So viele schöne B&W


      Auf die Frage, wie oft die beiden Brüder in den Wirbellosen-Aquarien die Wasserwerte prüfen, sagte Carsten: "Gar nicht mehr. Das haben wir anfangs mal gemacht. Wir messen heute höchstens noch die Wasserwerte des Transportwassers, wenn wir neue Tiere bekommen."
      Wichtig ist, dass sie über Stunden hinweg ganz langsam an das neue Wasser gewöhnt werden müssen.
      Weiter meinte er, dass die Tiere anpassungsfähig sind. Sie sind nicht unbedingt auf die strikte Einhaltung der oft nachzulesenden Wasserwerte angewiesen. "Ganz im Gegenteil. In ihren natürlichen Habitaten leben die Tiere in Bächen und Flüssen. Wenn dort mal ein starker Regen niedergeht, verändert dieser die Werte des Wassers enorm - und das macht den Tieren auch nichts aus."

      In absehbarer Zukunft wollen die Logemänner sich hauptsächlich mit der Erhaltung ihrer Garnelen-Stämme durch Selektion und deren Vermehrung beschäftigen. Es gibt auch Überlegungen, mit der Kreuzung verschiedener Arten zu experimentieren.
      Jedoch sind die Japaner in dieser Hinsicht unschlagbar und neue Farbschläge kämen im Allgemeinen fast ausschließlich aus Asien, meinten Carsten und Frank.
      In Japan ist das Kaufverhalten für Hochzucht-Garnelen ein ganz anderes als in Deutschland. Dort wurden sehr auffällig gezeichnete Tiere sogar für etwa 9000,- Euro versteigert.

      Als Prognose für die Zukunft gaben die beiden Brüder an, dass der Boom der Wirbellosen im Aquarium anhalten und auch ansteigen wird. Die bisher am meisten nachgefragten Garnelen sind nach wie vor die Crystal Red, gefolgt von den Red Fires und danach alle anderen Arten, die sich in etwa die Waage halten. Dort zeigt sich kein deutlicher Trend.
      Während einige Garnelen im Lauf der Vergangenheit immer preisgünstiger angeboten werden, werden diverse "Bestseller" unter den Garnelen, wie z.B die Crystal Reds, wohl immer einen gewissen Preis-Standard haben.


      Die neuen Sakura Red Fire Garnelen


      Für den Sommer 2008 ist eine Reise nach Japan geplant, die mit der Kamera begleitet werden soll. Den Brüdern schwebt vor, ein „Road-Movie“ zu erstellen, während sie Amano-Garnelen in der Natur beobachten, Garnelen-Hochzüchter und Zoogeschäfte besuchen, die wohl ganz anders aussehen als die deutschen Zoohandlungen.
      Es ist angedacht, eine DVD heraus zu bringen, die anschließend von Interessenten zu einem erschwinglichen Preis erstanden werden kann.

      Später, so haben die beiden Brüder es vor, möchten sie evtl. nach China und Sulawesi, um Bienen- und Hummelgarnelen sowie die Sulawesigarnele in ihren Ursprungsgewässern zu beobachten und gegebenenfalls mit nach Hause zu bringen.


      Danach wollen sich die beiden aber auch mal eine kleine Pause gönnen, in der keine größeren Projekte geplant sind.

      In Kürze werden vom Garnelenhaus hochwertige Qualitätsaquarien und Unterschränke der eigens gegründeten Hausmarke "GlasGarten" angeboten.

      Abschließend sei zu sagen:
      Es war ein schöner und informativer Nachmittag in Logemanns Garnelenhaus. Und wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei Carsten und Frank, die das geschafft haben, von dem viele träumen: Sie haben ihr geliebtes Hobby zum Beruf machen können!

      Wer noch mehr lesen möchte klickt hier:


      Solltet Ihr noch weitere Fragen oder Nachfragen haben, schreibt uns diese und wir lassen sie von den Logemännern beantworten. Fragen, und Euch bedanken für das Interview könnt ihr hier: Danksagung an Frank und Carsten Logemann für das ausfühliche Interview


      Micha konnte nicht ohne neue Garnelen heim fahren - Kardinalsgarnelen mussten es schon sein!



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      Das Team bedankt sich auch im Namen der User für dieses Interview