Hallo zusammen,
hier ein erster und kurzgefasster Überblick über C. macracanthus. Ziel ist es, eine kurze und einprägsame Beschreibung dieser Fisch-Art zu geben. Im Vorfeld ein dickes Dankeschön an Frank, der mir ein paar Bilder von ausgewachsenen Botien hat zukommen lassen - ich pflege aktuell nur eine Gruppe aus 9 Jungtieren.
Bezeichnung
Der im deutschen Sprachgebrauch Pracht- oder Clownschmerle genannte Fisch wird eindeutig aquaristisch als Chromobotia macracanthus bezeichnet. Die alte Bezeichnung lautete Botia macracanthus, manchmal wurde diese Fisch-Art auch fehlerhaft dekliniert als 'botia macracantha' o.ä. ausgezeichnet. Die korrekte Bezeichnung lautet jedoch 'Chromobotia macracanthus'.
Der Name 'Prachtschmerle' trifft als Trivial-Name auch auf andere Botien zu, so zum Beispiel die 'Grüne Prachtschmerle' (Botia modesta). Im deutschen Sprachraum ist mit dem Begriff 'Prachtschmerle' in der Regel aber 'Chromobotia macracanthus' gemeint. Im Ausland wird diese Schmerle manchmal auch als 'Clownschmerle' trivialisiert - dieser Begriff trifft das Verhalten dieser interessanten Fisch-Art sehr deutlich, finde ich.
Übrigens stieß Gerhard Ott bei dem Versuch, den deutschen Ursprung des Namens 'Prachtschmerle' zu ergründen, auf den altdeutschen Begtriff 'Schmer' für Fett. Dies wird ausgeführt im Buch 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen' von Klaus Gernhard und Dr. Jürgen Schmidt. Dort wird auch ein Zusammenhang zwischen dem Schlammpeitzger (Misgurnus fosslilis) und dessen Fett-Reichtum gezogen und ihrer Funktion als Nahrungsmittel.
Herkunft
C. macracanthus ist in der Regel ein WF (Wildfang). Es gibt jedoch auch Nachzuchten aus Osteuropa. Mehr zu diesen Nachzuchten wird in einem späteren Abschnitt zu lesen sein. Die Wildfänge kommen von den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo. Sie werden als Jungtiere dann auch eingefangen. Daher findet man saisonalbedingt im Tierhandel kleine Exemplare von C. macracanthus.
Aussehen
C. macracanthus verfügt über ein prächtiges Aussehen. Der Fisch besitzt stark gefärbte Flossen, wobei die vorderen zwei Flossen paarig ausgelegt sind. Die Schwanzflosse ist wunderschön ausgeprägt. C. macracanthus besitzt drei schwarze Streifen, welche durch individuelle Zeichnung zur Identifikation von einzelnen Tieren beitragen können.
Bilder sagen mehr als tausend Worte - daher sind im Anhang an diese allgemeine Einleitung auch zwei Bilder zu sehen. Das eine Bild zeigt eine ausgewachsene C. macracanthus, das andere Bild ein Jung-Tier dieser Gattung.
Größe und Alter, besondere Merkmale
C. macracanthus ist in ihrer Heimat ein beliebter Speisefisch. Er soll Größen um die 35 Zentimeter erreichen können. In handelsülichen Aquarien dürfte diese Größe sich jedoch teilw. deutlich geringer darstellen. Mit zu erreichenden End-Größen um die 25 bis 30 Zentimeter sollte aber gerechnet werden. Die Schmerle kann ein Alter von mehr als zwanzig Jahren erreichen. Daher sind gesicherte Aussagen zur endgültigen Größe im Aquarium nur sehr schwer zu beurteilen da nur wenige Aquarianer die Fische bis zu ihrem (altersbedingten) Ableben pflegen dürften - auch wenn dies als erstrebenswert anzusehen wäre.
Die Schmerle verfügt über einen beweglichen und arretierbaren Dorn direkt unter ihrem Auge.
Haltung
C. macracanthus ist ein Gruppenfisch. Als Schwarmfisch kann er nicht bezeichnet werden, da ihm einige Merkmale zur Einordnung in diesen Typus fehlen, so unter anderem der fehlende konstante Individualabstand beim Schwimmen.
Die Schmerle ist als Gruppentier artgerecht in einer Gruppe zu halten. Über die Größe der Gruppe existieren widersprüchliche Angaben. Das Zierfischverzeichnis geht von zehn Tieren als Gruppengröße aus (zierfischverzeichnis.de/klasse…omobotia_macracanthus.htm), ordnet das Tier meiner Meinung nach aber fehlerhaft als Schwarmfisch ein. Das Buch 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen' geht von sechs Tieren als geeignete Mindest-Gruppengröße aus. Andere Quellen definieren fünf Tiere als Untergrenze zur Haltung dieser Tiere.
In der Natur findet man C. macracanthus in Gruppen mit teilweise gewaltigen Individuenzahlen vor (vergl.: 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen'). Daher lässt diese Beobachtung den Schluss zu, die Tiere in möglichst großen Gruppen zu halten.
Auch gehört die Ausbildung von Leit-Tieren in mehreren Ordnungen zum normalen Verhalten dieser Fisch-Art. Auch dieses beobachtete Verhalten läßt die Schlussfolgerung plausibel erscheinen, die Art in mittelgroßen Gruppen zu halten. Ich persönlich würde als unterste Grenze für die Haltung dieser Schmerlenart fünf bis sechs Tiere ansetzen.
Als Bodengrund sollte feiner Kies (1 - 2 mm) oder Sand verwendet werden, da die Tiere auch gerne einmal gründeln und über Barteln verfügen.
Da die End-Größe dieser Tiere doch beachtlich ist, sollte diese Gattung nur in großen Aquarien mit ausreichend großer Beckenlänge und Tiefe gehalten werden. Ausgewachsene Tiere sollten nur in Becken mit einer Länge größer als 150 Zentimetern gehalten werden.
Das Thema 'Haltung' werde ich in einem separaten Thread nochmals behandeln, zusammen mit Vergesellschaftung, Zucht(Versuche) und Fütterung.
Viele Grüße,
euer Nico
hier ein erster und kurzgefasster Überblick über C. macracanthus. Ziel ist es, eine kurze und einprägsame Beschreibung dieser Fisch-Art zu geben. Im Vorfeld ein dickes Dankeschön an Frank, der mir ein paar Bilder von ausgewachsenen Botien hat zukommen lassen - ich pflege aktuell nur eine Gruppe aus 9 Jungtieren.
Bezeichnung
Der im deutschen Sprachgebrauch Pracht- oder Clownschmerle genannte Fisch wird eindeutig aquaristisch als Chromobotia macracanthus bezeichnet. Die alte Bezeichnung lautete Botia macracanthus, manchmal wurde diese Fisch-Art auch fehlerhaft dekliniert als 'botia macracantha' o.ä. ausgezeichnet. Die korrekte Bezeichnung lautet jedoch 'Chromobotia macracanthus'.
Der Name 'Prachtschmerle' trifft als Trivial-Name auch auf andere Botien zu, so zum Beispiel die 'Grüne Prachtschmerle' (Botia modesta). Im deutschen Sprachraum ist mit dem Begriff 'Prachtschmerle' in der Regel aber 'Chromobotia macracanthus' gemeint. Im Ausland wird diese Schmerle manchmal auch als 'Clownschmerle' trivialisiert - dieser Begriff trifft das Verhalten dieser interessanten Fisch-Art sehr deutlich, finde ich.
Übrigens stieß Gerhard Ott bei dem Versuch, den deutschen Ursprung des Namens 'Prachtschmerle' zu ergründen, auf den altdeutschen Begtriff 'Schmer' für Fett. Dies wird ausgeführt im Buch 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen' von Klaus Gernhard und Dr. Jürgen Schmidt. Dort wird auch ein Zusammenhang zwischen dem Schlammpeitzger (Misgurnus fosslilis) und dessen Fett-Reichtum gezogen und ihrer Funktion als Nahrungsmittel.
Herkunft
C. macracanthus ist in der Regel ein WF (Wildfang). Es gibt jedoch auch Nachzuchten aus Osteuropa. Mehr zu diesen Nachzuchten wird in einem späteren Abschnitt zu lesen sein. Die Wildfänge kommen von den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo. Sie werden als Jungtiere dann auch eingefangen. Daher findet man saisonalbedingt im Tierhandel kleine Exemplare von C. macracanthus.
Aussehen
C. macracanthus verfügt über ein prächtiges Aussehen. Der Fisch besitzt stark gefärbte Flossen, wobei die vorderen zwei Flossen paarig ausgelegt sind. Die Schwanzflosse ist wunderschön ausgeprägt. C. macracanthus besitzt drei schwarze Streifen, welche durch individuelle Zeichnung zur Identifikation von einzelnen Tieren beitragen können.
Bilder sagen mehr als tausend Worte - daher sind im Anhang an diese allgemeine Einleitung auch zwei Bilder zu sehen. Das eine Bild zeigt eine ausgewachsene C. macracanthus, das andere Bild ein Jung-Tier dieser Gattung.
Größe und Alter, besondere Merkmale
C. macracanthus ist in ihrer Heimat ein beliebter Speisefisch. Er soll Größen um die 35 Zentimeter erreichen können. In handelsülichen Aquarien dürfte diese Größe sich jedoch teilw. deutlich geringer darstellen. Mit zu erreichenden End-Größen um die 25 bis 30 Zentimeter sollte aber gerechnet werden. Die Schmerle kann ein Alter von mehr als zwanzig Jahren erreichen. Daher sind gesicherte Aussagen zur endgültigen Größe im Aquarium nur sehr schwer zu beurteilen da nur wenige Aquarianer die Fische bis zu ihrem (altersbedingten) Ableben pflegen dürften - auch wenn dies als erstrebenswert anzusehen wäre.
Die Schmerle verfügt über einen beweglichen und arretierbaren Dorn direkt unter ihrem Auge.
Haltung
C. macracanthus ist ein Gruppenfisch. Als Schwarmfisch kann er nicht bezeichnet werden, da ihm einige Merkmale zur Einordnung in diesen Typus fehlen, so unter anderem der fehlende konstante Individualabstand beim Schwimmen.
Die Schmerle ist als Gruppentier artgerecht in einer Gruppe zu halten. Über die Größe der Gruppe existieren widersprüchliche Angaben. Das Zierfischverzeichnis geht von zehn Tieren als Gruppengröße aus (zierfischverzeichnis.de/klasse…omobotia_macracanthus.htm), ordnet das Tier meiner Meinung nach aber fehlerhaft als Schwarmfisch ein. Das Buch 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen' geht von sechs Tieren als geeignete Mindest-Gruppengröße aus. Andere Quellen definieren fünf Tiere als Untergrenze zur Haltung dieser Tiere.
In der Natur findet man C. macracanthus in Gruppen mit teilweise gewaltigen Individuenzahlen vor (vergl.: 'Ihr Hobby - Prachtschmerlen'). Daher lässt diese Beobachtung den Schluss zu, die Tiere in möglichst großen Gruppen zu halten.
Auch gehört die Ausbildung von Leit-Tieren in mehreren Ordnungen zum normalen Verhalten dieser Fisch-Art. Auch dieses beobachtete Verhalten läßt die Schlussfolgerung plausibel erscheinen, die Art in mittelgroßen Gruppen zu halten. Ich persönlich würde als unterste Grenze für die Haltung dieser Schmerlenart fünf bis sechs Tiere ansetzen.
Als Bodengrund sollte feiner Kies (1 - 2 mm) oder Sand verwendet werden, da die Tiere auch gerne einmal gründeln und über Barteln verfügen.
Da die End-Größe dieser Tiere doch beachtlich ist, sollte diese Gattung nur in großen Aquarien mit ausreichend großer Beckenlänge und Tiefe gehalten werden. Ausgewachsene Tiere sollten nur in Becken mit einer Länge größer als 150 Zentimetern gehalten werden.
Das Thema 'Haltung' werde ich in einem separaten Thread nochmals behandeln, zusammen mit Vergesellschaftung, Zucht(Versuche) und Fütterung.
Viele Grüße,
euer Nico