Cherax sp. Blue Moon - ausführlicher Bericht


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    • Cherax sp. Blue Moon - ausführlicher Bericht

      Hallo ihr Lieben,

      auf vielfachen Wunsch stelle ich gern den kompletten Text meines Berichts hier ein, so könnt ihr ihn direkt hier lesen. Ich hoffe, dass das Forum die Textlänge auch verkraftet :grinz: . Die Fotos muss ich allerdings noch für diesen Zweck anpassen, das dauert noch ein Weilchen:


      Cherax sp. „Blue Moon“ – erste Brutbeobachtungen

      1. Die Vorgeschichte

      Es war irgendwann im Sommer 2006, als meine Frau Bianca mir plötzlich gestand, dass sie bei unserer aquaristischen Zucht nicht mehr nur der Helfer sein möchte, sondern auch selbst züchten will. Angefangen hatte sie damit ja bereits 2005 mit ihren Heros sp. „Rotkeil“, aber nun wollte sie richtig Ernst machen. Aber der große Schock kam erst noch, denn sie sprach nicht von Fischen, sondern von Wirbellosen, also von Krebsen und Garnelen. Einen ähnlichen Schock hatte ich ja schon mal hinter mir, als sie im Mai 2004 inmitten unseres Malawi-Haushalts ein Südamerika-Aquarium aufstellte, aber nun wollte sie „Salatbeilagen“ züchten. Darüber musste ich erstmal schlafen. Mein nächster Satz war dann: „Ich kann dir aber kaum Becken abgeben, die sind schließlich fast alle mit Cichliden voll“. Prompt kam die Antwort, dass das überhaupt nicht schlimm sei, denn sie wolle sich ein eigenes Zuchtregal aufbauen. Die Schweißperlen auf meiner Stirn wurden langsam größer. Ich fragte natürlich sofort, wo das denn hin solle, denn im Zuchtkeller sei kein Platz mehr. Die Antwort, das käme in den Waschkeller, war dann der K.O.-Schlag für mich. Aber man(n) versucht ja immer, seiner lieben Frau alle Wünsche zu erfüllen, soweit das finanziell möglich ist, also stimmte ich zu. Aus dem Waschkeller flog daraufhin ein Wäscheständer raus und ein Regal musste umgesetzt werden, und schon war Platz für die Zuchtanlage. Ein passendes Schwerlastregal war bald gefunden und die grobe Planung der Zuchtgruppen war auch kein Problem. Einige 12-Liter-Aquarien standen auch noch leer im Keller rum, die dann, ihrer 8, in die oberen beiden Etagen des Regals einzogen. Diese Becken sollten als Haltungs- und Aufzuchtbecken für die Zwerggarnelen und evtl. für Zwergflusskrebse dienen. Für die dritte Etage, also für die dauernde Haltung der Zwergflusskrebs-Zuchttiere, ließen wir uns zwei Becken mit den Maßen 44 x 40 x 20 anfertigen. Die untere Etage sollte ein Becken mit den Maßen 80 x 44 x 30 bekommen, für ein Pärchen größerer Krebse. Welche das werden sollten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht so genau. Wir schwankten immer zwischen Cherax-Arten, Procambarus alleni, Procambarus clarkii oder sogar Cambarus rusticiformis. Bei letzterem wäre aber eine Kälteperiode zur Einleitung der Fortpflanzung erforderlich, die ich im warmen Waschkeller nicht bieten kann. Aber es war ja auch noch Zeit, denn das Becken sollte erst im Dezember 2006 aufgestellt werden, man muss ja auch manchmal auf seine Brieftasche Rücksicht nehmen.

      Am 30. September 2006 entschlossen wir uns dann, eine spontane Tagestour zur Aquaristik-Messe nach Duisburg zu unternehmen, um dort einige Freunde zu treffen und zu überraschen, so z. B. die Teams von Aquarium-Stammtisch.de , von Scalare-online.de und von Aquanet.de. Als ich grad den 3. Anlauf nahm, einen Messerundgang zu machen, zerrte mich Bianca am Ärmel zu einem Stand von Aqua-Haus.de und zeigte mir die wunderschönen und auch schon sehr großen Tiere von Cherax sp. „Blue Moon“ und machte diesen bittenden Blick. Naja, schön und gut, aber das Aquarium dafür war noch nicht da. Also fragte ich natürlich provokativ, wo sie denn damit hin wolle. Die setze ich erstmal mit in das Aufzuchtbecken meiner Heros (100 x 40 x 40). Nun wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon dass Cherax keine Fische fangen und stimmte zu, da auch der Preis mehr als angemessen war. Auch die Beratung durch den Mitarbeiter des Ausstellers war trotz des großen Andrangs am Stand, vorbildlich. So nahmen wir also ein Pärchen Cherax mit nach Magdeburg.

      Angekommen zu Hause war natürlich das Licht im Zuchtkeller schon aus. Das Einschalten quittierten die Heros mit Panik. Nun wollte ich aber noch die Anubias aus dem Becken raus haben, denn diese stehen in dem Verdacht, für Krebse schädliche Stoffe abzusondern, und einen Wasserwechsel wollte ich deshalb auch noch machen. Gesagt – getan. Nach ca. 20 min konnten die Krebse dann einziehen. Die Heros lagen mittlerweile dicht zusammen gedrängt in den Aquarienecken, teilweise flach auf dem Boden, wie sie es immer machen, wenn sie Angst haben. Die Krebse kamen rein und rannten schnurstracks auf die Barsche zu. Mein Blutdruck stieg in diesen Sekunden um einige Punkte an. Ich sah im Geiste schon den ersten Heros in den gewaltigen Scheren des Männchens sterben. Aber weit gefehlt. Die Krebse wollten nur die neue Umgebung erkunden und latschten dabei über die liegenden Fische drüber. Wir schalteten daraufhin das Licht wieder aus, damit alle wieder zur Ruhe kommen konnten.

      Am nächsten Morgen ging dann der erste Gang in den Keller. Die Krebse waren nun richtig in ihr vorübergehendes Zuhause eingezogen. Jeder hatte sich einen der im Becken stehenden Tonblumentöpfe zur Heimstatt erkoren, aber wie es im Leben so ist, hatte natürlich das kleine Weibchen den großen Topf für sich in Besitz genommen und dem großen Männchen blieb nur noch der kleinere Topf.

      In den nächsten Tagen wurde dann, anders als geplant, das Becken bestellt und wurde nach der Lieferung auch sofort aufgestellt. Außerdem suchten wir in diesen Tagen nach Veröffentlichungen über die Haltung und Zucht dieser Art, leider mit nur sehr geringem Erfolg. Wir konnten nur sehr wage Aussagen über die Herkunft der Tiere finden und in den Publikationen von Chris Lukhaup stand nur drin, dass die Nachzucht noch nicht gelungen war. Allerdings waren diese Publikationen schon gut ein Jahr alt, und der nette Verkäufer hatte uns erzählt, er hätte diese Art selbst schon nachgezogen. Auch von einigen wenigen Anderen hörte ich das in der Folgezeit. Da aber über die Nachzuchten nichts publiziert worden ist, zumindest haben wir nichts gefunden, standen wir mit unseren Krebsen jeden Tag wie der berühmte Ochse vor dem neuen Tor. Damit andere Aquarianer, die diese Krebse halten und züchten möchten, nicht ebenso dastehen, habe ich mich entschlossen, meine Beobachtungen aufzuschreiben und der großen Gemeinschaft der Aquarianer zur Verfügung zu stellen, denn mittlerweile möchte ich behaupten, dass ich noch krebsverrückter geworden bin als Bianca. Vielleicht erklärt sich ja der eine oder andere Fachverlag bereit, mir dabei behilflich zu sein.

      2. Die ersten Tage

      In den ersten paar Tagen nach dem Erwerb der Tiere passierte kaum etwas, sie saßen in ihren Töpfen, und wenn ich sie mal sehen wollte, dann musste ich im Dunkeln mit der Taschenlampe schauen. Dann aber, am ging es los. Das Weibchen begann zunehmend unruhiger zu werden und erschien auch am Tages des Öfteren außerhalb ihres Topfes. Sie rannte unruhig im Becken rum und versuchte an allen möglichen Stellen zu graben, unter Steinen und Steinplatten und sogar unter der Schaumstoffpatrone des nach dem Luftheberprinzip betriebenen Innenfilters. Die Idee, sich unter dem Filter einzunisten, fand ich nicht so gut, denn beim Reinigen der Patrone hätte ich sie immer stören müssen. Außerdem hatte und habe ich immer noch gehörigen Respekt vor den Scheren. Selbst heute, fast 3 Monate nach dem Kauf der Tiere, traue ich mich immer noch nicht, sie mit der Hand anzufassen. Um ihr die Sache mit dem Filter auszureden, verbarrikadierte ich ihn mit Steinen. Dafür buddelte sie dann unter den anderen im Becken befindlichen Steinen weiter, die nun ja nicht krebstauglich verlegt waren. Also musste ich einen Teil der Steine entfernen, da ihr diese sonst beim Weitergraben auf den Kopf gefallen wären. Das Graben sah auch erstaunlich planvoll aus. Sie grub immer ein Stückchen, drehte sich dann um, rollte ihren Schwanz (Pleon) ein und schob ihn wieder und wieder testweise in die neue Höhle. Dies versuchte sie an verschiedenen Stellen des Beckens. Das Männchen war von diesen Aktionen aber völlig unbeeindruckt. Dann kam eine weitere Verhaltensänderung dazu: immer wieder stellte das Weibchen ihren Schwanz senkrecht nach unten und kratzte mit den hinteren Schreitbeinen über die Schwimmbeine oder manchmal auch über die Oberseite des Schwanzes. Gleichzeitig erkannte ich auch noch eine Reihe winziger brauner Punkte an der unteren Kante ihres Brustpanzers. Ich wusste nicht genau, wie ich dieses Verhalten einordnen sollte, also versuchte ich im Buch von Chris Lukaup „Süßwasserkrebse der Welt“ eine Erklärung dafür zu finden. Aber wie oben schon erwähnt, gibt es kaum Schriftmaterial zu dieser Art. Beim lesen der Kapitel stieß ich dann auf die Symptome der Krebspest. Zunehmende Tagaktivität, ständiges Kratzen über den Körper und die Augen, watteartige Beläge an den weichen Panzerstellen, später Lähmungen und dann der Tod. Tagaktivität und kratzen hatten wir bereits. Nun suchte ich die weichen Panzerstellen nach der Watte ab, fand aber keine. Das Kratzen beschränkte ich auch nur auf das Hinterteil. Trotzdem wurde ich nicht ruhiger. Ich wartete immer darauf, dass sie auch die anderen Symptome zeigt. Der aufmerksame unserer Seiten weiß ja, dass wir auch nordamerikanische Krebse halten, zwar streng getrennt, aber man weiß ja nie. Vielleicht hatten wir durch einen Anfängerfehler unsere neuen Tiere infiziert.

      Am nächsten Tag wurde alles noch schlimmer. Sie hatte die Steine um den Filter herum völlig ignoriert und sich unter der Patrone eine Höhle gegraben, in der sie nun saß oder lag, und zwar auf der Seite oder auf dem Rücken. Nun war der Gipfel meiner Panik erreicht und ich nervte 2 Tage lang die Freunde von crustawelt.de mit meinen Fragen. Dank der aufopferungsvollen Hilfe der beiden dortigen Administratorinnen spekulierten wir, dass sie vielleicht eine Häutung vorbereite, oder das Verhalten erinnere an die Vorbereitung einer Paarung oder des Ablaichens. Laut Chris Lukhaup können Cherax die Samenpakete der Männchen längere zeit mit sich rumtragen und erst dann ablaichen, wenn der Zeitpunkt günstig ist. Außerdem sagte man mir, dass man das Verhalten – hinlegen in der Höhle – von den Cherax sp. „Zebra“ her kenne. Naja, zumindest war ich etwas beruhigt. In den nächsten Tagen blieb das Weibchen fast nur in der Höhle unter dem Filter liegen und ich schaute immer wieder mit der Taschenlampe, ob es ihr noch gut ging. Anhand der Tatsache, dass sie den Höhleneingang zunehmend mit Hasellaub zustopfte, konnte ich wenigstens erkennen, dass sie nicht inaktiv war. Außerdem stellte ich fest, dass das Kratzen aufgehört hatte und der Schwanz eingerollt und völlig verschlossen war. Nach ein oder zwei Tagen, ich glaube es war der 12. oder 13. Oktober 2006, lag sie in der Höhle in einer Position, in der ich ihr direkt auf den halbtranparenten Schwanzfächer leuchten konnte, sah ich durch diesen gelben oder vielleicht auch orangen Laich leuchten. Aha, das war es also! Keine Krankheit, sondern Ablaichverhalten. Einen Paarungsakt konnte ich leider nicht beobachten, aber ich denke, er wird nicht wesentlich anders abgelaufen sein, wie es für alle krebse in der Literatur beschrieben wird. Ich weiß nun nur nicht, ob mein Männchen auch der Vater ist oder ab die Paarung bereits mit einem anderen Männchen stattgefunden hatte.
      Nun wussten wir endlich, dass es nicht die Krebspest war, sondern das Kratzen eine Art Putzen der Schwimmbeine darstellte, so wie es Chris Lukhaup auch für andere Arten beschreibt. Was allerdings diese braunen Punkte waren, habe ich nie rausgekriegt. Sie haben sich im laufe der Zeit nicht geändert und werden vielleicht bei der nächsten Häutung verschwunden sein.

      Das endgültige Cherax-Aquarium war nun auch eingelaufen, aber ich traute mich nun nicht mehr, das Weibchen umzusetzen, also zog das Männchen erstmal allein um.


      3. Die lange Wartezeit

      Nun begann die Zeit des Wartens. Laut Chris Lukhaup beträgt die durchschnittliche Tragzeit von Cherax-Arten 6 – 8 Wochen. Das ist eine sehr lange Zeit für einen Malawi-Züchter, der ja nur 3 Wochen Tragzeit gewöhnt ist. In dieser Zeit überlegte ich mir, dass wir ja wohl die erste Brut, falls es gelänge, nicht inmitten der Heros groß ziehen können. Also wollte ich das Becken mittels einer Filtermatte teilen. Eine solche wurde besorgt, außerdem noch eine kleine Kreiselpumpe und ich ging an die Arbeit. Da ich nicht den ganzen Kies mit seinem darin versunkenen Mulm wegschippen wollte, schnitt ich die Matte nur so zurecht, dass sie nur 2 cm tief im Kies steckt. Die genaue Position der Matte wurde festgelegt, so dass die Krebse ein gutes Drittel des Beckens zur Verfügung haben, die Heros etwa 2 Drittel. Als ich die Matte einsetzen wollte, bemerkte ich, dass das Laub vor der Krebshöhle unter dem Filter weg war und Madame im Blumentopf in der anderen Beckenhälfte saß. Na gut, wenn sie es so will, dann eben andersrum. Das Einbringen der Matte und der Anschluss der Pumpe verliefen problemlos und die Wasserbewegung in der Krebshälfte war zufrieden stellend. Ich glaube, es war ein oder zwei Tage später, da saß sie wieder unter dem Filter. Na klar, ich hatte die Matte mit dem meinem Fischverstand zugeschnitten, aber der passt nicht zur Krebshaltung. Das Weibchen hatte sich kurzerhand unter der Matte durchgebuddelt und wieder ihre alte Höhle bezogen. Damit war ich dann nun doch nicht einverstanden und setzte sie wieder dahin, wo sie hingehörte. Den Tunnel unter der Matte schüttete ich zu und blockierte den Weg unter der Matte mit Steinen. Später habe ich diese dann durch einen Glasstreifen ersetzt.

      Die nächsten Wochen über passierte nun rein gar nichts. Sie saß in ihrem Topf, verstopfte immer wieder den Eingang mit Laub und ab und zu kam sie im Dunkeln auch mal raus. Wovon sie in dieser Zeit gelebt hat, ist mir ein Rätsel, denn das angebotene Futter wurde kaum angeguckt. Ich vermute, dass sie das ein oder andere Haselblatt gefressen hat. Nach Ablauf von 6 Wochen wurden wir so langsam unruhig, aber es geschah nichts. Auch nach 8 Wochen war immer noch alles beim Alten.


      4. Die letzten Tage.

      Nun ging auch die 9. Woche so langsam ins Land und unsere Geduld ließ schon gewaltig zu wünschen übrig. Gegen Ende der 9. Woche, also am 20. Dezember 2006, veränderte ich etwas. Der Eingang des Topfes war plötzlich nicht mehr zugestopft, sondern lag völlig offen vor mir und das Weibchen erschien auch am Tage öfter mal draußen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsse nun mal die Strömung etwas reduzieren, damit die Jungen, falls es nun endlich soweit sein sollte, nicht gleich weggeblasen werden. Ob dies nun den Lauf der Dinge beeinflusste, kann ich nicht sagen. Abends kletterte das Weibchen an der Filtermatte hoch und fummelte mit den Scheren oberhalb der Wasseroberfläche rum. Was sie damit bezweckte, weiß ich nicht. Die Deckscheibe hatte ich zumindest schon Wochen vorher mit einem großen Stein beschwert, damit sie nicht ausbrechen kann, denn von manchen Krebsen hat man schon gehört, dass sie auch Deckscheiben anheben. Als sie bei ihrer Klettertour einmal auf die Frontscheibe abbiegen wollte, hielt sie mir ihren Bauch direkt vor die Nase und ich konnte in aller Eile ca. 25 Jungtiere zählen.

      Am nächsten Tag, dem 21. Dezember, schaute ich abends im Dunkeln wie sooft noch mal mit der Tasschenlampe, als plötzlich ein Mini-Krebschen durch den Lichtkegel der Lampe schwamm. Die Tragzeit hatte damit exakt 9 Wochen gedauert. Ich folgte ihm mit dem Lichtstrahl, und als er sich auf den Kies niederließ, bemerkte ich dass Krebs und Kies dieselbe Farbe hatten. Na toll, dachte ich, das gibt ja immer wieder ein Gesuche. Aber mir fiel noch was auf: der kleine Krebs war genauso groß wie die Lücken zwischen den Kiessteinchen. Man bedenke, das Becken war ja dafür nicht gedacht und der kies ist naturfarbener Perlkies von 4 – 6 mm Körnung. Und kaum hatte ich es gedacht, da schob sich der Kleine auch schon rückwärts in den Kies hinein, genauso wie es seine Eltern mit ihren Höhlen tun. Ach herrje, wenn das mal gut geht, war mein Gedanke. Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass er da, wo er allein reinkommt, auch wieder allein rauskommen müsse.

      Am nächsten Tag, dem 22. Dezember, schaute ich morgens vor der Arbeit im Dunkeln natürlich noch zu den Krebsen, und gleich hatte ich den nächsten Schreck. Das Weibchen hatte sich unter der Filtermatte eine tiefe Höhle gegraben und nur noch die Fühler schauten aus dem winzigen Eingang. Da sie aber nie lange mit einer Höhle zufrieden zu sein scheint, buddelte sie immerzu weiter und verlegte die Höhle öfter an eine andere Stelle unter Matte. Wie viele Jungtiere sie dabei im Kies verschüttete, kann ich nicht sagen. Ich sah lediglich 2 Jungtiere etwa 2 cm tief im Kies direkt an der Frontscheibe, wo auch schon wieder ein Kieshaufen hingeschoben war. Diese Jungtiere machten aber auf mich nicht den Eindruck, dass sie mit dieser Situation Probleme hätten, sondern wanderten im Kies wie in einem Labyrinth hin und her. Ich wollte das Weibchen dann eigentlich raus nehmen, damit die Buddelei aufhört, aber sie hatte zu diesem Zeitpunkt immer noch Jungtiere an sich haften. Also wieder warten. Ich war von der Annahme ausgegangen, dass sie alle Jungtiere mit einem mal abschüttelt, dies ist aber wohl nicht so. Erst am Vormittag des 23. Dezember konnte ich sehen, dass sie kein Jungtier mehr an sich trug, und nach einem gleichzeitigen Wasserwechsel in ihrem Becken und in dem richtigen Krebsbecken, habe ich sie dann zu ihrem Männchen umziehen lassen.

      Die Jungtiere sind ca. 10 mm groß und hellbraun, also kaum zu sehen. Ab und zu habe ich das ein oder andere Jungtier im Kies oder in der zurück gelassenen Höhle unter der Filtermatte gesehen. Wie viele aber noch gelebt haben und wie viele die Mutter verschüttet hat. Konnte ich nicht sagen. Nun würden viele Wochen des täglichen Suchens folgen. Genügend Futter haben die Jungen, durch Mulm, Detritus und Laub, so dass theoretisch einer Aufzucht nichts im Wege stehen dürfte. Erst in einigen Wochen wird sich wohl herausstellen, ob der grobe Kies den Jungen eher genützt oder geschadet hat. Von gelungener Aufzucht möchte ich auch erst dann reden, wenn die Tiere mindestens Verkaufsgröße erreicht haben. Jetzt kann ich zumindest fast keine Jungen sehen. Einen, der gerade auf dem Weg in die Höhle unter der Matte war, habe ich versucht zu fotografieren. Das Ergebnis sehen sie hier.

      Ich hoffe, dass ich anderen Aquarienfreunden, die sich an der Pflege und Zucht dieser wunderschönen Tiere versuchen wollen, mit diesem Bericht ein wenig Hilfestellung leisten konnte.

      Magdeburg, den 23. 12.2006
    • Hallo Henry!

      Naja,ich denke mal das deine Bia jetzt nichts mehr zu lachen hat!

      Erst hältst du sie für verrückt, wegen der Wirbellosen und nun?ich lache mich schlapp.
      Darf dein Sonnenschein denn noch ins Becken schauen oder sitzt du jetzt mit deinem breiten Kreuz ihr nurnoch im Wege?!? :teufel:

      Kenne allerdings deine neugewonnene Freude zu den Wirbellosen.
      Ich bin derzeit so verrückt und will händeringend meine Fische loswerden um nur noch Wirbellose zu halten!
      Würde sie sogar verschenken um so schnell als möglich umzustellen.

      Werde wenn alle weg sind mein 300er in 3-4 Teile untergliedern und mich an Zwerggarnelen machen.
      Sind sowas von interssant und niedlich das ich jetzt dem Virus mit haut und Haaren verfallen bin!

      Bin mal gespannt, bald heißt es nurnoch:"Liebe Freunde!Alle meine Cichliden müssen raus!Nehlen,Zwergkrebse und Krebse werden hier einziehen!"
      Spaß muß sein!!! :grinz:
    • Hallo Sascha,

      jaja, hihi, ich drücke Bia völlig an die Wand :lach: .

      Nee-nee, Spaß beiseite. Es ist schon ihr Metier, aber mich fasziniert es nun auch mal. Außerdem liegt mir das Schreiben besser als ihr. Auf den Visitenkarten, die bei unseren Zoo-Händlern ausliegen, steht aber ihr Name als Ansprechpartner.

      Ich wünsche dir viel Erfolg beim Aufbau der Wirbellosen-Aquarien. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann weißt du ja, wo du mich findet :grinz: .
    • Hallo,

      SaschaK. schrieb:


      Hallo Henry!

      Naja,ich denke mal das deine Bia jetzt nichts mehr zu lachen hat!

      Erst hältst du sie für verrückt, wegen der Wirbellosen und nun?ich lache mich schlapp. Darf dein Sonnenschein denn noch ins Becken schauen oder sitzt du jetzt mit deinem breiten Kreuz ihr nurnoch im Wege?!? :teufel:


      :lach: nein nein keine Angst, das bleibt schon mein Revier, da lass ich mich auch nicht vor verdrängen :grinz: . Er hilft mir zwar auch dabei, aber die Hauptarbeit mache ich.

      jaja, hihi, ich drücke Bia völlig an die Wand :lach:


      pruuuuuust :lach: :lach: