Lousiana Zwergflusskrebse - Cambarellus shufeldtii


    • Baily
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    • Lousiana Zwergflusskrebse - Cambarellus shufeldtii

      Lousiana Zwergflusskrebse/ Cambarellus shufeldtii

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      Allgemeines:
      Diese Krebsart kommt aus den USA: (Tümpel am Unterlauf des Mississippi: Lousiana,Missouri, Trockenzeigen eingegraben im Schlamm) und wird ca. 3-4 cm groß und ca. 1 Jahre alt. Die Geschlechter sind mit etwas Übung leicht zu unterscheiden. Die Weibchen sind eindeutig größer und kräftiger. Sie sind auch im Gegensatz zu den Männchen dunkler gefärbt und haben kräftigere Scheren. Sie sind meist dunkler mit helleren oder ganz dunklen Punkten, wogegen die Männchen hellbraun-orange sind. Jedoch kann auch bei dieser Krebsart die Färbung sehr unterschiedlich sein. Das eindeutigste Merkmal von Männchen ist das Gonopodium ( Begattungsgriffel) welches sich unterhalb des Schwanzansatzes befindet.


      Häutung:
      Diese Krebse müssen sich wie viele Wirbellose wie Garnelen und Krabben regelmäsig häuten, da der Chitinpanzer nicht mitwächst. Die Häutung erfolgt bei Jungtieren sehr häufig, bei adulten Tieren nur noch sehr selten. Den Tieren ist anzumerken, wann sie sich häuten. Sie ziehen sich zurück und bereiten sich auf das Häuten vor, was man daran erkennen kann, dass das Tier die Nahrungsaufnahme einstellt, immer mehr tagaktiv und agressiv gegenüber Artgenossen wird. Nach der Häutunmg, bei der der Krebs durch einen Nackenschlitz den alten Panzer verlässt, frisst er den abgestreiften Panzer,auch Exuvie genannt, um die darin enthaltenen Mineralsalze erneut nutzen zu können. ebenfalls entnehmen die Krebse vor der Häutung dem Panzer Calciumkarbonat, dass sie im Magen gelegenen Magensteinen (Gastrolithen) lagern. Die neue, faltige, helle und zu große Haut wird mit Wasser gefüllt und so gespannt. In dieser weichhäutigen Phase zieht sich der Krebs, nun Butterkrebs genannt, in ein Versteck zurück, da er nun schnell von Artgenossen an - oder gar ganz aufgefressen werden kann. Durch die Aushärtung des Chitins und der Einlagerung von Kalk verfestigen sich zuerst die Scheren, später dann der restliche Körper. Dieser Vorgang kann bis zu 3 Tagen dauern.


      Haltung:
      Sie ist einfach. Die Krebse sind mit Temperaturen mit ~15-25 Grad zufrieden und sind auch bei den Wasserwerten nicht sonderlich anspruchsvoll. Der pH- Wert sollte zw. 6 und 7,5 liegen, die GH sich so ca. bei 10 einpendeln( sie halten aber auch eine Härte von 2-30°dGH aus), die KH bei 5-10. Du solltest jedoch darauf achten, dass das Wasser nicht zu weich ist. Bei mir ist es teilweise der Fall und ich habe dem entgegengewirkt, indem ich einfach ein Stück Sepiaschale ins Becken lege. Die Tiere werden 2wie oben schon erwähnt ca. 1 Jahr alt. Aufgrund der geringen Größe sind Shuffels sehr gut auch für kleinere Becken geeignet. Ich hielt mal ca. 10 ausgewachsene Shuffels in einem 25l Becken (40x20x20). Probleme gab es dabei nicht, jedoch pflanzten sich die Krebse kaum fort, bzw. die meisten Jungen wurden anscheinend alle früher oder später gefressen, da ich nicht viel füttere. Beheizt wurde das Becken nur im Winter sodass auch in den kühleren Wintermonaten die Wassertemperatur nicht unter 20Grad fiel. Das Becken stand auf dem Schreibtisch in Richtung Ostseite und wurde nicht beleuchtet. Der Bodengrund bestand aus feinem Kies. Gedüngt habe ich nicht. Die Pflanzen wuchsen trotzdem zufriedenstellend. Diese Krebse fressen keine Pflanzen und führen tagsüber ein eher verstecktes Leben. Besonders Mänchen bekommt man jedoch fast immer zu Gesicht. Ich habe festgestellt, dass paarungswillige Weibchen sich meiste einen erhöhten Platz im Becken suchen, sei es eine Wurzel, Pflanzenblätter oder die Wurzeln der Muschelblumen. Mittlerweile sind die Krebse in dieses 45l-Bcken umgezogen. Bei der Haltung von Lousianas sollte also auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass genügend Versteckmöglichkeiten für die Tiere vorhanden sind. Gerade eiertragende Weibchen ziehen sich zurück und kommen wenn, dann nur zum Fressen aus ihrem Versteck. Bambusröhren, Wurzeln, Steinhaufen und dichte Pflanzen sind gut als Verstecke geeignet.


      Fütterung:
      Gefüttert werden kann mit eigentlich allem was die Fische auch bekommen, also Flockenfutter, Tabletten, Gefrierfutter ( am liebsten schwarze + rote Mückenlarven), Lebendfutter wie Wasserflöhe, Muschelkrebse, Wasserasseln, Rote Mückenlarven, Tubifex, Micro und Grindalwürmchen ( am liebsten jedoch Wasserflöhe, nach denen die Krebse geschickt schnappen), aber auch Gemüse wie Zucchini, Tomate, überbrühter Salat, Gurke und Obst wie Apfel, Banane , Birne usw. Eichen-, Buchen- und Ahronblätter werden auch gerne gefressen. Du musst einfach alles mal ausprobieren. Dann wirst du schon ausfinden, was deine Krebse am liebsten fressen. Ich füttere 1mal am Tag. Jedoch genauso wie bei Fischen solltest du darauf achten deine Tiere nicht zu überfüttern.


      Zucht:
      Die Zucht ist eigentlich recht einfach. Wenn das Weibchen erst einmal Eier hat(10 bis 30 Stück) , kann man in kurzer Zeit mit vielen Jungen rechnen. Die Paarung erfolgt meistens nach der Häutung des Weibchens. Das Weibchen wird dabei vom Männchen auf den Rücken gelegt und die Scheren festgehalten, damit er sich keine Verletzungen holt. Die Paarungen die ich beobachten konnte dauerten alle so ca. 30 Minuten. Danach war alles vorbei und die beiden gingen wieder getrennte Wege. Nach einiger Zeit legt das Weibchen die 30 Eier, die an den Schwimmfüßen unterhalb des Hinterleibs kleben. Das Weibchen wedelt ab und zu um sie mit sauerstoffreichen Wasser zu versorgen. Nach ca. 4 Wochen schlüpfen die ersten Jungkrebse, bleiben jedoch noch die ersten 2-3 Tage an der Mutter hängen, bis sie sich fallen lassen und völlig selbstständig sind. Die Jungen sind dann 2-3mm groß. Sie wachsen sehr schnell. Jedoch sollte man, wenn man einen starken Filter besitzt, darauf achten, dass die jungen Shuffels nicht eingesogen werden können. Ich habe, um das zu vermeiden, den Teil, wo der Filter das Wasser einsaugt mit einer feinen Damenstrumpfhose umbunden. So können selbst die kleinsten Krebse nicht eingesaugt werden. Will man effektiv züchten, so sollte man sich ein zweites kleines Aufzuchtbecken einrichten. Ich habe schon beobachtet, dass ein männlicher adulter Krebs ein kleinen Jungkrebs geschnappt hat und gefressen hat. Jedoch glaube ich, dass der Jungkrebs bereits geschwächt war, da er torkelnd im Becken krabbelte. Hier ein Eier tragendes Weibchen.


      Verhalten:
      Diese Krebse sind aufgrund ihrer geringen Größe nicht nur für kleinere Becken geeignet, sondern können auch wunderbar mit nicht zu großen und aggressiven Fischen vergesellschaftet werden. Ich halte z.B. im Moment 4 Krebse in meinem 260l- Becken. Dabei kommt es nie zu großen Problemen. Die Krebse sind recht mutig und wissen schon wie sie an die leckere Tablette kommen. Dabei nehmen sie auch ab und zu ihre Scherchen zur Hilfe, mit denen sie aber höchstens ganz kleinen Jungfischen gefährlich werden könnten. Jdeoch haben nicht alle Halter dieser Tiere diese Erfahrungen gemacht. Einige behaupten, ihre Tiere würden Fische angreifen und sich an deren Schwanz festhängen und Teile herraus knipsen. Bei mir kam es jedoch nie zu Problemen.


      lg
      Judith
    • Hallo Judith,

      dann tu Dir keinen Zwang an und füge Bilder ein. Wenn Du magst, kannst Du sie mir auch schicken und ich mache das. Das Foto von mir kann fotografisch mit Sicherheit auch keine Preise gewinnen. Dazu hätte ich erst mal die Scheibe sauber machen sollen :cry: : . Habe Deinen Bericht auch ins Lexikon verlinkt. Schuffel oder C. shufeldtii . :engel:

      Gruss Andreas