Naturchemie: Erlenzapfen


    • Rupert
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    • Naturchemie: Erlenzapfen

      Hallo zusammen,

      die Zapfen der Erle (Alnus, norddeutsch Ellern) besitzen eine gewisse antibakterielle/ pilzhemmende Wirkung und können durch ihren Gehalt an Gerbsäure den pH-Wert im Aquarium leicht senken.
      Kurz etwas zur Erle selber.

      Die Erle gehört zur Familie der Birkengewächse.
      In Europa gibt es 3 verschiedenen Arten; die Schwarz-, Grau- und Grünnerle.
      Als Standort bevorzugen Erlen vorwiegend Gewässernähe, sowohl stehende als auch fließende Gewässer.

      Hat man mal eine Erle gefunden, so kann man viele der Erlenzapfen vom Boden auflesen, oder auch noch am Baum hängende pflücken.
      Fürs Aquarium sollte man nur getrocknete Zapfen verwenden.
      Die grünen Zapfen reifen von September bis Oktober zu dunkelbraunen Zapfen heran.
      Daher wäre die Zeit von Herbst bis Winter ideal zum Sammeln
      (Im Frühjahr, sowie Sommer findet man natürlich auch Erlenzapfen, diese sind dann meist vom Vorjahr und haben dementsprechend einen niedrigeren Anteil an Gerbsäure, z.B. durch Regenauswaschungen).

      Bei der genauen Dosierung scheiden sich dann mal wieder die Geister, nur so viel dazu: Je nach Alter der Erlenzapfen und Erntezeit ist der Gerbsäuregehalt unterschiedlich.

      Daher sollte man ein wenig experimentieren oder auf die Erfahrungen anderer Aquarianer vertrauen.

      Dieser Artikel geht mit Absicht nicht in die Tiefe.
      Er soll eher nur als kleiner Einstieg in dieses Thema gesehen werden.

      Über eure Erfahrungen beim Einsatz von Erlenzapfen würden wir uns hier sehr freuen.

      In Anhang befinden sich einige Bilder, diese sind am Mittellandkanal in Hannover aufgenommen worden.

      Gruß Micha
      Bilder
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      www.die-augen-auf.de
    • Hallo Micha,

      hinzufügen möchte ich noch, daß Erlen(zapfen) nicht nur antibakterielle, sondern auch fungizide (pilzhemmende) Wirkung haben. Sie sind also bei allen Pilzinfektionen ebenfalls erste Wahl, bevor man mit Chemie herangeht.

      Vorbeugend setze ich sie immer bei Fischlaich ein. Sie verhindern das Verpilzen ganzer Gelege.

      Ausserdem ist das mit dem Auswaschen durch Regen nicht ganz richtig, auch wenn es gern so publiziert wird. Da die Zapfen holzähnliche Struktur haben, werden die Wirkstoffe nur oberflächlich herausgewaschen. Die in den tieferen Zonen sitzenden ätherischen Öle bleiben erhalten.

      Ich habe im Juni Zapfen dierekt vom Baum gesammelt. Dabei achte ich darauf, die größeren zu pflücken und die, die noch eine satte Farbe aufweisen. Diese enthalten dann noch genügend Wirkstoffe, um zum Einsatz zu kommen.

      Längere Lagerung nach dem Pflücken führt eher zum Wirkstoffverlust.

      Beim Einsatz sollte man den pH-Wert im Auge behalten, Zu hohe Dosierung kann diesen stark senken. Als Faustformel gilt: bei akuten Erkrankungen 3 Stck./10 l, zur Vorbeugung 1-2Stck. / 10 l.
    • Hallo

      Erlenzäpfchen nutze ich auf für alles was oben schon aufgeführt ist.
      Dazu kann ich noch sagen das die Erlenzäpfchen auch ein Leckerbissen
      für Holz und Pflanzenfresser.Unsere Harnischwelse fressen die Zapfen sehr gern und auch die garnelen futtern sie.
      Die Garnelen sitzen bei uns den ganzen Tag auf den zapfen und arbeiten sich durch was sie genau davon bevorzugen weiß ich nicht genau.
      Die Zapfen bringen den Garnelen aber eine wunderschöne färbung meine Red Fire Garnelen sind noch nie so rot gewesen bis ich die Zapfen gefüttert habe.

      Den Ph-wert kann man mit einer größeren Dosis bis auf 4,5 senken.

      Liebe Grüße Jeanette :wink:
    • Hallo,

      es ist immer wieder schön zu sehen, dass oftmals die einfachen Naturmittel helfen. Es muss also nicht immer gleich Chemie sein.

      Wie weit sich der Ph-Wert senken lässt, das hängt aber wohl vom Ausgangswert ab. Die Zahl 4,5 kann man da bundesweit wohl nicht so stehen lassen.

      Viele Grüße, Detlef
    • Hallo ihr Aquarianer.

      Es ist ja bekannt das Erlenzapfen und Eichenblätter sowie Buchenblätter Keimhämend sind. Ich bin aber auch noch Angler und wo sich eine Erle am Wasser befindet brauche ich erst garnicht anzufangen zu angeln. Da gibt es nur Kleinfisch. Das hat seinen Grund, die Erlenzapfen protozieren im Wasser Metangas wenn sie schlecht werden und geben viel gerbsäure ab. Das geht sehr schnell bei den Zapfen. Da sollte man in der Wohnung vorsichtig sein sonnst könnte es nach Klärgrube richen. Fischen macht das nicht so viel aus , aber sie mögen das nicht. Was die Garnelen betrifft, die mögen das Melanien, was sich in jeden einheimischen Holz bei uns befindet.

      Dieses gibt es aber nicht in Trobengebieten, zb. Mangrofen und Palmen.

      In allem kann man das aber machen, es hilft Bakterien zu vernichten. Ich persönlich ziehe aber einen UV Klärer vor. Denn der vernichtet nur die schädlichen Bakterien und bringt keine weiteren Stoffe mit sich. Gruß Bernd
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      Sehr gut beschriebn alles. Toll gemacht. Gruß Bernd
    • Hallo Bernd,

      wie beschreibt schon ein weiser alter Mann " Die Giftigkeit eines Stoffes hängt immer von der Dosis ab".

      Ich habe schon sehr viele Aquarien mit Erlenzapfen und Belaubung gesehen, nur hat keines dieser Becken nach Klärgrube gerochen.

      Methanausgasung mag ja sein, aber soviel Methan, das die "Hütte" stinkt, können eine Handvoll Zapfen nicht produzieren.

      [OFF-TOPIC]Kann mir jemand sagen wieviel Methan ein jeder täglich durchs "Blähen" hervorbringt ? Ist sicherlich mehr als so nen kleiner Erlenzapfen.[/OFF-TOPIC]
      Gruß Jens - Olaf


      24-7-365 -- das ist nicht meine Telefonnummer.
      Das ist die Einsatzbereitschaft der
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    • Hallo ihr alle,
      hochgelobt sei der Erlenzapfen, aber auch das Eichenwurzelholz...welches das Wasser auch wie Cognac aussehen läßt.
      Kurz mein 1. Jahr mit einem Miniteich von 90l und 36 Baby Goldfischen war das beste! Das gefilterte Wasser lief über eine Eichenwurzel in den Teich zurück.
      Kein einziger Ausfall bei dieser Überbesetzung, keine Krankheiten.
      Im 2. Jahr sollte es schöner, klarer u. schicker aussehen, Holz raus...Fische krank, totale Seuche bei nur 5 behaltenen Goldis.
      Ich habe es erst dann kapiert, nachdem ich alles auseinander klamüsert hatte, - es fehlten diese desinfizierenden, natürlichen Stoffe.
      Fazit, in jedem meiner Becken sind Erlenzapfen u. alle bleiben gesund.
      Ich gebe pro 20 l 1 Zäpfchen Erhaltungsdosis...immer.
      Wenn sich durch Zukauf oder Schlamperei was anschleicht, dann wird für 3 Tage mal "Tee" aus dem AQ Wasser gemacht, dann Wasserwechsel mit der Norm. Dosis. Hat bisher immer geklappt.
    • Hallo zusammen,

      ich habe heute mal ein paar Erlenzapfen gesammelt, die Bäume sind richtig voll.
      Knapp 300g in ein paar Minuten.
      Also geht raus sammeln. :zwinker:

      Gruß Micha

      Edit: Und die Garnelen freut es. :lach:
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    • Hallo Erlenzapfenpflücker/innen,

      Erlenzapfen nutze auch ich regelmäßig; also ich nicht persönlich, sondern für mein Aquarium. Beim Sammeln achte ich darauf, dass die Erlen nicht in der Nähe von Straßen, Bahndämmen etc. wachsen.

      Mir ist aufgefallen, dass die Gelbfärbung innerhalb weniger Tage verschwindet; übrigens auch in ungefilterten Aquarien, die sehr stark bepflanzt sind.

      Grüße
      Bernhard Hohn
    • Hallo Rupert,
      hier bei uns am Rhein könnte ich auch sammeln gehen und habe ich mir auch schon vorgenommen.
      Ich habe dazu eine Frage, kann ich die Erlenzapfen dann direkt ins AQ tun oder muß ich noch auf irgend etwas achten?
      Es war nämlich immer meine Sorge dass ich mir was einschleppen könnte, schließlich laufen hier viele Hunde frei herum......................... :-O
    • Hi,

      ich hole die Zapfen immer dann raus, wenn nur noch der Stängel im Becken liegt.
      Wenn ich sie noch finde...
      Das auch nur mit dem Hintergrund, dass ja wieder Nachschub reinkommt und irgendwann dann
      ganz viele Stängel rumliegen.
      Viele Grüße, Corinna :fish:
      Glück ist, wenn du gesund bist und wenn die, die du liebst, auch gesund sind.
    • Hi
      nur wegen dem Aussehen, entferne ich die Stiele und Blattgerippe im Schaubecken.
      In den Zuchtbecken bleibt alles drin.
      Die gleiche, oder sagen wir fast die Gleiche Wirkung wie Zäpfchen haben Walnußblätter
      gut gegen Bakterien und Verpilzungen, man muß nicht die teuren Seemandel Blätter nehmen.
      Die Asiaten waren uns schon in den 80er und 90er Jahren weit vorraus.
      In allen Fischtüten waren Seemandelbaum Blätter, das wirkt Stresshemmend sagte
      unser Importeur damals. Heute wissen wir das er recht hatte. Walnuß ist von den
      Wirkstoffen fast Identisch zu Seemandel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Snake65 ()